Kleinstkindarbeit in der Kunterbunten Mäuseburg

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Transkript:

Kommunale Kindertagesstätte "Kunterbunte Mäuseburg" Kleinstkindarbeit in der Kunterbunten Mäuseburg Kommunale Kindertagesstätte "Kunterbunte Mäuseburg" Schulstraße 32 1/2 67459 Böhl-Iggelheim Tel.: 06324 / 6880 E- Mail: kigaboehl@boehl-iggelheim.de

Das Kleinkind weiß, was das Beste für es ist. Lasst uns selbstverständlich darüber wachen, dass es keinen Schaden erleidet. Aber statt es unsere Wege zu lehren, lasst uns ihm Freiheit geben, sein eigenes kleines Leben nach seiner eigenen Weise zu leben. Dann werden wir, wenn wir gut beobachten, vielleicht etwas über die Wege der Kindheit lernen. Maria Montessori

Inhalt Gruppenstruktur 0 Anmeldung / Aufnahme 1 Eingewöhnung 2 Pädagogische Intention 3 Grundbedürfnisse 4 Tagesablauf 5 Freispiel 6 Bildung 7 Wahrnehmung 8 Bewegung 9 Sprache 10 Essen und Trinken 11 Das Wickeln 12 Schlafe, Ruhen, Entspannen 13 Elternarbeit 14

0 Gruppenstruktur Die Kleinstkinder werden in einer altersgemischten Gruppe mit Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren betreut. Die Anzahl der einzelnen Altersstufen ist von der Landesverordnung festgelegt: In dieser Gruppe dürfen fünf einjährige Kinder aufgenommen werden. Insgesamt bilden fünfzehn Kinder diese Gruppe. Die anderen Altersstufen dürfen dementsprechend die Gruppenstruktur ergänzen. Die Kinder werden von drei Erzieherinnen durch den Kindergartentag begleitet. Diese Erzieherinnen besitzen alle eine abgeschlossene Berufsausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin und entsprechen somit den Anforderungen der Kleinstkindarbeit. Natürlich haben die Kinder auch Kontakt zu den anderen Erzieherinnen in der Einrichtung. Die Kleinstkindgruppe besitzt ein Gruppenraum mit einem angeschlossenen Nebenraum. Der Gruppenraum untergliedert sich in verschiedenen Lernbereiche, wie z.b. Leseecke, Forscherbereich, Rollenspielecke usw., die jedoch nach Bedürfnisse und Interesse stets geändert werden. Im Nebenraum befindet sich der Schlafbereich für die Kleinsten. Hier stehen drei Gitterbetten zur Verfügung. 1 Anmeldung Das Anmeldegespräch findet nach Terminvereinbarung mit der Leitung statt. Hier werden die Eltern grundlegend über die Rahmenbedingungen und die Arbeit im Kindergarten informiert. Aufnahme Die Aufnahme ist abhängig von den zur Verfügung stehenden Plätzen und richtet sich nach den Aufnahmekriterien des Jugendamtes. Aufnahmekriterien sind: 1. Alleinerziehend 2. Berufstätigkeit der Eltern 3. Soziale Notwendigkeit Die Eltern der aufgenommen Kinder werden noch vor Beginn der Eingewöhnung zu einem gemeinsamen Gesprächskreis eingeladen. Die Erzieherin erhält zunächst wichtige Informationen über das Kind und gibt weitere Tipps zur Eingewöhnung.

2 Die Eingewöhnung Der erste Tag in der Krippe ist für die Kinder und deren Eltern ein großes Ereignis und stellt den Beginn eines neuen Lebensabschnittes dar. Dieser Neuanfang bedeutet Abschied von Vertrautem. Für die Kinder ist das oft die erste längere Trennungserfahrung, die das Gefühlsleben der Kinder und der Eltern stark beeinflusst. Um diese Gefühle akzeptieren zu können, ist eine positive Grundeinstellung zur institutionellen Betreuung und die Bereitschaft zum Loslassen unerlässlich. Dazu benötigen sowohl Kinder als auch Eltern eine intensive Eingewöhnungszeit mit dem Ziel sich in der Einrichtung wohl zu fühlen und Vertrauen zu den Erzieherinnen aufzubauen. Damit Eltern und Kinder die Möglichkeit haben sich gut an die neue Situation zu gewöhnen, achten wir auf eine behutsame, schrittweise und individuelle Eingewöhnungsphase. Die konkrete Dauer und Gestaltung wird individuell, je nach Bedürfnisse des Kindes, mit den Eltern abgesprochen. Wir führen die Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell durch, das sich für einen guten Krippenstart von Kind und Eltern bewährt hat. Ausführliche und begleitende Gespräche während der Eingewöhnung geben den Eltern Orientierung und Sicherheit in dieser Phase. Besondere Merkmale sind: 1. Die Begleitperson des Kindes sollte eine feste Bezugsperson sein, die während der gesamten Eingewöhnungszeit das Kind konstant begleitet. 2. Die Begleitperson sucht sich in der Gruppe einen festen Platz, von dem aus sie zusammen mit dem Kind das Gruppengeschehen beobachten kann. 3. Löst sich das Kind von seiner Bezugsperson, um erste eigene Erfahrungen zumachen, versucht die betreuende Erzieherin Kontakt zu dem Kind zu bekommen, um es in das Gruppengeschehen zu integrieren. 4. Haben Bezugsperson und Erzieherin das Gefühl, das Kind fühlt sich in der Gruppe wohl, trennt sich die Begleitperson räumlich. Um zu jeder Zeit für das Kleinstkind erreichbar zu sein, bleibt die Bezugsperson zunächst noch im Haus. 5. Nach und nach wird die Abwesenheit der Bezugsperson verlängert. Ist das Kind in der Lage alleine in der Einrichtung zu bleiben, verabschiedet sie sich zunächst für einen kurzen Zeitraum. Auch in dieser Phase wird die Abwesenheitszeit behutsam gesteigert bis das Kleinstkind den Vormittag alleine in der Einrichtung verbringen kann. 6. Dann hält das Kind seinen Mittagsschlaf in der Einrichtung und wird die ersten Male gleich nach dem Schlafen abgeholt. Ist diese Phase abgeschlossen, bewältigt das Kind problemlos den Nachmittag.

3 Pädagogische Intention Das Kind steht im Mittelpunkt unserer Arbeit. Ihr Kind entdeckt, erforscht und gestaltet seine Umwelt auf seine ganz spezifische Weise. Somit orientiert sich unsere pädagogische Arbeit entwicklungsspezifisch am Kind. Bedürfnisse und Interesse der Kinder sind richtungsweisend. Außerdem orientiert sich unsere Pädagogik am rheinlandpfälzischem Bildungs- und Erziehungsplan. Für unsere pädagogische Arbeit ist die ganzheitliche Erziehung und Bildung ihres Kindes SEHEN, HÖREN, RIECHEN, FÜHLEN, SCHMECKEN maßgeblich. Ihr Kind ist einmalig und wird von uns individuell gesehen. Wir sehen das Kind als ein sich selbstbildendes Individuum, das durch seinen Besitz von Forschergeist und Abenteuerlust die Welt entdeckt. Wir schaffen einen geschützten Rahmen, in dem sich das Kleinstkind geborgen fühlt, um emotional sicher zu werden. Emotionale Sicherheit ist die Grundvoraussetzung, um den Alltag bewältigen zu können. Durch Impulse und Hilfestellungen von uns, werden die Kleinstkinder unterstützt elementare Fähigkeiten zu erlernen, die das Fundament für ihre weitere Entwicklung bilden. Kinder brauchen...... eine Welt, die sie mit allen Sinnen erfassen und begreifen können.... Spiel- und Bewegungsräume, die sie mit ihrer Phantasie erfüllen können.... Kinder, mit denen sie spielen, toben, etwas wagen können.... Erwachsene, die sich Zeit für sie nehmen, die es noch spannend finden, mit ihnen gemeinsam etwas zu tun und deren Vertrauen es möglich macht, sich selber etwas zuzutrauen. (nach Renate Zimmer, in: Zimmer, R./Cicrus, H., Kinder brauchen Bewegung Brauchen Kinder Sport?, Aachen, 1992)

4 Grundbedürfnisse Damit wir unsere Arbeit leisten können, ist die grundlegende Versorgung der Grundbedürfnisse sicher zu stellen. Dazu müssen wir durch intensiven Kontakt zu den Kinder und umfassenden Austausch mit den Kolleginnen die Ist- Situation der Kinder klären. Eine gute Beziehung und das Beobachten des kindlichen Tuns sind die wichtigen Instrumente, um kindliche Bedürfnisse zu klären Grundbedürfnisse teilen sich wie folgt: Physiologische Bedürfnisse: Schlaf, Nahrung, Luft, Wärme Emotionale Bedürfnisse: Liebe, Geborgenheit, Zuwendung Motorische Bedürfnisse: Bewegung als Ausdruck Soziale Bedürfnisse: Kontakte zueinander, gemeinschaftliches Tun Kognitive Bedürfnisse: Neugier, lernen wollen, experimentieren

5 Tagesablauf Die Kinder erleben in der Krippe einen Tagesablauf, der durch feste Zeiten für bestimmte Tätigkeiten strukturiert ist. Das gibt den Kindern Sicherheit und Orientierung. Dieser Tagesablauf geht auf die Bedürfnisse der Kinder ein. Unsere Angebote, sowie die Zeit des Freispiels, bieten den Kindern genügend Möglichkeiten ihrem Drang nach Spiel, Forschung und Entdeckung nachzugehen. Folgende feste Zeiten bestimmen und strukturieren unseren Alltag: 07:00 Uhr bis 8:30 Uhr: Ankommen und Begrüßen Das Kleinstkind wird von einer vertrauten Bezugsperson entgegengenommen. Es bekommt die nötige Nähe und Unterstützung beim Ablöseprozess. 08:00 Uhr: Frühstückszeit 9:00 Uhr bis 11:00 Uhr In dieser Zeit hat das Kind ausreichend Möglichkeit für sein freies Spiel, außerdem kann es bei gezielten Beschäftigungen teilnehmen 11:00 Uhr Unsere Kleinstkinder beginnen schon um 11:00 Uhr mit dem Mittagessen. So haben sie ausreichend Zeit und Ruhe um das Essen mit allen Sinnen zu genießen. Das Essen beginnen wir mit einem bekannten Spruch und schließen das Essen mit Singund Fingerspiele ab. 11:30 Uhr Nach dem Mittagessen machen die Kleinstkinder Mittagschlaf. Durch wiederholte pflegerische Tätigkeiten, wie z.b. Tageskleider ausziehen, Windeln wechseln, Gesicht sauber, Hände waschen etc. werden sie auf das Schlafengehen eingestimmt. Jedes Kind besitzt sein eigenes Bett mit seinem lieben Kuscheltier und Schnuller. Im Schlafraum werden die Kinder durch ruhiges Singen und durch Streicheleinheiten zum Schlafen gebracht. 13:30 Uhr Nach dem Mittagsschlaf erhalten die Kinder nochmals eine kleine Zwischenmahlzeit, den sogenannten Nachtisch. 14:00 Uhr Bis zum Abholen haben die Kinder nochmals die Möglichkeit in ihrem Freispiel ihre Phantasie und Kreativität freien Lauf zu lassen. Gezielte, einzelne Beschäftigungen werden auch hier angeboten. 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr Das Abholen der Kinder ist ein wichtiger Zeitpunkt, um Geschehnisse des Tages an die Eltern weitergeben zu können.

6 Das Freispiel Die Freispielzeit nimmt einen großen Teil des Tages ein. In dieser Zeit kann das Kind selbst entscheiden, was, wo und mit wem es spielt. Die Zeit am Vormittag und am Nachmittag bezeichnen wir als Freispiel. Aufgrund ihrer Entwicklung brauchen Kinder im Alter von 0 3 Jahren Räume die ihnen sowohl Freiheit, als auch Geborgenheit bieten. Geborgen können sie zum einen fühlen, weil sie mit der ihnen vertrauten Erzieherin in einem Raum sind, zum anderen, weil ihnen der Raum bekannt ist. Diese sichere Basis ermöglicht es ihnen, frei auf Entdeckungsreise zu gehen, Dinge auszuprobieren, zu variieren und neu zu kombinieren. Im freien Spiel setzt sich das Kind mit der Welt auseinander, erkundet und probiert aus. Es tut Dinge, die ihm Spaß machen. Geleitet von der kindlichen Neugier untersucht es, wie Dinge funktionieren. Ihr Kind entdeckt, wie und was es mit seinen Kräften alles erreichen kann. Die Freude an eigenen Körperbewegungen und der Reiz, Gegenstände anzustoßen oder zu bewegen, sind auslösende Elemente nachahmender Bewegungshandlungen. Das Spiel hilft ihrem Kind seine eigene Identität zu entwickeln, Fähigkeiten zu erwerben und somit auch in unsere Gesellschaft hineinzuwachsen. Wir unterstützen die Kinder in ihrem Spiel gemäß ihres Entwicklungsstandes, bei Vereinbarung und Einhaltung von Regeln, bei Konflikten und Streitigkeiten, denn auch Kinder müssen erst lernen, welche Freiräume sie haben und wo Grenzen sind. Wir verstehen uns nicht als die Animateure der Kinder. Auch Zeiten der Stille des Rückzugs und Langeweile sind wichtig, da leere Zeiten zur Ideenfindung anregen. Beschäftigungsangebote Neben dem Freispiel werden im Tagesablauf auch gezielte Beschäftigungen zur Förderung und Bildung ihres Kindes angeboten. Die verschiedenen Bereiche wie z. B. Wissensvermittlung, Experimentierfreude und Sozialverhalten werden vertieft.

7 Bildung Grundlage unserer Arbeit ist das Kindertagesstättengesetz von Rheinland Pfalz, das einen Erziehungs- und Bildungsauftrag festschreibt. Für uns ist es wichtig, Bildung nicht nur als Wissensvermittlung zu sehen, sondern wir legen sehr viel Wert auf das Alltagslernen (Bildung an Material, an Räumen etc.) Schon im Kleinstkindalter sind Kinder aktiv. Sie begeben sich auf den Weg, ihre Lebenswelt zu entdecken und zu erforschen, Sinn und Bedeutung zu erfahren und zu verstehen. Unsere Aufgaben bestehen darin, Kinder in ihrer Selbsttätigkeit zu unterstützen, anzuregen und eine entsprechende Umgebung zu schaffen, die vielfältige Sinneserfahrungen möglich machen. Denn: Sinnliche Erfahrungen sind die Grundlage der kindlichen Bildung. 8 Wahrnehmung Unter dem Prozess der Wahrnehmung verstehen wir eine Informationsgewinnung aus Umweltreize und Körperreize. Niemals steht ein Sinn für sich alleine. Es arbeiten immer mehrerer Sinne zusammen. Wahrnehmung ist ein ganzheitlicher Prozess, der entscheidend für die Entwicklungs- und Reifungsvorgänge ist. Für unsere Arbeit mit den Kleinstkindern lässt sich sagen, dass wir die Wahrnehmungsfähigkeit fördern, indem wir eine anregungsreiche Umgebung schaffen. Wir stellen unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Materialien, die zur Bewegung auffordern, zum Experimentieren und zur Gestaltung anregen. Der Haut- und Körperkontakt ist für unsere Kleinstkinder sehr wichtig. Durch tragen, kuscheln und wiegen vermitteln wir ihnen emotionale Sicherheit und stimulieren ihre taktile Wahrnehmung. Eine wichtige Bedeutung kommt auch dem Wickeln und der Körperpflege zu. Die Pflege nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Hierbei wenden wir uns dem Kind besonders intensiv zu, gehen individuell auf es ein und schaffen so Momente der Ruhe im Tagesablauf. Das Wickeln begleiten wir durch Körper- und Massagespiele, Strampelspiele für Arme und Beine. Dabei macht das Kind die Erfahrung, gestreichelt zu werden und die Pflege seines Körpers bewusst als etwas Angenehmes wahrzunehmen.

9 Bewegung (Motorik) Bewegung ist die Voraussetzung für alle körperlichen Tätigkeiten wie Essen, Atmen, Fortbewegung, Sinneswahrnehmung, Denken und Sprechen. Durch Bewegung erfahren Kinder etwas über sich und ihre Umwelt. Sie lernen ihren Körper mit ihren Stärken und Schwächen kennen. Wir geben der Bewegung daher eine sehr große Bedeutung in unserem Tagesablauf. Die Einteilung der Räume, das Spielmaterial und das Außengelände animieren die Kinder zur Bewegung. Außerdem können sie ihre Motorik in der wöchentlichen Bewegungsbaustelle fördern. Hierbei ermutigen wir die Kleinstkinder neuen Bewegungserfahrungen auszuprobieren, zu üben, um gleichzeitig Sicherheit, Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit zu erlangen. Durch Geduld und Zutrauen von unserer Seite her, erhält das Kleinstkind Mut und Zuversicht sich neue Bewegungserfahrungen zu stellen und den eigenen natürlichen Bewegungsdrang auszuleben.

10 Sprache Die Voraussetzung für das Sprechen lernen sind die liebevolle Beziehungen zu anderen Menschen und der Austausch mit ihnen. Auch Blickkontakt, Lächeln, das Bilden und Nachahmen von Lauten gehören zu der Form des Sprechens. Mit Hilfe von Liedern, Reimen, Fingerspielen, Bilderbüchern, Geschichten und natürlich auch im gemeinsamen Gespräch, fördern wir die Sprachentwicklung der Kinder und vermitteln Spaß an der Kommunikation. Die Kinder lernen, dass Sprache unter anderem dazu dient Wünsche, Erlebnisse, Mitteilungen und Gefühle auszudrücken. Durch das Essen kann die Mundfunktion sehr gut trainiert werden. Hierbei sind entsprechende Nahrungsmittel, wie z.b. Karotte, Brot mit Kruste, Apfel etc. sehr hilfreich. Wir achten bei der Zubereitung von Speisen auf diesen Aspekt. Schon die Kleinstkinder sind in der Lage mit ihrem Mundwerkzeug abzubeißen und zu zerkleinern. Kleine Häppchen und breiige Kost würden hier keine große Unterstützung sein. Wir achten darauf, dass der Schnuller nur ein Bestandteil beim Schlafen ist oder für die ganz Kleinen als Trostfunktion bei der Eingewöhnung. Saugen kann jeder gesunde Säugling und das Saugen ist von Anfang an für die Ernährung wichtig. Dabei werden alle Muskeln im Mund und Rachenraum benötigt. Das Saugen beruhigt und entspannt das Kind. Solange das Kind kräftig am Schnuller saugt, fördert dies seine Mundmotorik. Wenn aber der Schnuller auf Dauer locker im Mund liegt, verkehrt sich der Nutzen ins Gegenteil. Die Zunge verliert ihre Kraft, ihre Position hinter den oberen Schneidezähnen zu halten. Sie wird durch den Sauger dazu erzogen breit und spannungslos auf den unteren Zähnen zu liegen. Anstatt beim Schlucken gegen den Gaumen zu drücken, presst sie gegen die Zähne. Eine schwache Zunge findet auch beim Sprechen nicht die richtige Position für die Lautbildung. Ebenso verlieren die Lippen die Kraft, die für den Mundschluss nötig ist.

11 Essen und Trinken Essen ist eine sinnliche Erfahrung. Die Kinder können das Essen sehen, riechen, schmecken und fühlen. Das Essen in der Krippe ist ein Ritual bei dem eine gemeinschaftliche und kommunikative Situation entsteht. In der Zeit von 07:00 Uhr bis 09:00 Uhr können die Kinder frühstücken, den genauen Zeitpunkt bestimmen sie selbst. So lernen sie Körpersignale, wie Hunger und Durst wahrzunehmen. Natürlich bieten Erzieherinnen hierbei Unterstützung an. Wasser und Tee stehen für jeden zu jeder Zeit zur Verfügung. Gerne können die Kinder auch ihre eigene Trinkflasche von zu Hause mitbringen. Gegen 11:00 Uhr wird das gemeinsame Mittagessen mit einem Tischspruch eröffnet. Die Kinder essen je nach Fähigkeit selbstständig mit Löffel, Gabel und Messer. Sinnliche Erfahrungen mit Hände und Fingern werden nicht ausgeschlossen. Esskultur wird den Kindern durch schön gedeckte Tische, Servietten, Kerzen usw. vermittelt. Der Nachtisch um 14:00 Uhr bietet ebenso zahlreiche Lernerfahrungen wie das gemeinsame Mittagessen. Essen bedeutet nicht nur eine Mahlzeit zu sich zunehmen, sondern es bedeutet auch eine Esskultur zu pflegen, Gemeinschaft, Kommunikation, Neugierde, Vorlieben und Abneigungen zu entdecken. Essen ist ein Lernprozess: Die Kleinstkinder sammeln Erfahrungen, wie z.b. Schmeckt mir jetzt etwas das ich zuvor immer abgelehnt habe? Bin ich satt? Möchte ich noch etwas essen? 12 Das Wickeln Das Wickeln richtet sich ganz nach dem persönlichen Rythmus jeden einzelnen Kindes. Die Windeln, zusätzliche Pflegemittel und Wechselwäsche bringen die Eltern mit. Durch Körperpflege baut das Kind eine natürliche Beziehung zum eigenen Körper auf. Krippenkinder sollten schon früh dazu ermuntert werden sich auch selbst zu pflegen, soweit es ihnen möglich ist. Dazu gehören Hände und Gesicht zu waschen. Wir integrieren diese Körperhygiene in unseren Tagesablauf. So wird das Händewaschen vor dem Essen und nach der Toilette, zur Selbstverständlichkeit für die Kinder. Beim Wickeln erfahren die Kinder emotionale Zuwendung. Sie werden liebevoll umsorgt und gepflegt. Über den Hautkontakt (z.b. an- und ausziehen, waschen, eincremen) wird außerdem die Wahrnehmung der Haut gefördert.

13 Schlafen, Ruhen und Entspannen Nach einer Zeit der Bewegung, des Spielens und Lernens sind Ruhephasen zum Auftanken wichtig. Daher ist den Kindern während des gesamten Tagesablaufes die Möglichkeit zum Schlafen, Ausruhen und Entspannen gegeben. Mit vertrauten Gegenständen von zu Hause (z.b. Kuscheltier) können sich die Kinder ihre Rückzugsmöglichkeit noch gemütlicher gestalten. Jedes Kind besitzt sein eigenes Bett mit seiner eigenen Bettwäsche von zu Hause. Eine gemeinsame Schlafenszeit bietet dann die nötige Stille, um über einen längeren Zeitraum zu ruhen oder zu schlafen. Schlafen bedeutet sich fallen lassen, was eine gemütliche und vertrauensvolle Atmosphäre voraussetzen.

14 Elternarbeit Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ein Grundpfeiler unserer Krippenarbeit. Wir bemühen uns um ein partnerschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis auf der Basis von gegenseitigem Verständnis und Offenheit. Dabei sehen wir die Eltern als direkte Ansprechpartner an, als Experten für ihr Kind. Erst wenn die Eltern Vertrauen in uns setzen, wird sich auch das Kind bei uns wohlfühlen und sich für die Bildungsangebote im Haus öffnen. Doch Vertrauen braucht Zeit und muss wachsen können. Hospitationen bieten den Eltern die Möglichkeit einen Einblick in unseren Kindergartenalltag zu gewinnen. Eine Eingewöhnungszeit über einen flexiblem Zeitraum unterstützt die behutsame Ablösung zwischen Eltern und Kind. Dies ermöglicht auch den Eltern Vertrauen zum Personal als Bezugsperson zu gewinnen. Diese Zusammenarbeit mit den Eltern ist die Grundlage für eine gelingende pädagogische Arbeit und bedeutet für uns, auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder gut eingehen zu können. In regelmäßigen Gesprächen pflegen wir den Kontakt zu den Eltern. Hierzu gehört auch ein kurzer, täglicher Austausch während des Bringens und Abholens, wie z.b. hat das Kind in der Einrichtung geschlafen? Wird das Kind von einer anderen Person abgeholt? Hat das Kind gegessen? Unsere Beiträge zur Bildungsarbeit werden durch Aushänge, Fotos, Wochenrückblicke an der Infotafel transparent gemacht. Außerdem erhalten sie Kurzinformationen in Form von Handzettel an unserer Elternpost. Wir sind jederzeit Ansprechpartner für alle ihre Anliegen und Bedürfnisse. Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit sind gegenseitige Offenheit, Toleranz, Ehrlichkeit, Kooperationsbereitschaft und Respekt. Jährlich laden wir die Eltern zu einem Entwicklungsgespräch ein. Hier werden Beobachtung und Einschätzungen zur Entwicklung des Kindes ausgetauscht. Gibt es Erziehungsfragen oder Problemsituationen werden diese auch nach Termine vereinbart. Die Krippe ist ein Lern-Ort, der eine sinnvolle Ergänzung zum Elternhaus darstellt! Die Ihnen vorliegende Konzeption ist nicht endgültig. Sie wird von uns immer wieder überprüft, hinterfragt und den Bedürfnissen der Kinder angepasst. Wir wollen für Ihr Kind die bestmögliche Betreuung erreichen und für Ihre Familie ein guter und kompetenter Wegbegleiter durch die Krippenzeit sein. Sollten Sie noch Fragen zu unserem pädagogischen Konzept haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Kinder sollten mehr spielen, als viele Kinder es heutzutage tun. Denn, wenn man genügend spielt, solange man klein ist, trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man was es heißt, in sich eine warme, geheime Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird. Was immer auch geschieht, was man auch erlebt, man hat diese Welt in seinem Inneren, an die man sich halten kann. Astrid Lindgren