Naturgefahren und die SBB Von der Gefahrenabwehr (Reagieren) zum Integralen Naturrisikenmanagement (Agieren / Prävention) Andreas Meier Dr. sc.nat. ETH Gesellschaft der Ingenieure des öffentlichen Verkehrs, Ortsgruppe Mitteland/Jura Mitgliederversammlung vom 23.05.2006 SBB AG Bern Infrastruktur, Produkte und Systeme Umwelt/Altlastensanierung, Fachbereich Naturrisiken Schanzenstrasse 5, 3000 Bern 65 e-mail andreas.meier@sbb.ch
0Inhalt 1 Was sind Naturprozesse? 2 Bedeutung für die SBB 3 Ziele/Strategie SBB global und bezüglich Naturgefahren 4 Soll - Ist Vergleich 5 Was braucht es zukünftig zusätzlich? 6 Ausblick SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 2
1Was sind Naturprozesse? Hochwasser: Zentral- und Ostschweiz, 21.-23. August 2005 SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 3
1Was sind Naturprozesse? Hangmure: Wynigen, 28.03.2006 Erdrutsch: Léchelles, 10.04.2006 SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 4
1Was sind Naturprozesse? Wasserführung im Bahnbord: Schweiz 21.-23. August 2005 NBS 16.-18.04.2006 SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 5
1Was sind Naturprozesse? Definition Naturprozess Natürlicher Prozess, der einen Einfluss auf die Stabilität und den Zustand der Bahnflanken und letztlich auf die Sicherheit und Verfügbarkeit des Bahnbetriebes hat. SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 6
1Was sind Naturprozesse?_Einwirkung Gravitative und fluviatile Prozesse in Bahnbord und Steilflanken Nicht Thema des Vortrages Naturgefahren / Einschnitte Fels- und Hanginstabilitäten in natürlichen Flanken Instabilitäten in künstlichen Terraineinschnitten Hochwasser und sekundäre Folgen (Muren, Rutsche) Zustand und Funktion der Waldzonen Wald Schutz vor Baumfall Funktion als Schutzwald! Wasserführung in Bahnbord Entwässerung Fahrbahn und Bahnborde Dimensionierung Unterhalt SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 7
2Bedeutung für die SBB_Stand heute Umgang mit Naturgefahren heute Überwachung und Unterhalt z.t. sehr intensiv... Team an Gotthard-Bergstrecke Störungsmanagement Ziel: wieder schnell und sicher fahren bei grossen Ereignissen effizient Erweiterte Schutzmassnahmen/-projekte Breites Spektrum zwischen Rissmonitoring und Schutzwaldpflege Viel dezentrales Wissen SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 8
3Ziele/Strategie SBB_Global Global Hohe Sicherheit garantieren Personen-, Sach-, Betriebs- und Imageschäden Hohe Verfügbarkeit aufrechterhalten Verspätungsminuten Zugsausfälle Wirtschaftlichkeit von Massnahmen SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 9
3Ziele/Strategie SBB_Naturgefahrenthematik Ziel Das oberste Ziel besteht in der Begrenzung von Schadenereignissen auf das tolerierbare Mass, unter Abwägung der Kosten und dem verbleibenden Risiko für Personen- (Todesfälle und Verletzungen) und Infrastrukturschäden, Betriebsunterbrüchen und Imageschäden Strategie Die Grundstrategie in der Begegnung gegenüber Naturgefahren besteht im Wechsel von der Gefahrenabwehr (Reagieren) zum systematischen, geschlossenen integralen Naturrisikenmanagement (Agieren / Prävention) SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 10
3Ziele/Strategie SBB_Integrales Naturrisikenmanagement Tolerierte Risiken Integrales Risikomanagement Überwachung Gefahrenerkennung Risiko-Betrachtung Massnahmenumsetzung Prävention Wirksamkeitskontrolle Warnsysteme Ereignis- und Trendanalyse SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 11
4Soll Ist Vergleich Systematische Überwachung und Prävention Überwachung im Gelände auch abseits der Bahn Weiträumige Erfassung von Unregelmässigkeiten Kenntnis der tolerierten Risiken streckenweise Schutzziele definieren Kenntnis der effektiven Risiken und Schutzdefizite Ist-Soll Differenzen Priorisierung und Umsetzung von Massnahmen nach Gefährdung/Risiko nach Kosten Wirksamkeitsverhältnis Gesamtübersicht aktuelle Übersicht der Gefahrenstellen Erkennen von Trends Erkenntnisse für die Prävention SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 12
5Was braucht es zukünftig zusätzlich?_systematische Überwachung Systematische Überwachung und Prävention Überwachung im Gelände auch abseits der Bahn Weiträumige Erfassung von Unregelmässigkeiten Neue Einrichtungen Einrichten Ereignisdatenbank Erhaltung/Ausbau der Fachkenntnisse Ausbau der Überwachungstätigkeit Definition des Überwachungsraumes SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 13
5Was braucht es zukünftig zusätzlich?_tolerierte Risiken Kenntnis der tolerierten Risiken streckenweise Schutzziele definieren Neue Einrichtungen Definition der tolerierten Grenzwerte oder Grenzintervalle Tolerierte Risiken festhalten Felssturz Gurtnellen, Juni 2006 2 Todesopfer, Nord-Süd Transit für 4 Wochen gesperrt SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 14
5Was braucht es zukünftig zusätzlich?_risiken und Schutzdefizite Kenntnis der effektiven Risiken und Schutzdefizite Neue Einrichtung Systematische Risikokartierung SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 15
5Was braucht es zukünftig zusätzlich?_priorisierung Priorisierung und zeitgerechte Umsetzung von Massnahmen nach Gefährdung/Risiko nach Kosten Wirksamkeitsverhältnis Neue Einrichtungen Systematische Führung der Defizite/Mänge Netzweite risikoorientierte Priorisierung weitgehende Berücksichtigung der Kosten-Wirksamkeit Vereinfachung der Finanzierungs- und Genehmigungsverfahren SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 16
5Was braucht es zukünftig zusätzlich?_gesamtüberblick Gesamtübersicht aktuelle Übersicht der Gefahrenstellen Erkennen von Trends Erkenntnisse für die Prävention Neue Einrichtungen Geographisches Informationssystem Naturrisiken (GIS NR) SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 17
6Ausblick Integrales Naturrisikenmanagement ist eine Daueraufgabe, weil die Ausgangslage sich laufend verändert Variable Zugfrequenzen Variable Entwicklungen in der Natur Sich veränderne Erfahrungen bezüglich Schutzmassnahmen Erwarteter langfristiger Trend: -> Zunahme der Risiken Gefährdung eher steigend aufgrund der klimatischen Entwicklung Verkehrsdichte steigend Anforderungen an Sicherheit und Verfügbarkeit steigend Ziel ist langfristig die erforderlichen finanziellen Mittel für die Gefahrenabwehr weiterhin so einsetzen zu können, dass eine Schadenund Kostenexplosion verhindert werden kann. SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 18
Auf dass dieses Bild die Regel bleibt! Danke für Ihr Interesse! SBB Infrastruktur Umwelt Naturrisiken / Me 23.05.07 19