Update nosokomiale Infektionen Lehren aus dem Leipziger KPC-Ausbruch

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Transkript:

Update nosokomiale Infektionen Lehren aus dem Leipziger KPC-Ausbruch Ch. Lübbert Zusammenfassung Multiresistente Erreger (MRE) stellen insbesondere im Krankenhausbereich ein weltweit wachsendes Problem dar. In den vergangenen Jahren sind Ausbrüche durch multiresistente gramnegative Erreger, insbesondere Klebsiella pneumoniae (KP) und Acinetobacter baumannii, in den Vordergrund getreten, bei denen vor allem abwehrgeschwächte Patienten auf der Intensivstation betroffen waren. Die globale Ausbreitung von Erregerstämmen mit Carbapenem-Resistenz beschränkt die Anwendung von Antibiotika im Wesentlichen auf Tigecyclin, Colistin und Aminoglykoside. Ausbrüche durch KP-Stämme mit Bildung von Klebsiella pneumoniae Carbapenemase (KPC) stellen Krankenhäuser vor enorme Probleme, da ein hohes Transmissionspotential zu berücksichtigen ist, ein Versagen von Standardhygienemaßnahmen sowie von etablierten Therapiestrategien in Betracht zu ziehen ist und Infektionsketten oftmals unklar bleiben. Dies wird im vorliegenden Artikel beispielhaft anhand der Auswertung eines Ausbruchsgeschehens im Universitätsklinikum Leipzig herausgearbeitet, wo sich von Juli 2010 bis April 2013 der bislang größte in Deutschland bekannt gewordene KPC-Ausbruch ereignete, bei dem insgesamt 103 Patienten von Kolonisationen bzw. Infektionen mit einem KPC-2-produzierenden Klebsiella pneumoniae Stamm (KPC- 2-KP) betroffen waren. Neben der Erläuterung von Maßnahmenbündeln zur erfolgreichen Ausbruchsbewältigung werden dabei die Wirksamkeit selektiver Darmdekontamination (SDD) hinsichtlich der intestinalen Dekolonisation von KPC-2-KP, die Besonderheiten von Patienten mit KPC-2-KP-Langzeitträger- Status sowie Effekte des KPC-2-KP-Ausbruchstammes auf das klinische Outcome besonders vulnerabler Patientengruppen, wie z.b. Lebertransplantierte, charakterisiert. Die Leipziger Erfahrungen zeigen, dass ein systematisches Screening-Programm nicht nur integraler Bestandteil eines Konzeptes zur KPC-Ausbruchsbewältigung, sondern auch unabdingbares Werkzeug zur Erkennung von Neueinträgen in das Klinikum ist. Analog zum bereits breit etablierten MRSA-Screening wird daher auch übergeordnet ein systematisches Screening auf Carbapenemresistente Enterobakterien (CRE) erforderlich sein, gerade bei Aufnahme auf eine Intensivstation, um Risikopopulationen hospitalisierter Patienten effektiv vor CRE-Transmissionen schützen zu können. Nachhaltige Verbesserungen hinsichtlich der globalen Ausbreitung von MRE werden sich nur durch grundlegende Umgestaltungen in Umwelt, Landwirtschaft, Tierzucht und Gesundheitswesen mit sparsamer und möglichst gezielter Anwendung von Antibiotika erzielen lassen. 1. Einführung Multiresistente Erreger (MRE) stellen insbesondere im Krankenhausbereich ein weltweit wachsendes Problem dar. Inzwischen hat sich die Situation bei methicillin-resistenten Staphylococcus aureus (MRSA) in Deutschland stabilisiert, und Ausbrüche durch multiresistente gramnegative Erreger, insbesondere Klebsiella pneumoniae (KP) und Acinetobacter baumannii, sind in den Vordergrund getreten. KP ist dabei ein häufiger Auslöser von nosokomialen Infektionen, gerade bei abwehrgeschwächten Patienten auf der Intensivstation. Bei den zur großen Gruppe der Enterobacteriaceae (Enterobakterien) gehörenden Bakterienspezies stellt die weltweite Ausbreitung von Stämmen mit enzymvermittelter Resistenz gegenüber Carbapenem-Antibiotika (zusammenfassend auch als Carbapenem-resistente Enterobakterien, CRE, oder Carbapenemaseproduzierende Enterobakterien, CPE, bezeichnet) die derzeit bedrohlichste Resistenzentwicklung dar [1,2]. Seit 2009 ist eine stetige Zunahme der Einsendungen von CRE-Isolaten mikrobiologischer Laboratorien an das Nationale Referenzzentrum für gramnegative Krankenhauserreger an der Ruhr-Universität Bochum zu verzeichnen, ein Indiz für die rasche Ausbreitung von CRE auch in Deutschland. 2. Bekannte Carbapenemasen Dabei dominieren durch Carbapenemasen vom Typ OXA-48 (Oxacillinase), KPC-2 und KPC-3 (Klebsiella pneumoniae Carbapenemase) sowie durch Metallo-Betalaktamasen vom Typ VIM-1 (Verona Integron-encoded Metallo-Betalaktamase) und NDM-1 (New Delhi Metallo-Betalaktamase) vermittelte Resistenzen. Ausbruchsartige Häufungen von KPC-2 bildenden Erregerstämmen wurden bislang vor allem in Sachsen und von Stämmen mit KPC-3 überwiegend in Berlin nachgewiesen [1]. 3. Transmissionspotential von CRE Aus epidemisch betroffenen Ländern (z.b. Griechenland, Italien, Israel, Indien, VR China, Puerto Rico, Kolumbien, USA) 71

Aktuelles Wissen für Anästhesisten ist bekannt, dass CRE ein enorm hohes nosokomiales Transmissionspotential besitzen [2]. Die meisten Berichte existieren hierbei zu KPC-bildenden Klebsiella pneumoniae-stämmen: So weisen heute bereits bis zu 70% der auf Intensivstationen großer Krankenhäuser in Griechenland gewonnenen Klebsiellen-Isolate eine KPC-Positivität auf, gerade einmal 6 Jahre nach Bekanntwerden des ersten KPC-positiven Isolates in diesem Land [3]. In Italien ist die entsprechende Quote innerhalb weniger Jahre von ca. 2% auf alarmierende 25-30% angestiegen [4]. Eine kürzlich in Israel durchgeführte Untersuchung konnte nachweisen, dass aus der Akutbehandlung im Krankenhaus entlassene Patienten ohne vorbestehenden KPC-Nachweis bei gezielter Nachuntersuchung in Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen eine stumme intestinale KPC-Trägerrate von 12% aufwiesen [5]. 4. Klinische Verläufe betroffener Patienten Aus den bislang bekannt gewordenen CRE-Ausbrüchen lässt sich ableiten, dass es bei mindestens 60% der betroffenen Patienten zu einer Besiedelung mit CRE kommt und bei bis zu 40% behandlungsbedürftige Infektionen auftreten (v.a. Sepsis, Pneumonien, Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen) [2,6]. Insbesondere bei immunsupprimierten Patienten ist von einer hohen Progressionsrate der Besiedelung zur Infektion auszugehen. Die fehlende Wirksamkeit von Carbapenem- Antibiotika (Imipenem, Meropenem, Ertapenem, Doripenem) zeigt in zahlreichen Studien eine signifikante Korrelation mit einer Übersterblichkeit [2,6,7]. Diese liegt bei ca. 40% in Ausbruchskollektiven und kann in bestimmten Risikogruppen wie Lebertransplantatempfängern oder allogen Stammzelltransplantierten trotz adäquater antibiotischer Therapie auf bis zu 80% ansteigen [7,16]. Therapeutisch zum Einsatz kommen in erster Linie antibiotische Kombinationstherapien unter Verwendung von Tigecyclin (ein Glycylcyclin), Colistin (ein Polymyxin) und Gentamicin (ein Aminoglykosid). Dabei sind nach klinischen Beobachtungsstudien hohe therapeutische Dosierungen erforderlich, die teilweise über den empfohlenen, zugelassenen Dosierungen liegen [8]. Für Tigecyclin ist eine Dosierung von mindestens 2 x 100 mg i.v. zu fordern, für Colistin 3 x 3 Mio. IE i.v. (mit vorausgehender Loading dose von 9 Mio. IE i.v.) und für Gentamicin 1 x 5-7 mg/kg KG i.v. als Einmaldosis. 5. Der Leipziger KPC-Ausbruch 2010-13 Das enorme Potential von multiresistenten Enterobakterien, den Krankenhausalltag gerade auf Intensivstationen aufgrund des beträchtlichen Transmissionsrisikos sowie der hohen Letalität bei Progression einer Kolonisation zur Infektion zu verändern, lässt sich anhand der Auswertung eines Ausbruchsgeschehens im Universitätsklinikum Leipzig beispielhaft belegen. Ab Juli 2010 ereignete sich dort der bislang größte in Deutschland bekannt gewordene KPC-Ausbruch, bei dem bis April 2013 insgesamt 103 Patienten mit einem KPC-2-produzierenden Klebsiella pneumoniae Stamm (KPC-2-KP) kolonisiert (58%) oder infiziert (42%) wurden. Der Ausbruch ereignete sich im Anschluss an die stationäre Übernahme eines einzelnen Patienten, der mit einer nosokomialen Pneumonie aus einem Krankenhaus in Rhodos, Griechenland, wo KPC-produzierende Klebsiellen-Stämme hochendemisch sind [2], ans Universitätsklinikum Leipzig verlegt wurde. Der Patient wurde zunächst beatmungspflichtig auf die internistische Intensivstation übernommen. Nach Verlegung des Patienten auf eine Normalstation - zu einem Zeitpunkt, als die genaue mikrobiologische Typisierung des aus Griechenland mitgebrachten Erregers noch nicht bekannt war - kam eine fatale Infektionskette in Gang, die in den folgenden 32 Monaten überwiegend Patienten der interdisziplinären operativen Intensivstation betraf. Als wichtigste Risikofaktoren für eine nosokomiale KPC-2-KP-Transmission wurden dabei antibiotische Breitbandbehandlung, große abdominal- oder leberchirurgische Eingriffe, niedriger funktioneller Status, hohe Anzahl von Komorbiditäten (insbesondere Malignomerkrankungen), kontinuierliche Immunsuppression, Vorhandensein von invasiven Zugängen und längerer oder wiederholter ITS-Aufenthalt identifiziert [6,16,17]. 90% der Patienten hatten eine antimikrobielle Therapie mit Cephalosporinen der dritten Generation, Piperacillin/Tazobactam, Fluorchinolonen und/oder Carbapenemen während ihres aktuellen Krankenhausaufenthalt erhalten. Carbapeneme kamen bei 38% der Patienten zur Anwendung. Die mittlere Dauer des Krankenhausaufenthaltes aller 103 von KPC-2-KP betroffenen Patienten betrug 44 Tage (Bereich 2-266) [17]. Es handelte sich in 52% der Fälle um primär chirurgisch versorgte Patienten und in 48% der Fälle um konservativ behandelte, überwiegend internistische Patienten. Die Krankenhaussterblichkeit betrug 41% (42/103). Bei 7 Patienten war der Tod direkt auf eine KPC-2-KP-Infektion und bei weiteren 11 Patienten auf polymikrobielle Infektionen einschließlich KPC-2-KP zurückzuführen [17]. Die Mortalitätsrate bei Patienten mit KPC-2-Infektion lag mit 60% signifikant höher als bei Patienten mit KPC-2-KP-Kolonisation (27%, p < 0,001). Alle Patienten, die starben, litten an schweren Grunderkrankungen. 28% der Patienten wiesen maligne solide Tumoren oder hämatologischen Neoplasien auf. 26% waren Empfänger solider Organtransplantate oder Stammzelltransplantierte [16,17]. 6. Antibiotische Therapie von KPC-Infektionen während des Leipziger Ausbruchsgeschehens Die unter Berücksichtigung der aktuellen EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing, www.eucast.org) Grenzwerte [19] durchgeführten Antibiotikaresistenztests der KPC-2-KP-Isolate zeigten sensible oder in Einzelfällen nur intermediäre Ergebnisse für Tigecyclin (minimale Hemmkonzentrationen (MHKs): 0,5-2 mg/l), Gentamicin (MHKs: 2-4 mg/l) und Colistin (MHK: 0,25-2 mg/l). Die Therapie von KPC-2-KP-Infektionen in Leipzig erfolgte mit Tigecyclin (50-72

100 mg i.v. alle 12 h), Gentamicin (5-7 mg/kg KG i.v. alle 24 h) oder Colistin (als Colistin-Methansulfonat, 2-3 Mio. IE i.v. alle 8 h, Loading dose von 6-9 Mio IE i.v.). Dabei wurde in der Mehrzahl der behandelten Fälle (84%) eine Tigecyclin/Colistin- Kombinationstherapie angewandt, oftmals unter zusätzlichem Therapieeinschluss von Gentamicin. Eine Kombinationstherapie mit Carbapenemen (prolongierte Hochdosis-Meropenem- Gabe) wurde diskutiert, aber unter Berücksichtigung der hohen MHK-Werte für Meropenem und Imipenem ( 16 mg/l in allen KPC-2-KP-Isolaten; der EUCAST-Grenzwert für Resistenz liegt bei > 8 mg/l) für nicht sinnvoll erachtet. der Metallo-Betalaktamasen vom Typ VIM, IMP und NDM sowie alle beschriebenen KPC-Varianten und das OXA-48 Gen [9,18]. Untersucht werden Stuhlproben und Rektalabstriche. Die Ergebnisse von Perianalabstrichen haben sich aufgrund falsch negativer Ergebnisse als nicht ausreichend zuverlässig erwiesen. Bei keinem der mittels CRE-Screening identifizierten Neueinträge kam es nach entsprechender Isolation auf einer speziell dafür vorgesehenen Kohortierungsstation, konsequenter Umsetzung von Barrieremaßnahmen und Identifizierung von Kontaktpatienten mit nachfolgender Isolation zu nosokomialen Transmissionen. 7. Wichtigste Maßnahmen der KPC-Ausbruchsbewältigung am Universitätsklinikum Leipzig Wiederkehrende Keimübertragungen von Patient zu Patient (wahrscheinlich über die Hände des medizinischen Personals, verstärkt durch kontaminierte Oberflächen) wurden als wahrscheinlichste Ursache für den langen Ausbruchsverlauf angesehen. Es gab keine Hinweise, dass der Ausbruch durch eine einzelne Punktquelle oder durch von KPC-2-KP kolonisierte Krankenhausmitarbeiter (als unerkanntes Reservoir) verursacht oder unterhalten wurde. Die erfolgreiche Eindämmung und Beendigung des Ausbruchs ist letztlich auf die konsequente Umsetzung eines übergreifenden Konzepts der Infektionskontrolle zurückzuführen: Nahezu lückenlose Compliance bei der Händehygiene. Rigoros praktizierte und kontrollierte Barrieremaßnahmen. Optimierung des Gebrauchs von Breitspektrum-Antibiotika, insbesondere von Carbapenemen (Antibiotic Stewardship). PCR-basiertes Screening auf CRE bei der Krankenhausaufnahme. Wiederholtes CRE-Screening bei längerem Krankenhausaufenthalt. Dabei zeigte sich, dass ein systematisches Screening-Programm nicht nur integraler Bestandteil eines Konzeptes zur Ausbruchsbewältigung, sondern auch unabdingbares Werkzeug zur Erkennung von CRE-Neueinträgen in das Klinikum ist [18]. Seit Oktober 2012 wird am Universitätsklinikum Leipzig daher ein über das KPC-Ausbruchsgeschehen hinausgehendes systematisches Screening auf CRE durchgeführt. Bei jeder Krankenhausaufnahme werden standardisiert von Pflegepersonal und Ärzten Festlegungen umgesetzt, die einen stratifizierten Einschluss in das CRE-Screening-Programm vorsehen bei (1) vorbestehendem Nachweis von CRE in der Anamnese, (2) stattgehabtem Kontakt zu CRE-Trägern, (3) vorausgegangener medizinischer Behandlung in Ländern mit hoher CRE-Prävalenz, (4) Aufnahme auf eine Intensivstation, (5) Organ- oder Stammzelltransplantation, (6) Langliegerstatus (> 14 Tage, führt zu repetitivem wöchentlichem Screening), (7) Dialysepatienten [18]. Dabei kommt derzeit im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie des Universitätsklinikums Leipzig ein kommerzielles Multiplex-PCR-System (Primer-Sonden-Kombination der FirmaTIB MolBiol, Berlin) zur Anwendung. Dieses erfasst sämtliche bekannten Varianten 8. Besonderheiten bei Lebertransplantierten In einer retrospektiven Fall-Kontroll-Analyse wurden am Universitätsklinikum Leipzig im Rahmen einer Matchedpair Analyse die klinischen Daten von 9 KPC-positiven Lebertransplantatempfängern (LTR) (6 männlich, 3 weiblich, Altersmedian 52 Jahre) mit den Daten von 18 KPC-negativen LTR (1:2) verglichen [16]. Beide Gruppen wurden nach Alter, Geschlecht, SOFA-, APACHE II-, und MELD-Scores gematcht und ihr klinisches Outcome betrachtet. Bei 89% (8/9) der KPCpos. LTR kam es zu Infektionen durch KPC-2-KP (Pneumonien: 4/9, Peritonitis: 2/9, postoperative Wundinfektion: 2/9), davon bei 56% (5/9) mit positiver Blutkultur. Die univariate Analyse zeigte einen signifikanten Unterschied in der Krankenhaus- Mortalität mit Übersterblichkeit der KPC-positiven LTR (78% vs. 11%, p = 0,001) und einem relativen Risiko (RR) hinsichtlich durch KPC-2-KP-Infektion bedingter Todesfälle von 7,0 (95% KI 1,8-27,1) [16]. Durch diese Untersuchung ergaben sich trotz der relativ geringen Fallzahl belastbare Hinweise dafür, dass die Besiedlung mit KPC-2-KP in schwer kranken, immunsupprimierten Patientenkollektiven wie Lebertransplantierten offensichtlich zu sehr hohen Infektionsraten und Übersterblichkeit führen kann [16]. Ein systematisches Screening auf CRE wie KPC-2-KP von Patienten auf Wartelisten für die Lebertransplantation (LTx) ist daher zumindest in Ausbruchssituationen sowie in CRE-Hochprävalenzregionen zu fordern [16,18]. Prinzipiell sollten LTx-Kandidaten mit nachgewiesener CRE-Besiedlung bei erfolglosen Dekolonisationsbemühungen als potentiell nicht transplantabel betrachtet werden, gerade auch unter Berücksichtigung des gravierenden Mangels an Spenderorganen in Deutschland. 9. Intestinale Dekolonisation von KPC-Trägern Eine spontane intestinale Dekolonisation von KPC-2-KP nach Entlassung aus der stationären Krankenhausbehandlung konnte in der Leipziger Ausbruchskohorte bei 31% der betroffenen Patienten nach 1 Monat, bei 41% nach 3 Monaten und bei 65% nach 6 Monaten nachgewiesen werden [17]. Von den für einen längeren Nachbeobachtungszeitraum verfügbaren Patienten wurden 74% nach 1 Jahr negativ auf KPC-2-KP getestet und 73

Aktuelles Wissen für Anästhesisten 83% nach 2 Jahren. Der längste positive KPC-2-KP Trägerstatus bei einem lebertransplantierten Patienten wurde bislang über 1191 Tage beobachtet [17]. Mit dem Ziel, die intestinale Dekolonisation von KPC-2-KP zu verbessern und zu beschleunigen, wurden 14 Patienten der Leipziger KPC-Ausbruchskohorte auf der interdisziplinären operativen Intensivstation über 7 Tage mit selektiver Darmdekontaminationslösung (SDD) behandelt, die oral verabreichte Lösungen von Colistin (1 Mio. IE, 4 x tgl.) und Gentamicin (80 mg, 4 x tgl.) enthielt [6]. In einer retrospektiven Analyse wurden diese 14 Patienten mit 76 KPC-positiven Patienten ohne SDD verglichen. Dabei unterschied sich die Dekolonisationsrate in beiden Gruppen nach 6 Wochen nicht signifikant, aber es kam in der SDD-Gruppe zur Entwicklung von Sekundärresistenzen gegenüber Colistin (19% Zunahme der Resistenzrate) und Gentamicin (45% Zunahme der Resistenzrate), während in der Kontrollgruppe keine Sekundärresistenzen beobachtet wurden [6]. Die Autoren schließen daraus, dass das in dieser Studie angewandte SDD-Protokoll nicht ausreichend wirksam ist für eine Verbesserung der Dekolonisationsrate und mit einem relevanten Risiko einer sekundären Resistenzentwicklung gegenüber Colistin und Gentamicin verbunden ist, so dass dieser Therapieansatz nicht empfohlen wird [6]. Weiter konnte gezeigt werden, dass aufgrund der diskontinuierlichen intestinalen Ausscheidung von KPC-2-KP bzw. falsch-negativen Ergebnisse von Screening-Abstrichen aus dem Perianalbereich eine Serie von mindestens vier aufeinanderfolgenden negativen Rektalabstrichen oder Stuhlproben notwendig ist, bevor einigermaßen sicher von einer erfolgreichen Dekolonisation ausgegangen werden kann, die einen Verzicht auf aufwendige Barrieremaßnahmen möglich machen würde [6,17]. 10. Schlussfolgerungen Ausbrüche durch Carbapenem-resistente Enterobakterien (CRE) stellen Krankenhäuser vor enorme Probleme, da ein hohes Transmissionspotential zu berücksichtigen ist, ein Versagen von Standardhygienemaßnahmen sowie etablierten Therapiestrategien in Betracht zu ziehen ist und Infektionsketten oftmals unklar bleiben. Neben dem bereits in vielen Krankenhäusern in Deutschland etablierten Screening auf methicillin-resistente Staphylococcus aureus-stämme (MRSA) wird zukünftig auch ein systematisches Screening auf CRE erforderlich sein, gerade bei Aufnahme auf eine Intensivstation, um Risikopopulationen hospitalisierter Patienten effektiv vor CRE-Transmissionen schützen zu können [18]. Die Kosten für diese notwendige, aber aufwändige Diagnostik sind derzeit für die Kliniken nicht abbildbar und müssen bislang aus dem Gesamtbudget getragen werden. Eine Berücksichtigung dieses erhöhten Aufwandes im Interesse der Patientensicherheit wird zukünftig im Rahmen von Budgetverhandlungen mit den Krankenkassen einzufordern sein. Nachhaltige Verbesserungen hinsichtlich der globalen Ausbreitung multiresistenter Erreger (MRE) werden sich nur durch grundlegende Umgestaltungen in Umwelt, Landwirtschaft, Tierzucht und Gesundheitswesen mit sparsamer und möglichst gezielter Anwendung von Antibiotika erzielen lassen. 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