Gemeinsam handeln: Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen Eckpunkte zum Vorgehen im kommunalen Raum Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten bundesweites Verbundprojekt mit 55 Partnern Gründung im Jahr 2003 auf Initiative der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Ziel: Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit Herstellen von Transparenz und Verbreitung von Wissen und guter Praxis Unterstützung der Qualitätsentwicklung durch Kriterien und Beispiele guter Praxis (Good Practice) Regionale Knoten als Koordinierungs- und Vernetzungsstellen in den Bundesländern 1
Kooperationsverbund Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten Partner des Kooperationsverbundes Akteure aus dem Gesundheitswesen, die in ihrer täglichen Arbeit einen schlechteren Gesundheitszustand bei Arbeitslosen feststellen BZgA und Krankenkasse, die mit ihren Präventionsleistungen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheit arbeitsloser Menschen leisten die Bundesagentur für Arbeit, die Gesundheit als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Integration in eine Beschäftigung betrachtet Bundes- und Landesvereinigungen für Gesundheit, die gemeinsam mit ihren Partnern Strukturen und Maßnahmen vor Ort entwickeln Verbände und Wohlfahrtverbände, die deren Einrichtungen wertvolle Zugänge zur Gesundheitsförderung für arbeitslose Menschen geschaffen werden Partner aus zentralen Bereichen öffentlichen Handelns wie Bundesländer und kommunale Spitzenverbände, deren Aufgabenerfüllung eng mit Gesundheitsförderung verbunden ist weitere Einrichtungen aus der Wissenschaft, die einen wichtigen Beitrag zur Datenerhebung und Maßnahmenplanung leisten 2
Gesundheitssituation von Arbeitslosen in Deutschland allgemein schlechterer Gesundheitszustand erhöhter Alkohol-, Nikotin- und Medikamentenkonsum häufiger Chronifizierung von Krankheiten schlechtere psychische Gesundheit mehr gesundheitsriskante Verhaltensweisen Arbeitslosigkeit stellt ein Gesundheitsrisiko dar gesundheitliche Einschränkungen erschweren den (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen als ein Schwerpunkt des Kooperationsverbundes 3
Das Eckpunktepapier Initiierung durch die BZgA Entstehung im Rahmen des Kooperationsverbundes Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten in Zusammenarbeit mit vielen Expert/innen und Partner/innen Bündelung von Praxiserfahrungen und Handlungsansätzen Ausgangspunkt: Erfahrungen aus Beispielen guter Praxis und aus den laufenden Prozessen in den Ländern Eckpunkte (1.) Herausforderung gemeinsam angehen! Nur im Zusammenwirken aller relevanten Akteure sind die durch Arbeitslosigkeit verursachten Problemlagen erfolgreich zu bewältigen. Kooperation von: Jobcentern Krankenkassen Qualifizierungs- und Beschäftigungsträgern Beratungsstellen Wohlfahrtsverbänden Betroffeneninitiativen und vielen weiteren Akteuren z.b. Projekt MYKnetz 8 4
Eckpunkte (2.) Strategien für Zielgruppen mit besonderen Bedarfslagen entwickeln! Die höchst unterschiedlichen Ressourcen, Risiken und Bewältigungsstrategien arbeitsloser Menschen müssen bei der Entwicklung von Maßnahmen berücksichtigt werden. Unterscheidung der Zielgruppen: von Arbeitslosigkeit bedrohte Personen weniger als 12 Monate arbeitslose Personen Langzeitarbeitslose ältere Arbeitslose (50+) jüngere Arbeitslose (u 25) Arbeitslose mit Migrationshintergrund nach Bergmann (2011) z.b. Good Practice-Projekt Frauengesundheitstreff Tenever 9 Eckpunkte (3.) Gesundheits- mit Beschäftigungsförderung verzahnen! Die Verknüpfung von gesundheitlicher Prävention mit Maßnahmen der Arbeitsförderung bietet einen erfolgreichen Zugang für Arbeitslose zur Gesundheitsförderung und ist weiter auszubauen. z.b. Good Practice-Projekt JobFit NRW 10 5
Eckpunkte (4.) Gesundheitsförderung in den Lebenswelten verankern! Um Rahmenbedingungen zu schaffen, die gesunde Lebensstile im Alltag ermöglichen und soziale Belastungen mildern, sind Veränderungen in den Lebenswelten und Angebote sozialer Unterstützung erforderlich. z.b. Good Practice-Angebot Denk-Sport-Spiel-Parcours Wulsdorf 11 Übergänge gestalten! Eckpunkte (5.) Bereits bei drohendem Arbeitsplatzverlust sollten unterstützende Angebote frühzeitig ansetzen, um so von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen bei der Gestaltung und Bewältigung ihrer Lebenssituation zu stärken. z.b. Outplacement-Programme 12 6
Eckpunkte (6.) So früh wie möglich aktiv werden! Frühzeitige Intervention durch Bildung und Stärkung der gesundheitlichen Ressourcen sowie der Lebenskompetenz sind Teil einer umfassenden präventiven Strategie gegen die negativen. Folgen von Arbeitslosigkeit. z.b. Good Practice-Programm BodyGuard 13 Eckpunkte (7.) Stärken fördern, Wertschätzung und Transparenz sichern! In allen Lebenssituationen sind die Ressourcen und Fähigkeiten arbeitsloser Menschen zentral einzubeziehen. Ausgangspunkt für Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen ist eine vorurteilsfreie, unterstützende und respektvolle Begegnung. 14 7
Eckpunkte als Rahmen für gemeinsames Handeln Erfahrungen zeigen: Es gibt schon viele gelungene Beispiele, die weiter ausgebaut werden müssen Eckpunktepapier als fachlicher Rahmen und Anregung zur Stärkung der Gesundheitsförderung bei Arbeitslosen Alle verantwortlichen Akteure sind gefordert, gemeinsam verbindliche Strukturen zu entwickeln Lebenswelten gesundheitsförderlich zu gestalten erfolgreiche Ansätze zu implementieren Vielen Dank! 8
Veröffentlichung des Eckpunktepapiers am 9. März 2012 durch Frau Prof. Dr. Pott, Direktorin der BZgA, im Rahmen des 17. Kongresses Armut und Gesundheit 17 9