Die Prinzipien des Orientierungsplans

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Transkript:

Die Prinzipien des Orientierungsplans Fachtagung in Tübingen am 19.04.2013 Renate Thiersch

Zum Thema Bildungspläne für den Elementarbereich bieten Orientierung für Fachkräfte, Eltern und Lehrkräfte und sollen insbesondere die Grundlagen für eine frühe und individuelle begabungsgerechte Förderung der Kinder schaffen. (S. 62*) Der Orientierungsplan (dient) als Bildungskompass für die pädagogischen Fachkräfte. (S. 82*) *zitiert jeweils nach Kultus und Unterricht 9/2011

Inhalt 1. Entstehungskontexte 2. Der Grundansatz des Planes: Wesentliche Maximen, wichtige Elemente 3. Die Aufgaben der Fachkräfte 4. Die Matrix zur Bestimmung der Inhalte 5. Weiterentwicklungen seit der Pilotphase 6. Einschätzungen

1. Entstehungskontexte Der Orientierungsplan ein Kind der zweiten Bildungsreform Ein Orientierungsplan statt pädagogischer Ansätze Der baden-württembergische Orientierungsplan im Kontext der anderen Bildungs- und Erziehungspläne Befürchtungen und Erwartungen der Fachkräfte

1.1. Entstehung konkret Holpriger Beginn: Die ersten Runden der Erarbeitung des Orientierungsplanes Die Pilotphase und die Weiterentwicklung Über die Reichweite seiner Zuständigkeit: Kindergarten und weitere Kindertageseinrichtungen

2. Der Grundansatz des Planes Der Orientierungsplan lädt ein, die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen. (S. 62) Das Kind wird als Akteur, als eigenes Subjekt, begriffen und seine Art der Weltaneignung wird konsequent in den Mittelpunkt gestellt. Spielen und Lernen, Motivation und Anstrengung sind die Koordinaten für die Selbstbildungsprozesse der Kinder.

2.1. Bestimmung der Ziele Die Ziele der Entwicklung bestimmen sich (in der Pilot-Fassung) durch die Begriffe Autonomie und Verbundenheit. In der neuer Version ergänzen die Aussagen der UN-Kinderrechtskonvention diese Ziele. Schlüsselbegriffe: Stärkung der Kinderperspektive Entwicklungsangemessenheit Ganzheitliche Begleitung und Förderung

2.2. Die Begriffe Bildung und Erziehung Bildung meint die lebenslangen und selbsttätigen Prozesse zur Weltaneignung von Geburt an. Kinder schaffen sich ihr Wissen über die Welt und sich selbst durch ihre eigenen Handlungen. (S. 63) Erziehung meint die Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der Bildungsprozesse. Sie geschieht auf indirekte Weise durch das Beispiel der Erwachsenen. Auf direkte Weise geschieht es durch Vormachen und Anhalten zum Üben, durch Wissensvermittlung (S. 64)

2.3. Konsequenzen für die Erwachsenen Daraus ergibt sich so möchte ich zusammenfassen - als Auftrag für die Erwachsenen das Ermöglichen von Selbstbildungsprozessen. Als Formen werden informelle und non-formalisierte Prozesse beschrieben, nicht aber formalisierte Bildungsprozesse. Betont wird die Bedeutung von Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit: Besonderheiten von Mädchen und Jungen, unterschiedliche kulturelle Erfahrungen in den Familien, Berücksichtigung der Kinder mit besonderem Entwicklungsbedarf.

2.4. Resümee und kritische Einschätzung I Betonung der Bedeutung der kindlichen Selbstbildungsprozesse entsprechend der gegenwärtigen frühpädagogischen Diskussion Ausgangspunkt ist das individuelle Kind Schwach ausgeprägt: die Perspektive des Kindes als soziales Wesen, das in eine bestimmte Gesellschaft hineinwachsen wird.

Exkurs: Dimensionen pädagogischer Reflexion Welt als Wissen über die Dinge SOZIAL- RAUM Ki Ki Erw Erw Welt als gesellschaftliche Strukturen KITA Ki Ki Erz Ki Ki Ki Erz KIND FAMILIE Mutter Vater Bruder Schwester Welt als alltägliche Erfahrungen

2.4. Resümee und kritische Einschätzung II Schwach ausgeprägt: die Perspektive des Kindes als soziales Wesen, das in eine bestimmte Gesellschaft hineinwachsen wird. Es gibt keine Stichworte wie Auseinandersetzungen und Konflikte in der Gruppe, Identitätsbildung im sozialen Kontext Wissensgesellschaft, Konsumgesellschaft, Entgrenzung, Globalisierung, Umwelt, Frieden

3. Die Aufgaben der Fachkräfte Zentral für die Bewältigung der pädagogischen Herausforderungen ist die Haltung und Professionalität der Fachkräfte: Respekt, Anerkennung und Wertschätzung Beziehungen zu Kindern und Eltern Die Gestaltung der Räume, Beobachtung und Dokumentation Die Elternzusammenarbeit Die Kooperation mit der Schule und im Sozialraum

3.1. Aussagen zur pädagogischen Qualität Merkmale eines guten Kindergartens als Ergebnis von Qualitätssicherungsprozessen Bedeutung von Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen Genauere Bestimmung der Aufgaben der LeiterInnen

3.2. Resümee und kritische Einschätzung Besondere Betonung von Respekt und Anerkennung der Kinder, auch der Eltern Große Bedeutung von Beziehungen Beide Aspekte werden auch in der gegenwärtigen pädagogischen Diskussion hervorgehoben. Allerdings: Kaum Rekurs auf Fachwissen oder didaktisches Wissen der Fachkräfte, die Professionalität wird nicht dargestellt. Der Begriff Kompetenz tritt nur im Zusammenhang mit den Kindern auf.

4. Die Matrix zur Bestimmung der Inhalte Die Idee der Matrix: Die Erziehungs- und Bildungsmatrix ist eine bildhafte Darstellung der Verflechtung der Bildungs- und Entwicklungsfelder mit den Motivationen des Kindes und dem daraus resultierenden pädagogischen Handeln. So wird auch deutlich, worauf der Kindergarten Einfluss nimmt. (S. 82) Die Motivationen : Anerkennung und Wohlbefinden erfahren Die Welt entdecken und verstehen Sich ausdrücken Mit anderen leben Die Vorstellung eines ganzheitlichen Bildungsprozesses und - darauf bezogen - auch von ganzheitlichen Erziehungsprozessen.

4.1. Die Bildungs- und Entwicklungsfelder Die inhaltliche Ausgestaltung: * Körper * Denken * Sinne * Gefühl und Mitgefühl * Sprache * Sinn, Werte, Religion Damit: Erweiterung des herkömmlichen Kanons traditioneller Kindergartenarbeit Das Verhältnis zur schulischen Bildung wird neu bestimmt: Gedanke einer durchgängigen Bildungsbiografie, aber eigene Bildungsvorstellungen für den Kindergarten, auf die Entwicklungs- und Lernmöglichkeiten der Kinder bezogen.

4.2. Die Zielformulierungen Element der Verbindlichkeit des Planes ist die Formulierung von Zielen. Es sind Ziele für den Übergang in die Schule und für jedes Bildungs- und Entwicklungsfeld formuliert. Die Ziele sind überwiegend als Angaben von Erfahrungsmöglichkeiten der Kinder formuliert nicht als Anforderungen an deren Können, als Kompetenzen oder Entwicklungsstandards. Die Fachkräfte sollen den Kindern die mit den Zielen formulierten Erfahrungsmöglichkeiten in der alltäglichen pädagogischen Arbeit zugänglich machen.

4.3. Die Ausgestaltung der Matrix Aufbau: Allgemeine Überlegungen zur Bedeutung und zur Konkretisierung zu jedem Bereich Jeweils 7 bis 14 Ziele für jeden Bereich Fragen für die Fachkräfte zu jedem Bildungs- und Entwicklungsfeld, sortiert nach den vier Motivationen als Herausforderung zur Reflexion der eigenen Arbeit in Bezug auf die Selbstbildungsmöglichkeiten der Kinder

4.2. Resümee und kritische Einschätzung Erfreulich: Ganzheitlichkeit, breites Spektrum Ziele als Erfahrungsmöglichkeiten für die Kinder Bemerkenswert: 266 Fragen für die Fachkräfte. Es erscheint mir allerdings fraglich, ob die Fragen zur Selbstreflexion ein zureichendes Instrument zur Entwicklung von Prozessqualität ist. Verzicht auf Verweise auf die Fachdiskussionen Beispiel: Bereich Sprache Ergänzend könnte eine Orientierung an Instrumenten hilfreich sein, die Merkmale eines guten Kindergartens konkretisieren.

5. Weiterentwicklungen Nach der Pilotfassung: Untersuchungen durch die Wissenschaftliche Begleitung Die neuen Fassungen mit neuen Themen und Akzenten Krippenkinder Vielfalt Migration, kulturelle Unterschiede Mädchen und Jungen Haltung und Professionalität der Fachkräfte mit Ergänzungen im Bereich von Raumgestaltung und Zusammenarbeit mit den Eltern, von Beobachtung und Dokumentation sowie Datenschutz Ergänzungen bei den Bildungs- und Entwicklungsfeldern

5.1. Implementierung Verbindliche Fortbildungen für alle Fachkräfte, thematisch zu den Grundlagen und zu den Bildungs- und Entwicklungsfeldern. Fortbildungen als Bausteine, aber überwiegend als sehr verschiedenfarbige Bausteine Wünschenswert wäre eine Weiterentwicklung der Fortbildung in Form eines echten Qualifizierungssystems

6. Zusammenfassende Einschätzung I Die Bildungs- und Erziehungspläne haben wesentlichen Anteil daran, dass die Kindertageseinrichtungen Teil des Bildungswesens geworden sind. In der Auseinandersetzung damit steigern die Fachkräfte ihre Professionalität. Das Besondere dieses Plans ist der Ausgang von den Belangen der Kinder und der Gedanke der Selbstbildung - sehr konsequent durchgeführt. Das ist nicht etwas wirklich Neues, die pädagogischen Gedanken finden sich bereits in den pädagogischen Konzeptionen, auch bei gegenwärtigen Theoretikern der Frühpädagogik.

6. Zusammenfassende Einschätzung II Kritische Elemente: Schwach ausgeprägte gesellschaftliche Reflexion Fehlender Bezug zu Fachwissen und methodisch-didaktischem Wissen Herausforderung: Fortbildungen angesichts der komplexen Aufgaben mit möglichst nachhaltiger Wirkung organisieren, besonders angesichts des z.t. fachfernen Personals, das jetzt angestellt werden wird. Wünschenswert wäre eine Weiterentwicklung des Orientierungsplanes d.h. nicht ein abgeschlossener Prozess, sondern eine offene Entwicklung, die auch künftigen Anforderungen Raum gibt. Gestaltungsidee: Knappe Darstellung der pädagogischen Grundlagen und ständig weiterentwickelte Handreichungen zur Konkretisierung (Diskowski).

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!