Was brauchen Familien?

Ähnliche Dokumente
Was brauchen Familien?

Wünsche und Bedarfe von Familien

WAS IST MIT ARMUTSSENSIBLEM HANDELN

ARMUTSPRÄVENTION FÜR JUNGE MENSCHEN

ARMUTSPRÄVENTION FÜR JUNGE MENSCHEN

Armut bei Kindern Prävention und soziale Gegensteuerung

Forum 2: Arbeiten in Netzwerken

Aufbau von bezirklichen Präventionsketten: Familienzentren als zentrale Orte für Gesundheitsförderung

Ansatzpunkte und Beispiele zur kindbezogenen Armutsprävention vor Ort

KONTINUIERLICHE FÖRDERUNG VON BILDUNGSCHANCEN

Damit Präventionsketten gelingen!

Fachtagung der Kölner Bürgerhäuser/-zentren

(Sozial benachteiligte) Eltern mit Kindern von 0 bis 18 Jahren Wünsche, Bedarfe und Unterstützung

LVR-Förderprogramm. Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut. Kolloquiumstag Universität Bielefeld. Armut und Jugendhilfe Dr.

Armutssensibilisierung und Familienzentren

ARMUTSPRÄVENTION ENTWICKLUNGSPERSPEKTIVEN FÜR POLITIK UND PRAXIS


5. September 2014 Nr Das Gute-Kita-Gesetz. Fragen und Antworten

Kinderarmut in Brandenburg

Lebenslage von (armen) Kindern und Jugendlichen Ansatzpunkte zur Armutsprävention. Gerda Holz, Frankfurt am Main

Lebens- und Aufwachsensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in ihren Familien und in ihrem Umfeld verbessern

SOZIALBERICHTERSTATTUNG

Gerda Holz Was ist Kinderarmut und welche Folgen hat sie für die betroffenen Kinder?

Fachtag Trotz allem...! Großwerden gelingt Gemeinsame Erarbeitung eines Kinderschutzkonzeptes

Leitbild Kinder- und Jugendhilfe in der Stadt Freiburg

Lebenslage Alleinerziehender Zahlen und Fakten

Alleinerziehende: Starke Lebensform strukturell benachteiligt

Förderprogramm Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut

Kinderarmut ganzheitlich denken

Präventionsleitbild. Mo.Ki Monheim für Kinder

Kinderarmut nicht mit uns!

Alles schon entschieden?

Stadt Luzern. Leitsätze. Kinder-, Jugend- und Familienpolitik. Stadtrat

Zur Rolle der Schuldnerberatung in Präventionsnetzwerken und Netzwerken früher Förderung

Heute pflegen und morgen arm? Kosten und Qualität von Pflege. Silke Niewohner

Herzlich Willkommen AG 5 Bündnis zur Bekämpfung von Bildungsarmut vor Ort 8. Bildungskonferenz Elbe-Elster

(Gutes) Altern Handlungsfelder für die Gemeinden

Armut und Armutsprävention. Vortrag für den Zukunftskongress Regionales Entwicklungskonzept Ostbelgien leben 2025

Armutsprävention in der Praxis. anhand des Projektes TIZIAN in der Ziola GmbH

ETZ-Gruppe Kleve e.v. MUK

Herausforderungen und Chancen beim Aufbau von Präventionsketten in Kommunen

Baden-Württemberg: 15 Prozent der Familien und 18 Prozent der Kinder sind armutsgefährdet

VBGF/ARPS-Herbsttagung 26. Oktober 2017 Betreuende und pflegende Angehörige im Rahmen der Kantonalen Aktionsprogramme (KAP)

Familienzentren- bedarfsorientiert konzipieren und professionell gestalten

Die Qualität in der Kindertagesbetreuung: Worauf kommt es an?

Familien im Dschungel: Schnittstellenprobleme am Beispiel der Situation Alleinerziehender

Thesen und Synthese verschiedener Studien im Bereich Frühe Förderung. Jahreskonferenz SODK 12. Mai 2017

Armutssensibel handeln - Eine Aufgabe für jede pädagogische Fachkraft?! KITA-KONGRESS DER CONSOZIAL NÜRNBERG ANITA MEYER M.A.

Leitbild für flexible Erziehungshilfen

Familienerholung als Pflichtaufgabe der Kinder- und Jugendhilfe

Erwerbsverläufe aus der Perspektive von Alleinerziehenden

Fachtag Starke Eltern Starke Kinder im DKSB Landesverband Niedersachsen Elternkurse im Netzwerk Frühe Hilfen

Wandel von Familie: Familienleitbilder und verantwortete Elternschaft

Was ist gute Kinderbetreuung und wie flexibel kann oder darf sie sein?

Schwer erreichbare Eltern

(Gutes) Altern Handlungsfelder für die Gemeinden

GEW Positionen zu Tageseinrichtungen für Kinder

Gibt es Chancen für arme Kinder? Eine öffentliche Verantwortung

ARMUT ALS INDIVIDUELLE LEBENSLAGE

LEITBILD DER JUGENDARBEIT REGENSDORF

Elternschaft und psychische Erkrankung- wie kann das gelingen?

Gesund alt werden im Quartier

Arbeitshilfe zur inhaltlich-konzeptionellen Weiterentwicklung der Kita-Plus-Einrichtung

2. Fachtagung der Engagementwerkstatt Berlin Freiwilligendienste und Pflege

Angehörige als zentraler Partner in der Langzeitpflege. gemeinsam für eine gute Lebensqualität

Perspektive Jugendhilfeplanung. Frühe Förderung im Netzwerk. Fachkongress. Forum. Dr. Sybille Stöbe-Blossey. 28. Juni Klima, Umwelt, Energie

AWO pro:mensch. Kinder betreuen. Familien beraten.

Die Auswirkungen von Armut in der Kindheit. Hörsaal City Dr. David H. Gehne Ruhr-Universität Bochum ZEFIR

Themenwerkstatt Vom Engagement zur Beteiligung Rahmenbedingungen, Herausforderungen, Handlungsansätze

Der Einfluss von Armut auf die Entwicklung von Kindern

Menschen mit Migrationsgeschichte Faktoren für das Gelingen ihrer Beteiligung in der Kinder- und Jugendhilfe und Modelle guter Praxis

Die Antwort der kommunalen Jugendhilfe auf Armut(sfolgen) bei Kindern

Teilhabe ermöglichen, Vernetzung organisieren und Sorgestrukturen mitgestalten Zentrale Botschaften des Siebten Altenberichts

Festrede. von. Herrn Ministerialdirektor Michael Höhenberger. anlässlich der Einweihung des Kindergarten. Dentlein am Forst, den

Bedeutung der Frühen Hilfen - Wie Netzwerke unterstützen

Fachforum 1: Erziehungshilfe und die Schnittstelle zu den Frühen Hilfen und Kitas

Armuts(Prävention) bei jungen Menschen Herausforderungen auf kommunaler Ebene

Kinderarmut hängt stark von Berufstätigkeit der Mütter ab

Angebote für Eltern. Elternstudie. Ziele: Beteiligung von Eltern bei der Stadtentwicklung im Rahmen einer kommunalen Strategie Hauptstadt für Kinder

Alltagswirklichkeiten von Familien mit behinderten Kindern und notwendige Unterstützungsmaßnahmen

Gemeinsam mit Eltern -

Sozialraumorientierung. Jugendhilfe. Auch im ländlichen Raum? Prof. Dr. Jürgen Burmeister - Duale Hochschule Heidenheim

Familienbildung im Landkreis Günzburg

Kommunale Präventionskette Weimar. Integriertes kommunales Handeln zur Förderung der sozialen Integration und zur Armutsbekämpfung

Workshop Netzwerke Alleinerziehender

Veränderungskulturen Kulturen der Veränderung Kitas auf dem Weg zum Eltern-Kind- Zentrum

Forschungsprojekt. SILQUA-Projekt Teilhabe im Sozialraum 13. März 2014 Kongress Armut und Gesundheit

Gesundes aufwachsen für Alle! Kinder und Familien in belasteten Lebenssituationen stärken

Resilienzförderung in der Transition zwischen Elementar- und Primarbereich

Leitungsverantwortung stärken

Gemeinsam Verantwortung tragen für ein Generationen und Kulturen übergreifendes Zukunftskonzept.

Konzept Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) der Stadt Zug. Kurzfassung

Eine Gesunde Stadt ist nicht unbedingt eine Stadt, die ein bestimmtes gesundheitliches Niveau erreicht hat. Sie ist vielmehr eine Stadt, die

Herzlich Willkommen. Folie 1

Armutsprävention vor Ort Mo.Ki Monheim für Kinder Evaluationsergebnisse zum Modellprojekt von Arbeiterwohlfahrt Niederrhein und Stadt Monheim

Trittsteine für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Pustertal

Stärke entwickeln von Anfang an

Kindergrundsicherung aus der Perspektive von Alleinerziehenden Fachtag 30. März 2017 Mannheim


Alleinerziehende: eine vielfältige und starke Lebensform

Transkript:

Was brauchen Familien? Lebenslagen und Bedürfnisse von Familien Gerda Holz, Frankfurt a.m. Schwerpunkte 1. Familie Was ist damit eigentlich gemeint? Familienbegriff und Familienformen Unterschiedliche Lebenslagen 2. (Arme) Eltern Was sagen sie uns? Wünsche und Bedarfe Ressourcen und Bewältigungsstrategien Bedarfe und Nutzung von Hilfen 3. Arbeit mit (armen) Eltern Was bedeutet das für die Praxis? Die 7 großen B s der Arbeit mit sozial benachteiligten Eltern Einbindung in kommunale Strukturen Politische Rahmensetzungen ändern 1

Familie Was ist damit eigentlich gemeint? Familienbegriff und Familienformen Unterschiedliche Lebenslagen Familienbegriff weit gefasst und sich wandelnd Der Familienbegriff ist in unserer Gesellschaft nicht eindeutig definiert, sondern das Ergebnis von gesellschaftlichen Definitions- und Aushandlungsprozessen. Das Verständnis dessen, was Familie ist, ist ein zeitbedingtes, kultur- und systemabhängiges Konstrukt, das sich im Zuge gesellschaftlicher Wandlungsprozesse immer wieder verändert hat. 2

Quelle: BMFSFJ: Familienreport 2012: Berlin 2012: 13. Quelle: BMFSFJ: Familienreport 2012: Berlin 2012: 58. 3

Quelle: BMFSFJ: Familienreport 2012: Berlin 2012: 14. Quelle: BMFSFJ: Familienreport 2012: Berlin 2012: 51. 4

1. Zwischenfazit Kennzeichnend ist eine immer größere Heterogenität in den Lebensformen und den Lebenslagen Kennzeichnend sind weiterhin geltende gesellschaftliche Erwartungen an die Familie, z.b. Erste und wichtigste Sozialisationsinstanz für Kinder Familie als Bildungsort und Bildungsermöglicher Kennzeichnend sind sich deutlich verändernde gesellschaftliche Erwartungen und Rahmensetzungen Von ehe- zur kindzentrierten Familie Rechte des Kindes werden gestärkt Druck zur sich selbst absichernden Erwerbstätigkeit von Frauen Private und öffentliche Verantwortung für Kinder wird neu justiert Bedürfnisse und Bedarfe von Eltern werden komplexer + mehr 5

(Arme) Eltern Was sagen sie uns? Selbsteinschätzungen und Wünsche Ressourcen und Bewältigungsstrategien Bedarfe und Nutzung von Hilfen (Arme) Eltern Selbsteinschätzung und Wünsche Ergebnisse der Studie des DW Braunschweiger Land, 2011 Quelle: DW Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011 6

Wie ist die gesundheitliche Selbsteinschätzung armer Eltern? n=272: Quelle: DW Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011: 32. Auf was wurde verzichtet, wenn das Geld nicht reicht? (Haushaltsbefragung n=272:quelle: DW Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011: 27. 7

Bereiche, in denen von den Haushalten (weitere) Unterstützung gewünscht wird Haushaltsbefragung, n = 311. Quelle: DW Wirksame Wege für Familien mit geringem Einkommen im Braunschweiger Land. Braunschweig 2011: 71. Arme Familien Ressourcen und Bewältigungsstrategien Ergebnisse der Expertise Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin, 2014 Quelle: Laubstein, Claudia: Expertise zu Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin. Frankfurt a.m. 2014. LINK: http://www.iss-ffm.de/m_321_dl 8

Ressourcen auf vier Ebenen Materielle Ebene Individuelle Ebene Ebene des Familiensystems Strukturelle Ebene Zusätzliche Einkommen Resilienz Beziehungsqualität Erholungsmöglichkeiten Rücklagen Aufstiegsorientierung (Ex-) Partner Hilfesystem Schuldenfreiheit Kompetenzen Private Netzwerke Sozialraum Quelle: Laubstein: Expertise zu Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin. Frankfurt a.m. 2014: 44.. 17 Strategien zur Bewältigung der Armutssituation Kurzfristige Strategien Suche nach neuen finanziellen Spielräumen Mittelfristige Strategien Ausgabenbeschränkung der gesamten Familie Langfristige Strategien Ausstiegversuche aus der Armut Permanente Strategien Wirtschaftliche Haushaltsführung Quelle: Laubstein: Expertise zu Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin. Frankfurt a.m. 2014: 39. 18 9

Strategien zur emotionalen Bewältigung Ja, das macht mir eigentlich richtige Zukunftsangst. Ich darf da gar nicht dran denken. Wenn ich daran denke wird mir schlecht. Verdrängung Gefühl der Selbstwirksamkeit Soziale Vergleiche und Bescheidenheit als Wert Ich finde das auch gar nicht so schlecht, dass ich ihr [nicht] unbedingt alles biete und teuer. Davon hat sie ja im weiteren Leben nichts. Fokussierung auf die Kinder Passivität als Strategie Quelle: Laubstein: Expertise zu Lebenslagen und Potentialen armer Familien in Berlin. Frankfurt a.m. 2014. 19 Wunsch nach Unterstützung Ergebnis der Allensbach Studie Monitor Familienleben, 2013 Quelle: Institut für Demoskopie Allensbach: Monitor Familienleben 2013. Allensbach 2013 10

Unterschiedliche Präferenzen von Eltern nach Einkommen 2013 Eltern von Kindern unter 18 Jahren Wunsch Insgesamt Haushaltsnettoeinkommen Bessere finanzielle Unterstützung Bessere Betreuungsangebote 38 45 24 22 24 22 24 Mehr Zeit für Familie 32 23 27 Unentschieden, weiß nicht 14 10 12 14 Frage: Was würden Sie sich in Ihrer jetzigen Situation am meisten wünschen: Eine bessere finanzielle Unterstützung durch den Staat, ein besseres Betreuungsangebot, oder mehr Zeit, die Sie als Familien zusammen verbringen können, auch wenn dadurch Ihr Haushaltseinkommen sinken würde? (Mehrfachnennungen möglich) Quelle: Allensbach: Monitor Familienleben 2013: 21. Bedarf und Unterstützung von Neueltern Ergebnisse der Monheimer Neueltern-Studie, 2011 Quelle: Holz/Stallmann/Hock: Frühe Förderung von Anfang an. Frankfurt a.m. 2012 11

Neueltern - Verteilung der Familientypen (n = 603) Auswertung Erstkontaktbogen Datenquelle: Monheimer Neueltern-Studie 2011, Auswertung Erstkontaktbogen. Holz/Stallmann/Hock 2012. Bedarfsäußerungen von Neueltern im Rahmen des Willkommens-/Erstbesuches Bedarfe Prozent Krippen-/KiTa-Platz, außerhäusliche Betreuung 96,6 Informationen über Angebote 40,6 Kontakt mit anderen Eltern 28,4 Weitere Begleitung über Hausbesuche 5,7 Vermittlung zu anderen Diensten 5,7 Hilfen zur Berufsorientierung 4,4 Beratung in finanziellen Fragen 0,5 (n = 596) Datenquelle: Monheimer Neueltern-Studie 2011, Auswertung Erstkontaktbogen. Holz/Stallmann/Hock 2012. 12

Die Monheimer Nutzungspyramide von Eltern im 1. Lebensjahr des Kindes Bedeutet hier ASD-Betreuung Budget-/Finanzfragen und Beteiligung sind Querschnittsthemen in Mo.Ki 0 (n=616) Datenquelle: Monheimer Neueltern-Studie 2011. Vgl. Holz/Stallmann/Hock 2012: 89 2. Zwischenfazit Je unsicherer die Lebenssituation von Familien ist, desto größer werden die Belastungen und damit der psychische Druck mit komplexen Folgen. Eltern haben ein aktives Bewältigungshandeln im Umgang mit existenziellen Problemen. Nicht das WOLLEN, sondern das KÖNNEN ist der entscheidende Punkt. Zentral sind die verfügbaren und nutzbaren Ressourcen der Unterstützung / Entlastung in der Familie, im Umfeld, im Zugang zu Angeboten. Eltern formulieren ihre Wünsche und damit den Hilfebedarf Nur werden sie wirklich gefragt und wird ihnen wirklich zugehört? 13

Arbeit mit (armen) Eltern Was bedeutet das für die Praxis? Die 7 großen B s der Arbeit mit sozial benachteiligten Eltern Einbindung in kommunale Strukturen Politische Rahmensetzungen ändern Die 7 B's der Arbeit mit (sozial benachteiligten) Eltern 14

Die 7 B's der Arbeit mit (sozial benachteiligten) Eltern Begegnung Bildung Beratung Begleitung Betreuung mit anderen Menschen und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zur Kompetenzstärkung der Eltern in allen Erziehung-, Alltags-, Haushaltsfragen zu allen Fragen der Elternschaft und der kindlichen Bedürfnisse als Hilfestellung für die Eltern und zur Stärkung/Förderung des Kindes von sogenannten Risikofamilien und bei Krisen Budget Beteiligung der Eltern berücksichtigen und daran angepasst die Angebote der Einrichtung gestalten der Eltern an allen Aktivitäten der Einrichtung Strukturprinzip kommunaler (Armuts)Prävention: Präventionskette durch Netzwerke Begleitung Begegnung Bildung Eltern Beratung Information Betreuung Schwangerschaftsbegleitung Krippe Kita Grundschule Weiterführende Berufs- (0-3 J.) (3-6 J.) (6-10 J.) Schule (10-.. J.) (aus-)bildung Kind ISS-Frankfurt a.m. 15

3. Zwischenfazit Professionelle Anforderungen auf lokaler Ebene - 1 - Auf die Haltung aller kommt es an: Wertschätzung und Respekt. Abbau von allgemeinen Leitbildern mit der pflegeleichten Musterfamilie im Kopf wird meine Arbeit schwerer. Eltern sind die wichtigsten Partner/innen meiner Arbeit. Väter sind genauso wichtig und verantwortlich wie Mütter. Bedürfnisse aufnehmen und zu Lösungen für die Familien beitragen. Schon Information ist Bildung ABER: Bildung ist kein Allheilmittel. 3. Zwischenfazit Professionelle Anforderungen auf lokaler Ebene - 2 - Qualifizierte Konzepte zur Arbeit mit (sozial benachteiligten) Eltern in jeder Einrichtung erarbeiten. Netzwerkarbeit ist professioneller Standard: -- Vernetztes Arbeiten bedeutet nicht sofort Mehrarbeit, sondern anders arbeiten. Arbeit mit Eltern gibt es nicht zum Nulltarif: -- Politik hat die notwendigen Rahmenbedingungen für eine qualifizierte Arbeit zu schaffen. -- Darauf haben Familien ein Recht, ebenso wie Fachkräfte in den Einrichtungen und Diensten. -- Diese Pflicht ist eine Bringschuld und lässt sich nicht weg reden. 16

Politische Rahmensetzungen ändern, u.a. Ausbau der Rahmensetzungen in Bezug auf Geld (SGB II-Regelsätze, Anrechnung Elterngeld etc.) Zeit (Vereinbarkeit Erziehung / Pflege und Beruf) Infrastruktur (kostenlos/-günstig, bundesweit vergleichbar) Kompetenzen (u.a. bedarfsgerechte Unterstützungsangebote) Fokus auf Väter legen Rechte und Pflichten Ungleichheiten in der Wahrnehmung und Behandlung von Vätern und Müttern abbauen (d.h. rechtlich und gesellschaftlich) Gewährleistung der Unterhaltsleistungen für ihre Kinder Gewährleistung tatsächlicher Betreuung Arbeit mit Eltern kein Anhängsel sondern als eigenes Handlungsfeld ausbauen In der Frühen Förderung, von der KiTa über die Grundschule bis zum Übergang Beruf Ausweitung der Finanzierung Erfolgreiche Konzepte ausweiten Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Viel Spaß bei den weiteren Diskussionen!!! 1 17