Psychische Gefährdungen und Beanspruchungen Psychische Belastung am Arbeitsplatz Ursachen, Folgen und Handlungsfelder der Prävention Haus der Parität, Neudietendorf, September 2016, IAF Mainz Quelle: Giesert et al. 2014 in Anlehnung an Ilmarinen
IAF Institut für Arbeitsfähigkeit Unser Angebot Projekte Seminare & Tagungen Beratung 15.09.2016 2
Institut für Arbeitsfähigkeit im Dialog mit Seminaren, Tagungen, Beratungen 15.09.2016 3
Institut für Arbeitsfähigkeit im Dialog mit Projekten und Publikationen 15.09.2016 4
IAF Institut für Arbeitsfähigkeit Unsere Netzwerke Im März 2016 hat das IAF das WAI-Netzwerk zur ehrenamtlichen Weiterführung übernommen. Das deutsche WAI-Netzwerk gehört zu einem der führenden Netzwerke, die sich mit dem Erhalt der Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stehen das Instrument "Work Ability Index" und die Weiterentwicklungen sowie das "Work Ability Konzept" nach Ilmarinen. Mittlerweile sind über 1.900 WAI-Anwender im WAI- Netzwerk zusammengeschlossen. Das IAF ist Mitglied im Deutschen Netzwerk Büro. Das Vorläufer- Netzwerk "Neue Qualität der Büroarbeit" hat die wichtigen Akteure rund um das Arbeitsfeld Büro gesammelt, die rund um das Themenfeld Büro arbeiten. Daraus entstand im Mai 2008 das Deutsche Netzwerk Büro e.v. mit entscheidungskräftigen Strukturen. Das IAF ist Partner bei der Offensive Mittelstand. Die Offensive Mittelstand - Gut für Deutschland bringt Institutionen und Menschen zusammen, die gemeinsam die Arbeitsqualität im Mittelstand fördern und den Mittelstand darin unterstützen, den Wandel der Arbeit und den demografischen Wandel als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. 15.09.2016 5
Agenda Psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung Zahlen und Fakten Arbeitsfähigkeit fördern: das Haus der Arbeitsfähigkeit Handlungsfelder der Prävention: das Betriebliche Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement Betriebliche Gesundheitsförderung Zusammenfassung und Diskussion 15.09.2016 6
Agenda Psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung Zahlen und Fakten Arbeitsfähigkeit fördern: das Haus der Arbeitsfähigkeit Handlungsfelder der Prävention: das Betriebliche Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement Betriebliche Gesundheitsförderung Zusammenfassung und Diskussion 15.09.2016 7
Psychische Belastung und Beanspruchung DIN EN ISO 10075-1 Psychische Belastung ist in der Arbeitswissenschaft neutral "die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken." Folgende Anforderungen können differenziert werden: Arbeitsaufgabe, z. B. deren Dauer und zeitlicher Verlauf; physikalische Arbeitsbedingungen, z. B. Beleuchtung, Klima, Lärm; sozialer Kontext und Organisationsbedingungen, z. B. Betriebsklima, Zusammenarbeit, Konflikte; gesellschaftliche Belastungen, z. B. die wirtschaftliche Lage. 15.09.2016 8
Psychische Belastung und Beanspruchung DIN EN ISO 10075-1 Psychische Beanspruchung ist "die unmittelbare (nicht langfristige) Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden oder augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien. Belastung Beanspruchung 15.09.2016 9
Psychische Belastung Mitarbeiterbefragung Psychische Belastung und Beanspruchung BGW miab für die Pflege und den stationären Wohnbereich der Behindertenhilfe Erfassung der psychischen Belastung und Identifikation gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen in der ambulanten Pflege Quantitative Arbeitsbelastung Qualitative Arbeitsbelastung Arbeitsorganisation Soziales Arbeitsumfeld Außerberufliche Situation Quelle: BGW 2002 15.09.2016 10
BAuA: Stressreport 2012 Anforderungen der Arbeit und negatives Stresserleben verschiedene Arbeit gleichzeitig betreuen starker Termin- und Leistungsdruck ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge bei der Arbeit gestört, unterbrochen sehr schnell arbeiten müssen Konfrontation mit neuen Aufgaben 15.09.2016 11
Ursachen psychischer Erkrankungen Privater Stress Familiäre Konflikte, finanzielle Probleme Arbeits- Stress Zeitdruck, Angst vor Arbeitsplatzverlust Psychische Erkrankungen Gene Trauma Gewalterfahrung, Unfälle 15.09.2016 12
Agenda Psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung Zahlen und Fakten Arbeitsfähigkeit fördern: das Haus der Arbeitsfähigkeit Handlungsfelder der Prävention: das Betriebliche Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement Betriebliche Gesundheitsförderung Zusammenfassung und Diskussion 15.09.2016 13
Relative Veränderung der Fehlzeiten in Diagnosegruppen Erwerbspersonen TK TK Gesundheitsreport 2016 15.09.2016 15
Die häufigsten Krankheitsarten (Tage) je 100 beschäftigte Pflichtmitglieder 2014 In den letzten 10 Jahren haben sich die AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen mehr als verdoppelt (+129%) Im gleichen Zeitraum sind die Fehltage aufgrund von Muskel- und Skelett-erkrankungen um rund ein Drittel gestiegen (+34%) Quelle: BKK Gesundheitsreport 2015, S. 37 15.09.2016 16
Krankengeldtage nach Krankheitsgruppen je 100 beschäftigte Pflichtmitglieder 2014 Muskel- und Skeletterkrankungen und psychische Erkrankungen zusammen verursachen 55,4% aller Krankengeldtage Quelle: BKK Gesundheitsreport 2015, S. 37 15.09.2016 17
Ursachen der Frühberentung in Deutschland (1993-2013) 15.09.2016 18
Krankheitstage mit Zusatzdiagnose Z73 Burnout-Syndrom Seit 2004 steigen die Krankheitstage mit der Zusatzdiagnose Z73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung 2004: 4,6 AU-Tage 2012: 87,5 AU-Tage je 1.000 Versicherter 15.09.2016 19
AU-Tage nach Krankheitsart und Geschlecht DAK-Versicherte 2015 15.09.2016 20
Top 10 Einzeldiagnosen bei Frauen DAK-Versicherte 2015 15.09.2016 21
Top 10 Einzeldiagnosen bei Männern DAK-Versicherte 2015 15.09.2016 22
Mittlere Falldauer der häufigsten Krankheitsarten 2014 Die längsten Fehlzeiten je Fall verursachen die psychischen Störungen (39,1 AU-Tage je Fall). Quelle: BKK Gesundheitsreport 2015, S. 39 15.09.2016 23
Arbeitsunfähigkeit Anteil Fälle und Tage TK Versicherte 2015 Nur 4,7 % der AU-Fälle (Langzeit-AU-Fälle mit über sechs Wochen Dauer) sind für knapp die Hälfte (48,6 %) der Fehlzeiten verantwortlich. TK Gesundheitsreport 2016 15.09.2016 24
Prävention psychischer Belastungen Kümmern sich Arbeitgeber um psychische Belastungen der Beschäftigten? Quelle: DAK Gesundheitsreport 2013, S. 100; Beschäftigtenbefragung; N=2.762 15.09.2016 26
Agenda Psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung Zahlen und Fakten Arbeitsfähigkeit fördern: das Haus der Arbeitsfähigkeit Handlungsfelder der Prävention: das Betriebliche Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement Betriebliche Gesundheitsförderung Zusammenfassung und Diskussion 15.09.2016 27
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit Ziel: Balance von Anforderungen und Leistungsfähigkeit Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) Quelle: Giesert et al. 2013 15.09.2016 28
Individuen altern unterschiedlich 100 0 100 0 100 0 Persönlichkeit und soziale Systeme Weisheit und Selbsterkenntnis Kognitive Systeme Interindividuelle Unterschiede Einflussfaktoren Private Lebensführung Erfahrung, Übung Leistungsanforderungen Lernanregung Selbstkonzept/ Fremdkonzept Gesundheitszustand 100 0 100 0 Geburt Adoleszenz 20 40 60 80 Junge Erwachsene Wahrnehmungssysteme Mittleres Erwachsenenalter Späteres Erwachsenenalter Biologische Systeme Tod Lebensalter Es gibt keine wissenschaftlich haltbare einheitliche Klassifikation von alt, da sich Altern in einzelnen Fähigkeits-kategorien unterschiedlich stark bemerk-bar macht und zusätzlich erhebliche interindividuelle Streuungen vorliegen! Quelle: Munnichs, 1989 zitiert nach Luczak, 1997, S. 220; Buck und Reif, 1996, S. 11 15.09.2016 29
Individuen altern unterschiedlich work ability index Työkykyindeksipisteet Työkyky iän mukaan 50 45 40 35 30 25 20 N=729 15 Työkykyindeksi N=729 10 5 15 25 35 45 55 65 49 43 Työkykykyluokka erinomainen hyvä 36 Moderate kohtalainen 27 huono Poor 7 Age Ikä, vuotta Excellent Good Quelle: Ilmarinen 2013 15.09.2016 30
Möglichkeiten alternsgerechter Arbeitsgestaltung Problem Lösung erhöhen Reservekapazität Reservekapazität Mentale und/oder soziale Arbeitsanforderungen anpassen Quelle: Ilmarinen 1999 15.09.2016 31
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit bauen Das 1x1 des Häuserbaus Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) Quelle: Giesert et al. 2013 15.09.2016 32
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit - Umfeld Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 33
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit Betriebliches Gesundheitsmanagement AG Pflicht AN Pflicht AG Pflicht AN Freiwillig AG Freiwillig AN Freiwillig Verhalten Verhältnisse Struktur Prozess Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Betriebliche Gesundheitsförderung Ergebnis Betriebliches Gesundheitsmanagement Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 34
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit - Gesundheit Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 35
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit - Kompetenz Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 36
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit - Werte Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 37
Arbeitsfähigkeit fördern Das Haus der Arbeitsfähigkeit - Arbeit Quelle: Giesert et al. 2014 (in Anlehnung an Ilmarinen) 15.09.2016 38
Agenda Psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung Zahlen und Fakten Arbeitsfähigkeit fördern: das Haus der Arbeitsfähigkeit Handlungsfelder der Prävention: das Betriebliche Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement Betriebliche Gesundheitsförderung Zusammenfassung und Diskussion 15.09.2016 39
Handlungsfelder der Prävention Das Betriebliche Gesundheitsmanagement AG Pflicht AN Pflicht AG Pflicht AN Freiwillig AG Freiwillig AN Freiwillig Verhalten Verhältnisse Struktur Prozess Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Betriebliche Gesundheitsförderung Ergebnis Betriebliches Gesundheitsmanagement Quelle: Giesert (2012) 15.09.2016 40
Umfassendes ganzheitliches Gesundheitsmanagement 15.09.2016 41
Umfassendes ganzheitliches Gesundheitsmanagement 0,9% 0,1% 99% Motor für das Betriebliche Gesundheitsmanagement! 15.09.2016 42
Betriebliches Gesundheitsmanagement Arbeitsschutz AG Pflicht AN Pflicht AG Pflicht AN Freiwillig AG Freiwillig AN Freiwillig Verhalten Verhältnisse Struktur Prozess Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Betriebliche Gesundheitsförderung Ergebnis Betriebliches Gesundheitsmanagement Quelle: Giesert (2012) 15.09.2016 43
Arbeitsschutzgesetz (ArbschG) 5 Beurteilung der Arbeitsbedingungen (1) Der Arbeitgeber hat durch eine Beurteilung der für die Beschäftigten mit ihrer Arbeit verbundenen Gefährdung zu ermitteln, welche Maßnahmen des Arbeitsschutzes erforderlich sind. (2) Der Arbeitgeber hat die Beurteilung je nach Art der Tätigkeiten vorzunehmen. Bei gleichartigen Arbeitsbedingungen ist die Beurteilung eines Arbeitsplatzes oder einer Tätigkeit ausreichend. (3) Eine Gefährdung kann sich insbesondere ergeben durch 1. die Gestaltung und die Einrichtung der Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes, 2. physikalische, chemische und biologische Einwirkungen, 3. die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz von Arbeitsmitteln, insbesondere von Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und Anlagen sowie den Umgang damit, 4. die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren, Arbeitsabläufen und Arbeitszeit und deren Zusammenwirken, 5. unzureichende Qualifikation und Unterweisung der Beschäftigten, 6. psychische Belastungen bei der Arbeit. 15.09.2016 44
Gefährdungsbeurteilung Balance zwischen Arbeitsanforderungen und individuellem Leistungsvermögen Arbeitsanforde rungen verändern sich fortlaufend! Auch wir Menschen ändern uns! Quelle: Giesert et al. 2013 15.09.2016 45
Ablauf Gefährdungsbeurteilung sieben bzw. acht Schritte Unterweisung im Dialog Quelle: BGW 2016 15.09.2016 46
Zusammenwirken Belastungen und Ressourcen Belastung - Vielseitigkeit - Ganzheitlichkeit - Quantitative Arbeitsbelastung - Qualitative Arbeitsbelastung - Arbeitsunterbrechungen - Umgebungsbelastungen Ressource - Soziale Rückendeckung - Handlungsspielraum - Zusammenarbeit - Betriebliche Leistungen - Information und Mitsprache Negative Beanspruchung -Gereiztheit -Nicht-Abschalten-Können - Psychosomatische Beschwerden Quelle: Impulsbroschüre 2012 15.09.2016 47
Belastungen und Ressourcen weniger Belastungen, die zu negativen Beanspruchungsfolgen führen mehr Ressourcen Soziale Rückendeckung Handlungsspielraum Zusammenarbeit Betriebliche Leistungen Information und Mitsprache Quelle: Impulsbroschüre 2012 15.09.2016 48
Belastungs- und Ressourcenprofil IST-SOLL-Analyse 15.09.2016 49
Handlungsspielraum und Arbeitsfähigkeit Fallbeispiele aus der Praxis branchenübergreifende Erkenntnisse Arbeitstätigkeit Gesundheit Quantitative Arbeitsbelastungen Ich stehe häufig unter Zeitdruck, Ich habe zu viel Arbeit Ressource Arbeitsfähigkeit (WAI) Quelle: Prümper, J., Thewes, K. & Becker M. (2011). The Effect of Job Control and Quantitative Workload on the different Dimensions of the Work Ability Index. Handlungsspielraum Wenn Sie Ihre Tätigkeit insgesamt betrachten, inwieweit können Sie die Reihenfolge der Arbeitsschritte selbst bestimmen? Wie viel Einfluss haben Sie darauf, welche Arbeit Ihnen zugeteilt wird? Können Sie Ihre Arbeit selbstständig planen und einteilen? N = 3345 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen 15.09.2016 50
WAI-Gesamtwert Handlungsspielraum und Arbeitsfähigkeit Fallbeispiele aus der Praxis branchenübergreifende Erkenntnisse 49 47 45 43 41 39 37 35 33 31 297 41.0 39.6 niedrig 38.7 36.3 hoch Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten sollten gleichermaßen die Reduktion der Quantitativen Arbeitsbelastung und die Erhöhung des Handlungsspielraums verfolgen Handlungsspielraum hoch niedrig Lösung Quantitative Arbeitsbelastung N = 3345 Beschäftigte aus verschiedenen Branchen 15.09.2016 51
Direkte Partizipation und Arbeitsfähigkeit Untersuchungsdesign Arbeitstätigkeit Gesundheit vertragliche Wochenarbeitszeit Wie viele Arbeitsstunden pro Woche arbeiten Sie laut Arbeitsvertrag? < 30 > 30 Std./Woche Teilzeit Std./Woche Vollzeit Ressource Handlungsspielraum Wie viel Einfluss haben Sie auf die Erstellung Ihres Dienstplanes/Ihrer Arbeitszeiten? Arbeitsfähigkeit (WAI) 15.09.2016 52
Direkte Partizipation und Arbeitsfähigkeit Fallbeispiel aus der Praxis Dienstplangestaltung in der Pflege Lösung Dienstvereinbarung zur stärkeren Einflussnahme auf die Dienstplangestaltung gerade für Nicht-Teilzeitbeschäftigte 15.09.2016 53
Betriebliches Gesundheitsmanagement Betriebliches Eingliederungsmanagement AG Pflicht AN Pflicht AG Pflicht AN Freiwillig AG Freiwillig AN Freiwillig Verhalten Verhältnisse Struktur Prozess Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) Betriebliche Gesundheitsförderung Ergebnis Betriebliches Gesundheitsmanagement Quelle: Giesert (2012) 15.09.2016 54
Betriebliches Eingliederungsmanagement 84 Abs. 2 SGB IX Um wen geht es? Alle Beschäftigten, die innerhalb 12 Monate wiederholt oder zusammenhängend länger als 6 Wochen arbeitsunfähig waren z.b. 5-Tage-Woche = 30 AT 3-Tage-Woche = 18 AT freiwilliges BEM auch vorher möglich Was ist das Ziel? Arbeitsfähigkeit wiederherstellen, erhalten, fördern Erhalt des Arbeitsplatzes 15.09.2016 55
Evaluation: BEM mit AFCoaching evaluieren, BEM-Strukturen sowie BEM-Prozess mit AFCoaching kontinuierlich weiterentwickeln und betriebliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen präventiv ableiten Quelle: Giesert, Reiter, Reuter (2013) Aufbau des BEM mit Möglichkeit AFCoaching 1 Betriebliche Ebene: BEM mit dem AFCoaching einführen und geeignete Strukturen im Betrieb schaffen 2 Überbetriebliche Ebene: Unterstützung durch Rehabilitationsträger, Integrationsamt sowie weiterer Externer nutzen und ein Netzwerk aufbauen 3 Individuelle Ebene: AFCoaching mit den BEM-Berechtigten durchführen 15.09.2016 56
Arbeitsfähigkeitscoaching Individuelle Ebene Ablauf der 7 Schritte Feststellung AU > 6 Wochen, Kontaktaufnahme und Angebot AFCoaching 1. Erstgespräch mit AFCoach und BEM- Berechtigter/m 2. Analyse mit BEM-Berechtigter/m 3. Entwicklung von Maßnahmen mit BEM- Berechtigter/m 4. Maßnahmenworkshop mit erforderlichen Beteiligten 5. Maßnahmenumsetzung und Monitoring 6. Abschlussgespräch 7. Nachhaltigkeitsgespräch Quelle: Giesert/ Reiter/ Reuter (2013) 15.09.2016 57
Dialog beim BEM Eisbergkommunikation * Bay, H.R.: Erfolgreiche Gespräche durch aktives Zuhören, expert 1992, S. 92 15.09.2016 58
Arbeitsfähigkeitscoaching Analyse mit BEM-Berechtigter/m Was kann ich für mich tun, um meine Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, zu erhalten und zu fördern Was kann das Unternehmen für mich tun, um meine Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen, zu erhalten und zu fördern Quelle: Giesert/ Reiter/ Reuter (2013) 15.09.2016 59
Zusammenfassung Begriffe psychische Belastung, Beanspruchung, Erkrankung müssen differenziert werden. Psychische Erkrankungen nehmen die letzten Jahre zu, führen zu Langzeiterkrankungen und sind für einen Großteil der Frühberentungen verantwortlich. Arbeitsfähigkeit ist abhängig von den Faktoren: Gesundheit, Kompetenz, Werte, Arbeit und Umfeld. Betriebliches Gesundheitsmanagement mit den Handlungsfeldern Arbeitsschutz, BEM und Betrieblicher Gesundheitsförderung bilden das Fundament der Förderung der Arbeitsfähigkeit. 15.09.2016 60
Save the date: Arbeitsleben 2025 Jahrestagung WAI-Netzwerk Arbeitsleben 2025 mit anschließendem Seminar 07.-10.03.2017 in Berlin Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Berlin 15.09.2016 61
Save the date: 3. Forum Betriebliches Eingliederungsmanagement Themen 3. Forum BEM: Aufwand und Nutzen des BEM Rechtliche Grundlagen und neueste Rechtsprechung Strategien für die gemeinsame Umsetzung Erfolge, Stolpersteine, Weiterentwicklungsmöglichkeiten Psychische Störungen bzw. Krisen und BEM 22.-23.06.2017 in Berlin 15.09.2016 62
Kontakt IAF Institut für Arbeitsfähigkeit GmbH Giesert, Liebrich, Reuter Fischtorplatz 23 D-55116 Mainz Tel. +49 (0)6131 603984 0 Mobil +49 (0)171 5380999 Fax. +49 (0)6131 603984 1 www.arbeitsfaehig-in-die-zukunft.com www.facebook.com/iafinstitut 15.09.2016 63