Begriffsbestimmung: Didaktik? Mathematikdidaktik? Dimensionen des Tätigkeitsfeldes: (Wittmann 2002) Dimension: (Aus-) Maß, Umfang a. Fachliche Dim. b. Päd. (einschl. gesell.. Dim. c. Psych. (einschl. soziol.) Dim. d. Konstruktive Dim. 2. (Berliner) Modell Heimann: Interdependenzmodell Interdependenz: gegenseitige Abhängigkeit Sozial-kulturelle Voraussetzungen Anthropogene Voraussetzungen Intention Inhalt Methode Medium sechs sämtlichst interdependente Dimensionen : anthropogene, sozial-kulturelle, inhaltliche, intentionale, mediale und methodische Dimension konkretisieren auf den Mathematikunterricht (STAMPE 1984) 1
Definition: Lernen Lernen ist ein Prozess, der aufgrund von Erfahrungen zu relativ stabilen Verhaltensänderungen führt. Verhaltensänderungen müssen nicht unbedingt sofort sichtbar sein Lernen als innerer Prozess erschließen Abzugrenzen von Reifung (genetisch gesteuerte Veränderung des Organismus) Vorübergehende Verhaltensänderungen z.b. durch Ermüdung, Krankheit etc. Einschränkung des Verhaltens durch Unfall Gagne: Lernen ist eine Veränderung in einer menschlichen Disposition oder Fähigkeit, die über einen bestimmten Zeitraum relativ dauerhaft bleibt und nicht einfach durch Wachstumsprozesse zu erklären ist. 2
Lernen und Gedächtnis Sensorisches Register Für alle Sinne verfügbar Sehr kurze Speicherzeit Weiterverarbeitung durch Erwartung geprägt Kurzzeitgedächtnis Auf wenige Elemente beschränkt Verknüpfung meist wissensabhängig Sorgt für Speicherung im Langzeitgedächtnis Mechanische & anreichernde Wiederholung Langzeitgedächtnis Unbegrenzte Speicherkapazität Lebensdauer? Gedächtnis und Aufmerksamkeit sind zentrale Punkte bei der Betrachtung menschlichen Lernens. Lernen und Gedächtnis untrennbar verbunden Lernen ist eine Verhaltensänderung aufgr. von Erfahrung Gedächtnis ist der Eindruck, den die Erfahrung hinterläßt 3
Warum lernt der Mensch? Lernen Anpassung an die Umwelt, Überleben, Bedürfnisbefriedigung, Orientierung Wie lernt das Kind? Wie lernen Kinder Mathematik? Grobeinteilung nach Lernarten: Sinnvolles und mechanisches Lernen (Ausubel 1980) Sinnvolles Lernen ist bezogen und verankert auf Relevante Bereits vorhandene Ideen in der kognitiven Struktur des Lernenden. Mechanisches Lernen ist bezogen auf relativ isolierte Einheiten zufällig und nicht in relevanten Ideen des Lernenden verankert. Mech. und sinnv. Lernen haben jeweils Implikationen: Mech. L.: Assoziationsgesetzen: Wiederhol., Verstärkung Sinnv. L.: Kognitive Struktur des Lernenden 4
Beschreibung sinnvollen Lernens nach Ausubel: Begriff und Aufbau der kognitiven Struktur: Inhalt und Anordnung der Ideen (d.h. der mentalen kognitiven Repräsentationen) einer Person oder: subjektive, psychologische Struktur von Wissenselementen einer Person, die geordnet aufeinander bezogen sind. Bemerkung: kognitive Struktur = objektive logische Struktur des Gegenstandbereiches Aufbau einer kognitiven Struktur nach Ausubel 5
Sinnvolles Lernen nach Ausubel Anknüpfen an die kognitive Struktur des Lernenden heißt 1. Anschließen an möglichst vertraute allgemeine Vorstellungen (insbesondere Alltagsbegriffe, vertraute Grundbegriffe 2. Bilden und Formulieren von Verständniskernen (in der Umgangssprache) 3. Vorstrukturieren von Unterrichtsinhalten (kurzer Vorblick auf Thema und Zielsetzung, Vorbereitung eines Verständniskerns in allgemeinverständlicher Form) 4. Progressiv ausdifferenzieren ( roten Faden bewusst halten) 5. Integrativ verbinden und abgrenzen 6. Vergessenstendenz beachten (Zusammenfassungen mit anschaulichem Rückbezug, wiederholte Verständnisaufgaben) 6