Kommentar Kapitel 1 Seite 5 1.1 Was bedeutet eigentlich sozial? 1 Berufe im Berufsbereich Gesundheit und Soziales 1.1 Was bedeutet eigentlich sozial? Erwartete Kompetenzen Sch. nennen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die im Berufsbereich Gesundheit und Soziales benötigt werden. Sch. erläutern die Begriffe soziales unsoziales Verhalten und soziale Kompetenzen. Sachinformationen zur Methode Kugellager: Diese Methode bietet sich an, um in kurzer Zeit intensive Gespräche mit unterschiedlichen Personen zu führen. Dazu werden zwei Gruppen gebildet. Die eine Gruppe setzt sich in einen Innenkreis und schaut nach außen, die andere Gruppe setzt sich in den Außenkreis mit dem Gesicht in Richtung Kreismitte. Es sitzen sich somit immer zwei Personen gegenüber. Zu dem vereinbarten Thema sprechen alle Paare etwa fünf Minuten, dann rutscht der Außenkreis jeweils um eine Person weiter nach rechts. zur Methode Standbild: Wenn im Unterricht zu einem Thema oder einer sozialen Situation über Probleme oder Erlebnisse gesprochen wird, erfolgt die Auseinandersetzung verbal. Ein Standbild hingegen kommt ohne Worte aus: Eine mit Körpern einer Gruppe gestaltete Darstellung einer sozialen Situation verbildlicht Beziehungen von Personen zueinander sowie deren Haltung, Einstellung und Gefühle. Eine Bildhauerin oder ein Bildhauer bildet und modelliert dazu Schritt für Schritt aus den Körpern der Spielerinnen und Spieler ein Standbild. Damit bringen sie oder er zum Ausdruck, wie das angesprochene Problem etc. von ihr oder ihm gesehen und interpretiert wird. Die Spielerinnen und Spieler, die geformt werden, nehmen wie bewegliche Puppen die Haltung ein, die ihnen vom Bildhauer gegeben wird, einschließlich der Mimik. Die Mitschülerinnen und Mitschüler nehmen das Entstehen des Standbildes sinnlich wahr und können anschließend die Situation diskutieren und ggf. verändern. Anregungen zur Umsetzung Standbildbau: Die Schülerinnen und Schüler denken sich eigene soziale oder unsoziale Situationen aus und stellen diese als Standbild dar. Oder: Wenn Schülerinnen und Schüler es nicht gewohnt sind, sich in Rollen zurechtzufinden, erhalten sie vorbereitete Rollenkarten, auf deren Vorderseite die Rolle und auf der Rückseite die Situation beschrieben ist, die dargestellt werden soll. Nach dem Fertigstellen des Standbildes berührt der Bildhauer eine Person im Standbild. Diese äußert sich spontan zu ihrer Haltung oder ihren Gefühlen. Der Bildhauer oder eine andere Person tritt hinter seine Darsteller, legt eine Hand auf die Schulter einer Spielerin oder eines Spielers und spricht in der Ich-Form das aus, was die Person gerade seiner Meinung nach denkt oder fühlt. Die Schülerinnen und Schüler fotografieren die Standbilder und ordnen sie später den Begriffen sozial und unsozial zu. Hinweise zu den Kopiervorlagen KV 1: konkrete soziale und unsoziale Situationen KV 2: Situationen, die sozial oder unsozial umgesetzt werden können KV 3: zusammenfassendes Arbeitsblatt Kopiervorlagen KV 1, KV 2: Rollenkarten (Rückseite) KV 3: Soziale Kompetenzen Unterrichtsbeispiel Phase Sozialform Zeit Aktivitäten Material Einstieg PL 20 Sch. beschreiben die Standbilder und erläutern die Aussage Kein Mensch lebt für sich allein ; Sch. setzen sich mit den Begriffen sozial und unsozial auseinander und erläutern sie TH S. 5, Nr. 1, M 1 TH S. 5, Nr. 2 Kugellager Erarbeitung 1 GA 10 Sch. stellen vorgegebene Situationen dar KV 1, KV 2 Standbild, ggf. Fotoapparat Präsentation PL 15 Sch. präsentieren ihre Standbilder und dis kutieren die Ergebnisse Erarbeitung 2 PL 15 Sch. stellen soziales und unsoziales Verhalten gegenüber und entwickeln eine Definition TH S. 5, Nr. 3 für sozial und unsozial Ergebnissicherung GA 10 Sch. vergleichen ihre Definitionen mit denen im Glossar TH S. 5, Nr. 4 Reflexion EA 20 Sch. reflektieren das Gelernte und wenden es an KV 3 19
KV 1 Kapitel 1 Seite 5 1.1 Was bedeutet eigentlich sozial? Rollenkarten (Rückseite) Ein Kind hat sich bei einem Sturz verletzt und wird von einem Erwachsenen getröstet. Ein Jugendlicher wird von einer Gruppe Älterer verjagt. Ein Kind wird von einem Erwachsenen beschuldigt, ein Auto mit einem Stein beschädigt zu haben. Eine Gruppe Jugendlicher lacht einen alten Menschen aus. Ein Jugendlicher hat die Versetzung nicht geschafft, zwei Freunde trösten ihn. Eine Person ist dankbar und überreicht einer anderen ein kleines Geschenk. Ein Streit zwischen zwei Geschwistern eskaliert. Ein Jugendlicher schämt sich, weil er kein Geld hat, um mit seinen Freunden ins Kino zu gehen. Der Sieger ist ins Ziel gelaufen und wird umjubelt. Jemand trifft zufällig einen Freund, den er lange nicht gesehen hat. 20
KV 2 Kapitel 1 Seite 5 1.1 Was bedeutet eigentlich sozial? Rollenkarten (Rückseite) Eine Person mit einem Stadtplan will eine eilige Person nach dem Weg fragen. Ein Schüler widerspricht seinem Lehrer. Beim Sportwettbewerb gewinnt einer, von dem es die Mitschüler nicht erwartet haben. Eine Person hält vor einer Gruppe einen Vortrag. Eine Gruppe geht zusammen essen. Auf einer Party taucht ein nicht eingeladener Gast auf. Eine Person bittet jemanden, ihr die schwere Kiste abzunehmen. Eine Gruppe Schüler unterhält sich über ein strittiges Thema. Eine Gruppe Jugendlicher sieht, wie ein Mitschüler vor dem Essen betet. Ein Schüler stellt sich neu in der Klasse vor. 21
KV 3 Kapitel 1 Seite 5 1.1 Was bedeutet eigentlich sozial? Soziale Kompetenzen 1. Definiere die sozialen Kompetenzen. Schlage dazu auch im Glossar nach. Empathiefähigkeit: Kommunikationsfähigkeit: Konfliktfähigkeit: Solidarität: 2. Erläutere die auf den Fotos dargestellten Situationen in Stichworten. 3. Wähle eine der beiden Situationen aus. Nenne zwei Handlungsmöglichkeiten, die die abgebildeten Personen haben. 4. Diskutiert eure Handlungsmöglichkeiten. 22
Kommentar Kapitel 1 Seite 6 / 7 1.2 Soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems 1.2 Soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems Erwartete Kompetenzen Sch. nennen soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems. Sch. benennen Ziele und Merkmale sozialer Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems als wichtiges Berufsfeld im Bereich Gesundheit und Soziales. Sch. analysieren soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems. Sch. erkunden eine soziale Einrichtung und präsentieren ihre Eindrücke Sch. diskutieren die gesellschaftliche Bedeutung sozialer Einrichtungen. Sachinformationen Soziale Einrichtungen sind Organisationen, die bestimmte Personen oder Personengruppen betreuen oder unterstützen oder Möglichkeiten der Freizeitgestaltung anbieten. Eine Erkundung einer sozialen Einrichtung kann dies konkret zeigen. zur Methode Museumsrundgang: Diese Methode bietet sich an, um in kurzer Zeit einer größeren Gruppe von Schülerinnen und Schülern viele Informationen darzubieten. Diese werden als Poster, Hörproben o. Ä. vorbereitet und in einem Raum an verschiedenen Stellen platziert. Für den Rundgang werden Gruppen gebildet, die jeweils an einer Station starten. In kurzen Zeitintervallen haben die einzelnen Gruppen die Möglichkeit, sich mit den Informationen einzelner Stationen auseinanderzusetzen. Der Stationswechsel erfolgt durch ein Signal. zur Methode Erkundung: Eine Erkundung muss inhaltlich gut vorbereitet sein: Vorinformationen über die zu besuchende Einrichtung werden eingeholt, Fragen ausgearbeitet und vorbereitet. Zudem sind gutes Benehmen, angemessene Kleidung und sensibles Verhalten wichtig. Eine Erkundung sollte so weit wie möglich von den Schülerinnen und Schülern selbst vorbereitet werden. Dokumentationen können in Form eines Zeitungsberichts, eines Plakats oder einer Ausstellung geschehen. Wichtige Informationen für die Erkundung: Zielgruppe, Nutzungsvoraussetzung, Träger, Ziele, Angebot (Umfang und Art), Ort, Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, Kosten, Informationsmaterial, Gespräche mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Beruf, Anforderungen). Anregungen zur Umsetzung Vorbereitung der Unterrichtsstunde: Die Schülerinnen und Schüler benötigen eine Karte ihres Heimatortes (ggf. Stadtteil). Anstatt eine soziale Einrichtung zu erkunden, können die Schülerinnen und Schüler dort auch ehrenamtlich tätig werden. Über die damit eingehenden Verpflichtungen und die Verantwortung sollte vorab gesprochen werden. Hinweise zu den Kopiervorlagen: KV 4 zu Aufgabe 1, 2 im TH: Ideenbörse für die ei gene Suche KV 5 zu Aufgabe 4 im TH: vorstrukturierter Steckbrief KV 6 zu Aufgabe 5 im TH: Leitfaden zur Planung, Durchführung und Reflexion von Erkundungen Kopiervorlagen KV 4: Die Vielfalt sozialer Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems KV 5: Steckbrief einer sozialen Einrichtung oder einer Einrichtung des Gesundheitssystems KV 6: Erkundungen planen, durchführen und reflektieren Portfolioarbeit Portfolio yx36je Unterrichtsbeispiel Phase Sozialform Zeit Aktivitäten Material Einstieg PL 15 Sch. benennen soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems TH S. 6/7, Nr. 1, M 2 und M 3 KV 4 Erarbeitung 1 PA/PL 30 Sch. suchen anhand einer Karte soziale Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitssystems in der eigenen Stadt / im eigenen Wohnviertel; Sch. sammeln im Plenum die gefundenen Einrichtungen an der Tafel Erarbeitung 2 EA 30 Sch. nennen eine soziale Einrichtung oder Einrichtung des Gesundheitssystems, recherchieren und stellen ihre Informationen in einem Steckbrief dar Einstieg/ Präsentation TH S. 6/7, Nr. 2 Karte TH S. 6/7, Nr. 3 TH S. 6/7, Nr. 4 KV 5 PL > 15 Sch. präsentieren ihre Steckbriefe Museumsrundgang Erarbeitung 3 GA 30 Sch. planen eine (mögliche) Erkundung in einer sozialen Einrichtung TH S. 6/7, Nr. 5 KV 6 Erkundung Präsentation PL 5 Sch. präsentieren mithilfe von KV 6 mündlich ihre Vorbereitungen Weiterführende Arbeit Sch. besuchen eine soziale Einrichtung und präsentieren ihre Eindrücke; Sch. diskutieren deren gesellschaftliche Bedeutung Erkundung 23