Aufgabe 1.5 Idee und Aufgabenentwurf: Vera Laase, Nikolaus-Groß-Schule, Lebach, Klasse 3 (Dezember 2012) Denke dir mit deiner Gruppe ein Würfelspiel aus, bei dem möglichst viel gerechnet werden muss. o Erstellt einen Spielplan und findet Regeln für das Spiel. Notiert eure Regeln. o Alle Rechenarten sind erlaubt. Begründung der Aufgabenauswahl Das automatisierte Rechnen in den vier Grundrechenarten ist Basis des mathematischen Handelns in allen Grundschulklassen. Deshalb ist es wichtig, zu diesem Zweck immer wieder anregende Unterrichtssituationen zu schaffen. Durch die selbst erstellten Spielpläne erhalten die Schülerinnen und Schüler einen besonderen Bezug zu ihrem Spiel und entwickeln eine andere Begeisterung beim Üben. Für diese Aufgabe wurden die Materialien des Würfelkoffers eingesetzt. Die Schülerinnen und Schüler erarbeiteten Spielregeln, reflektierten ihre praktische Umsetzung und überarbeiteten sie. Alle Schülerinnen und Schüler konnten durch diese Aufgabenstellung entsprechend ihrem Leistungsstand Aufgaben beisteuern und sich am intensiven Austausch beteiligen. Während der Erarbeitungsphase stand die Lehrkraft als Testperson für das Spiel zur Verfügung und regte mit Fragen zum Nachdenken über die Durchführbarkeit bestimmter Regeln oder über den sinnvollen Aufbau des Spielplans an. Reflexion zur Aufgabendurchführung Bei den Schülerinnen und Schülern stand die Entwicklung des Spiels im Vordergrund, weniger die Rechenoperation, die sich überwiegend auf einen kleinen Zahlenraum und auf Additionen und Subtraktionen bezog. Je nach Leistungsfähigkeit der einzelnen Schülergruppen, wurden unterschiedlich komplexe Spielpläne und Spielregeln erstellt. Die Schülerinnen und Schüler hatten viel Spaß beim Ausprobieren. Es fiel ihnen jedoch schwer, Regeln zu formulieren und ihre Spielplanentwürfe diesen Regeln anzupassen. Die Vorgehensweise und die Reihenfolge der Lösung sind entscheidend für die Plausibilität der Spiele und der Regeln. Der Spielplan muss dabei so gestaltet sein, dass sinnvolle mathematische Vorgehensweisen und Lösungswege möglich sind. Einsatz der Schülerlösungen im Unterricht Nach einer ersten Entwicklungsphase in den Erfindergruppen erfolgte eine Erprobungsphase durch andere Gruppen. Probleme konnten auf einem Laufzettel vermerkt 36
werden. Mit diesen Rückmeldungen konnte die Gruppe noch einmal ihren Plan, ihre Regeln überarbeiten. Dokumentation der Schülerarbeiten Denke dir mit deiner Gruppe ein Würfelspiel aus, bei dem möglichst viel gerechnet werden muss. o Erstellt einen Spielplan und findet Regeln für das Spiel. Notiert eure Regeln. o Alle Rechenarten sind erlaubt. Beispiel 1 37
Dokumentation der Schülerarbeiten Beispiel 2 38
Dokumentation der Schülerarbeiten Beispiel 3 39
Zuordnung der Aufgabe zu den Bildungsstandards und zum saarländischen Kernlehrplan (Klassenstufe 3) Inhaltsbezogene Kompetenzen Zahlen und Operationen: 1. Rechenoperationen verstehen und beherrschen - mathematische Fachbegriffe kennen und anwenden: Addition/addieren, Subtraktion/subtrahieren, Multiplikation/multiplizieren, Division/dividieren Schüleraktivitäten: Die Schülerinnen und Schüler benennen Regeln und rechnen zahlreiche Aufgaben. - Aufgaben der Addition und Subtraktion bis 1000 durch Kopfrechnen und halbschriftliche Verfahren lösen, die eigenen Rechenwege erklären Schüleraktivitäten: Die Schülerinnen und Schüler führen Rechenoperationen im Kopf aus. - Rechenvorteile nutzen Schüleraktivitäten: Die Schülerinnen und Schüler erreichen durch geschicktes Rechnen bestimmte Zielpunkte in ihrem Spiel. Allgemeine mathematische Kompetenzen 1. Problemlösen: - mathematische Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten bei der Bearbeitung problemhaltiger Aufgaben anwenden Schüleraktivität: Die Schülerinnen und Schüler suchen geeignete Rechenoperationen für Spielwürfelkombinationen. 2. Kommunizieren: - Aufgaben gemeinsam bearbeiten, dabei Verabredungen treffen und einhalten Schüleraktivität: Die Schülergruppen entwickeln ein Spiel und legen Regeln fest. 3. Argumentieren: - Begründungen suchen und nachvollziehen Schüleraktivität: Die Schülerinnen und Schüler begründen die entwickelten Regeln 4. Darstellen: - für das Bearbeiten mathematischer Probleme geeignete Darstellungen entwickeln, auswählen und nutzen Schüleraktivität: Die Schülerinnen und Schüler erstellen einen Spielplan. 5. Automatisieren: - automatisierendes Üben, d.h. wiederholen bis zur sicheren Beherrschung Schüleraktivität: Die Schülerinnen und Schüler trainieren Kopfrechen. 40
Diagnose - Beschreibung der erbrachten Schülerkompetenz Beschreibung der Schülerkompetenzen zu Beispiel 1 und 2 Bildung sinnvoller Aufgaben zur Addition und Subtraktion Anwendung der Grundrechenarten in einfachen Sachsituationen Durchführungen von Überschlagsrechnungen Flexible Kombination der Rechenverfahren Erstellung von Spielregeln unter Berücksichtigung der Grundrechenarten Aufgabenvariationen / Fördermaßnahmen zu den Beispielen 1 und 2 - Zielzahl - auch im größeren Zahlenraum vorgeben und in der Spielkonstruktion berücksichtigen, z. B. durch Erreichen des Ergebnisses über mehrere Würfe oder über Einsatz mehrerer Würfel - Spielerweiterung durch weitere Rechenoperationen (Multiplikation, Division, Kombinationen) - Hilfe bei der Erstellung der Regeln und des Spielplans, Beispiele aufzeigen 41