HARMONICOP HARMONIzing COllaborative Planning Kulturelle Unterschiede im Umgang mit der Öffentlichkeitsbeteiligung in Europa

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Transkript:

HARMONICOP HARMONIzing COllaborative Planning Kulturelle Unterschiede im Umgang mit der Öffentlichkeitsbeteiligung in Europa Supported by the European Commission D. Ridder, Universität Osnabrück - USF

Vortragsgliederung 1. Projektüberblick 2. Was bedeutet kulturelle Diversität für Beteiligungsprozesse in Europa? 3. Wie können wir Kultur in Beteiligungsprozessen besser berücksichtigen? 4. Mögliche Auswirkungen auf die Implementierung der WRRL

1. Projektüberblick Zielsetzung...Verbesserung des Verständnisses eines partizipativen Managements der Flusseinzugsgebiete in Europa. das Projekt soll praktische Informationen bereitstellen, um die wissenschaftliche Basis von Beteiligungsprozessen und des sozialen Lernens im Flussgebietsmanagement zu verbessern.

2. Kulturelle Diversität Der Begriff der kulturellen Diversität in Europa eine der Definitionen: Culture is the whole complex of distinctive spiritual, material, intellectual and emotional features that characterize a society or social group. It includes not only arts and letters but also modes of life, the fundamental rights of human being, value systems, traditions and believes (UNESCO, Our Creative Diversity, 1995).

2. Kulturelle Diversität Nur Klischees? Gesprächskultur, Verhandlungskultur, politische Kultur, Streitkultur, Essenskultur, Freizeitkultur Deutschland: Perfektionismus, Funktionalismus, Schwerfälligkeit, Passivität der Individuen Frankreich: Esprit, progressiver Individualismus, Leichtigkeit Niederlande: Multikulti, liberale Gesetzgebung, Weltoffenheit und Toleranz Wie können wir Kultur sinnvoll vergleichen, so dass es Rückschlüsse erlaubt auf Beteiligungsprozesse und soziales Lernen?

2. Kulturelle Diversität Kulturelle Unterschiede nach Hofstede s 4 (5) Dimensionen* Deutschland Ungarn Niederlande Power Distance Index 35 45 Individualism 67 55 Masculinity 66 70 14 Uncertainty Avoidance Index 65 83 Italien 70 Belgien 94 Frankreich 68 Spanien 51 Vereinigtes Königreich Schweiz 89 70 35 *vgl. G. Hofstede, Culture s Consequences. Sage Publications 2001 und http://www.itim.org/4aba.html

3. Kultur und Partizipation Sind kulturelle Unterschiede bei der Akzeptanz von IC-Tools relevant? Können Rollenspiele in Sonnensystemen angewendet werden? Gibt es schon Unterschiede bei der Akzeptanz von Fragebögen? Lassen sich gegebenenfalls mit Interviews bessere Ergebnisse erzielen?

Wie wirkt sich Kultur auf Beteiligungsprozesse aus? A)Vertrauen in die Regierung und öffentliche Einrichtungen? B)Tradition der Öffentlichkeitsbeteiligung? 3. Kultur und Partizipation Deutschland/ Niederlande: A)Eher hoch, B) lange Traditionen in freiwilligen Verbänden/ kollektiven Strukturen; Waterboards seit 1100; bottom-up Belgien/Italien: A) Eher niedrig; Unterschiede der Ebenen B) formelle Partizipation ist neu, hierarchisch, informeller Einfluss auf Politiker und Entscheidungs träger bedeutsam.

4. Auswirkungen auf die WRRL Auswirkungen auf die Implementierung der WRRL Identifizierung kultureller Unterschiede bei den Akteuren (z.b. beim Vertrauen der Öffentlichkeit in Institutionen und Medien). In den Behörden selbst: gleichberechtigtes Arbeiten verschiedener Fachbehörden und ihrer Repräsentanten trotz klarer Hierarchien möglich? Kulturell unterschiedliche Gruppen entwickeln eigene Lösungen für spezifische Probleme. Herausforderung von zeitgleicher Diversität und Integration!

4. Auswirkungen auf die WRRL Was fehlt? Erkennung und Operationalisierung kultureller Unterschiede (Kommunikationsformen, Umweltwahrnehmung etc.), Verbindung von empirischen Daten über kulturelle Unterschiede und Effektivität, Beispiel: Aufbau einer Beziehung zw. Hofstede s Theorie der 5 Dimensionen... zur Effektivität der Wasserwirtschaft innerhalb der EU.

4. Auswirkungen auf die WRRL Viele Fragen keine Antworten Pool of Questions for Social Learning ist erstellt. Ergänzung notwendig um Kulturindikatoren auch für die Anwendung von IC-Tools in Fallstudien. Einbeziehung von Kultur bei der Interessengruppenanalyse - speziell bei internationalen Flussgebieten.

Weitere Harmonicop-Informationen: www.harmonicop.info Schönen Dank fürs Zuhören.