NATIONALER EXPERTENSTANDARD SCHMERZMANAGEMENT IN DER PFLEGE BEI CHRONISCHEN SCHMERZEN

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Transkript:

NATIONALER EXPERTENSTANDARD SCHMERZMANAGEMENT IN DER PFLEGE BEI CHRONISCHEN SCHMERZEN E R G E B N I S S E U N D E R FA H R U N G E N A U S D E R M O D E L L H A F T E N I M P L E M E N T I E R U N G 03.03.2015

VORTRAGSINHALTE Modellhafte Implementierung Aspekte zur Umsetzung Schulungsmaßnahmen Maßnahmen zur Schmerzlinderung Ausgewählte Auditergebnisse Resümee 03.03.2015 2

MODELLHAFTE IMPLEMENTIERUNG Erprobung im Samariterstift im Mühlenviertel in Tübingen 80 Bewohner/innen inkl. KZP 6 Hausgemeinschaften auf drei Ebenen 03.03.2015 Anke Sommer 3

MODELLHAFTE IMPLEMENTIERUNG Projektgruppe: PDL, Pflegefachkräfte aus allen drei Ebenen, 1 Alltagsbegleiterin, 1 Praxisanleiterin, Palliativ- Fachfachkraft 03.03.2015 Anke Sommer 4

MODELLHAFTE IMPLEMENTIERUNG Gute Möglichkeiten der Beteiligung von wichtigen Kooperationspartnern, z. B. Palliativ-Beratungsstelle, Tübinger Projekt, Schmerzambulanz am Uniklinikum 03.03.2015 Anke Sommer 5

BILANZ DER MODELLHAFTEN IMPLEMENTIERUNG Gute Ergebnisse in der Langzeitpflege und ambulanter Pflege 30 40 % der Bewohnerinnen in der Langzeitpflege wiesen eine chronische Schmerzsituation auf Im Mühlenviertel: 30 Bewohner/innen litten an chronischen Schmerzen 7 Bewohner/innen hatten eine instabile Situation 03.03.2015 Anke Sommer 6

Modellhafte Implementierung Aspekte zur Umsetzung Schulungsmaßnahmen Maßnahmen zur Schmerzlinderung Ausgewählte Auditergebnisse Resümee 03.03.2015 Anke Sommer 7

ZIELSETZUNG DES EXPERTENSTANDARDS CHRONISCHE SCHMERZEN Jeder Patient/Bewohner mit chronischen Schmerzen erhält ein individuell angepasstes Schmerzmanagement, das zur Schmerzlinderung, zu Erhalt oder Erreichung einer bestmöglichen Lebensqualität und Funktionsfähigkeit sowie zu einer stabilen und akzeptablen Schmerzsituation beiträgt und schmerzbedingten Krisen vorbeugt. Schmerzlinderung Lebensqualität Funktionsfähigkeit Stabile und akzeptable Schmerzsituation Vorbeugung schmerzbedingter Krisen 03.03.2015 Anke Sommer 8

UMSETZUNG DER STANDARDEBENEN Initiales Assessment zur Erfassung und Differenzierung von akutem oder chronischem Schmerz zur Klärung der Schmerzsituation und Differenzierung einer stabilen und instabilen Schmerzsituation Differenziertes Assessment Stabilisierende und destabilisierende Faktoren erfassen Einschalten von Schmerzexperten bei einer instabilen Schmerzsituation Maßnahmenplan bzw. Behandlungsplan 03.03.2015 Anke Sommer 9

VORGEHEN BEI STABILER UND INSTABILER SCHMERZSITUATION Stabile Schmerzsituation Instabile Schmerzsituation Erfassen von stabilisierenden und destabilisierenden Faktoren Maßnahmenplanung auf der Grundlage der stabilisierenden Faktoren und vermeiden von Destabilisierung Fördern von Selbstmanagement Erfassen von stabilisierenden und destabilisierenden Faktoren Einschalten eines Schmerzexperten und weitere Vertiefung des Assessments Maßnahmenplanung bzw. Behandlungsplanung im multiprofessionellen Team Fördern von Selbstmanagement 03.03.2015 Anke Sommer 10

ZENTRALE ASPEKTE EINER ERFOLGREICHEN UMSETZUNG Schulungsmaßnahmen für Pflegefachkräfte Schulungsmaßnahmen für Pflegehelfer und Alltagsbegleiter Schulung zur medikamentösen Behandlung Intensivierung der multiprofessionellen Zusammenarbeit z. B. Ärzten, Physiotherapie Zusammenarbeit mit Schmerzexperten evtl. Ausbildung einer hausinternen Schmerzexpertin Fallarbeit im Team fördern Spezialeinrichtungen z. B. Schmerzambulanzen, Beratungsstellen, SAPV nutzen 03.03.2015 Anke Sommer 11

SCHULUNGSINHALTE Schmerz als bio-psychosoziales Phänomen Physiologie des Schmerzes: Schmerzentstehung, Schmerzleitung und -wahrnehmung, Schmerzarten Akuter und chronischer Schmerz stabile und instabile Schmerzsituation Pflegerisches Schmerzassessment und Schmerzverlaufsprotokoll Medikamentöse und Nichtmedikamentöse Behandlungsmöglichkeiten Erstellung eines Behandlungsplanes 03.03.2015 Anke Sommer 12

UMSETZUNG DER STANDARDEBENEN MAßNAHMENPLANUNG Koordinationsaufgaben im multiprofessionellen Team Initiierung und Durchführung von medikamentösen Maßnahmen Planung von nicht-medikamentösen Maßnahmen Einschalten weiterer Kooperationspartner (z. B. Physiotherapie, Schmerzambulanz, Ergotherapie, Betreuungsassistenten) 03.03.2015 Anke Sommer 13

Modellhafte Implementierung Aspekte der Umsetzung der Ebenen Schulungsmaßnahmen Maßnahmen zur Schmerzlinderung Ausgewählte Auditergebnisse Resümee 03.03.2015 Anke Sommer 14

RESÜMEE No lights Hoher Klärungsbedarf bei der Umsetzung einzelner Ebenen Begrifflichkeiten Zeitmangel in der Pflege stark spürbar Nicht jede instabile Schmerzsituation konnte in eine stabile Schmerzsituation überführt werden! Highlights Sensibilisierung und Wissenszuwachs Einteilung in stabile und instabile Schmerzzustände Erweiterung der interdisziplinären Zusammenarbeit Förderung der gezielten Fallarbeit Sehr gute Behandlungspläne wurden erarbeitet 03.03.2015 Anke Sommer 15

.viel Erfolg bei der Umsetzung! 03.03.2015 Anke Sommer 16