+ Polen Team: Illner, Sabine; Niederberger, Sebastian; Schummer, Sandra
+ Inhaltsverzeichnis 1. Basisdaten 2. Bildungsniveau / Universitäten 3. Gesetzesänderungen und Stellung des HRM in Polen 3.1 Stand 2008 3.2 Gesetzesänderungen 3.3 Wachsende Bedeutung des HR 3.4 Vor- und Nachteile der Vernetzung mit EU-Ländern 3.5 Weitere Besonderheiten des polnischen HRM
+ Abkürzungsverzeichnis CIA: Central Intelligence Agency CSO: Central Statistical Office of Poland GTAI: German Trade & Invest HR: Human Resources HRM: Human Resource Management
+ 1. Basisdaten
+ 1. Basisdaten Größe: 312.679 Quadratkilometer Mitglied der EU: 1. Mai 2004 Bevölkerung (2014): 38,48 Mio., 123 Einwohner pro Quadratkilometer à Zuwachsrate: -0,1% à 7,6% der Bevölkerung der EU BIP: 389.695 Milliarden Verfügbaren Haushaltseinkommen: ~17.852 USD Quelle: OECD (2015); CIA (2015);Europs.eu (2015)
+ 1. Basisdaten (Arbeitsmarkt) Beschäftigungsquote: 60% (Alter zwischen 15-64 Jahren) Erwerbstätige: 12,9% Landwirtschaft 30,2% Industrie 57% Dienstleistungen (2010) Größte Arbeiterbevölkerung in Zentraleuropa 50% sind unter 35 Jahren 35% sind unter 25 Jahren Ø Ca. 13 Millionen junge Absolventen Quelle: Eurostat (2015); CIA (2015); Hill International (2015); CIA (2015)
+ 1. Basisdaten (Arbeitsmarkt) Durchschnittslohn aller Branchen (2014): 3.980 Złoty/Monat Ca. 950 pro Monat Work-Life-Balance: rund 13% arbeiten 50 Stunden oder mehr Quelle: Auswärtiges Amt (2015); OECD (2015)
+ 1. Basisdaten (Arbeitsmarkt) Arbeitslosenquote: 10,8% (Mai 2015) 26,5% im Alter von 15-25 Jahren Männer: 24,1% Frauen: 30% (2012) Ehemalig Beschäftigte: Landwirtschaft: 44.000 Industrie: 370.000 Dienstleistungen: 547.000 Quelle: Eurostat (2015); CIA (2015); CSO (2014)
+ 1. Basisdaten (Arbeitsmarkt) Gründe für Arbeitslosigkeit: (Stand: 4. Quartal 2014) Job loser: 627.000 Verteilung: 347.000 Männer; 279.000 Frauen Job leavers: 73.000 Verteilung: 42.000 Männer; 31.000 Frauen Re-Entrants: 429.000 Verteilung: 186.000 Männer; 243.000 Frauen New-Entrants: 282.000 Verteilung: 151.000 Männer; 131.000 Frauen Quelle: CSO (2015)
+ 1. Basisdaten (Arbeitsmarkt) Weitere Herausforderungen: Jugendarbeitslosigkeit à Jugendliche werden oftmals nur unter zeitlich befristeten Arbeitsverträgen eingestellt Polnisches Bildungssystem stimmt nicht mit dem Bedarf des Arbeitsmarktes überein à Junge Menschen studieren Fächer für die es nicht genügend Nachfrage am Arbeitsmarkt gibt Fachkräftemangel Quelle: European Infonet Adult Education (2013); GTAI 2015, S. 2
+ 2. Bildungsniveau/ Universitäten
+ 2. Bildungsniveau/Universitäten 427 Bildungseinrichtungen: 126 höhere Bildungseinrichtungen: darunter 18 Universitäten und 17 technische Universitäten 301 Privatschulen 90% der Bevölkerung zwischen 25-64 Jahren hat einen Schulabschluss der Sekundarstufe II Poznan Universtity of Economics auf Rang 4 (von 5) des EDUNIVERSAL Best Masters Ranking 2014-2015 Human Resource Management in Eastern Europe Höchster Studentenanteil in der EU Beliebteste Studiengänge: Computer- und Rechtswissenschaften, Management/Verwaltung Quellen: OECD (2015), Best Masters Ranking (2015); GTAI (2015); Hill International (2015)
+ 2. Bildungsniveau/Universitäten Jährliche Absolventen: 211.000: in Sozialwissenschaften, Business und Recht 43.000: Technik, Fertigung und Konstruktion 22.000: Naturwissenschaften, Mathematik, IT Aktives Mitglied im Bologna Prozess Abschlüsse werden in ganz Europa anerkannt Quelle: Hill International (2015); GoPoland (2015)
+ 2. Bildungsniveau/Universitäten HR in der Forschung: Beispiele: Nicolaus Copernicus University Arbeitsmarkt in Polen und Einbezug der Europäischen Union Motivationssysteme in Unternehmen... Warsaw School of Economics Projekt: Human Kapital als Element der Unternehmenswerte (2012-2015): The main objective of the project is to change the perspective of employers on the profits of in-company human capital investments through the creation of human capital measurement tool (NKL), its testing and implementation by the end of the project duration. Quelle: Nicolaus Copernicus University (1995-2015); Warsaw School of Economics (2015)
+ 3. Gesetzesänderungen und Stellung des HRM in Polen
+ 3.1 Stand 2008 Veränderung und Weiterentwicklung der HR-Funktion Jedoch: aufgezwungenes schnelles Tempo sowie Unverhältnismäßigkeiten und Unterschiede bzgl. der Qualität des HRM Wichtigste theoretische und empirische Trends im Personalmanagement in Polen: Strategisches Personalmanagement Flexible Arbeitsmuster Knowledge-Management Quelle: Scholz und Böhm (2008), S. 315 ff.
+ 3.2 Gesetzesänderungen Geplante Gesetzesänderung: Generell: Arbeitgeber ziehen befristete Arbeitsverträge den zeitlich unbefristeten Verträgen vor Gründe: Fehlen einer direkten Vorschrift bzgl. der zulässigen Dauer der zeitlich befristeten Arbeitsverträge Zweiwöchige Kündigungsfrist, sowie Kündigung seitens des Arbeitgebers ohne Angabe eines Grundes Quelle: Lexology 2015, GTAI 2015, S. 11
+ 3.2 Gesetzesänderungen Neuer Beschluss: Limitierte Laufzeit von 33 Monaten à unbefristetes Arbeitsverhältnis Limitierte Anzahl der zeitlich begrenzten Arbeitsverträge: Arbeitgeber kann bis zu drei befristete Arbeitsverträge mit einem Arbeitnehmer eingehen à unbefristetes Arbeitsverhältnis Kündigungsfrist wie bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen Quelle: Deloitte (2015)
+ 3.2 Gesetzesänderungen August 2013: Änderung der Länge der Abrechnungszeiträume für Arbeitszeitkonten: früher: maximaler Abrechnungszeitraum 4 Monate Änderung: Verlängerungsmöglichkeit über 4 Monate hinaus, aber nicht mehr als 12 Monate Gerechtfertigt wenn: Sachliche oder technische Gründe oder Gründe, die die Arbeitszeitgestaltung betreffen Zustimmung der Gewerkschaften und Arbeitnehmervertreter Quelle: GTAI 2015, S. 10; L&E Global (2013); Mondaq (2013)
+ 3.3 Wachsende Bedeutung des HR Flexible Arbeitszeiten: - Verlängerung der Periode, in der polnische Arbeitgeber die Arbeitszeit ihrer Arbeitnehmer flexibel gestalten können, von 4 auf 12 Monate - Auch hier Verpflichtung zur Einhaltung der Mindestruhezeiten - Besonders für Gewerbe mit saisonalen Unterschieden vorteilhaft Einbindung des HR in strategische Entscheidungen: - Mit zunehmendem Wachstum des polnischen Marktes stieg in den letzten Jahren auch die Bedeutung des HR innerhalb der Unternehmen - HR wird nicht mehr nur in Personalentscheidungen, sondern auch in Entscheidungen bezüglich der Geschäftsstrategie mit einbezogen - Quellen: International Business Voice 2013, Schönherr Roadmap 2014
+ 3.4 Vor- und Nachteile der Vernetzung mit EU-Ländern Polen als beliebter Outsourcing-Partner für HR-Abteilungen: - Internationale Unternehmen, wie zum Beispiel SAP, verlagern ihre Personalabteilungen in Länder mit niedrigeren Lohnkosten - Polen aufgrund hohen Bildungsniveaus in Verbindung mit niedrigen Lohnkosten beliebtes Zielland Abwanderungswelle von Fachkräften seit Einführung der vollständigen Arbeitnehmerfreizügigkeit in 2011: - Polnische Arbeitnehmer dürfen seit 2011uneingeschränkt in anderen EU- Ländern arbeiten à aufgrund höheren Lohnniveaus Abwanderung vieler Fachkräfte - So wanderten alleine im Jahre 2011 100.000 Polen nach Großbritannien und Deutschland aus Quelle: HR Directors International Summit (2015); Bundeszentrale für politische Bildung (2012).
+ 3.5 Weitere Besonderheiten des polnischen HRM - Im Rahmen einer Studie gaben 40 Prozent der befragten polnischen Personalmanager an, dass die Besetzung von Schlüsselpositionen eine besondere Schwierigkeit darstellt à auch der Abwanderung von Fachkräften geschuldet Polnisches HR als Vorreiter bei der Messung von Leistungskennzahlen - 84 Prozent der befragten polnischen Personalmanager gaben an, dass für sie das Messen und Bewerten von Leistungen sehr wichtig ist Quelle: ADP (2011)
+ Quellen ADP (2011): http://www.adp.ch/assets/vfs///family-31/hrchallengesandsolutions-d.pdf. Auswärtiges Amt (2015): http://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/laenderinfos/polen/ Wirtschaft_node.html. Best Masters Ranking (2014): http://www.best-masters.com/ranking-master-human-resources-management-ineastern-europe/human-resources-management-course-management-poznan-university-of-economics.html? PHPSESSID=ed211e6bf501ae845a9d622dcc47906f. Bundeszentrale für politische Bildung (2012): http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/newsletter/146040/ auswanderung-aus-polen-und-lettland CIA (2015): https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/pl.html. CSO (2015): stat.gov.pl/download/gfx/portalinformacyjny/en/defaultaktualnosci/3293/8/13/1/ quarterly_information_on_the_labour_market_in_the_4th_quarter_of_2014.pdf. Deloitte (2015): http://www.deloittelegal.pl/en/content/upcoming-changes-employment-law-fixed-term-contracts-legalalert-092015. Europa.eu (2015): http://europa.eu/about-eu/countries/member-countries/poland/index_en.htm.
+ Quellen Eurostat (2015): http://ec.europa.eu/eurostat/tgm/refreshtableaction.do? tab=table&plugin=1&pcode=tsdec420&language=de. GoPoland (2015): http://www.go-poland.pl/. GTAI (2015): http://www.gtai.de/gtai/content/de/trade/fachdaten/pub/2015/03/ pub201503248001_19828_lohn--und-lohnnebenkosten---polen--2015.pdf. HR Directors International Summit (2015): http://www.hrdevent.com/hr-by-country/poland. International Business Voice (2013): http://contact.bpcc.org.pl/issue13/views/articles/talentor.aspx. Lexology (2015): http://www.lexology.com/library/detail.aspx?g=f37dbe8c-6554-4825-95b6-b88475cfddb7. L&E Global (2013): http://leglobal.org/wordpress/wp-content/uploads/2013/10/ LEG_Polish_Developments.pdf. Mondaq (2013): http://www.mondaq.com/x/274678/employee+rights+labour+relations/new+working+time +regulations. Nicolaus Copernicus University (1995-2015): http://www.econ.umk.pl/204,the-department-of-human-resourcemanagement.html. Scholz, C. und Böhm, H. (2008): Human Resource Management in Europe: Comparative Analysis and Contextual Understanding, 1. Auflage. OECD (2015): http://www.oecdbetterlifeindex.org/de/countries/poland-de/. Schönherr Roadmap 2014: http://roadmap2014.schoenherr.eu/poland-flexible-organisation-working-time-newpossibilities-employers/ Warsaw School of Economics (2015): http://administracja.sgh.waw.pl/en/dop/projects/hkeocv/pages/ default.aspx.