Kollegiale Beratung. Kassel Sephora McElroy Personal-und Organisationsentwicklung

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Kollegiale Beratung Kassel 16.02.12

Die Methode Kollegiale Beratung ist ein strukturiertes Beratungsgespräch, nach einer vorgegebenen Gesprächsstruktur in verschiedenen Phasen, in der gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Ziele: Lösung konkreter Praxisprobleme Reflexion der beruflichen Tätigkeit und Rolle

Merkmale der kollegialen Beratung Strukturierter Ablauf (Zeit, Schritte, Rollen) Prozess- statt Expertenwissen Reflexion Fokus liegt auf der Person, Beziehung und Organisation Zielgerichtet Gruppe (ideal: 5-9) Fälle aus der Praxis Kollegialität ohne externe Leitung/Beratung

Haltung Vertrauen dadurch sind offenere Gespräche möglich Vertraulichkeit nichts aus der Beratung geht nach Außen Unterstützung alle bemühen sich um gegenseitige Unterstützung Wertschätzung Wechselseitige Wertschätzung fördert Offenheit

Rollen Fallerzähler/in: Schildert die Ausganssituation Beantwortet Verständnisfragen Formuliert eine Schlüsselfrage Beteiligt sich an der Methodenwahl Hört den BeraterInnen nur zu Nimmt am Ende Stellung zu dem Gesagten

Rollen Moderator/in: Eröffnet und schließt die einzelnen Phasen und erklärt, was dort geschieht Achtet darauf, dass TN ihre Rollen einhalten Vergewissert sich, dass alle Beteiligten im Prozess sind Moderiert die Wortbeiträge der TN Achtet auf Einhaltung der Zeit und der Struktur Unterstützt den Fallerzähler (Formulierung der Schlüsselfrage) Achtet auf den Prozess keine Inhalte

Rollen Berater/innen: Hören der Fallschilderung zunächst nur zu Verständnisfragen können gestellt werden (keine Details) Machen Vorschläge zur Methodenwahl In der Beratungsphase bringen sie Ihre Gedanken und Erfahrungen ein

Rollen Weitere hilfreiche Rollen: Schriftführer/in: Notiert in der Beratungsphase die Vorschläge der Berater wörtlich mit Der Fallgeber entscheidet, ob er einen Schriftführer wünscht Prozessbeobachter/in: Gibt Rückmeldung über seine Wahrnehmung zum Prozess

Methoden Brainstorming Jede Idee ist erlaubt Andere Ideen können aufgegriffen und weiterentwickelt werden Keine Kritik oder Killerphrasen Quantität geht vor Qualität

Methoden Kopfstandmethode Bei der Kopfstandmethode wird die Fragestellung ins Gegenteil verkehrt und so beantwortet. Z.B. Eigentlich möchte ich wissen, wie ich es schaffe meine Termine besser einzuhalten. Dann wird die Frage gestellt: Was muss ich tun, um ständig unpünktlich zu sein?

Methoden Actstorming Bei dieser Methode werden verschiedene Verhaltensoder Formulierungsvorschläge in wörtlicher Rede gegeben. Die Methode sieht vor, dass ein kleines Szenario mit zwei Stühlen aufgebaut wird. Ein Stuhl für die Ideenproduktion und ein weiterer Stuhl für die Person, der etwas mitgeteilt werden soll. Dieser Stuhl bleibt allerdings leer und dient lediglich als Orientierungspunkt. Die Berater/innen setzten sich der Reihe nach auf diesen Stuhl und geben ihre Ideen zum Besten.

Methoden Resonanzrunde In der Resonanzrunde geht es um die Gefühle und Gedanken der BeraterInnen als Reaktion aus den Spontanbericht des Fallgebers. Wenn die BeraterInnen nur von sich und ihren Eindrücken sprechen, kann das dem Fallgeber Hinweise auf verschiedene Facetten seiner Erzählung geben.

Methoden Gute Ratschläge Gute Ratschläge sind absolut verboten, außer der Fallgeber wünscht es sich. Dann ist allerdings sehr auf die Formulierung zu achten, aus der Ich-Perspektive sprechen, z.b. Ich würde es so und so machen. Dann hat der Fallgeber immer die Möglichkeit, es anzunehmen oder nicht.

Phasen 1. Casting Die Rollen werden besetzt (5min) 2. Fallbericht Die Situation wird geschildert (10 min) 3. Schlüsselfrage formulieren (5 min) 4. Methodenwahl (5 min) 5. Beratung (20 min) 6. Abschluss Fallgeber gibt Rückmeldung über das Gehörte (5 min)