Erfahrungsbericht: Auslandssemester in Alta, Norwegen Name: Benz Sophie Heimathochschule: PH Weingarten Gasthochschule: University of Tromsø The Arctic University of Norway Studienfach: Lehramt WHRS Fächer: AuGe, Englisch, Bio Semester: 2 Zeitpunkt: WiSe 2013/2014 Jahrgang: 1991
Bereits Ende des WS 2012/2013 ging es los mit den Bewerbungen in Weingarten. Jedoch konnte ich mich am Anfang noch nicht auf ein Ziel festlegen. Einerseits haben mich die skandinavischen Länder schon immer gereizt, andererseits aber zieht es mich auch sehr gern in den Süden. Somit habe ich mich letztendlich für mehrere Länder beworben. Jedoch mit der Hilfe und Beratung Herr Abts stand das Ziel nach Abwägungen fest. Alta-Norwegen. Nach einem formalen Bewerbungsgespräch hatte ich nun die Sicherheit mein 3. Semester im hohen Norden verbringen zu dürfen. Da hier das Høst-Semester bereits im August beginnt, waren somit die Semesterferien von recht kurzer Dauer. Somit saßen wir, Isabel, eine Kommilitonin der PH Weingarten und ich bereits kurz nach der Prüfungswoche im Flugzeug gen Nord- Norwegen. Dort angekommen waren wir sehr erleichtert, dass bereits am Flughafen Mitglieder der Fadder-Group auf uns warteten und uns an unserer Ziel brachten. Das Wohnheim Nyland. Dieses liegt nur wenige Gehminuten von der Hochschule entfernt. Hierbei gibt es verschiedene Blocks die aber allesamt für unsere Verhältnisse sehr teuer sind. Die Fadder- Group ist auch für eine Kennenlern-Woche am Anfang des Studiums zuständig. Hierbei wurden verschiedenste Aktivitäten unternommen die uns den Einstieg im Ausland erleichterten. Auch während des Semesters wurden von der ESN-Gruppe immer wieder Ausflugsziele angeboten um den Studierenden so die Möglichkeit zu bieten alles um Alta rum kennenzulernen. In Alta war das International Office, geleitet von Isabelle, oft die Anlaufstelle während des Semesters und es hat sich immer jemand Zeit genommen und uns wurde auch immer geholfen. Da Isabelle selbst deutsch sprechen kann gab es somit auch keine Verständnis Probleme und alles wurde geregelt. Die Uni kooperiert seit ca. August dieses Jahres mit der Universität aus Tromsø. Dadurch wussten oft viele unserer Dozenten und Angestellte der Uni noch nicht genau wie alles laufen muss. Die Universität in Alta hat ca. 2000 Studenten und da dies oft bereits Berufstätige sind finden die Vorlesungen immer Blockweise statt. Wobei ich sagen muss, dass ich mir eher wie in der Schule vorgekommen bin da das Verhältnis zwischen Student und Dozent sehr persönlich ist. In Alta besuchte ich an der Uni einen norwegisch Kurs, zwei Englisch-Kurse und den Outdoor Kurs für internationale Studenten. Mit dieser Kurswahl war ich sehr zufrieden, schade fand ich es jedoch, dass der Sprachkurs nur ca. 1,5 Monate ging. Vor allem in den Englisch Kursen wurde an der Uni sehr viel Wert auf selbstständiges Arbeiten gelegt. Da wir,
wie bereits erwähnt im Blockwochensystem Vorlesungen hatten, waren wir oft nur 2-3 Tage in der Woche an der Uni. Den Rest der Woche hieß es dann aber Assignments für die verschiedenen Fächer zu schreiben. Am meisten Spaß bereitete mir jedoch der Outdoor Kurs. In diesem Kurs hatten wir verschiedene Lehrer die uns einen Einblick in das norwegische Friluftsliv geben wollen. Dies beinhaltet sowohl den Sport in der Natur als auch den Umgang mit der Umwelt. In diesem Kurs waren wir eine überschaubare Anzahl von elf Studenten und unternahmen viele Aktivitäten in der Natur aber bekamen auch zum Teil theoretische, wissenswerte Sachen in der Uni erzählt. Beispielsweise waren wir Kanu fahren auf dem bekannten Altaelva, biken auf der alten Handelsstraße Finnmarksvidda, Kajak fahren im Fjord, wandern und zuletzt langlaufen. Wir bekamen für das Semester im Sommer Mountainbikes und im Winter Langlauf-Ski von der Schule ausgeliehen, was uns so manchen Trip vereinfachte und eine wunderbare Gabe der Uni war. Diese Outdoor Aktivitäten waren oft auch mit einer Übernachtung im Zelt oder in einer Hütte verbunden. Da diese Aktivitäten zur Anregung dienen sollten starteten wir auch viele Aktivitäten auf eigene Faust und verbrachten somit vor allem im Sommer viele Wochenenden in der wunderschönen Landschaft Nord-Norwegens. Und spätestens nachdem die Orientierung im Outdoor Kurs geübt wurde findet sich auch der letzte in der freien Wildbahn zurecht und findet somit auch schleunigst ein Plätzchen um das Zelt aufzuschlagen oder sich in einer der gemütlichen Sami-Hütten niederzulegen. Die Stadt Alta selbst hat ca. 20000 Einwohner und ist auf drei langgezogene Stadtteile verteilt. Jemand der großes Stadtleben erwartet ist definitiv fehl am Platz, viel mehr kommt er in den Genuss der weitläufigen, unberührten Natur. Auf Grund der Lage Altas (69 ) kann man hier auch einige Naturschauspiele erleben. Während des Polartages im Sommer geht die Sonne nicht unter und während der Polarnacht im Winter geht die Sonne nicht mehr auf. Man kann sich auch sehr glücklich schätzen wenn man die wunderschönen, tanzenden Nordlichter am Himmel beobachten kann. Es war jedoch auf jeden Fall ein Erlebnis wert die Polarnacht mitzuerleben und man darf sich davon nicht abschrecken lassen. Ich bin sehr froh, mein Auslandssemester in Alta verbracht zu haben. So eine wundervolle, unberührte Natur und einen freundlichen Umgang der Bevölkerung mit der Umwelt konnte ich schon lange nicht mehr so intensiv miterleben. Es ist sehr schwierig all die Erfahrungen in einen einzigen Bericht zu packen. Gerne nachfragen wenn nähere Informationen gewünscht
sind. Ich bedanke mich an dieser Stelle allen denen, die mir dieses Semester ermöglicht haben. Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes/International Office veröffentlich werden darf. Tanzende Nordlichter am Horizont
Rentiere in freier Wildbahn Outdoor-Studenten auf dem Hausberg Komsa