Handlungsansätze für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aus Sicht eines Einzelhandelsunternehmens in Hamburg

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Transkript:

Sport Andrea Rehfeldt Handlungsansätze für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aus Sicht eines Einzelhandelsunternehmens in Hamburg Bachelorarbeit

Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement Hermann Neuberger Sportschule 3 66123 Saarbrücken Bachelor -Thesis zur Erlangung des Grades Bachelor of Arts Handlungsansätze für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aus Sicht eines Einzelhandelsunternehmens in Hamburg Studiengang: Fitnessökonomie eingereicht von Name, Vorname: Rehfeldt, Andrea geboren am: 04.Oktober 1990 Ort und Tag der Einreichung: Saarbrücken, 31. August 2013

Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG UND PROBLEMSTELLUNG... 5 2 ZIELSETZUNG... 6 3 GEGENWÄRTIGER KENNTNISSTAND... 7 3.1 Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements... 7 3.1.1 Definition... 7 3.1.2 Entstehung... 9 3.1.3 Ziele und Nutzen... 12 3.2 Inhalt des Betrieblichen Gesundheitsmanagements... 14 3.2.1 Arbeitsschutz... 14 3.2.2 Betriebliche Gesundheitsförderung... 15 3.2.3 Integriertes Management... 16 3.3 Schritte zur Einführung des BGM... 18 3.3.1 Bedarfsbestimmung... 19 3.3.2 Analyse der betrieblichen Gesundheitssituation... 20 3.3.3 Interventionsplanung... 21 3.3.4 Interventionen... 21 3.3.5 Evaluation... 22 3.3.6 Nachhaltigkeit... 23 3.4 Gesundheitssituation in Unternehmen... 24 3.4.1 AOK-Fehlzeitenreport... 24 3.4.2 Betriebswirtschaftliche Auswirkungen... 26 3.5 Betriebliches Gesundheitsmanagement in der Praxis... 27 3.5.1 Aktuelle Situation... 27 3.5.2 Sinn und Zweck der Erhebung... 28 4 METHODIK... 29 4.1 Analyse Ausgangsmaterial... 29 4.1.1 Festlegung des Materials... 29 4.1.2 Analyse der Entstehungssituation... 30 4.1.3 Formale Charakteristika des Materials... 30 4.2 Fragestellung der Analyse... 31 2

4.2.1 Richtung der Analyse... 31 4.2.2 Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung... 31 4.3 Ablaufmodell der Analyse... 32 4.3.1 Festlegung Ablaufmodell und Analysetechnik... 32 4.3.2 Festlegung und Definition des Kategoriensystems... 32 4.3.3 Definition der Analyseeinheiten... 33 4.3.4 Analyse und Rücküberprüfung mittels Kategoriensystems... 33 4.3.5 Anwendung der inhaltsanalytischen Gütekriterien... 34 5 ERGEBNISSE... 34 5.1 Kompetenzentwicklung... 34 5.2 Gesundheitliche Beschwerden... 36 5.3 Gesundheitsorientiertes Verhalten... 36 5.4 Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung... 38 5.5 Kommunikation... 40 5.6 Belastung am Arbeitsplatz... 41 5.7 Entwicklungsmöglichkeit... 41 5.8 Betriebsklima... 42 5.9 Führung... 43 5.10 Beruf und Privatleben... 43 5.11 Analyse persönlicher Faktoren... 45 5.12 Analyse individueller Faktoren... 47 6 DISKUSSION... 47 6.1 Interpretation... 47 6.1.1 Akzeptanz und Relevanz... 47 6.1.2 Kompetenzentwicklung... 48 6.1.3 Gesundheit... 48 6.1.4 Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung... 49 6.1.5 Kommunikation... 49 6.1.6 Belastung am Arbeitsplatz... 50 3

6.1.7 Entwicklungsmöglichkeit... 50 6.1.8 Betriebsklima... 50 6.1.9 Führung... 50 6.1.10 Beruf und Privatleben... 50 6.1.11 Themenbereiche und Handlungsbedarf... 52 6.2 Handlungsansätze... 52 6.2.1 Kompetenzentwicklung... 53 6.2.2 Gesundheitliche Beschwerden im Bereich Technik... 53 6.2.3 Gesundheitsvorsorge... 54 6.2.4 Gesundheitliche Störfaktoren... 55 6.2.5 Kommunikation und Zusammenarbeit mit der Zentrale... 56 6.2.6 Gesundheitsfördernde Maßnahmen... 56 6.3 Ausblick... 58 6.4 Grenzen... 58 7 ZUSAMMENFASSUNG... 59 8 LITERATURVERZEICHNIS... 61 9 ABBILDUNGS-, TABELLEN-, ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... 69 9.1 Abbildungsverzeichnis... 69 9.2 Tabellenverzeichnis... 69 9.3 Abkürzungsverzeichnis... 70 ANHANG... 71 Anhang 1: Fragebogen... 71 Anhang 2: Übersicht der Bewertungsskalen... 76 4

1 Einleitung und Problemstellung Durch die Globalisierung, den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel entstehen neue Arbeitsbedingungen in Unternehmen. Insgesamt steigt das Belastungsniveau für die Mitarbeiter. Die Mitarbeiter müssen in kürzerer Zeit mehr Arbeit bewältigen (Ducki, 2013, S. 5). Des Weiteren wird die Arbeit immer komplexer, verantwortungsvoller und schnelllebiger (Badura, Walter & Hehlmann, 2010, S. 26f.). Diese Merkmale haben ebenfalls einen großen Einfluss auf die psychische Belastung am Arbeitsplatz (Lohmann-Haislah, 2012, S. 178). Unternehmen sehen sich entsprechend vor entscheidenden Auswirkungen, nicht nur in den Bereichen der Personalbeschaffung und Mitarbeiterqualifizierung, sondern insbesondere auch in der betrieblichen Gesundheitspolitik. Daher müssen Unternehmen versuchen, durch gezielte Investitionen in Qualifikation und Gesundheit den krankheitsbedingten Einschränkungen der Leistungsfähigkeit entgegenzuwirken und die durch Fehlzeiten verursachenden Kosten zu verringern (Badura, Walter & Hehlmann, 2010, S. 22). Allein im Jahr 2011 betrug der Schaden durch arbeitsunfähigkeitsbedingtem Produktionsausfall 46 Milliarden Euro (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2013, S. 41). Daher ist es wichtig, dass die Mitarbeiter gesund, leistungsfähig und leistungsbereit sind (Mercer, 2011). In Studien konnten Unternehmen mit einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement den Krankenstand um durchschnittlich 26 Prozent verringern (Mercer, 2011). Während zwei Drittel der Großunternehmen bereits über ein Betriebliches Gesundheitsmanagement verfügen oder dieses aktuell einführen, verfügen zwei Drittel der kleinen und mittelständigen Unternehmen noch nicht über ein Gesundheitsmanagement (Roland Berger Strategy Consultants, 2012, S. 5f.). Ausgehend von dieser Situation in den klein- und mittelständischen Unternehmen war die Motivation der Verfasserin der vorliegenden Arbeit, mit Blick auf die beschriebene Problemstellung Lösungsansätze für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement im Ausbildungsbetrieb zu entwickeln. Bei dem Ausbildungsbetrieb handelt es sich um ein mittelständiges Unternehmen im Einzelhandel, welches bisher noch nicht über ein Betriebliches Gesundheitsmanagement verfügt. Die genaue Zielsetzung der Arbeit wird in Kapitel zwei vorgestellt. In Kapitel drei erfolgt die Definition des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Dabei werden die Entstehung, die Ziele, der Nutzen, die Bestandteile und die Schritte zur Umsetzung näher 5