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Transkript:

verwalten betreuen wohnen Berliner Energietage 29.04.2015 Seite 1

Eckdaten Gründung 1948 als Wohnungsgenossenschaft in Göttingen Verwaltung von ca. 2.500 eigenen Wohneinheiten, 1.400 fremde WE Fluktuationsrate ca. 8% / Mietausfallquote 0,3 % / kein Leerstand Wohnungsbestand vorwiegend 60iger Jahre Seite 2

Eckdaten Mitgliedschaft Voraussetzung für Wohnungsanmietung Sollmiete durchschnittlich 5,08 / m 2 Wohnfläche 2 Vorstandsmitglieder, 17 Angestellte, 5 Mitarbeiter im Regiebetrieb und 2 Auszubildende Seite 3

Handlungsempfehlungen für die Stadt Göttingen energetische Modernisierung von Wohneinheiten und Gebäuden Erweiterung des Wohnraumangebotes in attraktiven innenstadtnahen Bereichen, auch Abriss und Neubau (barrierefrei + energiebewusst) Schaffung von zusätzlichen Serviceleistungen

Eigene MG-betreuerin Eigener Reparatur- und Notdienstservice, Hausmeister Märkte und Messen Sozialarbeit bei Mietforderungen Kooperationen Mitgliederzeitung Mieternachmittage, Fachvorträge, Ausfahrten Repair-Cafe

Neubau 2012 KfW 70 und besser

Neubau 2013 KfW 70 und besser

Bestandsmodernisierung Energetische Modernisierungen als Einzelmaßnahme?

Energetische Modernisierung wird im Zusammenhang betrachtet mit Wünschen aus Mieterbefragung: Modernes Bad mit Wanne/Dusche Großer Balkon Internet/Fernsehen in allen Räumen Abstellraum Wohnung Fahrrad/Kinderwagen im Haus

Prüfung der notwendigen Instandhaltung Seite 10

Wirtschaftlichkeitsberechnung Seite 11

Schwerpunkte Modernisierungstätigkeit Balkonanbau Wärmedämmung Fassade, Dachflächen, Dachboden, Kellerdecken Fensteraustausch Erneuerung der Bäder / Veränderung von Wohnungsgrundrissen Sanierung der Heizungsanlage, Einbau von kontrollierter Wohnraumlüftung Neugestaltung von Treppenhäusern + Eingängen Errichtung von Mietergärten, Spielplätzen und Verbesserung von Außenanlagen Seite 12

Sanierung Tannenweg im Jahr 2004 Vor Sanierung Baujahr 1962, 24 Wohneinheiten 1483 m 2 Wohnfläche Investition gesamt: 890 /qm WF davon energetische: 250 /qm WF nachher

Maßnahmenschwerpunkte - rollstuhlgerechte Erdgeschosswohnungen mit Terrassenzugang - Neugestaltung der Außenanlagen/ Mietergärten - Einbau kontrollierter Wohnraumlüftung - Erneuerung der Bäder (bodengleiche Dusche) und Küchen - WDVS an den Fassaden - Anbau neuer vorgestellter Aluminium- Balkone - Erneuerung der Dacheindeckung mit Wärmedämmung - Erneuerung der Warmwasser und Heizungsanlage - Renovierung der Treppenhäuser/Haustüranlagen incl. Briefkästen

Verbrauch vor Sanierung (Wert 2003) 343.840 kwh Verbrauch nach Sanierung (2004-2014) 182.010 kwh Ergebnis Einsparung Energie: 48% kwh (Gaspreis von 2,99 auf 4,22) Kosteneinsparung: 25% (entspricht ca. 0,16/m 2 WF) Mieterhöhung Gesamtmaßnahme 1,00 Euro/ m 2 WF Verbrauch aktuell 90 kwh pro m 2 Wohnfläche

Sanierung Über dem Dorfe im Jahr 2010 Vor Sanierung Baujahr 1966, 24 Wohneinheiten 1681 qm Wohnfläche Investition gesamt: 450 /qm WF davon energetische: 150 /qm WF nachher

Maßnahmenschwerpunkte - Dämmung oberste Geschossdecke und Kellerdecke - WDVS an den Fassaden - Anbau neuer vorgestellter Alu- Balkone - Erneuerung Treppenhausfenster - Renovierung der Treppenhäuser/Haustüranlagen incl. Briefkästen - Neugestaltung der Außenanlagen, barrierefreier Zugang

Verbrauch vor Sanierung (Wert 2009) 270.125 kwh Verbrauch nach Sanierung (2010-2014) 153.951 kwh Ergebnis Einsparung Energie: 44% kwh (Gaspreis von 4,83 auf 4,08) Kosteneinsparung: 52% (entspricht ca. 0,37/m 2 WF) Mieterhöhung Gesamtmaßnahme 1,00 Euro/ m 2 WF Verbrauch aktuell 64 kwh pro m 2 Wohnfläche

Sanierung Baumschulenweg im Jahr 2012 Vor Sanierung Baujahr 1966, 64 Wohneinheiten 4766 qm Wohnfläche Investition gesamt: 600 /qm WF davon energetische: 300 /qm WF nachher

Maßnahmenschwerpunkte - Dämmung oberste Geschossdecke im Spitzboden - Kellerdeckendämmung - WDVS an den Fassaden, Erneuerung Fenster - Anbau neuer vorgestellter Alu- Balkone - Erneuerung der Dacheindeckung incl. Wärmedämmung - Renovierung der Treppenhäuser/Haustüranlagen incl. Briefkästen - Neugestaltung der Außenanlagen, barrierefreier Zugang - Abbruch Garagen, neue Stellplätze

Verbrauch vor Sanierung (Wert 2011) 614.676 kwh Verbrauch nach Sanierung (2012-2014) 441.698 kwh Ergebnis Einsparung Energie: 28% kwh (Gaspreis von 4,00 auf 4,08) Einsparung Euro: 27%(entspricht ca. 0,10/m 2 WF) Mieterhöhung Gesamtmaßnahme 1,30 Euro/m 2 WF Verbrauch aktuell 66 kwh pro m 2 Wohnfläche

Auswertung der Ergebnisse 2001-2014 bei umfassender energetischer Sanierung (Fassade/Dach/Fenster/ Heizung/Lüftung) Einsparungen bis 55% erreicht, die besten Ergebnisse in Kombination mit Komfortlüftung Nur Sanierung der Heizungsanlagen brachte Einsparungen zwischen 25 und 29% - Wärmerzeuger optimiert, Leistungsanpassung vorgenommen, da alte Heizungsanlagen i.d.r bis zu 150% überdimensioniert sind, hydraulischer Abgleich Berechnung des Wasserdurchflusses Nur der Einbau von Komfortlüftungen und Dämmung der obersten Decke brachten Einsparungen bis zu 30%/im Schnitt 20%

Sanierung Färberstraße 2006 30 % Einsparung!!! 0 % Einsparung!!! Einflussgröße: Nutzerverhalten

Anforderungen steigen in immer kürzeren Abständen Neubau (Baukosten 2400 /m2) Sanierung EnEV 2007,2009,2014.. 11,00 netto kalk. Miete 8,50 netto reale Miete 3,00 /m 2 Mieterhöhung 1,00 /m 2 WF real Seite 24

Fazit Einsparungen von Energie kwh und CO2 vorhanden monetäre Einsparungen versus Mieterhöhung bezahlbarer Wohnraum? (nach Mieterbefragung höchstens 50.--Euro/Monat bezahlbare Mieterhöhung möglich) Baukostensteigerung und Folgekosten durch immer höhere Auflagen Nebenkosten Anlagentechnik steigt (Wartung, Stromkosten Pumpe ) Mieterverhalten beeinflusst Verbrauch keine Steuerung des WU möglich Wirtschaftlichkeit immer schwieriger für die Wohnungsunternehmen Seite 25

Wer fordert, muss auch fördern!