Konsultation zur Nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

Ähnliche Dokumente
Inputreferat Nationale Strategie zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten. Überblick zu den Inhalten. Slow motion disaster

Systematische Früherkennung von Krebs

Ausschreibung für Primokiz 2

Projekte im Bereich der Prävention nichtübertragbarer Krankheiten in der Schweiz

Gesund älter werden in Deutschland

Partnerinformation Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

Ziel 9: Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern

Leitlinie Gesundheit

Die Potenziale des Föderalismus aus Sicht des Bundes

Bericht «Psychische Gesundheit» des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik

Pflege und Betreuung von Menschen mit einer Behinderung im Alter «Was uns betrifft»

Inputreferat Kein Präventionsgesetz. Was nun?

Information zu den Dialog-Projekten

Psychische Gesundheit und Beschäftigung

Prävention wie bleibe ich gesund? Prävention lohnt sich!

Älter werden in Münchenstein. Leitbild der Gemeinde Münchenstein

Konzept und Massnahmenplan Psychosoziale Gesundheit im schulischen Kontext

Konsultation Nationale Strategie zur Prävention nichtübertragbarer Krankheiten


Lissabonner Erklärung zur Gesundheit am Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen KMU (2001)

Motorische Förderung von Kindern im Schulsport

NUTZEN UND UMSETZUNGSMÖGLICHKEITEN VON BETRIEBLICHER GESUNDHEITSFÖRDERUNG IM UNTERNHEMEN JOB UND FIT IN FORM Symposium 2013

Palliative Care und psychische Erkrankungen aus der Nutzerperspektive

Die Rolle der Zivilgesellschaft in der Umsetzung der Concluding Observations Das Follow-up aus der Sicht des Netzwerks Kinderrechte Schweiz

Stellungnahme des GKV-Spitzenverbandes vom

20 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN zur Förderung eines verantwortungsvollen Umgangs mit Alkohol in Österreich. ARGE Tagung Stainz

Die Schweizer Bündnisse gegen Depression Stand, Nutzen und Wirkung

Neuregelung von Prävention und Gesundheitsförderung

TK unterstützt Vorhaben der Bundesregierung

Therese Stutz Steiger, Vorstandsmitglied Esther Neiditsch, Geschäftsleiterin

Fragen und Antworten zum Pflegeberufsgesetz

Fachtagung des Caritasverbands in Frankfurt

Konzept Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE) der Stadt Zug. Kurzfassung

Die Österreichische Demenzstrategie und ihre Prognose

Gesundheit 2020: Die gesundheitspolitischen Prioritäten des Bundesrates

Welche Rolle spielt die Ergotherapie in Public Health? Julie Page & Birgit Stüve Zürcher Hochschule Winterthur Forschung & Entwicklung

Bisher umgesetzte und kün1ige Massnahmen

RB GESETZ über die Förderung von Kindern und Jugendlichen im Kanton Uri (Kantonales Kinderund Jugendförderungsgesetz, KKJFG)

Gesundheit und Fitness im Alter eine gesamtpolitische Aufgabe

Gesund Durchstarten Azubigesundheit im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung

Leitbild. des Jobcenters Dortmund

c/o mcw Wuhrmattstrasse Zofingen Charta zur Qualität familienergänzender Kinderbetreuung

AG 1 Gestaltung partizipativer Prozesse auf kommunaler Ebene

Von der Kursidee zur Anerkennung bei den Krankenkassen

1. Konferenz fachliche Entwicklung Herzlich Willkommen!

Was bedeutet das neue Präventionsgesetz für die Bundes-, Landes- und kommunale Ebene?

BKS JUGEND. Leitbild Jugendpolitik Kanton Aargau

Komplexe Interventionsansätze für Gesundheitsförderung und Prävention im sozialen Raum

Gesetzestext (Vorschlag für die Verankerung eines Artikels in der Bundesverfassung)

Via Best Practice Gesundheits förderung im Alter Beratung

Positionspapier Inklusion in Bildungseinrichtungen des Fachbereichs Bildungseinrichtungen

Gesundheitsförderung im Alter

Grußwort Staatssekretär Boris Velter Bedeutung der interkulturellen Kompetenz in der Pflege und gleichberechtigtem Zugang zu Hilfe- und Pflegesystemen

Das Kompetenzprofil Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und pfleger in den Frühen Hilfen

KINDER UND JUGENDGESUNDHEIT EINE ZUKUNFTSINVESTITION

Früherkennung und Frühintervention Schwerpunkt der Kinder- und Jugendgesundheit des BAG

Konzept der Mitarbeiterberatung

LEITBILD. Inhalt. Wofür steht das Leitbild von IAMANEH Schweiz? Ausgangslage

Unser Pflegeleitbild. Ev. Diakoniewerk Friederikenstift Hannover

Vorankündigung 4. Kantonaler Alterskongress und Silver Award. Departement Gesundheit und Soziales

1. Anwendungsbereich/-zeitraum des Verfahrens des Dortmunder Entwicklungsscreenings für den Kindergarten (DESK 3-6)

Von der Sonderschule zur Arbeitswelt

Aktives und gesundes Leben im Alter: Die Bedeutung des Wohnortes

Ausgewählte Fragen und Antworten zur 2. Version der DGE-Leitlinie Fettzufuhr und Prävention ausgewählter ernährungsmitbedingter Krankheiten

Ausbau Ganztägiger Schulformen. Informationen für außerschulische Organisationen

Ernährung, Bewegung und Körpergewicht:

Die Perspektive der Gesundheitsligen als Fach- und Patientenorganisationen im Bereich nichtübertragbare Krankheiten

FIRMENANGEBOT GESUNDHEIT

Ein Modell zur Gesundheits- und Krankheitsentwicklung Das Konzept der Salutogenese. Florian Schmidt, Marius Runkel, Alexander Hülsmann

Betriebliches Eingliederungsmanagement ( BEM)

LEADER Projektdatenblatt

Stand der Arbeit. Kinder und Jugendliche mit frühkindlichen Entwicklungsstörungen in der Schweiz Bericht des Bundesrats

Nationale Strategie Palliative Care

Soziale Ressourcen und psychische Gesundheit in der Schweiz und in Europa: Wer hat, dem wird gegeben.

Kooperation sichert Gesundheit Wer sichert die Kooperation?

Stellungnahme der Deutschen Rentenversicherung Bund

ESF-Jahrestagung ESF : Ressourcen bündeln, Zukunft gestalten. Dialogrunde 4:

AiperMotion 500TM die Innovation für ein gesundes Leben

45% derer, die sich selbst nur als übergewichtig einschätzen, sind tatsächlich sogar adipös.*

Das kommunale Demografiekonzept der Verbandsgemeinde Winnweiler

Vizepräsidentin der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK)

Die Bedeutung des Labels Friendly Work Space für die Micarna SA. Albert Baumann Unternehmensleiter Micarna SA

Europäische Netzwerke für psychische Gesundheit

Berliner Erklärung Pflege von morgen braucht eine starke Gemeinschaft

"Gesundheit und Krankheit der älteren Generation in Österreich"

Soziale Arbeit im Gesundheitswesen

Gut umsorgt. Dank koordinierter Gesundheitsversorgung.

Gesundheit2020: Wie will der Bundesrat die Effizienz erhöhen ohne die Qualität zu senken?

Unsere Vision zieht Kreise... Das Leitbild der NÖ Landeskliniken-Holding.

Wirkung zeigen. Anna Hegedüs

Interkommunales Projekt für mehr Chancengerechtigkeit (InterProChance)

Gesund Leben in Niederösterreich. Gesundheitsförderungen in den niederösterreichischen Gemeinden.

Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und betriebliche Gesundheitsförderung

Bestandsanalyse zu geschlechtsspezifischen Angeboten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt

Schulung Im Alter IN FORM Gesunde Lebensstile fördern

Prof. Dr. Stefan Greß. Prävention und Gesundheitsförderung in den Niederlanden

Eine Einführung für soziale Berufe

Erwartungen der Schweizer Akteure an das Netzwerk Psychische Gesundheit

Transkript:

Einleitung Willkommen bei Ihrem Online-Fragebogen der Konsultation zur Nationalen Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten ( NCD-Strategie). Jede Organisation hat die Möglichkeit, bis zum 28. September 2015 zum NCD-Strategieentwurf Stellung zu nehmen. Die Strategie finden Sie auf der NCD-Webseite http://www.bag.admin.ch/ncd/ Wichtige Hinweise: Wir bitten Sie, nur eine Stellungnahme pro Organisation oder Kanton abzugeben. Es müssen nicht alle Fragen beantwortet werden. Sie können auch nur zu einzelnen Fragen Stellung nehmen. Die eingegebenen Antworten können mit der Schaltfläche speichern und weiter gespeichert werden. Das heisst, Sie können z.b. eine erste Version von Antworten eingeben - mit der Schaltfläche pdf erstellen (auf der letzten Seite) ein pdf erstellen und dieses an Ihre Organisation weiterleiten - und später auf den Fragebogen zurückkommen, um die Antworten vor der Freigabe nochmals anzupassen. Bitte vergessen Sie nicht, am Schluss Ihre definitiven Antworten freizugeben und abzusenden (Schaltfläche «Freigabe» auf der letzten Seite). Nach der Freigabe ist es nicht mehr möglich auf den Fragebogen zuzugreifen! Die Fragen können als Liste heruntergeladen werden: pdf-frageliste Sollten Sie Schwierigkeiten beim Zugriff oder Fragen zur Konsultation haben, wenden Sie sich bitte an: ncdmnt@bag.admin.ch Die Applikation ist vom 3. August bis 28. September 2015 (Mitternacht) zugänglich. Danach wird sie geschlossen und es kann nicht mehr auf den Fragebogen zugegriffen werden. Besten Dank für Ihre Mitwirkung. Geschäftsstelle Nationale Strategie Prävention nichtübertragbarer Krankheiten Persönliche Angaben Name der Organisation: Public Health Schweiz Name der Kontaktperson: Zybach Vorname der Kontaktperson: Ursula

E-Mail-Adresse der Kontaktperson: ursula.zybach@public-health.ch Zu welcher Gruppe von Akteuren gehört die Organisation? Leistungserbringer (inkl. Dach- und Berufsverbände, Einrichtungen usw.): Ärzteschaft, ApothekerInnen, Pflegepersonal, Therapieberufe, andere Versicherer (inkl. Verbände) Patientenorganisation NGO und Gesundheitsligen Bund Kantone Gemeinden Wirtschaft (z.b. Pharmaindustrie) Bildung und Forschung Andere (bitte angeben): 1 Einleitung 1.1 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zu Kapitel 1 «Einleitung»? 1.2 S. 10: Die NCD-Strategie ist als Dachstrategie konzipiert und bietet dadurch staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren einen Orientierungsrahmen für Ihre Anstrengungen zur Prävention von NCDs. Wir sind der Meinung, dass die NCD-Strategie mehr sein sollte als nur ein Orientierungsrahmen (Mit einer Strategie bestimmt eine Unternehmung wie sie ihre Ziele erreichen will ). S.10: Das Thema Übergewicht / Adipositas sollte ebenfalls aufgenommen werden. S. 10: Stärkt Prävention in Gesundheitsversorgung wird kurz erwähnt, ist jedoch ein ganz wichtiger Aspekt dieser Strategie und muss im Einleitungskapitel einen grösseren Stellenwert erhalten. S. 11: Tabelle Ebenen der Prävention : Die Darstellung ist unvollständig und nicht konsistent mit den Ausführungen im Text. Sie sollte überarbeitet werden. Im horizontalen Block "Akteure" werden neben institutionellen Akteuren auch die Betroffenen und Angehörigen genannt. In Kapitel 2, Abschnitt 2.4, werden unter Akteuren jedoch nur die institutionellen Akteure beschrieben. Betroffene und Angehörige gehören zu den Zielgruppen der Prävention und sollten in einem zusätzlichen horizontalen Block "Zielgruppen" aufgeführt werden. Im zusätzlichen horizontalen Block "Zielgruppen" sollten die Zielgruppen wie im Text besser differenziert und nicht pauschal als "Betroffene" bezeichnet werden. Insbesondere auf der Ebene der Primärprävention ist der Begriff "Betroffene" unglücklich gewählt, da sich gesunde Bevölkerungsgruppen nicht als "Betroffene" bezeichnen würden. Neben institutionellen Akteuren gibt es auch Institutionen, die zu den Zielgruppen von Akteure sind auch Bund, Kantone, Schulen, Arbeitgeber Anbieter von Produkten (Lebensmittel, Alkohol, Tabakwaren etc.) Es fehlt eine Quellenangabe. 1.3 S. 11: Bitte im Erarbeitungsprozess die verschiedenen Organisationen, die mitgearbeitet haben aufführen. Es steckt sehr viel Freiwilligenarbeit dahinter und finanzielles Engagement der einzelnen Organisationen, die ihre Mitarbeitenden für die Arbeit an der NCD Strategie zur Verfügung gestellt haben. 1.4 S. 12: Die drei aufgeführten Strategien (Nationale Strategie gegen Krebs 2014 2017, die Nationale Strategie Herz- und Gefässkrankheiten, Hirnschlag und Diabetes sowie die Nationale Strategie gegen Muskuloskelettale Krankheiten) wurden bzw. werden unter Federführung von NGOs erarbeitet, das BAG war nur zum Teil beteiligt, bitte entsprechend korrigieren.

2 Aktuelle Situation 2.1 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zu Kapitel 2 «Aktuelle Situation»? Leider erlaubt das Formular hier nur kurze Kommentare, so dass wir Punkt 2 im Begleitbrief beantworten. Wir bitten um Berücksichtigung der Antwort. 3 Vision und strategische Ziele 3.1 Sind Sie grundsätzlich einverstanden mit: 3.1.1 - der Vision der NCD-Strategie? Es wurden mehrere intensive Diskussionen zur Vision geführt und sie wurde oft verändert. Der letzte Satz der Vision sollte so nicht stehen bleiben. Die Verantwortung für die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebenswelten darf nicht alleine bei der Bevölkerung liegen, sie ist in erster Linie eine Aufgabe der staatlichen Organisationen und der Gesellschaft. Damit weicht die hier vorgeschlagene NCD Strategie auch klar von den NCD-Strategien der WHO / Europa (2012) ab, in welcher Staat und Gesellschaft als wichtige Akteure und Verantwortungsträger explizit aufgeführt sind. Ausserdem sollte die Bevölkerung nicht nur einen gesunden Lebensstil (Verhalten) pflegen, sondern in einem umfassenderen Sinn gesunde Lebensweisen (Verhalten, Einstellungen, Emotionen, Ressourcen, etc.). Wir plädieren für folgende Textfassung: Mehr Menschen bleiben gesund oder haben trotz chronischer Krankheit eine hohe Lebensqualität. Weniger Menschen erkranken an vermeidbaren nichtübertragbaren Krankheiten oder sterben vorzeitig. Die Bevölkerung wird unabhängig ihres sozioökonomischen Status unterstützt, gesundheitsförderliche Lebenswelten zu gestalten sowie einen gesunden Lebensstil zu pflegen. 3.1.2 - den strategischen Zielen der NCD-Strategie? S. 30: Die Unterteilung in Ziele auf Ebene Prävention und auf Ebene Gesellschaft ist nicht nachvollziehbar, resp. die Zuteilung erscheint nicht logisch, da Präventionsziele sich auch auf die gesellschaftliche Ebene beziehen können. Es braucht in diesem Abschnitt nicht nur qualitative Ziele sondern auch quantitative Ziele Es werden finanzielle Mittel benötigt, um diese Ziele zu erreichen. Ziel 6: Vervollständigen des Ziels: Ausschöpfen des Selbstpflegepotentials und gute Lebensqualität trotz und mit Pflegebedürftigkeit, d.h. auch wenn die Pflegebedürftigkeit nicht reduziert werden kann, z. B. weil jemand immer kränker wird (ist oft der Fall), ist Tertiärprävention und das Anstreben einer guten Lebensqualität wichtig. Bei den Zielen 7 & 8 ist der Begriff "Dämpfung" nicht selbsterklärend: Eine Senkung ist wahrscheinlich allein aufgrund der demografischen Entwicklung nicht zu erreichen, doch sollte in diesem Fall erläutert werden, dass man mit Dämpfung eine relative Reduktion meint im Verhältnis zur steigenden Zahl der älteren und somit multimorbideren Bevölkerung. Ziel 10: Neue Formulierung: Erhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Bevölkerung in der Wirtschaft und Teilhabe am sozialen Leben. Es braucht ein zusätzliches Ziel, das die Anbieterseite von gesundheitsgefährdenden Produkten aufgreift. 4 Handlungsfelder

4.0 Sind Sie grundsätzlich einverstanden mit der Einführung zu Kapitel 4? S. 31: Mensch im Zentrum wurde bei der Erarbeitung der Strategie oft diskutiert, doch eigentlich geht es um Gesundheit der Menschen im Zentrum. Wir bitten das BAG und die GDK, dies im Text entsprechend anzupassen. S. 31: Die Tatsache, dass die Handlungsfelder breit definiert sind, ist zu begrüssen. Für die Umsetzung gilt es aber Schwerpunkte und Prioritäten zu definieren. Hier ist die Strategie noch sehr vage. S. 31: Die Darstellung mit zwei Ebenen scheint uns ein sinnvoller Ansatz zu sein, dieser wird jedoch im weiteren Text/Inhalt der Strategie verloren, da die beiden zentralen Handlungsfelder auf derselben Ebene behandelt werden wie die restlichen vier Handlungsfelder. S. 33: Tabelle Stossrichtungen ersatzlos streichen. Es gibt keine erkennbare Systematik und es ist keine Lesehilfe sondern die Tabelle stiftet Verwirrung. 4.1 «Gesundheitsförderung und Prävention» 4.1.1 - «Risikofaktoren vorbeugen»? 4.1.2 - «Lebensphasen und Settingansätze»? S. 34: Lebensphasen und Setting: Mit pränataler Phase etc. und mit Übergängen von Krankheiten ergänzen, z.b. ein Jugendlicher mit Typ 1 Diabetes wechselt vom Pädiater zum Diabetologen. 4.1.3 - «Vulnerable Menschen stärken»? S. 35: Vulnerable Menschen bitte überall ersetzen mit Menschen in vulnerablen Situationen Menschen in vulnerablen Situationen brauchen nicht nur besseren Zugang zu Gesundheitsförderung sondern ebenso zu Früherkennung und rechtzeitiger Behandlung. Bei der aufsuchenden Präventionsarbeit ist die Soziale Arbeit zu nennen. Diese verfügt über spezifisches Wissen und Methodik zur Arbeit mit Menschen in vulnerablen Situationen. Hier sollte auch die Bekämpfung von Diskriminierung und Stigmatisierung Eingang

finden, vgl. dazu beispielsweise Stigmatisierungserfahrungen von Personen mit Diabetes in der Schweiz. 4.1.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Gesundheitsförderung und Prävention» S. 34: In diesem Bereich braucht es eine verstärkte Zusammenarbeit in den Bereichen Sozial-, Arbeits-, Bildungs- und Migrationspolitik. Konkret sollte die NCD-Strategie mit der Armuts- und Migrationsstrategie des Bundes und den kantonalen Integrationsprogrammen verbunden werden. Es scheint uns ein grundsätzliches Problem, dass die psychische Gesundheit nicht als Teil dieser Strategie berücksichtigt wird. Bei der Entstehung, dem Verlauf und der Heilung von NCD's sind körperliche und psychische Prozesse untrennbar miteinander verflochten (vgl. dazu auch Nationaler Gesundheitsbericht 2015). Es ist zwar einleuchtend, dass für die Förderung der Psychischen Gesundheit ein eigenes Konzept entwickelt und umgesetzt werden soll, aber die Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche müssen dennoch auch in der NCD-Strategie berücksichtigt werden. S. 34 ff: An verschiedenen Stellen werden Beispiele erwähnt. Wir bitten, diese Beispiele ersatzlos zu streichen, da sie rein zufällig gewählt sind und unklar ist, welche Aspekte diese Beispiele aufzeigen sollen. S. 35: Lebens-, Arbeits- und Umweltbedingungen haben nicht nur einen Einfluss auf die Entstehung von NCD, indem sie das Verhalten von Individuen beeinflussen, sondern auch indem sie einen direkten gesundheitsschädlichen oder -förderlichen Einfluss ausüben können. Stress am Arbeitsplatz, Luftschadstoffe, Lärm am Wohnort, Qualität des Stadtteils in Bezug auf aktive Mobilität, etc. sind dabei wichtige Stichworte. Dies sollte unbedingt erwähnt werden. 4.2 «Prävention in der Gesundheitsversorgung» 4.2.1 - «Prävention in der Versorgung fördern»? 4.2.2 - «Schnittstellen zwischen Prävention und Kuration verbessern»? 4.2.3 - «Guidelines entwickeln»? S. 37: Guidelines können in bestimmten Situationen zielführend sein. Darüber hinaus müssen jedoch Anreize geschaffen werden, damit die bereits vorhandenen evidenzbasierten Guidelines zur Anwendung gelangen (vgl. das von BAG, GDK und Gesundheitsförderung Schweiz und verschiedenen NGOs unterstützte Projekt EviPrev Programm zur Förderung der evidenzbasierten Prävention und Gesundheitsförderung in der Arztpraxis ). S. 37: In diesem Handlungsfeld gibt s eine Doppelspurigkeit: Um den systematischen Einbezug von Massnahmen der Früherkennung zu optimieren, muss nochmals sorgfältig geprüft werden, denn dieses Ziel ist schon in der nationalen Krebsstrategie (S. 24) aufgeführt: Aufbau eines nationalen Expertengremiums zu Früherkennungsfragen. Allenfalls kann auf bereits

gemachten Erfahrungen aufgebaut werden oder es kann ein einziges Gremium geschaffen werden, das für alle nicht-übertragbaren Krankheiten zur Verfügung steht. Wichtig ist insbesondere, dass geklärt ist, wer den Lead übernimmt. 4.2.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Prävention in der Gesundheitsversorgung» S. 36: Beschreibung Handlungsfeld: Im ersten Abschnitt geht es zusätzlich um die Vermeidung von Komplikationen bei bereits bestehender Krankheit. Aus unserer Sicht ist es nicht nur Aufgabe der federführenden NGOs bei den krankheitsspezifischen Strategien den engen Austausch mit den Verantwortlichen der NCD-Strategie zu suchen. Es ist für uns wesentlich, dass auch umgekehrt der Austausch gefördert wird, und es für die Verantwortlichen bei Bund und Kantonen selbstverständlich ist, mit den entsprechenden NGOs und Verbänden der Fachpersonen zusammenzuarbeiten. Für die Massnahmen in diesem Bereich muss die Finanzierung sichergestellt werden. 4.3 «Forschung, Monitoring und Innovation» 4.3.1 - «Innovation unterstützen»? S. 38: Zusätzlich zu den Schnittstellen zwischen Prävention und Gesundheitsversorgung gilt es auch die Schnittstellen innerhalb der Gesundheitsversorgung zu verbessern. 4.3.2 - «Forschung und Wissenstransfer anregen»? 4.3.3 - «NCD-Monitoring etablieren»? 4.3.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Forschung, Monitoring und Innovation» Es braucht nicht nur Wissen und Forschung im Themenbereich des Verhaltens und der Verhältnisse sondern es müssen auch Angebote / Anbieter wissenschaftlich untersucht werden. Neben der Innovation braucht es Systemoptimierung, indem bewährte Modelle und erfolgreich getestete Verbesserungen nachhaltig verankert werden.

4.4 «Koordination und Kooperation» 4.4.1 - «Stakeholderkonferenz etablieren»? Grundsätzlich ist der Austausch unter den Stakeholdern zu fördern. Der Nutzen der bisherigen Stakeholderkonferenzen war allerdings für die Akteure sehr tief und auch ähnliche Gefässe im Rahmen von Gesundheit2020 haben das Ziel eines praxisorientierten Erfahrungsaustauschs und gar eine gemeinsame Schwerpunktsetzung aus unserer Sicht weit verfehlt. Wenn eine derartige Konferenz ernsthaft in Erwägung gezogen wird, so muss sie zahlreiche thematische Kleingruppen-Workshops bieten und mehr Platz (und Zeit) für den Austausch gewähren. 4.4.2 - «Fachgremium für Prävention in der Versorgung aufbauen»? Fachgremium à la Medical Board stellt durchaus ein Risiko dar: Expertenstreit auf Ebene der Bevölkerung trägt zur Verunsicherung bei. Es braucht ein breit akzeptiertes Expertengremium, das klare Empfehlungen für die Schweiz abgibt. Dieses Fachgremium soll für alle Themen zuständig sei. Passend dazu braucht es ein Umsetzungsgremium / ein Umsetzungsorgan. Zudem soll auch darauf geachtet werden, dass Synergien mit anderen Kommissionen, z.b. Expertengremium Früherkennung, genutzt werden können. 4.4.3 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Koordination und Kooperation» 4.5 «Finanzierung» 4.5.1 - «Finanzielle Mittel langfristig sichern»? Hier müsste man klären, was unter Finanzielle Mittel langfristig sichern gemeint ist sind dies öffentliche Gelder? Finanzielle Mittel des BAG und der GDK? Nur 27% der Finanzierung stammen gemäss der Grafik auf Seite 28 von Bund und Kantonen.

4.5.2 - «Finanzielle Mittel strategieorientiert einsetzen»? 4.5.3 - «Finanzierung von Präventionsleistungen klären»? 4.5.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Finanzierung» Finanzierung ist das zentrale Thema für die gesamte Strategie, nicht jedoch nicht detailliert betrachtet wird. Somit sind allfällige Konflikte nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Es ist daher wesentlich, dass auch im weiteren Prozess der Massnahmenplanung ein Einbezug der Akteure sichergestellt wird - und zwar nicht nur jener, die potentiell Präventionsleistungen erbringen, sondern auch jener, die sie potentiell zahlen (z.b. Krankenversicherungen, Wirtschaft (aufgrund von Lenkungsabgaben), etc.) Finanzierung ein Handlungsfeld, das alle Handlungsfelder betrifft und darf nicht als einzelnes Handlungsfeld gesehen werden. Oder es bräuchte in der Grafik Seite 33 bei allen Feldern einem Punkt dazu. Zudem müsste hier die Empfehlung der OECD für die Schweiz aufgeführt werden und es müsste gefordert werden, dass die Ausgaben für Prävention zu verdoppeln sind. Gleichzeitig sollte die Praxis der Ausschreibung von Projekten und die Antragstellung überdacht werden. Es gehen viele Ressourcen durch Konkurrenz der Akteure verloren, anstatt auf Kooperationsmodelle zu setzen. Konkurrenz erhöht nicht die Qualität der Projekte sondern verschleudert Ressourcen. Im Gesundheitssektor tätige NGOs und Verbände bieten im Rahmen ihrer eigenen Aktivitäten Leistungen an, die von übergeordneter Bedeutung sind, diese sollten kantonal oder national gesichert werden. Zusätzliche Mittel sollen dort fliessen, wo ein entsprechender Bedarf klar ausgewiesen werden kann. Besonders wichtig ist, dass beim Mitteleinsatz auf effektive und effiziente Massnahmen fokussiert wird und diese die benötigten finanziellen Mittel erhalten. 4.6 «Information und Bildung» 4.6.1 - «Bevölkerung informieren»? Es gibt bereits jetzt viele Angebote, die meist unkoordiniert sind oder sich widersprechen. Viele Angebote verstärken die gesundheitlichen Unterschiede zwischen gebildeter und weniger gebildeter Bevölkerung. Wir sind zudem überzeugt, dass heute, im 21. Jahrhundert, eine Mehrheit der Bevölkerung, einschliesslich der Personen in vulnerablen Lebenssituationen, ausreichend darüber Bescheid wissen, dass Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung die Entstehung von NCD begünstigen.

4.6.2 - «Selbstmanagementangebote für chronisch Kranke fördern»? 4.6.3 - «Gesundheitsfachpersonen aus- und weiterbilden»? 4.6.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Information und Bildung» Nicht alle Menschen mit sozioökonomischen Benachteiligungen haben einen Migrationshintergrund. Deshalb schlagen wir vor, entweder den Zusatz "mit Migrationshintergrund" komplett zu streichen oder zumindest ergänzen durch "mit oder ohne Migrationshintergrund". Wichtig sind Angebote, die nicht mehr den Projektcharakter haben sondern als Dauerleistungen für die Bevölkerung sind und soweit es sich um Individualleistungen handelt über die OKP finanziert werden. Zusammenarbeit Kantone, Gesundheitsligen etc. muss noch stark ausgebaut werden. Bei der Aus- und Weiterbildung von Gesundheitsfachpersonen sollte inhaltlich den sozialen Bedingungen für Gesundheit vermehrt Rechnung getragen werden. Hierfür sind Fachpersonen der Sozialen Arbeit beizuziehen. Bei der Beschreibung des Handlungsfelds fällt auf, dass sehr auf individuelle Faktoren abgestellt wird (Gesundheitskompetenz und Selbstmanagement) und die Fachpersonen sich weiterbilden sollen. Der Bund, die Kantone und die Institutionen sind hingegen ebenso in der Pflicht, über Massnahmen und Angebote entsprechend zu informieren. In der heutigen Versorgung ist es oft so, dass nur mit Verbindung, Informationsvorsprung und Glück, Personen in den Genuss der bestmöglichen Versorgung kommen. Es braucht Modelle der integrierten Versorgung. 4.7 «Rahmenbedingungen und Verhältnisse» 4.7.1 - «Gesundheitsförderliches Lebensumfeld stärken»? Dieser Ansatz hat in der bisher vorliegenden NCD-Strategie einen zu geringen Stellenwert. Die Verbesserung der Chancengleichheit wird in der Gesundheit wird von der WHO als eine der wichtigsten Zielsetzungen im Rahmen der NCD-Strategie definiert. Dies ist zu wenig mitgedacht im vorliegenden Entwurf. Zentrale Herausforderung ist es, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinanderklafft. Hier sind sozialpolitische Weichen zu stellen. Dies ist einer der ganz wichtigen Aspekte, v.a. wenn man die Chancengerechtigkeit wirklich verbessern will.

4.7.2 - «Multisektorale Zusammenarbeit stärken»? In grösseren Städten werden Massnahmen erfolgreich umgesetzt, diese sollten vermehrt berücksichtigt werden. Dass gesundheitsförderliches Verhalten attraktiv sein soll unterstützen wir. Das entbindet die Konsumentinnen und Konsumenten aber nicht vor der Verantwortung für ihr Handeln. 4.7.3 - «Internationales Engagement pflegen»? Das Thema Tabak hat eine grosse Relevanz im Zusammenhang mit NCD und hat innerhalb dieser Strategie einen zu kleinen Stellenwert. Wir begrüssen es deshalb, dass das Ziel der Nationalen Krebsstrategie 2014 2018 hier ebenfalls aufgeführt wird: Die Schweiz stimmt sich mit internationalen Strate-gien ab und ist nach wie vor bestrebt, die WHO-Tabakkonvention (FCTC) zu ratifizieren. Dies soll nochmals sorgfältig geprüft werden. Allenfalls kann auf bereits gemachten Erfahrungen aufgebaut werden oder es kann eine gemeinsame Massnahme ein abgestimmtes Vorgehen geplant werden. Wichtig zu klären ist auch, wer den Lead übernimmt. 4.7.4 Haben Sie Bemerkungen oder Ergänzungen zum HF «Rahmenbedingungen und Verhältnisse» Es fehlen wichtige Handlungsfelder wie Verhältnisprävention, Gesundheitskompetenz und Anbieter/Wirtschaft. 5 Umsetzung der Strategie 5.1 Was wäre aus Sicht Ihrer Organisation wichtig für die Umsetzung der NCD-Strategie? Public Health Schweiz ist der Meinung, dass die NCD-Strategie mehr Verbindlichkeit braucht, dass klare Prioritäten gesetzt und überprüfbare Ziele formuliert werden und dass die Finanzierung geklärt werden muss. Gesamtbeurteilung 6.1 Sind Sie, resp. Ihre Organisation mit dem Inhalt der NCD-Strategie insgesamt einverstanden? 6.2 Welchen Beitrag könnte Ihre Organisation zur NCD-Strategie zu leisten?

Public Health Schweiz verfügt über Mitglieder und Fachgruppen, die ein grosses Fachwissen haben und gut vernetzt sind. Gerne engagieren wir uns gegen entsprechende Entschädigung bei der Erarbeitung der Massnahmenpakete.