Anleitung zur pathologisch-anatomischen Diagnostik von Hodentumoren. 2. Auflage, des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.v.

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1 von 15 Anleitung zur pathologisch-anatomischen Diagnostik von Hodentumoren 2. Auflage, 2009 des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.v. und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie e.v.

2 von 15 Vorwort Die erste Auflage dieser Anwendungsleitlinie Hodentumoren orientierte sich im Wesentlichen an einem interdisziplinären Konsensus zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren [Krege et al. 2001a, b] und an der Leitlinie zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren auf Grundlage evidenzbasierter Medizin (EBM), die von der Deutschen Krebsgesellschaft herausgegeben wurde [Schmoll et al. 2004, Souchon et al. 2002]. Grundzüge aus dieser Leitlinie wurden für den europäischen Raum als Empfehlung publiziert [Krege et al. 2004]. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Diagnostischen und therapeutischen Standards in der Urologischen Onkologie, die 1998 von der Krebsgesellschaft publiziert wurden [Hartmann et al. 1998]. Einige Anleitungen zur Makropräparation und Befundung aus dem Buch Histopathology Reporting. Guidelines for Surgical Cancer von Allen [2000, 2006] und aus anderer Literatur [Association of Directors of Anatomic and Surgical Pathology 2000, Ansell 2000] wurden mit in die Gestaltung einbezogen. In der 2. Auflage wurden neue Arbeiten zur Standardisierung des Pathologieberichtswesens von Hodentumoren mitberücksichtigt [Krege et al. 2008a und 2008b]. Diese Anleitung folgt für die jeweiligen Untersuchungsmaterialien der Einteilung: Materialbehandlung Informationen des Pathologen Makroskopische Beschreibung Makropräparation ( Zuschneiden ) und Gewebeentnahme für die histologische Untersuchung Mikroskopische Bearbeitung (Schnittebenen, Färbungen, Immunhistochemie) Aussagen der pathohistologischen Begutachtung (Zusammenfassende Begutachtung und Dokumentation) Ergänzt wird diese Anleitung durch: Tumorklassifikationen Erläuterungen (sollen morphologische Hintergründe, Klassifikationen und mögliche Unklarheiten darstellen) Literatur

3 von 15 A. Untersuchungsmaterial Zur pathomorphologischen Diagnostik von Hodentumoren oder von Hodengewebe, das auf eine intratubuläre Keimzellneoplasie (Intratubular Germ Cell Neoplasia Unclassified, IGCNU; Synonym: Testikuläre Intraepitheliale Neoplasie, TIN) untersucht werden soll, kommen Gewebeproben in Form folgender Materialien zur Untersuchung: Hodenbiopsien Probeexzisionen für Schnellschnittuntersuchungen Orchiektomie Präparate Lymphadenektomiepräparate (deren Bearbeitung wird nicht behandelt) B. Vorgehen bei den einzelnen Untersuchungsmaterialien B.1 Hodenbiopsien B.1.1Indikation und Materialbehandlung Bei Verdacht auf Hodentumoren sind perkutane Biopsien (und Keilbiopsien oder Probeexzisionen) nicht indiziert. Bei Verdacht auf einen Hodentumor wird die Diagnose im Zweifelsfall nach Hodenfreilegung im Schnellschnitt oder am Orchiektomiepräparat gestellt. Die kontralaterale Hodenbiopsie zum Nachweis einer TIN (IGCNU) wird international nicht von allen Zentren als Standard angesehen. Sie sollte in Abwägung der Risikofaktoren mit dem Patienten diskutiert werden [Krege et al. 2008a und 2008b]. In der vorliegenden Anleitung wird diese Untersuchung deshalb als fakultativ und nicht als obligat angegeben (Näheres siehe zu Erläuterungen B.1.1). B.1.2 Information des Pathologen Patientendaten Name Geburtsdatum Geschlecht Identifikationsnummer Verantwortlicher Arzt Name Identifikationsnummer (wenn vorhanden) Tag der Entnahme Andere klinische Informationen Eigenanamnese Risikofaktoren (z. B. bekannter Kryptorchismus) Serumwerte (LDH, AFP, ß-HCG) Klinische Diagnose und Fragestellung Art der Entnahme B.1.3 Makroskopische Beschreibung Anzahl und Größe der Biopsien, Art der Fixation B.1.4Makropräparation und Gewebeentnahme für die histologische Bearbeitung Sofern die Durchführung einer Semidünnschnittuntersuchung geplant ist, sollte hierfür ein Teil der Gewebeprobe (1/3) gesondert fixiert und weiter bearbeitet werden. In allen anderen Fällen wird das komplette Gesamtmaterial für die konventionelle Bearbeitung verwendet. B.1.5 Mikroskopische Bearbeitung Der morphologische Nachweis der TIN (IGCNU) erfolgt lichtmikroskopisch am HE-Präparat mit immunhistologischem Nachweis atypischer Keimzellen (AP-2gamma, D2-40, Oct-3/4, obligat einen der Marker) oder im Semidünnschnitt, entsprechende Erfahrung mit der Methode vorausgesetzt [Dieckmann et al. 1989].

4 von 15 B.1.6 Histopathologische Begutachtung Nach Ausschluss von Läsionen, die klinisch und makroskopisch einen Hodentumor vortäuschen können, sowie auch eines Normalbefundes ist eine TIN (IGCNU) oder ein invasiver Hodentumor zu diagnostizieren. Für invasive Hodentumoren sind die gültigen Tumorklassifikationen anzugeben (siehe C). Bei Gewebe- oder Fixationsartefakten soll auf eine eingeschränkte Beurteilung des Gewebes hingewiesen werden. B.2 Schnellschnittuntersuchung B.2.1 Indikation und Materialbehandlung Nach den Leitlinien des interdisziplinären Update-Konsensus zur Diagnostik und Therapie von Hodentumoren ist bei makroskopisch unklarer Dignität eine Schnellschnittuntersuchung indiziert [Krege et al. 2008a und 2008b]. Liegt adäquates Gewebe zur Schnellschnittuntersuchung vor, ist die Aussage des Pathologen zur Dignität des Hodentumors obligat. Das Gewebe muss unfixiert schnellstmöglich an den Pathologen gesandt werden. B.2.2 Information des Pathologen Siehe B.1.2 B.2.3 Makroskopische Beschreibung Größe des Hodens (inklusive Nebenhoden und Samenstrang), Gewicht fakultativ Länge des anhängenden Samenstranges Tumorbeschreibung: größter Längs- und Querdurchmesser, Farbe, Konsistenz, Homogenität, Zysten, Nekrosen, Blutungen, Knochen, Knorpel; Ausbreitung in Rete testis, Samenstrang, Tunica albuginea, Nebenhoden oder andere Strukturen Beschreibung des nicht tumorösen Hodens: Atrophie, Fibrose, Knoten Beschreibung des Rete testis, des Nebenhodens und des Samenstranges B.2.4 Gewebeentnahme für Schnellschnittuntersuchung Entnahme einer nicht nekrotischen Gewebeprobe aus dem Tumor. Wünschenswert ist eine Fotodokumentation (digitale Fotografie), in der die Entnahmestelle markiert ist. B.2.5 Mikroskopische Bearbeitung Nach Herstellung von 5 µ dicken Gefrierschnitten erfolgt eine HE-Färbung; fakultativ können weitere Färbungen angefertigt werden (PAS u. Ä.). B.2.6 Histopathologische Begutachtung im Schnellschnittverfahren Bei der histopathologischen Beurteilung sollte keine histologische Subtypisierung erfolgen, da 1) diese differenzialdiagnostisch schwierig und im Schnellschnitt nicht zu bestimmen sein kann und 2) bei der Beurteilung des Orchiektomiepräparates noch weitere histologische Komponenten gefunden werden können. Eine Aussage über das Vorliegen einer TIN (IGCNU) kann am Schnellschnitt nicht mit ausreichender Sicherheit getroffen werden und ist deswegen von der Klinik nicht zu fordern.

5 von 15 B.3 Orchiektomiepräparate B.3.1 Materialbehandlung Das Operationsmaterial wird ohne Gewebeentnahme durch den Operateur (oder andere) an die Pathologie geschickt. Ausnahme hiervon ist die Probeexzision bei vorausgehendem Schnellschnitt. Alle anderen Gewebeentnahmen, z. B. für molekularpathologische Untersuchungen sind ausnahmslos vom Pathologen durchzuführen. Bei der Materialentnahme ist darauf zu achten, dass die notwendig durchzuführenden Tumorklassifikationen eines Tumors (besonders TNM-Klassifikation) nicht beeinträchtigt werden dürfen. Das Präparat wird in Formalin (4%) fixiert, wobei auf ein ausreichendes Verhältnis von Formaldehyd zu Gewebe geachtet werden soll. Ein gesondertes Aufspannen des Präparates ist nicht notwendig. Alternativ kann Stieve-Lösung verwendet werden, bei deren Verwendung sich in der Histologie eine TIN (IGCNU) besser erkennen lässt. Für einen weniger geübten Pathologen liefert letzteres Vorgehen die Möglichkeit, die Erkennung einer TIN (IGCNU) in der kontralateralen Hodenbiopsie zu üben. B.3.2 Information des Pathologen Siehe B.1.2 B.3.3 Makroskopische Beschreibung Angaben zur Fixation: unfixiert, fixiert, besondere Fixationslösungen Größe des Hodens mit Nebenhoden und Samenstrang (Gewicht fakultativ) Länge des Samenstranges Tumorbeschreibung: Angaben zur Tumorgröße sind obligat, und zwar in Form des größten Tumorlängsdurchmessers und des größten Tumorquerdurchmessers Farbe, Konsistenz, Homogenität, Zysten, Nekrosen, Blutungen, Knochen, Knorpel Ausbreitung in Rete testis, Nebenhoden, Samenstrang, Tunica albuginea oder andere Strukturen Beschaffenheit des nicht tumorösen Hodens: Atrophie, Fibrose, Knoten Beschreibung von Rete testis, Samenstrang und Nebenhoden Wenn möglich (fakultativ): Fotokopien oder digitale Fotografie mit Markierung der Gewebeentnahmen B.3.4 Makropräparation und Gewebeentnahme für die histologische Untersuchung (Näheres siehe Erläuterungen zu B.3.4) Vollständige Querlamellierung des Hodens und Samenstranges Mehrere Querschnitte durch den anhängenden Samenstrang Pro cm Tumor einen Block (mindestens 3 Blöcke) 1 Block aus der unmittelbaren Tumorumgebung 1 Block aus tumorfernem Hodengewebe 1 Block aus Übergang Hoden/Nebenhoden 1 Block aus Übergang Hoden/Samenstrang 2 Blöcke aus Querschnitten des Samenstrangs (Absetzungsrand/1 cm Abstand zum Hoden) B.3.5 Mikroskopische Bearbeitung (Näheres siehe Erläuterungen zu B.3.5) Von jedem Block wird mindestens ein HE-Schnitt angefertigt. Indikation zu immunhistochemischen Untersuchungen siehe Erläuterungen. B.3.6 Histopathologische Begutachtung (Näheres siehe Erläuterungen zu B.3.6) Die Begutachtung oder die histologische Diagnose muss eine Reihe von Aussagen enthalten, die im Formblatt (siehe Abbildung 1) zusammengefasst sind.

6 von 15 C. Klassifikationen (Näheres siehe Erläuterungen zu C) Ein invasiver Hodentumor sollte auch nach der Hodenbiopsie nach WHO (2004) klassifiziert werden. Bei der Anwendung der TNM-Klassifikation ist die TIN (IGCNU) als ptis zu klassifizieren. Ein Grading ist bei Keimzelltumoren des Hodens nicht vorgesehen. Zusammenfassend sollte der Pathologiebericht eines Orchiektomie Präparates folgende Klassifikationen und weitere Angaben enthalten: Lokalisation (ICD-O-3, WHO 2004) Größe des Tumors Histologische Typisierung (WHO 2004) pt-kategorie (UICC 2002, ab 01.01.2010: UICC 2009) R-Klassifikation (UICC 2002, ab 01.01.2010: UICC 2009) Bei Seminomen: Vorhandensein von synzytiotrophoblastären Riesenzellen Bei pluriformen Tumoren: Beschreibung von jeder individuellen Komponente Angabe der Gefäßinvasion: Lymphgefäße (L-Klassifikation), Venen (V-Klassifikation der UICC) Vorhandensein einer TIN D. Erläuterungen Erläuterungen zu B.1.1 Indikationen und Materialbehandlung von Biopsien Die intratubuläre Keimzellneoplasie (Intratubular Germ Cell Neoplasia, Unclassified, IGCNU; Synonym: Testikuläre Intraepitheliale Neoplasie, TIN) stellt die obligate nicht invasive Vorläuferläsion aller invasiven Keimzelltumoren dar. Sie besteht aus atypischen Keimzellen, die aus fetalen Gonozyten hervorgehen. Bei manifestem invasiven Keimzelltumor liegt das Risiko einer kontralateralen TIN (IGCNU) bei 9% und die kumulative Wahrscheinlichkeit für die Entwikklung eines invasiven Keimzelltumors beträgt nach sieben Jahren 70% [Dieckmann et al. 2007]. Deshalb wird zur Sicherung der Diagnose einer TIN (IGCNU die ungezielte kontralaterale Hodenbiopsie über eine skrotale Inzision empfohlen. Die Fixierung sollte vorzugsweise in Stieve-Lösung oder Bouinscher Lösung erfolgen. Die Diagnose einer TN/IGCNU kann am formalinfixierten Gewebe nicht mit ausreichender Sicherheit erfolgen und ist deswegen abzulehnen [Schütte 1988]. Der morphologische Nachweis der TIN/IGCNU erfolgt lichtmikroskopisch am HE-Präparat mit immunhistochemischem Nachweis atypischer Keimzellen (Nachweis von AP-2gamma, D2-40-, oder OCT3/4-Immunreaktivität) [Casteren van et al. 2008, Hoei-Hansen et al. 2005 und 2007] oder im Semidünnschnitt, entsprechende Erfahrung mit der Methode vorausgesetzt [Dieckmann et al. 1989]. Die kontralaterale Hodenbiopsie zum Nachweis einer TIN (IGCNU) wird international nicht von allen Zentren als Standard empfohlen. In den publizierten Empfehlungen der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Hodentumoren wird diese Untersuchung deshalb als fakultativ und nicht als obligat angegeben. Zusammensetzung (Rezeptur) der Stieve-Lösung: Quecksilber (II) Clorid AB Aqua purificata ad unter leichtem Erwärmen klar lösen, hinzufügen Essigsäure 100% z.a. Merck 63 Formaldehydlösung AB 36% 53,0 g 760,0 ml 40,0 ml 200,0 ml 1000,0 ml Zusammensetzung (Rezeptur)von Bouinscher Lösung: Gesättigte wässrige Pikrinsäure Formaldehydlösung AB 36% Essigsäure 100% 15,0 ml 5,0 ml 1,0 ml

7 von 15 Tabelle 1. Prävalenz und Diagnose einer TIN/IGCNU in einem nicht tumorbefallenen Hoden [Dieckmann et al. 2007] Eine TIN/IGCNU in der kontralateralen Biopsie haben 9% aller Patienten mit einem ipsilateralen Keimzelltumor. > 34% der Patienten mit einem Hodenvolumen < 12 ml und einem Alter < 40 Jahre. > 33% der Patienten mit einem extragonadalen Keimzelltumor vor Chemotherapie (CTx). Etwa 10% der Patienten mit einem extragonadalen Keimzelltumor nach CTx. Unbehandelt entwickeln 70% der Patienten mit einer TIN/IGCNU innerhalb von sieben Jahren einen invasiven Keimzelltumor. 99% der TIN/IGCNU werden durch Biopsie detektiert. Eine Hodenbiopsie wird dringend empfohlen: Hochrisikopatienten (Volumen < 12 ml, Alter < 40 Jahre) Extragonadaler Keimzelltumor (vor CTx; falls nicht vor CTx erfolgt, frühestens zwei Jahre nach CTx) Kontralateraler, nicht tumorbefallener Hoden Extragonadalem Keimzelltumor (ein- oder beidseitig) Erläuterungen zu B.3.4 Makroskopische Bearbeitung und Probenentnahme Bei der makroskopischen Bearbeitung wird der Hoden vollständig quer lamelliert (3 mm dicke Scheiben) und aufgearbeitet, wobei von der Konvexität auf den Nebenhoden zugeschnitten und der Nebenhoden bzw. Samenstrang jeweils durchtrennt wird. Der Samenstrang darf vorher nicht abpräpariert werden. Der Samenstrang wird ebenfalls durch mehrere Querschnitte aufgearbeitet [Hartmann et al. 1998]. Als Gewebeentnahmen sind obligat, dass pro Zentimeter Tumor eine Gewebeentnahme (Block), jedoch mindestens drei untersucht werden. Zusätzlich muss ein Block aus der unmittelbaren Tumorumgebung und ein Block aus dem tumorfernen präexistenten Hodenparenchym untersucht werden. Der Übergang vom Hoden zum Nebenhoden und Samenstrang soll rekonstruierbar dargestellt werden, entweder in den vorliegenden Tumorblöcken oder in zusätzlich anzufertigenden Blöcken. Dies ist notwendig, da der Nebenhoden oder Samenstrang auch bei makroskopisch nicht nachweisbarer Invasion histologisch befallen sein kann. Vom Samenstrang muss ein Querschnitt 1 cm vom Hoden entfernt und ein Querschnitt vom Absetzungsrand histologisch untersucht werden.

8 von 15 Erläuterungen zu B.3.5 Mikroskopische Bearbeitung einschließlich Immunhistochemie Standardmäßig werden HE-Schnitte angefertigt, fakultativ ergänzt durch andere Färbungen, wie zum Beispiel PAS. Immunhistologische Untersuchungen von Hodentumoren sind zur genaueren Charakterisierung der einzelnen Tumorkomponenten, zur Differenzialdiagnose und zur Frage einer Gefäßinvasion indiziert. Da die Therapie von der zuverlässigen Unterscheidung zwischen seminomatösen und nicht seminomatösen Tumoren abhängt, ist eine Zytokeratindarstellung auch bei Seminomen wünschenswert, da sonst kleine Herde eines embryonalen Karzinoms übersehen werden können. Aufgrund der Tatsache, dass eine Gefäßinvasion die pt-kategorie beeinflusst, ist eine immunhistochemische Endotheldarstellung bei nicht sicher nachweisbarer Gefäßinvasion zu empfehlen. Zusammenfassend sollten folgende Antikörper angewandt werden gegen Zytokeratin (Erkennung von nicht seminomatösen Strukturen), gegen AP-2gamma, D2-40 oder Oct-3/4 (Erkennung einer TIN/IGCNU) [Casteren van et al. 2008], gegen CD31/Faktor-VIII (Darstellung von Gefäßendothelien). Antikörper gegen Alpha-Fetoprotein (AFP) zur Erkennung eines Dottersacktumors, CD-30 oder SOX-2 (Identifikation embryonaler Karzinomanteile zum Beispiel versus Dottersacktumoranteile), Beta-humanes Choriogonadotropin (ß-HCG zum Nachweis syncytiotrophoblastärer Riesenzellen) und AP-2gamma oder D2-40 (Nachweis einer TIN/IGCNU oder eines Seminoms, Ausschluss eines malignen Lymphoms oder eines spermatozytischen Seminoms) können fakultativ zur Abgrenzung einzelner Tumorkomponenten angewandt werden. Die Verwendung weiterer Antikörper ist üblicherweise nicht indiziert und bleibt speziellen Fragestellungen (z. B. Studien) vorbehalten. Erläuterungen zu B.3.6 Festlegung der pt-kategorie Für die Festlegung der pt-kategorie der UICC- TNM-Klassifikation ist die Beziehung des Tumors zu Nebenhoden, Samenstrang, Tunica vaginalis, Tunica albuginea und Skrotum zu dokumentieren. Weiterhin ist eine Gefäßinvasion festzustellen, da diese die pt-kategorie beeinflusst und mit der Neigung des Primärtumors zur Metastasierung korreliert. Da eine klinische pt-kategorie nicht existiert, kann nur am Orchiektomiepräparat eine pt-kategorie festgelegt werden. Unter Gefäßinvasion werden morphologische Korrelate verstanden, bei denen die Präsenz von Tumorzellen im Lumen von Blutgefäßen oder Lymphgefäßen evident ist (d. h. so klar, dass kein Pathologe daran zweifeln würde). Es muss dabei immer eine artefizielle Tumorzellverschleppung bei der makroskopischen Bearbeitung und Probenentnahme ausgeschlossen werden. Eine CD- 31-Darstellung von Gefäßendothelien hilft dabei, da gerade im Hoden kleine Gefäße konventionell-histologisch nicht sicher von artefiziellen Spalten abgegrenzt werden können. Pathologisch-anatomisch ist zu beachten, dass (i) nur im Bereich des Margo posterior der Hoden Kontakt zum Nebenhoden hat, (ii) nur das obere Drittel eine Kontinuität zwischen Hoden und Nebenhoden über die Ductuli efferentes und (iii) in den unteren zwei Dritteln des Hoden der Sinus epididymis als eine Mesostruktur existiert. Folglich würde sich ein Tumor am hinteren Rand des oberen Drittel direkt über die Ductuli efferentes in den Nebenhoden ausbreiten (pt1-kategorie) und in den unteren zwei Dritteln über das Mesotestis bzw. das Cavum testis den Nebenhoden infiltrieren. Da der Samenstrang auf ganzer Länge den Nebenhoden begleitet, muss eine Tumorausdehnung jenseits des Hodens, die sich nicht sicher auf den Nebenhoden begrenzen lässt, als Infiltration des Samenstranges, d. h. pt3-kategorie gewertet werden.

9 von 15 Erläuterungen zu B.3.6 Histopathologisches Gutachten Grundsätzlich sind die Hinweise in der Basisdokumentation für Tumorkranke zu beachten [Dudeck et al. 1999]. Einige Aussagen müssen im histopathologischen Gutachten obligat angegeben werden, wofür ein Formblatt zweckmäßig zu verwenden ist (siehe Abbildung 1; entspricht Formblatt auf Seite 78 in [Hartmann et al. 1998, Krege et al. 2008a und 2008b]. Zusätzliche Angaben bei pluriform strukturierten Tumoren: Nachgewiesene Strukturen Geschätzter Anteil in Prozent Zusätzliche Angaben bei Seminomen: Nachweis von Synzytiotrophoblasten Zusätzliche Angabe bei spermatozytischen Seminomen Nachweis einer Sarkomkomponente Erläuterungen zu C. Klassifikationen Für die Hodentumoren ist nach Untersuchung des Orchiektomiepräparates eine Reihe von Klassifikationen obligat anzugeben. Tumorlokalisation Diese soll nach dem Tumorlokalisationsschlüssel erfolgen [ICD-O-3, WHO 2004]. Histologische Klassifikationen (Typing) Die Tumoren werden entsprechend der aktuellen WHO-Klassifikation 2004 klassifiziert [WHO 2004]. Die im Primärtumor erkennbaren histologischen Tumorentitäten und der geschätzte prozentuale Anteil müssen obligat angegeben werden. Der zusätzliche Nachweis einer TIN/IGCNU ist obligat anzugeben und sollte auch verschlüsselt werden (ICD-O-M 9064/2). Grading Ein Grading ist bei germinalen und malignen Keimstrang-Stroma-Tumoren des Hodens nicht vorgesehen. Besonderheiten der ptnm-klassifikation der Hodentumoren (UICC 2003: TNM Supplement 3rd ed.) Außer im Fall einer ptis- oder pt4-situation (für die eine Hodenbiopsie ausreicht) muss ein Orchiektomiepräparat untersucht werden, um die pt-kategorie festlegen zu können. Im Fall gemischter Keimzelltumoren wird die pt-kategorie durch den gesamten Tumor bestimmt. Synchrone bilaterale Tumoren sollten separat als unabhängige Tumoren klassifiziert werden. pt2: Eine Tumorausdehnung jenseits der Tunica albuginea liegt dann vor, wenn folgende Strukturen eine Tumorinvasion zeigen: Musculus cremaster, Cremasterfaszie, testikulärer Anteil der Faszia spermatica interna oder externa. Eine Invasion jenseits dieser Strukturen muss als pt4 klassifiziert werden. pt3: Die Ausbreitung in den Samenstrang entspricht einer direkten Tumorinvasion. Sie liegt dann vor, wenn auf Samenstrangquerschnitten Tumorzellen jenseits des Rete testis und/oder des Nebenhodens nachweisbar sind. Hierzu gehört auch der Nachweis von Tumorzellen im Plexus pampiniformis, der als pt3-kategorie zu klassifizieren ist.

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13 von 15 Verfasser Stefan Schweyer (Göttingen) Christian Wittekind (Leipzig) Nächste Seite, Abbildung 1: Pathologisches Gutachten bei Hodentumoren/Orchiektomiepräparat Minimalprogramm Im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Pathologen und der Deutschen Gesellschaft für Pathologie Unter beratender Mitwirkung von Volker Loy (Berlin) Fassung vom: März 2009 Revision geplant: März 2011 Adressen der Autoren: Prof. Dr. med Christian Wittekind Universitätsklinikum Leipzig Institut für Pathologie Liebigstraße 26 04103 Leipzig PD Dr. med. Stefan Schweyer Abteilung Pathologie Universitätsmedizin Göttingen Robert-Koch-Straße 40 37099 Göttingen

14 von 15 Abbildung 1 Pathologisches Gutachten bei Hodentumoren/Orchiektomiepräparat Minimalprogramm Tumorlokalisation und -größe Bitte Tumor in Schema einzeichnen! Hodendystopie Rechts Links Nein Ja Größter longitudinaler Tumordurchmesser (cm), Größter transversaler Tumordurchmesser (cm), Tumorausbreitung F = Tumorfrei T = Mit Tumor X = Nicht untersucht Rete testis Tunica albuginea Tunica vaginalis Nebenhoden Samenstrang Skrotum Blut-/Lymphgefäßinvasion Nein Ja pt-kategorie ptis pt1 pt2 pt3 pt4 Histologischer Typ (WHO, ICD-O) / Intratubuläre Keimzellneoplasie (TIN) 9064/2

15 von 15 Abbildung 1 (Fortsetzung) Uniform strukturierte Keimzelltumoren Seminom 9061/3 Chorionkarzinom 9100/3 Seminom mit hohem Mitoseindex 9062/3 Trophoblastärer Plazentatumor 9104/3 Spermatozytisches Seminom 9063/3 Teratom 9080/3 Embryonales Karzinom 9070/3 Teratom mit somatischen Neoplasien 9084/3 Dottersacktumor 9071/3 Polyembryom 9072/3 Pluriform strukturierte Keimzelltumoren Teratokarzinom 9081/3 Chorionkarzinom kombiniert 9101/3 Sonstiger germinaler Mischtumor 9085/3 Sonstiger Tumortyp: Zusätzliche Angaben bei pluriform strukturierten Tumoren: nachgewiesene Strukturen und geschätzter Anteil (%) Seminom Embryonalkarzinom Dottersacktumor Polyembryom Chorionkarzinom Trophoblastärer Plazentatumor Reifes Teratom Unreifes Teratom Teratom in maligner Transformation Zusätzliche Angabe bei Seminom: Synzytiotrophoblast Nein Ja Zusätzliche Angabe bei spermatozytischem Seminom: Zusätzliche Sarkomkomponente Nein Ja (Datum) (Unterschrift)