Lehrstuhl für Soziale Gerontologie Fakultät Erziehungswissenschaft und Soziologie Zufriedenheit mit der materiellen Lebenslage im späten Erwachsenenalter und Alter ihre Einflussfaktoren und ihr Beitrag zur subjektiven Lebensqualität M. Weidekamp-Maicher
Gliederung 1. Bedeutung materieller Zufriedenheit 2. Definition materieller Zufriedenheit 3. Materielle Zufriedenheit im Alter 4. Einflussfaktoren auf materielle Zufriedenheit 5. Einfluss materieller Zufriedenheit auf globale subjektive Lebensqualität 6. Weitere ausgesuchte Aspekte materieller Zufriedenheit im Alter
Bedeutung materieller Zufriedenheit Warum die Beschäftigung mit dem Thema?
Bedeutung materieller Zufriedenheit Allgemeine Relevanz des Themas Materielle Zufriedenheit ist ein wichtiger Bestandteil / Prädiktor globaler subjektiver Lebensqualität. Streben nach gutem bzw. hohem Lebensstandard ist ein wichtiges Motiv individuellen Handelns und individueller Lebensgestaltung, dessen Bedeutung trotz eines steigenden gesellschaftlichen Wohlstands nicht nachgelassen hat. In der Gerontologie ist es notwendig, nicht nur die objektive ökonomische Lebenslage älterer Menschen zu betrachten, sondern auch den Beitrag des materiellen Wohlstands und der materiellen Zufriedenheit zur subjektiven Lebensqualität! Politische Relevanz: Von Bedeutung ist nicht nur die Frage, inwiefern das Fehlen finanzieller Ressourcen zur Lebensqualitätsverlusten führt, sondern ebenfalls, ob zusätzliche Einkommenszuwächse zu weiteren Lebensqualitätsgewinnen im Alter führen.
Bedeutung materieller Zufriedenheit Spezifische Relevanz des Themas Aus der bisherigen Forschung ist bekannt, das ein höheres Einkommen tendenziell im Zusammenhang mit einer höheren subjektiven Lebensqualität steht Aus der Perspektive eines guten Lebens ist jedoch wichtig zu wissen, welchen Merkmalen der materiellen Lebenslage im Hinblick auf individuelle Lebensqualität eine zentrale Rolle zukommt. Welche Faktoren moderieren die Beziehung zwischen der Ausstattung mit finanziellen bzw. materiellen Ressourcen und den subjektiven Indikatoren eines guten Lebens? Welche Rolle spielt hier das Alter? Und welche Einkommensfunktionen (Autonomie, Sicherheit, Kompensation ) spielen im Alter eine bedeutsame Rolle im Hinblick auf materielle Zufriedenheit und globale subjektive Lebensqualität?
Definition materieller Zufriedenheit Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Definition materieller Zufriedenheit Was verbirgt sich hinter dem Begriff? Zufriedenheit mit der Höhe ökonomischer Ressourcen Frage: Welche Ressourcen sind gemeint? Individuelles Einkommen, gesamtes Haushaltnettoseinkommen, bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen, frei verfügbares Einkommen, Konsumkraft, Vermögen, Ersparnisse Zufriedenheit mit dem Lebensstandard Frage: Was beinhaltet der Lebensstandard? Quantität und Qualität der verfügbaren Güter, erworbene Produkte, Wohnsituation, verfügbare Infrastruktur Zufriedenheit mit der ökonomischen bzw. materiellen (Gesamt-)Situation Frage: An welchen Kriterien bewerten Menschen die Güte ihrer eigenen ökonomischen Situation? Anhand des Vergleichs mit der Vergangenheit, der Situation anderer Personen, dem Stand aktueller Wünsche und Bedarfe Zufriedenheit mit individuell wichtigen Einkommensfunktionen Frage: Was sind wichtige Einkommensfunktionen? Materielle Sicherheit, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung, gesellschaftliche Partizipation und Integration, Zugang zur bestimmten Bereichen gesellschaftlichen Zusammenlebens, Macht Lehrstuhl für Soziale Gerontologie I Fakultät für Erziehungswissenschaften und Soziologie
Materielle Zufriedenheit im Alter Wie zufrieden sind ältere Menschen mit ihrem Einkommen, ihrem Lebensstandard und ihrer gesamten materiellen Situation?
8,5 Ältere Menschen sind mit ihrer materiellen Lage häufig zufriedener als andere Altersgruppen 8,0 8,0 7,5 7,0 7,0 7,4 7,6 7,1 7,3 7,7 6,7 6,5 6,0 Zufriedenheit mit dem Einkommen Zufriedenheit mit dem Lebensstandard 18-34 45-59 60+ 70+ Noll & Schöb 2002
Auch im Alter bestehen Unterschiede zwischen einzelnen Dimensionen bereichsspezifischer materieller Zufriedenheit 5,4 5,2 5 4,8 4,6 4,4 4,2 4 Einkommen Lebensstandard ökonomische Dimension des Konsums strukturelle Dimension des Konsums 50-59 60-69 70-79 80-85 Weidekamp-Maicher 2008
Ältere Menschen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit der finanziellen Situation weniger voneinander als jüngere Befragte Die Angaben älterer Menschen bezüglich ihrer materiellen Zufriedenheit waren nicht nur tendenziell zum positiven Pol der jeweiligen Skala verschoben ; auch die Streuung in den Zufriedenheitsbewertungen war in vielen bisherigen Studien tendenziell niedriger als in den Angaben jüngerer Befragter Campbell, Converse & Rogers 1976 Andrews & Withey 1976 George 1992 u.v.m.
Im hohen Alter hat das Alter selbst einen positiven Einfluss auf materielle Zufriedenheit Heim Einkommen Soziale Partizipation Alter ß = - 0,21, p < 0,001 ß = 0,20, p < 0,001 ß = 0,13, p < 0,05 ß = 0,21, p < 0,001 Zufriedenheit mit der finanziellen Situation x = 3,12, min. = 1 (gar nicht zufrieden), max. = 4 (sehr zufrieden). Anzahl der Verwandten in Berlin ß = 0,09, p < 0,05 Smith et al. 1996 I Berliner Altersstudie
Einflussfaktoren auf materielle Zufriedenheit im Alter Welche Variablen beeinflussen materielle Zufriedenheit im Alter? Welche Rolle kommt hier den ökonomischen Ressourcen zu?
Einflussfaktoren auf materielle Zufriedenheit - Übersicht Materielle Zufriedenheit Objektive Merkmale der materiellen Lebenslage (Ressourcen): Einkommenshöhe und -änderungen Lebensstandard: Ausstattung mit materiellen Gütern Vermögen Ersparnisse Konsumpotenziale Bedarfe (objektiv) und Bedürfnisbefriedigung (subjektiv): Befriedigung aktueller Konsumwünsche Erfüllungsgrad von Zielen und Bedürfnissen Sicherung des notwendigen Lebensstandards Spezifische Bedarfe, z.b. bei chronischer Krankheit, Pflegebedürftigkeit, besondere Lebenslagen Individuelle Kriterien zur Bewertung der materiellen Lebenslage Sicherheit des Einkommens Vergleich mit vergangenem Einkommen Vergleich mit dem Einkommen / Lebensstandard Anderer Veränderungen der materiellen Lebenslage in der Zukunft Andere Einkommensfunktionen (Autonome Lebensführung, Macht, Integration, Partizipation, Zugehörigkeit, Gesundheit, )
Einflüsse (direkt und indirekt) ökonomischer Ressourcen auf globales subjektives Wohlbefinden Subjektives Wohlbefinden Direkter Einfluss Indirekter Einfluss Materielles Wohlbefinden Ökonomische Ressourcen
Einflussfaktoren (Korrelationen + ß-Koeffizienten) auf materielle Zufriedenheit im Alter Quelle Stichprobe Korrelations -koeffizient Ressourcenkonzept Konzept der materiellen Zufriedenheit Campbell et al. (1976) USA, Erwachsene r =.23 Einkommenshöhe (absolute) Zufriedenheit mit dem Einkommen Lawton (1983) USA, ältere Menschen r =.26 Einkommenshöhe (absolute) Subj. Adäquatheit des Einkommens Smith et al. (1996) West-Berlin, Hochbetagte ß= 0.20 Äquivalenzeinkommen Zufriedenheit mit der finanziellen Situation Michalos et al. (2001) Kanada, ältere Menschen (55-95) ß = -0.44 ß= 0.32 - Finanzielle Sorgen - Zufriedenheit mit der finanziellen Sicherheit Zufriedenheit mit dem Lebensstandard Äquivalenzeinkommen Weidekamp- Maicher 2008 ß= 0.30 ß= 0.24 Zufriedenheit mit dem Einkommen Zufriedenheit mit dem Lebensstandard
Einflussvariablen auf die Zufriedenheit mit dem Einkommen Soziodemographische Variablen Objektive ökonomische Ressourcen u.a. Einschätzungen des Lebensstandards Dimensionen des materiellen Wohlbefindens Alter Geschlecht Partnerschaft Berufliche Qualifikation Beruflicher Status Arbeitslosigkeit ß=.14 ß=.10 Veränderung des Einkommens in den letzten 1-2 Jahren Äquivalenzeinkommen Sparmöglichkeiten Mehr Einkommen für gewöhnlichen Lebensunterhalt kurzfristiger Hedonismus ß =.30 Grad der Bedürfnisbefriedigung Vergleich zum Lebensstandard relevanter Personen Grad der ß =.30 Erfüllung materieller Lebensziele Vergleich zum früherem Lebensstandard Veränderungen des Lebensstandards in der Zukunft Materielle Sorgen Zufriedenheit mit dem Einkommen (R 2 = 0,503) ß= -.25 Weidekamp-Maicher 2008
Einflussvariablen auf die Zufriedenheit mit dem Lebensstandard Soziodemographische Variablen Objektive ökonomische Ressourcen u.a. Einschätzungen des Lebensstandards Dimensionen des materiellen Wohlbefindens Alter Geschlecht Partnerschaft Berufliche Qualifikation Beruflicher Status Arbeitslosigkeit ß=.12 Veränderung des Einkommens in den letzten 1-2 Jahren Äquivalenzeinkommen Sparmöglichkeiten Mehr Einkommen für gewöhnlichen Lebensunterhalt kurzfristiger Hedonismus ß=.24 ß=.12 ß=.16 Grad der Bedürfnisbefriedigung Vergleich zum Lebensstandard relevanter Personen Veränderungen des Lebensstandards in der Zukunft Vergleich zum früherem Lebensstandard Grad der Erfüllung materieller Lebensziele Materielle Sorgen ß=.21 Zufriedenheit mit dem Lebensstandard (R2 = 0,556) ß =.24 Weidekamp-Maicher 2008
Einflussvariablen auf die Zufriedenheit mit dem Konsum Soziodemographische Variablen Objektive ökonomische Ressourcen u.a. Einschätzungen des Lebensstandards Dimensionen des materiellen Wohlbefindens Alter Äquivalenzeinkommen Grad der Bedürfnisbefriedigung Geschlecht Partnerschaft Berufliche Qualifikation Beruflicher Status Arbeitslosigkeit ß =.09 Veränderung des Einkommens in den letzten 1-2 Jahren Sparmöglichkeiten Mehr Einkommen für gewöhnlichen Lebensunterhalt kurzfristiger Hedonismus ß=.20 Vergleich zum Lebensstandard relevanter Personen Grad der Erfüllung materieller Lebensziele ß=.18 Vergleich zum früherem Lebensstandard ß= -.14 Veränderungen des Lebensstandards in ß=.24 der Zukunft Materielle Sorgen ß=.13 Zufriedenheit mit ökon. Voraussetzungen des Konsums (R 2 = 0,470) Weidekamp-Maicher 2008
Einfluss materieller Zufriedenheit auf globale subjektive Lebensqualität Was ändert sich im Alter?
Einflüsse (direkt und indirekt) ökonomischer Ressourcen auf globales subjektives Wohlbefinden Subjektives Wohlbefinden Direkter Einfluss Indirekter Einfluss Materielles Wohlbefinden Ökonomische Ressourcen
Einfluss (Korrelationen + ß-Koeffizienten) materieller Zufriedenheit auf globale subjektive Lebensqualität Quelle Stichprobe Korrelationskoeffizient Konzept der materiellen Zufriedenheit Konzept des Subjektives Wohlbefinden George 1992 (Metaanalyse) Verschiedene alle Altersgruppen: r=.22 bis r=.59/ ältere Menschen: r=.14 bis r =.29 Verschiedene Verschiedene Smith et al. (2004) England, ältere Menschen in benachteiligten Wohngebieten r = -0.30 r = -.30 r =.32 r =.42 Häufigkeit der Armut im Lebenslauf Allgemeine Einschätzung der materiellen Lage Lebenszufriedenheit Single-Item-Maß der QoL Lebenszufriedenheit Single-Item-Maß der QoL Smith et al. (1996) West-Berlin, Hochbetagte (72-103) ß= 0.19 Zufriedenheit mit der finanziellen Situation Subjektives Wohlbefinden Michalos et al. (2001) Kanada, ältere Menschen (55-95) ß = -0.16 ß = -0.22 Wahrgenommene finanzielle Schwierigkeiten und Sorgen Lebenszufriedenheit Glück Lamura et al. (2003) 6 EU-Länder, ältere Menschen r =.38 (Korrelationen mit anderen Konzepten: r =.30 und r =.38) Zufriedenheit mit der ökonomischen Situation Lebenszufriedenheit
Einfluss bereichsspezifischer Zufriedenheit auf Lebenszufriedenheit Zufriedenheit mit dem Einkommen Zufriedenheit mit erworbenen Produkten Zufriedenheit mit den Wegen zu Einkaufsstätten Zufriedenheit mit dem Aufwand beim Einkaufen Zufriedenheit mit der Produktauswahl Zufriedenheit mit dem Lebensstandard Zufriedenheit mit dem Konsumrahmen Zufriedenheit mit der Familie Zufriedenheit mit der Freizeit Zufriedenheit mit der Wohnung / Haus ß=.25 ß=.28 ß=.20 ß=.15 Lebenszufriedenheit (R 2 = 0,677) Zufriedenheit mit der näheren Wohnumgebung Zufriedenheit mit der Gesundheit ß=.38 Zufriedenheit mit der Partnerschaft Zufriedenheit mit den Beziehungen zu Freunden Zufriedenheit (falls vorhanden) mit dem Arbeitsplatz Zufriedenheit mit angenehmen Dingen Weidekamp-Maicher 2008
Einfluss bereichsspezifischer Zufriedenheit auf positive emotionale Befindlichkeit Zufriedenheit mit dem Einkommen Zufriedenheit mit erworbenen Produkten Zufriedenheit mit den Wegen zu Einkaufsstätten ß=.32 Zufriedenheit mit dem Aufwand beim Einkaufen Zufriedenheit mit der Produktauswahl Zufriedenheit mit dem Lebensstandard Zufriedenheit mit dem Konsumrahmen ß =.27 Zufriedenheit mit der Familie Zufriedenheit mit der Freizeit Positiver Affekt (R 2 = 0,506) Zufriedenheit mit der Wohnung / Haus Zufriedenheit mit der näheren Wohnumgebung Zufriedenheit mit der Gesundheit Zufriedenheit mit der Partnerschaft Zufriedenheit mit den Beziehungen zu Freunden ß=.19 ß=.35 Zufriedenheit (falls vorhanden) mit dem Arbeitsplatz Zufriedenheit mit angenehmen Dingen Weidekamp-Maicher 2008
Materielles Wohlbefinden - Weitere Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die moderierende Funktion des Alters I Das Alter hatte Einfluss darauf, wie sich die Dynamik der Einkommenslage auf das Niveau der materiellen Zufriedenheit auswirkte. So hatten vergangene Einkommensverbesserungen einen stärkeren positiven Effekt auf die Einkommenszufriedenheit der ältesten als die der jüngsten Befragten. Auch im Hinblick auf die Erwartungen an die künftige Einkommenslage wirkten sich angenommene (künftige) Einkommensverbesserung stärker auf die Einkommenszufriedenheit der ältesten Befragten aus. Es lassen sich Unterschiede zwischen den Altersgruppen in Abhängigkeit davon beobachten, welche Indikatoren des materiellen und des globalen Wohlbefindens herangezogen werden. Betrachtet man die Zufriedenheit mit dem Lebensstandard, so erweist sie sich über alle Altersgruppen hinweg als ein entscheidender Prädiktor der Lebenszufriedenheit. Ihr Stellenwert steigt sogar leicht, je älter die Befragten sind.
Materielles Wohlbefinden - Weitere Ergebnisse der Studie im Hinblick auf die moderierende Funktion des Alters II Auffällig war dagegen der Befund, dass für die älteste Gruppe keine der Dimensionen des materiellen Wohlbefindens einen Beitrag zur positiven emotionalen Befindlichkeit leistete. Positives emotionales Wohlbefinden hängt bei den Hochaltrigen somit nicht von der Zufriedenheit mit dem Einkommen, dem Lebensstandard oder dem Konsum ab. Im Gegensatz dazu beeinflussen alle Dimensionen der materiellen Zufriedenheit die negative emotionale Befindlichkeit. Sind die ältesten Befragten mit ihrem Einkommen, ihrem Lebensstandard oder dem Konsum unzufrieden, tangiert dies im negativen Sinne ihr emotionales Wohlbefinden.
Resümee Es bestehen altersbezogene Unterschiede in den einzelnen Dimensionen materieller Zufriedenheit Einzelne Dimensionen materieller Zufriedenheit werden zum einen durch gleiche, zum anderen aber auch durch unterschiedliche Variablen beeinflusst. Zu den gemeinsamen Einflussvariablen zählen die Einkommenshöhe und die Änderung des Einkommens in der jüngeren Vergangenheit (1 bis 2 Jahre) Dennoch bestehen Unterschiede darin, wie stark der Einfluss der gemeinsamen Faktoren ist. Dimensionen materieller Zufriedenheit sind wichtige Prädiktoren globaler subjektiver Lebensqualität, insbesondere wenn es um die Vorhersage der Lebenszufriedenheit geht. Etwas geringer ist ihr Einfluss dagegen auf emotionales Wohlbefinden.
Weitere ausgesuchte Aspekte materieller Zufriedenheit im Alter Was bedeuten aber Ergebnisse statistischer Analysen im Gegensatz zur individuellen Bewertungen der Befragten? Bedeutung individueller Einkommensfunktionen
Was bedeuten aber Ergebnisse statistischer Analysen im Gegensatz zur individuellen Bewertungen der Befragten? Rangplatz Individuell eingeschätzte Bedeutung unterschiedlicher Lebensbereiche für Lebensqualität Statistisch ermittelter Einfluss der Zufriedenheit mit unterschiedl. Lebensbereichen für Lebenszufriedenheit Zufriedenheit mit 1. Gesundheit (6,7) dem Lebensstandard (50,3%) 2. Familie (6,4) ökonomischen Voraussetzungen des Konsums (36,1%) Statistisch ermittelter Einfluss der Zufriedenheit mit unterschiedl. Lebensbereichen für die Häufigkeit positiver Emotionen Zufriedenheit mit angenehmen Dingen und dem Genuss (25,2%) dem Lebensstandard (18,2%) 3. Partnerschaft (6,1) dem Einkommen (31,4%) der Freizeit (15,4%) 4. Wohnung bzw. Haus (6) der Wohnung bzw. Haus (22,6%) der Gesundheit (14,9%) 5. Beziehungen zu Freunden (5,9) 6. Einkommen (5,8) 7. Wohnumgebung (5,6) Arbeitsplatz (5,6) 8. Freizeit (5,3) 9. Lebensstandard (5,2) dem Arbeitsplatz (17%) der Partnerschaft (12,5%) angenehmen Dingen und Genuss (16,4%) Beziehungen zu Freunden (11,0%) der Gesundheit (11,8%) dem Arbeitsplatz (9,2%) der Partnerschaft (10,6%) der Wohnumgebung (10,6%) strukturellen Voraussetzungen des Konsums (8,9%) 10. Konsum (4,8) der Freizeit (8,8%) der Familie (9,0%) ökonomischen Voraussetzungen des Konsums (8,4%) strukturellen Voraussetzungen des Konsums (7,8%) 11. (Lebens)Genuss (4,7) Beziehungen zu Freunden (6,5%) dem Einkommen (7,6%) 12. der Familie (6,2%) der Wohnung bzw. Haus (7,4%) 13. der Wohnumgebung (5,7%) Weidekamp-Maicher 2008
Individuelle Gründe für die Bedeutung des Einkommens Gründe für die Bedeutung des Einkommens - Darstellung der Mittelwerte für meine (Arbeits-)Leistung eine faire Entlohnung bekomme 5,5 durch andere Menschen anerkannt und respektiert werde 3,9 alles das erreichen kann, was ich persönlich will 4,9 Sicherheit für die Zukunft habe unangenehmen Situationen nicht ausgeliefert bin 5,8 6,1 mein Bedürfnis nach Attraktivität und Ästhetik befriedigen kann 5 mein Leben unabhängig führen kann 6 mein Leben mit Spaß und Freude genießen kann 5,3 meinen gewünschten Lebensstandaard erhalten kann 5,9 1 2 3 4 5 6 7 Antworten auf die Frage: "Einkommen ist für mich wichtig, weil ich..." Weidekamp-Maicher 2008
Individuelle Gründe bzw. Einkommensfunktionen für Lebensqualität: Rotierte Komponentenmatrix Rotierte Komponentenmatrix Komponente 1 2 3 SZ (Sicherheit für die Zukunft),827 UL (Unabhängigkeit in der Lebensgestaltung),723 VU (Vermeidung unangenehmer Situationen),687 SF (Lebensgenuss, Spaß und Freude),825 BA (Bedürfnis nach Attraktivität),728 LS (Erhaltung des gewünschten Lebensstandards),580 AR (Anerkennung und Respekt anderer Menschen),806 FE (Faire Entlohnung für getane Arbeit),668 PW (Erreichung persönlicher Wünsche),567 Koeffizienten unter 0,5 wurden unterdrückt Faktor 1 = Sicherheit und Unabhängigkeit Faktor 2 = Lebensgenuss Faktor 3 = Generierung der sozialen Position Weidekamp-Maicher 2008
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Literatur Andrews, F. M. & Withey, S.B. (1976). Social indicators of well-being: Americans` perceptions of life quality. New York: Plenum Press. Campbell, A., Converse, P.E. & Rogers, W.L. (1976). The quality of American life. Ann Arbor: Institute for Social Research. George, L.K. (1992). Economic status and subjective well-being: a review of the literature and an agenda for future research. In N.E. Cutler, D.W. Gregg & M.P. Lawton (Hrsg.), Aging, money, and life satisfaction: aspects of Financial Gerontology (S. 69-99). New York: Springer. Lamura, G., Balducci, C., Melchiorre, M.G., Quattrini, S., Spazzafumo, L., Burholt, V., Weber, G., Ferring, D., Fortujin, J.D. & Tallberg, J. (2003). Ageing well and material security in Europe. European Study of Adult Well-Being (ESAW), Comparative Report. Universität Wien, Wien. Lawton, M.P. (1983). Environment and other determinants of well-being in older people. The Gerontologist, 23, 349-357. Michalos, A.C., Hubley, A.M., Zumbo, B.D. & Hemingway, D. (2001). Health and other aspects of the quality of life of older people. Social Indicators Research, 54, 239-274. Noll, H.-H. & Schöb, A. (2002). Lebensqualität im Alter. In Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA) (Hrsg.), Expertisen zum 4. Altenbericht der Bundesregierung. Band 1: Konzepte, Forschungsfelder, Lebensqualität. Hannover: Vincentz. Smith, A. E., Sim, J., Scharf, T. & Phillipson, Ch. (2004). Determinants of quality of life amongst older people in deprived neighbourhoods. Ageing and Society, 24, 793-814. Smith, J., Fleeson, W., Geiselmann, B., Settersten, R. & Kunzmann, U. (1996). Wohlbefinden im hohen Alter: Vorhersagen aufgrund objektiver Lebensbedingungen und subjektiver Bewertung. In K. U. Mayer & P.B. Baltes (Hrsg.), Die Berliner Altersstudie (S. 487-523). Berlin: Akademie Verlag. Weidekamp-Maicher, M. (2008). Materielles Wohlbefinden im späten Erwachsenenalter und Alter. Berlin: Dissertationsverlag.