Möglichkeiten der Rindfleischerzeugung mit verschiedenen Mastverfahren erfolgreich am Markt 20. Sächsischer Fleischrindtag 24.

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Transkript:

Möglichkeiten der Rindfleischerzeugung mit verschiedenen Mastverfahren erfolgreich am Markt 20. Sächsischer Fleischrindtag 24. September 2011

Rindfleischerzeugung und Fleischrinderzucht (I) Rindfleischerzeugung über Jahrhunderte ein wirtschaftlich komplizierter Zweig; meist der ökonomisch ungünstigste nstigste in der Tierhaltung in Deutschland, deutschsprachigen europäischen Raum Kombination mit anderen Leistungen Mehrnutzungsrinder Zweinutzungsrinder milchbetonte Zweinutzungsrinder 2 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Geschichte der Rindfleischerzeugung in Deutschland Erzeugung von Rindfleisch immer in Kombination mit anderen Leistungen Bis etwa Mitte 20.Jh Zugleistung, Milchleistung, Fleischleistung, Dünger Belieferung des Fleischmarktes mit Zugochsen, Schlachtkühe, Kälber, Deckbullen Bis Ende des 20.Jh und noch darüber, Milchleistung und Fleischleistung (Zweinutzungsrinder) Belieferung des Fleischmarktes 53% mit immer schwereren Mastbullen, Kühe (32%), Färsen (11%), wenig -territorial Kälber (2-4%), Ochsen (0,9%) Ab 21.Jh Milchleistung, Fleischleistung, zunehmende Spezialisierung Belieferung des Fleischmarktes mit Schlachtkühen (z. T. bis über 40%),Jungbullen(38%) und Rinder unterschiedlicher Kat. Aus der Mutterkuhhaltung (ges. max. 16%) 3 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindfleischerzeugung und Fleischrinderzucht (II) Rindfleischerzeugung in jüngster j Vergangenheit lohnend Maisflächen / Maisanbau günstige Kraftfutterpreise Schlachtgewichte fortlaufend erhöht ht Deutschland Massenware / Qualitätssegment tssegment gering Fleischrinderrassen (großrahmig rahmig und großrahmiger) rahmiger) 4 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Deutsche Rindfleischmarkt ist geprägt Der Rindfleischmarkt in Deutschland wurde nach dem Krieg als Mengenmarkt geprägt Unterstützt durch Marktführende Handelsketten; mageres Rindfleisch als Discount - Werbeträger Unterstützt durch EUROP Klassifizierung (Alle Kälber, Weidemastkälber, Ochsen, Mastfärsen Fleischrindkühe sowie Bullen vieler Fleischrinderrassen, die nicht ins System passen sind nur über Direktvermarktung zu vermarkten, sonst immer rote Zahlen) Unterstützung durch Bezahlung (JB immer besser bezahlt in Deutschland als Ochsen und Färsen; ganz anders in Ländern mit Qualitätsmärkten wie F) Übersensible Bewertung Verfettungsgrad (Markt Fett-Klasse 2 ;Untersuchungen 2,5-4) 5 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Deutscher Rindfleischmarkt ist geprägt Überproduktion abbauen (nach 1990)?? Intensivste Milchproduktion extensive Fleischrinderhaltung Prämien durch Staat (Bullenprämie, Ochsenentzerrungsprämie; damit ältere und schwerere Tiere/ nicht für Weidekalb, Rosé - Fleisch und andere) Seit 5 Jahren hat EU keine Selbstversorgung mehr Rindfleisch immer da, aber man muss am globalen Markt mit handeln und ist von diesem abhängig 6 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindfleischerzeugung und Fleischrinderzucht (IV) Fleischrinderzucht? höher her weiter schneller? optimale Leistungen / optimale Tiere auf Standort / Haltungsbedingungen und vorhandener Futterbasis, die optimale Leistung bringen und sich gut verkaufen lässtl nicht nur hohe tägliche t Zunahmen und schon gleich keine höchsten h Endgewichte - Funktionale Merkmale Fruchtbarkeit Aufzuchtleistung - Produktqualität u.a. 7 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Züchterische Voraussetzungen Aufgabe der Tierzucht - für optimale Produktionsumwelt geeignete Tierbestände züchten - Absicherung Produktionserfolg durch Begrenzung Produktionsaufwand und Beachtung Haltungseigenschaften Zuchtausrichtung - standortabhängige Wirkungsweise - Futterverfügbarkeit Futtermenge, Verteilung, Nährstoffdichte Wachstumsveranlagung zurücknehmen Futteraufnahmevermögen zu fördern = mittelrahmige Kuh mit hohen Futteraufnahmevermögen = robuste Mutterschafe = pflegeleichte Mutterschafe und Mutterkühe 8 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Verbesserte Flächenstruktur Flächenzusammenlegung - Senkung Kosten für Weidebau - Senkung Kosten für Betreuungsaufwand - Senkung Kosten für Wasserversorgung u. a. - je extensiver die Weide, um so großflächiger 9 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Andere und angepasste Weideverfahren Weideverfahren am Standort, betriebliche Voraussetzungen Viehbestand größere Einheiten Mähstandweide kleinere Weidebestände kombinierte Weide Prüfen und rechnen! 10 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Möglichkeiten der Fleischrinderhaltung Inzwischen wissen wir was uns blüht- nämlich immer weniger - die Möglichkeit der Erhaltung der Kulturlandschaft, des Landschaftsbildes - die Möglichkeit der Erhaltung der Biodiversität, der Standorte und Pflanzen die Nutzung und Erhaltung alter bedeutender Haustierrassen in der Mutterkuhhaltung Vielfalt schafft Leben die Möglichkeit der Erhaltung des Dorfcharakters, der Arbeitsplätze vor Ort, Einkommensmöglichkeiten und der Infrastruktur Oft eine Vielzahl weiterer Effekte für die Gesellschaft (z.b. Zeckenbekämpfung) 11 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Verfahren dem Standort und Betrieb angepasst nutzen Vorhandenes Grünland und Weidefutter - Grünland und Flächen gestalten Vorhandene Tierbestände - Rasse, Genotyp, Kategorie planen Vorhandene Arbeitskräfte Gesicherter Absatz Finanzielle Ergebnis 12 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Kein gesunder Tierbestand ohne gesunde Pflanzenernährung, Kein gesundes Pflanzenwachstum ohne gesunden Boden, Kein gesunder Boden ohne gesundes Bodenleben. Das ist eine biologische Kette, an die die Erfolgs- und Leistungsfähigkeit unseres Grünlandes, unseres Ackers und unserer Tierbestände gebunden sind. A. Moor 13 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindermast In Verbindung mit Milchviehhaltung, die Rinderproduktion im ökologischen Produktionskreislauf betreiben, d. h.: - Milchproduktion - eigene Zucht und Reproduktion des Milchviehbestandes - eigene Zucht und Reproduktion des Milchviehbestandes In Verbindung mit Mutterkuh- Fleischrinderhaltung für extensive Grünlandnutzung Rassespektrum und Vielfalt der Produktionsziele bieten für die verschiedenen natürlichen Gegebenheiten jeweils Möglichkeiten 14 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindermast Mast männlicher Rinder Jungbullen Ochsen - Milchrind - Fleischrind - Masthybrid - Mastrind - Fleischrind - Milchrind Mast weiblicher Rinder ohne Nutzung bei Nutzung der reproduktiven Leistung - Färsenmast - Mutterkuhhaltung - Färsenvornutzung - Milchkuhaufmast - Kälbermast - Ammenkuhhaltung - Milchkuhnachnutzung 15 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Empfehlungen zur Gebrauchskreuzung Rassenwahl mit Absatzmarkt abstimmen Produktionsziel und Haltungsform beachten Milchkuh x Fleischrindbulle Zweinutzungskuh x Fleischrindbulle extensive Grünlandnutzung mit Ochsen- oder Färsenmast, Väter mittelintensiver Rassen (Limousin, Deutsche Angus) extensive Grünlandnutzung mit Ochsen- oder Färsenmast bei ganzjähriger Freilandhaltung, Väter mittelintensiver Rassen (Hereford, Deutsche Angus) Jungmastrinder, "Rosakalbfleisch", Baby Beef, Väter frühreifer, intensiver bis mittelintensiver Rassen (Limousin, Deutsche Angus, Piemonteser) Jungbullenmast, Väter intensiver bis mittelintensiver Rassen (Blonde d Aquitaine, Piemonteser, Limousin, Deutsche Angus, evtl. auch Charolais und Fleckvieh) extensive Mastverfahren mit Weideochsen oder Färsenmast, Väter intensiver bis mittelintensiver Rassen (Blond d Aquitaine, Piemonteser, Limousin, Deutsche Angus, Charolais, Fleckvieh, auch Hereford) 16 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Formen der Rindfleischerzeugung in Verbindung mit der Mutterkuhhaltung Mastform Weidemastkalb Junbullenmast Weideochse / Färse Robustrinder / Landschaftspflege notwendiger Genotyp frühreife, mittelintensive Rassen und Kreuzungen intensive bis mittelintensive Rassen und Kreuzungen intensive bis mittelintensive Rasen und Kreuzungen Robustrassen Schlachtgewichte 260 bis 320 kg Absetzgewicht 600 kg Endgewicht 550/480 kg Endgewicht ca. 500 kg Endgewicht Schlachtkörper - gewichte 140 bis 180 kg 360 kg 280/320 bis 260/280 kg Schlachtalter Nutzung beim Absetzen nicht älter als 18 Monate nicht älter als 22 Monate Alter ca. 3 Jahre Vermarktung in der Regel nur Direktvermarktung wenn möglich Absatzschiene eines Ökoprogramms Absatzschiene eines Ökoprogramms oder Direktvermarktung nur Direktvermarktung 17 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Vorteile männlicher Mastrinder höhere Wachstumsintensität höhere tägliche Zunahmen bessere Futterökonomie und weniger Futteraufwand geringere und spätere Verfettung der Schlachtkörper 18 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Vorteile weiblicher Mastrinder das Grobfutter, besonders Weidefutter, kann besser genutzt werden mit weniger Getreidekonzentraten organisierbar die Tiere sind auch für ältere Tierhalter und kleine Betriebe besser handhabbar man kann die reproduktiven Leistungen zur Erzeugung wertvollster Mastkälber mit hohem Fleischanteil auch für besondere Produkte nutzen 19 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Bewertung der Rindermast und Rindfleischerzeugung Zunahme Leistung Bullen Ochsen Färsen Wirtschaftlichkeit Bullen Ochsen Färsen Fleischqualität Jungrind Färse Ochse Fleischrindkuh Bulle 20 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Sensorische Bewertung von Rindfleisch der bedeutendsten Kategorien Merkmal / Bewertung Jungmastrind Kategorie Färse Ochse Jungbulle Kuh Punkte Saftigkeit (ungeschult) 3,94 3,59 4,02 3,55 3,71 1 6 (geschult ) 6,47 5,95 5,59 4,94 5,02 1-9 Zartheit (ungeschult) 4,53 3,45 3,35 3,20 2,53 1 6 (geschult) 7,49 5,26 4,59 4,2 3,39 1 9 Aroma (ungeschult) 2,40 2,24 2,21 2,10 2,06 1 3 (geschult) 3,13 2,82 2,86 2,86 2,91 1-5 21 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindfleisch aus Weidehaltung Erhöhung des Gehaltes an ernährungsphysiologisch wertvollen Fettsäuren - Anreicherung von n-3-fettsäuren (3fach höher bei Weidevieh) - Verhältnis n-6 zu n-3 (DGE 10 20 zu 1) - Weiderind < 2 zu 1 leichte Verringerung der Arachidonsäure (n-6-fettsäuren) Weiderind geringerer Anteil gesättigter Fettsäuren (Cholesterin/Erkrankungen) zahlreiche fettlösliche Vitamine (A, D, E und K) Verbesserung der Lagerfähigkeit (alpha-tocapherol / Vitamin E) Rindfleisch besonders von Weiderindern fettarmes (IMF < 3 %) gesundes Nahrungsmittel (FBN Dummersdorf, Partner GB, IR, F, B) 22 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Wenn wir von den Erbanlagen absehen, sind unsere Nutztiere auf die Dauer gesehen Produkte ihrer Umwelt - also der Scholle - und nicht des Kraftfuttersackes oder der Hormonspritze. A. Moor 23 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Element Eisen (Ordnungszahl 23) Bedeutung für menschliche Ernährung essentielles Spurenelement biochemische Vorgänge Hämoglobin (Blutfarbstoff) Transport von Sauerstoff Myoglobin (Muskelfarbstoff) Speicherung von Sauerstoff Aufrechterhaltung der Muskelfunktion Enzyme (z. B. Energieumsatz oder Sauerstoffwechsel) Aktivität 24 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Eisenzufuhr für den Menschen nicht allein der Eisengehalt entscheidend die Bioverfügbarkeit spielt große Rolle Fleisch und Fleischprodukte wesentliche Eisenquelle für den Mensch das in Fleisch und Innereien sowie Hämoglobin gefundene Eisen besitzt viel höhere Bioverfügbarkeit im Vergleich zum Eisen aus pflanzlichen Produkten es kann besser resorbiert werden hat darüber Resorptionsfördernde Wirkung des Eisens zu den pflanzlichen Produkten der Mahlzeit 25 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Rindfleischerzeugung in Deutschland Intensivmast mit viel Getreide? Weidenutzung? Rindfleischerzeugung in Deutschland der Geschichte folgend als Koppelproduktion? Fleisch plus Landschaftspflegemaßnahmen und Leistungen Fleisch plus Sicherung der Biodiversität, Artenvielfalt Grünland und Erhaltung von alten Haustierrassen Fleisch plus besondere Produkte für den Genuss, Vielseitigkeit in Ernährung Fleisch plus Humusbilanz und Bodenfruchtbarkeit, Umwelteinflüsse? Fleisch plus Bioenergie 26 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze

Mehr Fleisch aus Gras Den natürlichen und betrieblichen Besonderheiten anpassen Erst Absatz sichern Dann Rahmenbedingungen überarbeiten Rechnen Danke für Aufmerksamkeit 27 17. Oktober 2011 Dr. Manfred Golze