Wo erhalten Sie Unterstützung?

Ähnliche Dokumente
LEITFADEN ZUR INTERVENTION BEI PSYCHISCH BELASTETEN MITARBEITENDEN

Job Coaching ein Gewinn für Arbeitgebende, Patientinnen und Patienten

UNTERSTÜTZUNGSANGEBOTE

Mittwoch, 19. Oktober 2016, Uhr, Kursaal Bern

Risiko- und Erfolgsfaktoren bei der beruflichen Wiedereingliederung

Die Stadt Zürich und die SVA Zürich im partnerschaftlichen Dialog. Stadt Zürich 19. Juni 2012/ 3. Juli 2012

Früherfassung und Frühintervention der IV aus der Sicht der behandelnden Ärzte

Früherkennung als zentrales Element im BGM

Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Wir eröffnen Menschen Chancen.

Wer genau hinschaut, erkennt die Anzeichen. Psychische Probleme am Arbeitsplatz ein Leitfaden für Vorgesetzte

WER GENAU HINSCHAUT, ERKENNT DIE ANZEICHEN.

Attraktiv und wirkungsvoll unsere Leistungen für Arbeitgeber

Einblicke in Forschung, Trends und Realitäten betreffend Arbeitswelt und Gesellschaft

Wiedereingliederungsmanagement BEM. Eingliederungsmodelle aus dem 4-Länder-Eck Ö, CH, FL und D

Beratung und Unterstützung

Unterstützung am Arbeitsplatz Nationale Angebote der Krebsliga Schweiz

Wie die IV Arbeitgeber und Mitarbeitende unterstützen kann. Roger Schmied, Leiter Abteilung Eingliederungsmanagement

Betriebliche Wiedereingliederung Erfahrungen aus der Schweiz

Probleme am Arbeitsplatz lösen

Das St.Galler Bündnis gegen Depression nimmt Form an

Kinder im seelischen Gleichgewicht (KIG III) Fabrina Cerf, 5. November 2015

Die IV als Partnerin bei psychischen Erkrankungen. Dieter Widmer

Einladung zur Veranstaltungsreihe «Berufliche Eingliederung konkret» Wenn Mitarbeitende schwierig sind

Der IV-Prozess von der Frühintervention bis zur Rente. Dieter Widmer, Direktor IV-Stelle Kanton Bern

84 Prozent der Befragten finden den Erfahrungsaustausch von Betroffenen, wie er in Selbsthilfegruppen stattfindet, besonders wichtig.

Psychische Probleme am Arbeitsplatz: Lösungsansätze der verschiedenen Akteure. Tagung der Psychiatrie Baselland

Herzlich Willkommen im Psychiatrie-Zentrum Heerbrugg St.Gallische Psychiatrie-Dienste Süd: Psychiatrie-Zentrum Rheintal Seite 1

MITARBEITERGESPRÄCH IN ANSPRUCHSVOLLEN SITUATIONEN

Integration konkret für Menschen mit Behinderung

Psychische Erkrankungen und Arbeitsalltag was jetzt? Eine interdisziplinäre Herausforderung. Die Sicht der IV

IV-Stelle Kanton Bern Wir eröffnen Menschen Chancen

Probleme und Möglichkeiten aus Sicht der Forschung

Integrationsfachdienst im Land Brandenburg.

D I E N S T V E R E I N B A R U N G BETRIEBLICHES WIEDEREINGLIEDERUNGSMANAGEMENT

Fortbildungstag Rehabilitative Ergonomie 2017

DEM HILFE SUCHENDEN MIT WERTSCHÄTZUNG UND AKZEPTANZ BEGEGNEN

Wiedereingliederung und berufliche Reintegration

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Arbeit und psychische Erkrankung- Chancen und Grenzen betrieblicher Prävention und Intervention. Eva Höltl Gesundheitszentrum Erste Bank

Kanton St.Gallen Bildungsdepartement. Amt für Volksschule Beratungsdienst Schule. Beratungsangebote bei Krankheit und Krisen

Integrationsmassnahmen: Sozialberufliche Rehabilitation zur Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt

VORTRAGSREIHE «WIESO» UMGANG MIT PSYCHISCH BELASTETEN MENSCHEN IN SCHULE UND BETRIEB

Psychische Gesundheit als Führungsaufgabe

Referat Was «schwierige» Mitarbeitende schwierig macht. Umgang mit psychisch kranken Mitarbeitenden. Inhalt. 1. Was macht es schwierig?

Integriertes Case Management

Befragung zum Thema Selbsthilfegruppen

Auswertung Onlinebefragung Unternehmen. Thematik: Mitarbeitende mit psychischen Beeinträchtigungen bei Unternehmen

Die Rolle der Arbeitgeber bei der Arbeitsmarktintegration

Dorothee Knöpfel Integrationsfachdienst Schwaben Berufliche Begleitung

Nur ein bisschen irr(e) oder wirklich schon krank?

Unheilbar krank und jetzt?

Erwachsenenpsychiatrie

Workshop Job Coach Placement Gestaltung des Workshops

Schneller wieder aktiv.

Hintergrundinformation 3/2009: Eingliederungsbulletin der IV-Stelle Basel-Stadt Quartal 2009

Hintergrundinformation 4/2009: Eingliederungsbulletin der IV-Stelle Basel-Stadt Quartal 2009

5. IVG-Revision: Die wichtigsten Infos für Partner-Versicherer, Sozialbehörden sowie öffentliche und private Institutionen

Kurszeit ab Uhr Empfang zum Frühstück, Uhr Kurs

21. Zürcher Forum: Arbeit - Psyche - Gesundheit Supported Employment - Arbeiten mit Sicherheitsnetz

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement. Referentin: Dr. Regina Richter

Berufliche Integration von Menschen mit Behinderungen in der Bundesverwaltung //

Kinder- und Jugendpsychiatrie

Burnout, selber schuld!

Arbeit und psychische Gesundheit

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) e. V. in Frankfurt am Main. Dr. Helga Seel Geschäftsführerin. 28. Februar / 1. März 2013 in Berlin

Kontaktstelle PflegeEngagement Marzahn-Hellersdorf

Langandauernde Dienstunfähigkeiten von Lehrpersonen der Volksschule aus gesundheitlichen Gründen

Burnout und Depression keine Modediagnose, sondern eine Krankheit auf dem Vormarsch

Die (Wieder)Eingliederung von

Was ist schwierig bei «schwierigen» Mitarbeitenden? Herausforderungen und Lösungsansätze für Arbeitgeber. Niklas Baer

Fragebogen zur Erfassung des integrierten Versorgungsbedarfs

Personal- und Sozialberatung der Bundesverwaltung PSB. Lassen Sie keine dunklen Wolken aufkommen.

BERATUNG, COACHING UND SCHULUNG FÜR ARBEITGEBER UND VORGESETZTE

Der Hausarzt und das Arztzeugnis Le médecin généraliste et le certificat médical d arrêt de travail

Wege entstehen beim Gehen!

Stand am 1. Januar Änderungen auf 1. Januar 2008 bei Beiträgen und Leistungen

Bleib gesund! Du bist mir wichtig.

lässt sich besser bewältigen, wenn man ein paar allgemeine Hinweise berücksichtigt, die auch von vielen Angehörigen immer wieder an andere Angehörige

Von Prävention bis Reintegration im Grossunternehmen

Berufliche Integration Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich

Fachseminar für Personalverantwortliche Leistungen und Prozesse der IV. Dieter Widmer

LEISTUNGEN DER IV-STELLE SCHWYZ FÜR ARBEITGEBER

Ambulatorium St.Gallen

Tagesklinik Witten für Psychiatrie und Psychotherapie

«ABCderArbeitsintegration»

FAQ für Arbeitgeber. Landenbergstrasse Luzern Telefon Fax

Sozialdienst. der Externen Psychiatrischen Dienste Thurgau und der psychiatrischen Tagesklinik in Frauenfeld

Gesund im Kopf fit im Job

Kommentierung zur Statistik 2009

BERATUNG, BEGLEITUNG UND HILFE ZUR SELBSTHILFE

Praktikumsbericht Mein Praktikum in der RPK-Karlsbad

firstep Berufliche Abklärung umfassend

für eltern familien kinder jugendliche puzzle vermittlung von gastfamilien

Präsentismus Der größte Produktivitätsverlust im HR-Bereich

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Weiterentwicklung der IV Was können wir für sie tun, damit sie uns nicht brauchen?

Information und Inklusion für Menschen mit Behinderung

Dienstvereinbarung über ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Eingliederungsleistungen der IV

Bundesfachverband betriebliche Sozialarbeit e.v.

Transkript:

Wo erhalten Sie Unterstützung? Jürg Engler St.Galler Bündnis gegen Depression Amt für Gesundheitsvorsorge ZEPRA Unterstrasse 22 9001 St.Gallen Seite 1 Psychische Erkrankungen in der Arbeitswelt Umfrage bei der Wirtschaft: Psychische Probleme mit (teils vorübergehender) Auswirkung auf Arbeitsfähigkeit und Produktivität betreffen laut den HR-Verantwortlichen 25% der Belegschaft und sind damit ein Massenphänomen. (Quelle: Baer Niklas, Frick Ulrich et al.; "Schwierige" Mitarbeiter Wahrnehmung und Bewältigung psychische bedingter Problemsituationen durch Vorgesetzte und Personalverantwortliche, 23.12.2010) Seite 2 1

Was können Vorgesetzte tun? Eigene Wahrnehmung ernst nehmen rasch reagieren Probleme ansprechen Direkt Beteiligte entlasten (Betroffene Person & Umfeld) Informationen einholen Besser verstehen: Wo liegt das Problem? Was ist hilfreich? Was ist hinderlich? Früh Unterstützung beiziehen (interne oder externe Stellen) Seite 3 Was können Vorgesetzte tun? Verständnis für die Person klare (angepasste)vorgaben beim Verhalten / Rahmenbedingungen Behinderung kompensieren, d.h. Massnahmen ergreifen Handlungsfähig bleiben (klare Bedingungen stellen, Optionen prüfen) Grenzen akzeptieren Vereinbarungen treffen, Termine und Fristen absprechen Feedback Seite 4 2

Unterstützungsarten und Angebote Nicht jede Person braucht die gleiche Art der Unterstützung Die Angebote und Arten sind vielfältig Austausch mit Freund/innen Psychiatrie Selbsthilfe / Selbsthilfegruppen Psychologen Seelsorge Coach Beratungsstellen IV z.b. Früherfassung Ärztinnen und Ärzte Fachstellen Seite 5 Unterstützungsangebote Liechtenstein IV Früherfassung: http://www.ahv.li/ externe Fachleute =>Case Manager NetzWerk.li niedergelassenen Ärzte / Psychologen (z.b. Psycon.li) Schweiz IV Früherfassung (auch grenzüberschreitend): Fachstellen / Psychiatriezentren niedergelassene Ärzte / Psychologen vgl. Webseiten Seite 6 3

Adressen Seite 7 www.buendnis-depression.sg.ch www.buendnis-depression.ar.ch www.buendnis-depression.li Seite 8 4

www.forum-psychische-gesundheit.ch Seite 9 Beispiel Psychiatrie Herr M. ist seit 2 Monaten stationär in der Psychiatrie Kontaktaufnahme durch den Sozialarbeiter der Psychiatrie mit der Vorgesetzten Frau Y. Rückkehr an den Arbeitsplatz möglich und zu welchen Bedingungen? Arbeitsversuch möglich? Herr M. startet einen Arbeitsversuch noch krank geschrieben begleitet durch Fachpersonen der Psychiatrie im Kontakt mit Frau Y. suchen einer passenden Lösung / z.b. Aufbau Pensum Seite 10 5

IV - Früherfassung Ziel der Früherfassung ist es, versicherte Personen mit einem Invaliditätsrisiko frühzeitig zu erkennen. Innert Monatsfrist befindet die IV-Stelle über eine Empfehlung zur IV-Anmeldung. So bestehen gute Chancen, gesundheitlich angeschlagene Personen durch schnelles Handeln im Erwerbsprozess zu halten. Die Früherfassung richtet sich an Personen, die wegen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung während mindestens 30 Tagen ununterbrochen arbeitsunfähig waren, oder innerhalb eines Jahres wiederholt Kurzabsenzen aufweisen. Seite 11 Beispiel IV Früherfassung Herr K. ist seit 1 einem Jahr öfters für einige Tage krankgeschrieben. Nach Rücksprache mit ihm wird klar, dass Herr K. mit einigen Mitarbeitenden Probleme hat und öfters Konflikte eskalieren und er zusehends mehr Konflikte auch mit den Vorgesetzten bekommt. Fachlich ist Herr K. sehr kompetent, aber im Kundenkontakt gibt es schon verschiedene Beanstandungen. Herr K. weist jeweils ein Arztzeugnis für die Abwesenheiten vor. In seiner Einschätzung wird es immer schlimmer. Seite 12 6

Beispiel IV Früherfassung In gemeinsamer Absprache erfolgt, nach dem Klären einiger Fragen, eine schriftliche Meldung bei der IV-Stelle des Wohnsitzkantons. Früherfassungsgespräch mit der versicherten Person Seite 13 Information über den Zweck der Früherfassung Analyse der medizinischen, beruflichen und sozialen Situation Partner bestimmen, der den Erhalt der Arbeitsfähigkeit positiv beeinflussen kann und über Möglichkeiten aufgeklärt z.b. Informationsquellen, Vorgehen u.s.w. In Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgt eine Anpassung des Aufgabengebietes. Weitere Informationen für Arbeitgeber www.compasso.ch Seite 14 7

Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten Wie sieht die Prognose aus? => Vorgesetzte, Team, Planung Welche Arbeitsanpassungen sind nötig? Behinderungsbedingt: Pensum (z.b. nach Depression, Burnout.) Umfeld / Strukturen / Rahmen (z.b. bei Persönlichkeitsstörungen) Wie wirkt sich die Erkrankung / Behinderung aus? Was kann die Person noch? Was kann sie nicht mehr? Seite 15 Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten Was muss ich wissen über das Erleben des Patienten? z.b. oft Angst vor Fehlern / Kritik => regelmässig kurzes Feedback von der Vorgesetzten Person Coaching durch eine Fachperson Zusammenarbeit dem Mitarbeiter bzw. der Mitarbeiterin Arbeitsbiografie: Was war früher hilfreich? Was schwierig? Seite 16 8