Evangelisches Schulzentrum Bad Düben

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Transkript:

Evangelisches Schulzentrum Bad Düben Pädagogisches Konzept Gymnasium Seite 1 von 12

Inhalt 1. Vorbemerkung... 3 2. Unser Selbstverständnis... 4 3. Unsere Werte und Ziele... 4 4. Unsere Rahmenbedingungen... 5 4.1. Orientierungsstufe... 5 4.2. Gymnasium... 6 4.2.1. Sekundarstufe I... 6 4.2.2. Sekundarstufe II... 7 5. Berufsorientierung/Praktika... 7 6. Unsere Unterrichtsformen... 8 7. Einschätzungen und Bewertungen... 8 8. Unsere Säulen... 9 8.1. Religionspädagogische sozial-diakonische Säule... 9 8.2. Musisch-künstlerische Säule... 9 8.3. MINT Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik... 9 9. Unsere Vernetzungen nach innen und außen... 10 9.1. Schüler... 10 9.2. Eltern... 10 9.3. Stadt Bad Düben und Naturpark Dübener Heide... 10 9.4. Externe Partner... 10 9.5. Austausch... 10 10. Anhang... 11 10.1. Stundentafel Gymnasium für die Sekundarstufe I... 11 10.2. Stundenplan... 12 Seite 2 von 12

1. Vorbemerkung Riskant war es schon. Am 2. Dezember 1997 traf sich eine kleine Gruppe im Bad Dübener Pfarrhaus, um über eine Schulgründung in freier Trägerschaft nachzudenken. Es gab noch kein Geld, keine Lehrerin, keine Räume nur eine Vision und das Wissen darum, dass Schule sich ändern muss. Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ermöglicht es uns, das staatliche Schulwesen durch Neugründung von Schulen in Freier Trägerschaft zu bereichern. Damit werden wir in die Lage versetzt, das Grundrecht auf freie Entfaltung der Individualität, das Grundrecht auf Gewissensfreiheit und nicht zuletzt auch das Ersterziehungsrecht der Eltern in Anspruch nehmen zu können. Schulen in freier Trägerschaft sind nach der Auslegung des Bundesverfassungsgerichts (1987) Ausdruck des von der Verfassung gewollten "schulischen Pluralismus", den der Staat "auch gegen sich selbst garantieren" (also auch finanziell fördern) muss. Der geistigen Erneuerung im staatlichen Schulwesen bedarf es auch der Impulsgebung von Schulen in Freier Trägerschaft. Diese können schnell und flexibel auf Bildungsbedürfnisse auch kleiner Bevölkerungsgruppen reagieren und durch das Prinzip der freien Lehrerwahl eine bestimmte geistige Mitte des pädagogischen und weltanschaulichen Konzeptes stimmig verkörpern. Globales Lernen gehört zu einem wesentlichen Merkmal der evangelischen Schule. In der Schulatmosphäre, im außerunterrichtlichen Umfeld, in der gelebten Schulgemeinschaft von Lehrern, Schülern und Eltern und in sozial diakonisch angelegten Projekten werden sich die Grundüberzeugungen des christlichen Glaubens herausbilden lassen und verdeutlichen. Im Fach und klassenübergreifenden Unterricht soll die vollständige Wahrnehmung der Wirklichkeit genug Zeit für Besinnung und Vertiefung lassen. Eine evangelische Schule bietet die Möglichkeit, dass sich Eltern, Pädagogen und Schüler in ökumenischer Gemeinschaft verstehen lernen und diese Gemeinschaft im partnerschaftlichen Umgang miteinander sichtbar und erlebbar wird. Das können Bedingungen sein, die eine angstfreie Erziehung und die Freude am Lernen, die freie Entfaltung der Kinder und der Pädagogen sowie eine verantwortungsbewusste und konstruktive Mitwirkung der Eltern ermöglichen. Erziehungsziel einer evangelischen Schule ist die ganzheitliche freie Entfaltung der Kinder und Jugendlichen zu lebensfrohen und lebenstüchtigen Menschen. Das erfordert einerseits die Förderung der individuellen Entwicklung von Empfindung und Wahrnehmung, der Ausdrucksfähigkeit und der Begabungen eines jeden einzelnen Kindes. Andererseits erfordert es die Förderung der sozialen Entwicklung, der Kommunikations-, Konflikt- und Kritikfähigkeit und der Fähigkeit zu Nächstenliebe und Anerkennung. Jörg Uhle-Wettler (Pfarrer und Gründungsmitglied) Seite 3 von 12

2. Unser Selbstverständnis Das Evangelische Schulzentrum Bad Düben ist eine Schule in Trägerschaft eines eingetragenen Vereins im Sinn und auf der Grundlage der Verfassung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Die Schule steht grundsätzlich jedem Kind offen, unabhängig von seiner ethnischen Herkunft, seiner religiösen oder weltanschaulichen Prägung, seinem körperlichen Befinden und den wirtschaftlichen Verhältnissen seiner Eltern. Alle Mitarbeitenden verstehen sich als Gemeinschaft. Sie arbeiten mit hoher Motivation sowie Professionalität. 3. Unsere Werte und Ziele Leben und Lernen gehören zusammen, genau wie Bildung und Werte. Selbstwertgefühl: Ich achte mich, erkenne meine eigenen Fähigkeiten - Stärken und Schwächen - und kann Gefühle zulassen. Werte: Dankbarkeit, Gelassenheit, Demut, Würde Selbstmotivation: Ich bin motiviert, lerne und entwickle mich gern weiter. Aus Fehlern lerne ich. Werte: Zielorientierung, Disziplin, Ausdauer Wertschätzung: Ich gehe wertschätzend mit anderen, ihrem Eigentum und der Schöpfung um. Werte: Respekt, Achtung, Annahme Beziehungsfähigkeit: Ich kann mit anderen zusammenarbeiten, nehme Rücksicht und akzeptiere die Meinung anderer. Werte: Rücksicht, Nächstenliebe, Versöhnung Integrität: Ich bin ehrlich und halte Versprechen ein. Ich äußere mich aufrichtig und trage Entscheidungen mit. Werte: Zuverlässigkeit, Vertrauen, Mut, Authentizität Hilfsbereitschaft: Ich helfe gerne und übernehme Verantwortung für mich und andere. Werte: Zivilcourage, Uneigennützigkeit, Dienen, Gerechtigkeit Seite 4 von 12

Am Evangelischen Schulzentrum Bad Düben wird Bildung nach reformpädagogischen Konzepten vermittelt, in deren Zentrum die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen steht. So sichert die Schule hinsichtlich des Bildungsangebotes, des Bildungsumfanges und des Ausbildungszieles der einzelnen Schularten (Grund- und Mittelschule und Gymnasium) zu, dass ihre Abschlüsse denen der staatlichen Schulen entsprechen und lückenlose Übergänge der Schüler an andere Schulen ermöglicht. Das Evangelische Schulzentrum Bad Düben bietet Ganztagsangebote in gebundener Form an. Neben der Wissensvermittlung ist die Entwicklung von Sozialkompetenzen (Kommunikations-, Kooperationsund Konfliktfähigkeit, Empathie), Methodenkompetenzen (Lernen lernen, Denken, Logik und Kreativität) sowie Handlungskompetenzen (Ziele setzen und erreichen, planen und organisieren, reflektieren) von grundlegender Bedeutung. Diese Ziele leiten sich aus der Verfassung des Freistaates Sachsen, dem Sächsischen Schulgesetz sowie dem Sächsischen Bildungs- und Erziehungsgesetz ab. Das Evangelische Schulzentrum versteht sich als Schule mit ökologischem Anspruch und vermittelt ein ökologisches und wirtschaftlich-ökonomisches Bewusstsein. 4. Unsere Rahmenbedingungen Das Evangelische Schulzentrum tritt konsequent für das Grundrecht aller Schüler ein, gemeinsam lernen zu dürfen - unabhängig von ihren Fähigkeiten, Beeinträchtigungen und Begabungen. Die Schüler erhalten die Möglichkeit, gemeinsam von der 1. bis zur 12. Klasse zu lernen und alle im Freistaat Sachsen möglichen Schulabschlüsse (wie Hauptschulabschluss, qualifizierender Hauptschulabschluss, Realschulabschluss, allgemeine Hochschulreife) anstreben zu können. 4.1. Orientierungsstufe Den Übergang zwischen der Grundschule und den differenzierten Lerngruppen der Mittelstufe bildet die Orientierungsstufe. In dieser lernen die Schüler neue Arbeitstechniken und Unterrichtsformen kennen, ein Rüstzeug, welches ihnen unabhängig von der Wahl der Schulform eine Basis für selbständiges Arbeiten vermittelt. Gerade in der Orientierungsstufe ist der ganzheitlich pädagogische Ansatz verpflichtend, so dass die reine Wissensvermittlung mit dem Erkennen gemeinschaftsorientierter Werte und dem Erlernen sozialer Fertigkeiten einher geht. Die Orientierungsstufe wird gebildet aus Mittelschulklassen und Gymnasialklassen des 5. und 6. Jahrgangs. Das Konzept sieht als einen Schwerpunkt die Durchlässigkeit zwischen den unterschiedlichen Schulformen vor. Die Laufbahnbetreuung und Beratung von Schülern und Eltern hinsichtlich der optimalen Förderung des Kindes ist Aufgabe dieser Stufe. In den Schwerpunktfächern (Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache und Naturwissenschaften ) wird auf äußere Differenzierung geachtet. Für die leistungsstarken Schüler werden Lernbedingungen geschaffen, die ihnen eine optimale Entfaltung ihrer Potentiale ermöglichen und ihnen ihrer individuellen Leistungsfähigkeit entsprechende bestmögliche Bildung zu vermitteln. Zum Ende der Orientierungsstufe erhält jeder Schüler eine Empfehlung der Klassenkonferenz zu seinem weiteren Bildungsgang. Seite 5 von 12

4.2. Gymnasium Die achtjährige Schullaufbahn am Gymnasium des Evangelischen Schulzentrums Bad Düben ist darauf zugeschnitten, Schüler gezielt zu fördern und auf den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife vorzubereiten. 4.2.1. Sekundarstufe I Ab Klasse 8 besteht für die Schüler die Möglichkeit, sich verstärkt ihren Neigungen und Interessen im Rahmen vom Unterrichtsprofilen zu widmen. Das Evangelische Schulzentrum - Gymnasium bietet zwei verschiedene an: das gesellschaftswissenschaftliche und das künstlerische Profil. Gesellschaftswissenschaftliches Profil Die Schüler erlernen fächerverbindend gesellschaftliche Problemstellungen zu untersuchen und diese mit wirtschaftlichen, historischen und geografischen Betrachtungen zu verknüpfen. Das Profil dient der Entwicklung von Wissen, Kompetenzen und Werteorientierungen, was eine wertvolle Bereicherung und Ergänzung für andere Fächer darstellt. Inhalte wie Geld und Geltung, Medien und Macht, Geschlechtergerechtigkeit und Chancenverteilung, Heimat in der Fremde fremde Heimat, Heimat Europa- Einheit in Vielfalt, Vielfalt in der Einheit, Globalisierung gestalten, demokratische Partizipation versus extremistische Gewalt bilden Schwerpunkte. Dabei erlangen Problem- und Handlungsorientierung sowie Multiperspektivität zentrale Bedeutung. Das Profil beinhaltet ebenso die profilbezogene informatische Bildung. Künstlerisches Profil Durch die vertiefte Beschäftigung mit verschiedenen künstlerischen Themen können die Schüler besonders ihre Kreativität sowie ihre Urteils- und Gestaltungsfähigkeit entwickeln. Jeweils ein halbes Jahr arbeiten sie in den Bereichen Musik, Kunst, Theater und Film. In Klassenstufe 10 wenden sie das Erlernte und Erfahrene in Form eines Abschlussprojektes an. Das Profil beinhaltet ebenso die profilbezogene informatische Bildung. Zusätzliche Fremdsprache ab Klasse 8 In Klasse 8 haben die Schüler die Möglichkeit, zusätzlich zur Stundentafel mit einer weiteren Fremdsprache zu beginnen und dieses gegebenenfalls in der Oberstufe fortzuführen. Gemäß der Schulordnung Gymnasien Abiturprüfung (SOGYA 40) sind im Gymnasium für alle Schüler zwei Fremdsprachen bis zum Abitur verpflichtend. Dabei ist es nicht möglich, in der Oberstufe mit einer neuen Fremdsprache zu beginnen. Die zwei belegten Sprachen müssen fortgeführte Fremdsprachen sein. Fortgeführt werden können: die 1. Fremdsprache (Englisch), die 2. Fremdsprache (Spanisch) bzw. die ab Klasse 8 zusätzlich belegte Fremdsprache. Mit der Klassenstufe 10 beginnt die Vorbereitung auf das Abitur; die Schüler erarbeiten nun zunehmend eigenständig Themenbereiche und komplexe Lerninhalte. Außerdem können sich die Schüler intensiv über Struktur, Wahlmöglichkeiten und Unterrichtsformen in der Oberstufe informieren. Der erfolgreiche Besuch der Sekundarstufe I befähigt die Schüler zum Eintritt in die gymnasiale Oberstufe. Seite 6 von 12

4.2.2. Sekundarstufe II Der Unterricht der Oberstufe basiert auf den gleichen Grundlagen, die für das gesamte Schulzentrum gelten. Ein hoher Praxisanteil in Kooperation mit außerschulischen Partnern aus den Bereichen Industrie und universitärer Forschung sowie die besondere Berücksichtigung gesundheitsfördernder Aspekte des Schulalltags mit Blick auf eine nachhaltige Studierfähigkeit stellen eine kontinuierliche Fortführung und Ausformung der entwickelten Standards im Sekundarbereich I dar. Auf Augenhöhe mit den Stärken und Schwächen jedes einzelnen Schülers lautet unser Anspruch, mit intensiver Beratung individuelle Begabungen zu fördern, Grenzen zu erkennen und bei Schwierigkeiten gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Dazu werden im Laufe der Oberstufenzeit mit jedem Schüler mindestens vier persönliche Beratungsgespräche geführt. Kursangebote Leistungskursbereich Verpflichtend zu belegen sind Deutsch oder Mathematik. Das gewählte Fach kann kombiniert werden mit Englisch, Physik oder Geschichte. Grundkursbereich Im Grundkursbereich sind folgende Fächer zu belegen: Deutsch, Mathematik, eine fortgeführte oder in Klasse 8 begonnene Fremdsprache, Kunst oder Musik, Geschichte, Gemeinschaftskunde/Rechtserziehung/Wirtschaft, Geographie, Biologie, Chemie, Physik, Evangelische Religion und Sport. Das konkrete Kursangebot für eine Jahrgangsstufe ergibt sich entsprechend der Anzahl und der Wahl der Schüler. 5. Berufsorientierung/Praktika Am Ende der Schulzeit steht mit der Wahl einer Ausbildung eine Entscheidung an, die für den späteren beruflichen Werdegang eine wesentliche Rolle spielt. Dabei sehen sich die Schüler heute mit schnelleren Entwicklungen und tiefer greifenden Veränderungen in der Arbeitswelt konfrontiert als frühere Generationen. Die Ausbildungswahl ist eine wichtige Entscheidung, auch wenn das lebenslange Lernen im Verhältnis zum einmal erlernten Beruf stetig an Bedeutung gewinnt. Die Entwicklung von Berufsorientierung und Ausbildungsreife ist ein wichtiger Prozess, um die Schüler auf Ausbildung, Studium und Beruf vorzubereiten. Praktika sind deswegen ein fester Bestandteil in Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben, Firmen und Einrichtungen. Die eigenen Stärken herauszufinden ist eine Sache, die nächste Herausforderung liegt für Jugendliche und Eltern darin, sich auch durch die Praktika und Informationsmöglichkeiten einen Überblick über das schier unüberschaubare Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten und Studienfachrichtungen zu verschaffen. Seite 7 von 12

Das Evangelische Schulzentrum - Gymnasium bietet in den Jahrgangsstufen 8 und 9 den organisatorischen Rahmen für zwei berufsorientierende Veranstaltungen: Vorstellen von Berufsbildern I (Klasse 8) Eltern stellen ihren Beruf/beruflichen Werdegang vor: In welchem Beruf arbeite ich? Warum habe ich diesen Beruf gewählt? Wie bin ich dahin gekommen? etc. und beantworten Fragen der Schüler. Vorstellen von Berufsbildern II (Klasse 9) Eltern empfangen eine Gruppe von Schülern direkt in ihrer beruflichen Einrichtung/an ihrem Arbeitsplatz, stellen ihren Beruf/ihre Tätigkeit/die Einrichtung vor und beantworten Fragen der Schüler. Weitere Bausteine im Rahmen des Konzepts zur Berufsorientierung sind zwei Praktika: Betriebliches Praktikum (Klasse 9) Zum Ende der Jahrgangsstufe 9 haben die Schüler während eines 10-tägigen betrieblichen Praktikums die Gelegenheit, einen Einblick in den beruflichen Alltag einer selbst gewählten Einrichtung zu gewinnen. Diakonischer Einsatz (Klasse 10) Vor den Winterferien leisten die Schüler der Jahrgangsstufe 10 einen zweiwöchigen diakonischen Einsatz in Einrichtungen sozialer Träger und im Kontakt mit hilfsbedürftigen Menschen (in Förderschulen, Pflege- und Altenheimen, der Inneren Mission, Sozialstationen, Beratungsstellen, etc.). Dieser diakonische Einsatz bietet neben den vielen prägenden Erfahrungen für unsere Schüler auch die Möglichkeit, zu verdeutlichen, aus welchem Geist heraus unsere Schule lebt. 6. Unsere Unterrichtsformen Ausgehend vom Ansatz der Ganzheitlichkeit wird der Schultag durch eigenverantwortliches, selbstorganisiertes Arbeiten in Phasen offenen Unterrichts (Frei- und Werkstattarbeit sowie Projekte), fächerverbindenden Unterricht in themenorientierten Epochen in Formen der Einzel-, Partner- und Teamarbeit sowie Kurse rhythmisiert. Andererseits gibt es Phasen, in denen Unterricht im klassischen Sinne erfolgt, um Lernziele zu vertiefen. Die Kinder und Jugendlichen haben ausreichend Zeit zum selbstverantwortlich gestalteten Studium. Großer Wert wird auf die Einheit von kognitivem, sozialem und emotionalem sowie motorischem Lernen gelegt. 7. Einschätzungen und Bewertungen Die Ermittlung und Bewertung von Leistungen, Betragen, Fleiß, Mitarbeit und Ordnung regelt für die Schulart Gymnasium die SOGYA in Abschnitt 5 ( 22 bis 27). Zur Förderung der Leistungsfähigkeit und des Leistungswillens der Schüler wird an ihre vorhandenen Veranlagungen und Fähigkeiten sowie an individuelle Stärken angeknüpft. Bewertungen und Benotungen sind Bestandteil des Unterrichts und sollen der Motivation des Schülers dienen. Sie sind Wertschätzungen der Persönlichkeit. Seite 8 von 12

8. Unsere Säulen Durch den im Konzept verankerten Anspruch der ganzheitlichen Forderung und Förderung unserer Schüler erhalten die religionspädagogisch-diakonischen, musisch-künstlerischen und MINT-Säulen während der gesamten Schullaufbahn am Evangelischen Schulzentrum einen besonderen Stellenwert. 8.1. Religionspädagogische sozial-diakonische Säule Die Grundlage unseres schulischen Handelns stellt die Orientierung am christlichen Menschenbild dar. Als konfessionsausgerichteter Lernort ist deshalb der evangelische Religionsunterricht für alle Kinder und Jugendliche verbindlich. Ein sozial-diakonischer schulischer Lernbereich umfasst im weitesten Sinne die mit dem Dienst am Nächsten verbundenen Aufgaben- und Problemfelder. Gesamtgesellschaftliche soziale Fragen sowie Fragen zur staatlichen und kommunalen Sozialarbeit einschließlich der daran angeschlossenen Berufsfelder zählen zu den thematischen Schwerpunkten. 8.2. Musisch-künstlerische Säule Musisch-künstlerische Bildung trägt dazu bei, motorische, sinnenhafte sowie geistige Anforderungen zu bewältigen. Sie besitzt wesentliche Potentiale zu Selbsterforschung und Selbstfindung. Unerlässlich dafür sind persönliche Erfahrungen und deren Austausch mit anderen sowie individuelle und gemeinschaftliche Erlebnisse. Diese Säule ist eine Quelle für Selbstvertrauen und Urteilsvermögen und kann auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung orientieren. Sie tritt während des Schultages in allen Fächern in Erscheinung und fordert und fördert individuelle Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten, die Schulung einer differenzierten Wahrnehmung sowie Selbstverwirklichung in sozialer Verantwortung. 8.3. MINT Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik Neben der Bedeutung der MINT-Bildung für die eigene berufliche Entwicklung bildet sie auch die Grundlage für die Teilhabe an unserer von Wissenschaft und Technik geprägten Welt im Sinne einer umfassenden Chancengerechtigkeit und fördert kreativ-gestalterische Kompetenzen. Die Kenntnis mathematischnaturwissenschaftlicher Zusammenhänge ist Voraussetzung für einen verantwortlichen Diskurs zu wissenschaftlich-technischen Entwicklungen der Gegenwart und der Zukunft. Seite 9 von 12

9. Unsere Vernetzungen nach innen und außen 9.1. Schüler Das Übertragen von Verantwortung und Mitarbeit an die Schüler besitzt eine sehr wichtige Funktion und Stellenwert im Schulzentrum. Deshalb wählen die Klassen ihre Schülervertreter. Diese bilden den Schülerrat, der aktiv in gesetzlich verankerten Gremien mitarbeitet. Gleichzeitig wählen die Schüler einen Vertrauenslehrer, der den Kontakt zum Schülerrat hält und diesen berät. 9.2. Eltern Elternarbeit und Elternmitarbeit sind integrativer Bestandteil des pädagogischen Konzeptes des Evangelischen Schulzentrums Bad Düben, denn ganzheitliche Förderung und Erziehung sind nur in Abstimmung mit allen Eltern denkbar. Ein kontinuierlicher und intensiver Meinungsaustausch ist im Interesse der Kinder und Jugendlichen unerlässlich. Dieser kann in Einzelgesprächen, Kleingruppengesprächen, Gruppenelternabenden oder klassenübergreifenden pädagogischen Veranstaltungen in Form von Elternseminaren geschehen. Aus dieser Elternarbeit kann und soll eine Elternmitarbeit entstehen, die der gesamten Schule zu Gute kommt. Entsprechende Gremien werden gemäß den Vorgaben des Sächsischen Schulgesetzes gebildet. 9.3. Stadt Bad Düben und Naturpark Dübener Heide Das Mitwirken an verschiedenen örtlichen Veranstaltungen und die Zusammenarbeit mit den regionalen und überregionalen Vereinen bilden die Grundlage des Miteinanders und sind wichtiger Bestandteil unseres schulischen Lebens. 9.4. Externe Partner Die aktive Kooperation mit externen Partnern wie Firmen, Ämtern und Einrichtungen bilden das Fundament zur Realisierung unseres ganzheitlich ausgerichteten Konzepts. 9.5. Austausch Lebendige Austauschformen (Studienfahrten, Partnerschaften etc.) mit anderen Schulen über verschiedene Netzwerke sollen dazu beitragen, im direkten Erfahrungsaustausch voneinander zu lernen, einander anzuregen, zu ermutigen und zu unterstützen. Seite 10 von 12

10. Anhang 10.1. Stundentafel Gymnasium für die Sekundarstufe I (Klasse 5-10) Klassenstufe 5 6 7 8 9 10 Deutsch 5 4 4 4 4 4 Ev. Religion 2 2 2 2 2 2 Geografie 2 2 2 1 1 2 Geschichte 1 2 2 2 2 2 Gemeinschaftskunde - - - - 2 2 Sport 3 3 3 2 2 2 Musik 2 1 1 2 1 1 Kunst 2 1 1 1 1 1 1. Fremdsprache 5 4 4 3 3 3 2. Fremdsprache - 4 4 4 3 3 3. Fremdsprache - - - 3 3 3 Mathematik 5 4 4 4 4 4 Biologie 2 2 2 1 2 2 Chemie - - 1 2 2 2 Physik - 2 2 2 2 2 Technik u. Computer 2 1 - - - - Informatik - - 1 1 - - Profil - - - 3 3 3 Summe 31 32 33 34 34 35 Seite 11 von 12

10.2. Stundenplan 07.00 07.45 Uhr offener Anfang Gebundener Ganztag 07.45 10.00 Uhr 1. Block 10.00 10.30 Uhr Pause 10.30 12.00 Uhr 2. Block 12.00 13.00 Uhr Mittagspause und anschließend 13.00 14.00 Uhr 6. Stunde bis 13.45 Mittagsband Mittagsband: Klassenleiterstunde / Klassenrat / freie Angebote / Studierzeiten 14.00 15.30 Uhr 3. Block Freitags wird aus der 6. Stunde (Mittagsband) eine Unterrichtsstunde. Das Mittagsband entfällt. Stunde Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 7-7.45 Uhr offener Anfang offener Anfang offener Anfang offener Anfang offener Anfang 1. Block 7.45-10 Uhr DEU / MA DEU / MA DEU / MA DEU / MA E / MU 10-10.30 Uhr Aktivpause Aktivpause Aktivpause Aktivpause Aktivpause 2. Block 10.30-12 Uhr E / MU Biologie E ev. RE Geographie 12-13 Uhr Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause Mittagspause 13-14 Uhr / 6. Stunde Mittagsband Mittagsband Mittagsband Mittagsband Sport 3. Block 14-15.30 Uhr Technik/Computer Sport Kunst E / Geschichte Seite 12 von 12