Leistungselektronik und Antriebstechnik Laborberichte. Christian Burri Tobias Plüss Pascal Schwarz

Ähnliche Dokumente
Drehstromasynchronmaschine

Aufgaben zur Asynchronmaschine

Stromortskurve Asynchronmaschine

Praktikum Elektrische Maschinen und Antriebe. Versuch: Asynchronmotor - Käfigläufer

Uebungsserie 4.2 Der Transformator

PRÜFUNGSKLAUSUR F 03 Energietechnik 08. März 2003

Elektrische Messverfahren Versuchsauswertung

Asynchronmaschine: Heylandkreis für

Klausur Grundlagen der Elektrotechnik

Studiengruppe: Eingegangen am: Protokollführer: Stationäres und dynamisches Verhalten eines Gleichstromantriebes

Versuchs-Datum: Semester: Gruppe: Testat:

Stromortskurve Asynchronmaschine

Inhalt. Institut für Leistungselektronik und Elektrische Antriebe. Universität Stuttgart

Zusammenfassung elektrische Maschinen Gleichstrommaschine

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

INSTITUT FÜR ELEKTROTECHNIK DEPARTMENT OF ELECTRICAL ENGINEERING

4.6 ASM: Steuerung Seite 1. Aus der Grundgleichung (4.2-3) für die Drehzahl f p ergeben sich drei Möglichkeiten zur Drehzahlsteuerung einer ASM:

Übung Grundlagen der Elektrotechnik B

Klausur Elektrische Energiesysteme / Grundlagen der Elektrotechnik 3

Probeklausur im Sommersemester 2007

Versuch EME 3. (Praktikum)

Gesetze, Ersatzschaltungen, Zeigerbilder, Kennwerte

2 Grundlagen. 2.2 Gegenüberstellung Induktivität und Kapazität. 2.1 Gegenüberstellung der Grössen Translation > Rotation

Versuch EME 3. (Praktikum)

Praktikum Transformatoren und Übertrager

Diplomvorprüfung WS 2009/10 Grundlagen der Elektrotechnik Dauer: 90 Minuten

Aufgabe 1 Transiente Vorgänge

Wechselstromkreis E 31

Elektrische Messverfahren

4.4 ASM: Stromverdrängungsläufer Seite 1

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

BESTIMMUNG DES WECHSELSTROMWIDERSTANDES IN EINEM STROMKREIS MIT IN- DUKTIVEM UND OHMSCHEM WIDERSTAND.

AUSWERTUNG: ELEKTRISCHE MESSMETHODEN. Unser Generator liefert anders als auf dem Aufgabenblatt angegeben U 0 = 7, 15V. 114mV

Elektrotechnik für Maschinenbauer. Grundlagen der Elektrotechnik für Maschinenbauer Konsultation 12: Elektrische Maschinen

Bestimmung des Wirkungsgrads von permanentmagneterregten Synchronmaschinen im Einzelverlustverfahren

Klausur Grundlagen der Elektrotechnik B

Ausgewählte Kapitel der Energieelektronik 1, Fach Nr Asynchronmaschinen

TR Transformator. Blockpraktikum Herbst Moritz Stoll, Marcel Schmittfull (Gruppe 2b) 25. Oktober 2007

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

m kg b) Wie groß muss der Durchmesser der Aluminiumleitung sein, damit sie den gleichen Widerstand wie die Kupferleitung hat?

Übungsaufgaben Elektrotechnik/Elektronik für Medieninformatik

Elektrische Grundlagen der Informationstechnik. Laborprotokoll: Nichtlineare Widerstände

Asychronmotor. ManlE- Komplementärfrage. dabei konstanst geblieben.: ges=3/2

Ferromagnetische Hysteresis Versuchsauswertung

FACHHOCHSCHULE REGENSBURG

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

Elektrotechnik Protokoll - Wechselstromkreise. André Grüneberg Mario Apitz Versuch: 16. Mai 2001 Protokoll: 29. Mai 2001

Protokoll zum Versuch

Qualifikationsverfahren Telematikerin EFZ Telematiker EFZ

Klausur Elektrische Energiesysteme / Grundlagen der Elektrotechnik 3

1) Schutzmaßnahmen gegen elektrischen Schlag

Fachpraktikum Elektrische Maschinen. Versuch 2: Synchronmaschine

Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg, Department F + F. Versuch 4: Messungen von Kapazitäten und Induktivitäten

3. Übungen zum Kapitel Der Wechselstromkreis

Grundlagen der Elektrotechnik I

Versuch 17: Kennlinie der Vakuum-Diode

Name:...Vorname:... Seite 1 von 8. Hochschule München, FK 03 Grundlagen der Elektrotechnik WS 2008/2009

6.5 GSM: Betriebsverhalten Seite 1. In Bild ist die Prinzipschaltung eines Gleichstrommotors im stationären Zustand angegeben.

Grundlagen der Rechnertechnologie Sommersemester Vorlesung Dr.-Ing. Wolfgang Heenes

Physikalisches Praktikum

Auswertung Elektrische Messverfahren. Marcel Köpke & Axel Müller

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

Klausur "Elektrotechnik" am

Klausur Elektrische Energiesysteme / Grundlagen der Elektrotechnik 3

Gleichstrom/Wechselstrom

Praktikumsbericht. Gruppe 6: Daniela Poppinga, Jan Christoph Bernack. Betreuerin: Natalia Podlaszewski 11. November 2008

Schaltungen mit mehreren Widerständen

Fakultät ME Labor: Elektrische Antriebstechnik Versuch EA-3: Synchronmaschine

TR - Transformator Blockpraktikum - Herbst 2005

Fachhochschule Bielefeld Praktikum Versuch 1. Prof. Dr.-Ing. Hofer EM 1 GM FB Ingenieurwissenschaften Elektrische Maschinen. Gleichstrommaschine

Musterlösung Grundlagen der Elektrotechnik B

Praktikum Nr. 3. Fachhochschule Bielefeld Fachbereich Elektrotechnik. Versuchsbericht für das elektronische Praktikum

Brückenschaltung (BRÜ)

Datum: Ersatzschaltung und Gleichungen eines fremderregten Gleichstrommotors ( 1) ( 2) ( 3) ( 4) U F. i 2 A V

Labor elektrische Antriebe und Leistungselektronik

Grundlagen der Elektrotechnik 2 Seminaraufgaben

Grundpraktikum II E5 Gleichrichterschaltungen

Im dargestellten Drehstomnetz sind folgende Impedanzen angeschlossen:

Klausur Grundlagen der Elektrotechnik B

Ferromagnetische Hysteresis

Anlage zur Akkreditierungsurkunde D-K nach DIN EN ISO/IEC 17025:2005

Fachpraktikum Elektrische Maschinen Versuch 1: Gleichstrommaschine

Grundlagen der Elektrotechnik B

Drehstromtransformator

2.5.3 Innenwiderstand der Stromquelle

Klausur Grundlagen der Elektrotechnik I (MB, SB, VT, EUT, BVT, LUM) Seite 1 von 5 R 3 U 3. Antwort hier eintragen R 3

Die Gleichstrommaschine. Theorie

Klausur Elektrische Energiesysteme / Grundlagen der Elektrotechnik 3

Schaltungsanalyse Ergänzende Übungen zur Prüfungsvorbereitung - Teil 1

Leistungsberechnung Bei einem Laborversuch werden folgende Werte gemessen:

Elektrotechnik 3 Übung 1

Klausur Elektrische Energiesysteme / Grundlagen der Elektrotechnik 3

Aufgabe 1: Schaltender Transistor

Tutorium V: Musterlösung

Drehstrom-Asynchronmotor. Name Vorname Matr.-Nr. Teilnahmetestat. Name Vorname Matr.-Nr. Teilnahmetestat. Name Vorname Matr.-Nr.

Klausur Grundlagen der Elektrotechnik B

Transkript:

Leistungselektronik und Antriebstechnik Laborberichte Christian Burri Tobias Plüss Pascal Schwarz 26. April 2013

Inhaltsverzeichnis 1 Asynchronmaschine am Netz 3 1.1 Versuchsaufbau...................................... 3 1.2 Messungen........................................ 3 1.2.1 Messgeräte.................................... 3 1.2.2 Stillstandsmessung................................ 4 1.2.3 Leerlaufmessung................................. 5 1.2.4 Vollständiges Ersatzschaltbild.......................... 6 1.2.5 Bestimmung der Maschinenkennwerte..................... 7 1.3 Messungen beim Motorbetrieb am Netz........................ 7 1.4 Messungen beim Generatorbetrieb am Netz...................... 8 1.5 Stromortskurve...................................... 8 1.6 Anlaufstrom........................................ 9 2

1 Asynchronmaschine am Netz 1.1 Versuchsaufbau Der Versuchsaufbau ist in Abbildung 1.1 schematisch dargestellt. Abbildung 1.1: Versuchsaufbau Mit Hilfe der Drehzahlregelung der Gleichstrommaschine, die sich zu- und wegschalten lässt, kann die Asynchronmaschine sowohl angetrieben (generatorischer Betrieb) als auch gebremst werden, womit eine Last simuliert werden kann (motorischer Betrieb). 1.2 Messungen 1.2.1 Messgeräte Folgende Messgeräte werden hauptsächlich benutzt: Oszilloskop Tektronix TPS2014 Leistungsmessgerät PM3000 Über dies kommt zum Bestimmen des Stator-Gleichstromwiderstands ein Fluke 187 sowie ein Labornetzeil zum Einsatz. 3

1.2.2 Stillstandsmessung Ersatzschaltbild Das Ersatzschaltbild der Asynchronmaschine im Stillstand ist in Abbildung 1.2 ersichtlich. Die Hauptinduktivität L h und der Eisenwiderstand R F e sind so gross, dass sie bei dieser Messung vernachlässigt werden können, ohne einen grossen Messfehler zu verursachen. Der Schlupf s beträgt 1, daher geht R 2 voll in die Rechnung mit ein (siehe Abbildung 1.4). Abbildung 1.2: Ersatzschaltbild der Asynchronmaschine im Stillstand Stator-Gleichstromwiderstand Dieser entsprcht R 1 in der T-Ersatzschaltung. Er kann sehr einfach gemessen werden, indem man mit einem Labornetzteil eine Spannung auf die Wicklungen der Asynchronmaschine gibt, und aus Spannung und Strom den Widerstand berechnet. Die Verwendung eines Ohmmeters ist i.a. nicht empfehlenswert, da hier mit sehr kleinen Spannungen und Strömen gemessen wird, wodurch Übergangswiderstände an Kontakten und dergleichen signifikant ins Gewicht fallen. Daher wurde auch in diesem Fall mit dem ersten Verfahren gemessen. Der Strom beträgt 307 ma und die Spannung 490 mv. Hieraus ergibt sich der Widerstand: R 1 = U 2 I 798 mω Der Faktor 2 im Nenner kommt daher, dass die Maschine im Stern geschaltet ist und somit zwei Wicklungen in Serie liegen. Streuinduktivitäten In der T-Ersatzschaltung sind dies die beiden Elemente L σ1 bzw. L σ2. Sie werden im Stillstand gemessen. Die Asynchronmaschine wird mit Hilfe der Gleichstrommaschine auf Drehzahl 0 gehalten. Da nun sehr grosse Ströme in der Statorwicklung fliessen, muss diese Messung unbedingt mit reduzierter Spannung gemacht werden. Daher wird dem Stator ein Variac vorgeschaltet, der die Spannung reduziert. Dabei liessen sich am Leistungsmessgerät folgende Werte ablesen: U 1 = 45.3 V I 1 = 11.1 A P 1 = 238 W S 1 = 499 VA Q 1 = 440 var Aus diesen können nun die Streuinduktivitäten bestimmt werden. Man geht dabei davon aus, dass L σ1 = L σ2 ist. Der Blindwiderstand der beiden Induktivitäten zusammen beträgt X = Q 1 I 2 1 4

und mit der Netzfrequenz f erhält man und somit betragen die Streuinduktivitäten L σ = X ω = Q 1 2 π f I 2 1 L σ1 = L σ2 = Q 1 4 π f I 2 1 unter der Annahme, dass beide gleich gross sind. 5.68 mh Auf die Statorseite transformierter Rotorwiderstand Auch der auf die Statorseite transformierte Rotorwiderstand R 2 lässt sich aus der Stillstandsmessung bestimmen. Es gilt: woraus man erhält: P = I 2 1 (R 1 + R 2) R 2 = P 1 I 2 1 R 1 1.31 Ω 1.2.3 Leerlaufmessung Bei der Leerlaufmessung wird die Asynchronmaschine direkt ans Netz angeschlossen. Mit Hilfe der Gleichstrommaschine wird der Rotor der Asynchronmaschine nun derart beschleunigt, dass der synchronen Drehzahl n syn dreht. Die Maschine ist dann im Leerlauf. Ersatzschaltbild In dieser Betriebsart ergibt sich das Ersatzschaltbild gemäss Abbildung 1.3. Der Schlupf s beträgt 0, daher fällt der komplette Zweig mit R 2 weg (siehe Abbildung 1.4). Abbildung 1.3: Ersatzschaltbild der Asynchronmaschine im Leerlauf 5

Hauptinduktivität und Eisenwiderstand Aus der Leerlaufmessung kann einerseits die Hauptinduktivität bestimmt werden. Mit dem Leistungsmessgerät erhält man die folgenden Messwerte: Es gelten die folgenden Gleichungen: U 1 = 232.8 V I 1 = 3.93 A 89 S 1 = 910 VA P 1 = 23.4 W Q 1 = 927 var U h = U1 I 1 R 1 j ω L σ1 I 1 224 V Q h = Q 1 ω L σ1 I1 2 = Q1 2 π f L σ1 I1 2 899.4 var P F e = P 1 I1 2 R1 11.07 W Aus dieser Spannung U h kann nun die Hauptinduktivität wie folgt bestimmt werden: Für den Eisenwiderstand R F e erhält man: L h = U h 2 Q h ω = U h 2 2 π f Q h 178.2 mh R F e = U h 2 P F e 4.59 kω 1.2.4 Vollständiges Ersatzschaltbild Abbildung 1.4 zeigt das vollständige Ersatzschaltbild der Asynchronmaschine. In Tabelle 1.1 sind die mit Hilfe der vorangegangenen Messungen bestimmten Bauelemente aufgeführt. Abbildung 1.4: Vollständiges Ersatzschaltbild der Kurzschlussläufer-Asynchronmaschine Parameter Symbol Wert Einheit Stator-Gleichstromwiderstand R 1 798 mω Streuinduktivität L σ1 5.68 mh L σ2 5.68 mh Hauptinduktivität L h 178.2 mh Eisenwiderstand R F e 4.59 kω Rotorwiderstand R 2 1.31 Ω Tabelle 1.1: Berechnete Parameter des Ersatzschaltbildes 6

1.2.5 Bestimmung der Maschinenkennwerte Aus den vorhergehenden Messungen und dem Ersatzschaltbild können nun die Maschinenkennwerte berechnet werden. Das Drehmoment kann allgemein wie folgt berechnet werden: M = 3 p ω U1 2 R 2 ( s (ω L σ1 + ω L σ2 ) 2 + ( R 1 + R 2 s ) 2 ) Für das Anlaufmoment gilt s = 1, da der Rotor zu diesem Zeitpunkt noch im Stillstand ist. Mit den übrigen, zuvor berechneten Kennwerten erhält man: M A 77 Nm Das Kippmoment kann wie folgt berechnet werden: M k = 3 p ω U1 2 115.7 Nm R 1 + ω L σ1 + ω L σ2 Das Nennmoment kann aus den Angaben auf dem Leistungsschid berechnet werden. Es gilt: P 2 = M 2 π n 60 wobei M das Nennmoment und n die Nenndrehzahl ist. Damit erhält man: M = 60 P 36.22 Nm 2 π n Diese Werte sind plausibel, wenn man sich anhand der Kennlinie einer Asynchronmaschine überlegt, dass i.d.r. M < M A < M k ist. Für den Kippschlupf erhält man: s k = R 2 2 π f L σ 100 % 36.7 % 1.3 Messungen beim Motorbetrieb am Netz Die Asynchronmaschine wird nun mit dem Netz verbunden. Die Gleichstrommaschine dient als Last. Mit dem Stromrichter, an dem die Gleichstrommaschine angeschlossen ist, lässt sich das Drehmoment einstellen. Dabei wurden die in Tabelle 1.2 dargestellten Messwerte ermittelt. 7

M [Nm] 0 6 12 18 24 30 36 ] n 1500 1495 1489 1483 1476 1469 1461 [ 1 min s [%] 0 0.33 0.73 1.13 1.6 2.1 2.6 I 1 [A] 4 4.294 4.981 5.98 7.22 8.53 9.9 P 1 [W] 51 359 676 980 1.32 k 1.64 k 1.95 k Q 1 [var] 930 939 953 985 1.03 k 1.12 k 1.2 k S 1 [VA] 937 1 k 1.1 k 1.4 k 1.67 k 1.98 k 2.3 k cos ϕ 0.052 0.361 0.57 0.71 0.78 0.83 0.85 P V [W] 0 939.3 1.87 k 2.79 k 3.71k 4.62 k 5.51 k η [%] 0 38.2 36.1 35.1 35.6 35.5 35.4 Tabelle 1.2: Messwerte zum Motorbetrieb der Asynchronmaschine am Netz 1.4 Messungen beim Generatorbetrieb am Netz Diese Messung verläuft analog zur vorhergehenden Messung. Mit der Gleichstrommaschine wird die Asynchronmaschine nun aber noch zusätzlich angetrieben, sodass sie als Generator wirkt. Dabei konnten die in Tabelle 1.3 dargestellten Werte ermittelt werden. Damit ergibt sich die Kennlinie gemäss Abbildung 1.5. M [Nm] 0 6 12 18 24 30 36 ] n 1500 1505 1511 1516 1522 1527 1533 [ 1 min s [%] 0 0.33 0.73 1.07 1.47 1.8 2.2 I 1 [A] 4 4.18 4.82 5.76 6.83 7.93 9.17 P 1 [W] 51 259 561 864 1.16 k 1.43 k 1.73 k Q 1 [var] 930 946 975 1.03 k 1.1 k 1.2 k 1.28 k Tabelle 1.3: Messwerte 1.5 Stromortskurve Die Stromortskurve der Asynchronmaschine wird wie folgt bestimmt. Die Maschine wird über einen Trafo mit einer verminderten Spannung betrieben, damit beim Stillstand gerade der maximal zulässige Strom fliesst. Mit der Gleichstrommaschine wird die Asynchronmaschine dann dementsprechend gebremst bzw. beschleunigt und der Betrag des Statorstroms I 1 sowie die Phase ϕ werden gemessen. Es ist dann I 1 = I 1 (cos ϕ + j sin ϕ) bzw. Re I 1 = I 1 cos ϕ Im I 1 = I 1 sin ϕ 8

40 30 20 10 M [Nm] 0 10 20 30 40 1460 1470 1480 1490 1500 1510 1520 1530 1540 n [ ] 1 min Abbildung 1.5: Drehmoment-Drehzahlkennlinie der komplexe Statorstrom. Die Messwerte sind in Tabelle 1.4 ersichtlich, die zugehörige Kennlinie in Abbildung 1.6. 1.6 Anlaufstrom Der Anlaufstrom der Asynchronmaschine wird wie folgt gemessen: Die Maschine wird ohne Last betrieben, und der Netzschalter eingeschaltet. Der Phasenstrom i 1 wird gemessen, sowie die Drehzahl. Die Messwerte sind in Abbildung 1.7 ersichtlich. Man erkennt aus Abbildung 1.7, dass der Anlauf-Spitzenstrom ungefähr dem 10-fachen Nennstrom (Effektivwert) entspricht. Die Dauer für den Hochlauf der Maschine beträgt ca. 450 ms, wie man ebenfalls aus dem Graphen entnehmen kann. 9

n [ ] 1 min s [%] I 1 [A] ϕ [ ] Re I 1 [A] Im I 1 [A] 0 100 9.9 61 4.79 8.65 250 83.3 9.5 60 4.75 8.22 500 66.6 9.2 59 4.73 7.88 750 50 8.6 57 4.68 7.21 1000 33.3 7.9 53 4.75 6.30 1250 16.6 6.5 44 4.67 4.51 1300 13.3 5.9 41 4.45 3.87 1350 10 5 36 4.04 2.93 1400 6.66 3.9 31 3.34 2.00 1450 3.33 2.3 28 2.03 1.07 1500 0 0.7 71 0.22 0.66 1550 3.33 2.2 146 1.82 1.23 1600 6.66 4.4 143 3.51 2.64 1650 10 6.2 134 4.30 4.45 1700 13.3 6.98 129 4.39 5.42 1750 16.6 7.9 123 4.30 6.62 1975 31.6 9.2 110 3.14 8.64 Tabelle 1.4: Messwerte für die Stromortskurve 5 4 3 2 Re I1 [A] 1 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Im I 1 [A] Abbildung 1.6: Anhand der Messwerte berechnete Stromortskurve der Asynchronmaschine 10

150 2500 100 2000 50 1500 i1 [A] 0 1000 n [ 1 min ] 50 500 100 i 1n 0 150 0 94 188 282 376 470 t [ms] Abbildung 1.7: Anlaufstrom und Drehzahl der Asynchronmaschine 11