GRUNDLAGEN DER MATHEMATIK

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Diese Folien bilden kein Skriptum zur Vorlesung.

Transkript:

GRUNDLAGEN DER MATHEMATIK IN GESCHICHTLICHER ENTWICKLUNG Von DR. OSKAR BECKER em. o. Prof. an der Universität Bonn Mit 6z Zeichnungen im Text VERLAG KARL ALBER FREIBURG/MÜNCHEN

INHALT Vorwort V Einleitende Vorbemerkung 1 ERSTES KAPITEL: BLICK AUF DIE GRUNDLAGEN DER VORGRIECHISCHEN MATHEMATIK A. Rechentechnik 3 1. Ägyptische Rechentechnik 3 2. Babylonische Rechentechnik 5 B. Algebra 7 1. Ägyptische Algebra 7 2. Babylonische Algebra 8 C. Ägyptische und babylonische Geometrie 18 ZWEITES KAPITEL: DIE BEGRÜNDUNG DER WISSEN SCHAFTLICHEN MATHEMATIK DURCH DIE GRIECHEN A. Die frühgriechische Mathematik 23 1. Zahlzeichen und Rechnen 23 2. Die Anfänge der griechischen Geometrie 24 3. Der Bericht des Eudemos über die Quadratur der Möndchen" durch Hippokrates von Chios 29 4. Die Arithmetik der Spielsteine (psephoi) 34 5. Die Lehre vom Geraden und Ungeraden 37 B. Die Grundlegung der Mathematik des Infinitesimalen.. 41 1. Die ersten Betrachtungen über das Unendlichkleine (Zenon von Elea, Anaxagoras) 41 2. Das Problem der Kreisquadratur {Antiphon, Bryson, Eudoxos) 43 3. Integrationen nach der atomistischen und nach der Exhaustionsmethode {Demokrit, Heran, Archimedes).... 55 4. Die Analyse des Unendlichkeits- und Stetigkeitsbegriffs durch Aristoteles {Unendlichkeit Kontinuität Zenons Paradoxien) 64 VII

Inhalt C. Die Theorie der Proportionen... 78 1. Anfange der Proportionenlehre (Archytas u. a.) 78 2. Die Lehre von der geometrischen Proportion voreudoxos 79 3. Die klassische Fassung der allgemeinen Proportionenlehre durch Eudoxos 83 D. Die systematische Grundlegung der griechischen Mathematik innerhalb ihrer selbst 87 1. Die logische Begründung durch die Axiomatik 87 2. Der technische Sinn des Begriffs der mathematischen Existenz in der Antike 90 E. Die philosophische Reflexion auf die elementare" Grundlegung und das Wesen der Mathematik 95 I. Logische und methodische Fragen 95 1. Piaton über das Wesen der Mathematik 95 2. Aristoteles über die Struktur einer beweisenden" Wissenschaft 96 3. Proklos über Begriff und Methode der Elemente" der Mathematik 98 II. Die Frage nach der Seinsweise der mathematischen Gegenstände 105 1. Erste Betrachtungen zur Ontologie des Mathematischen durch die Pythagoreer 105 2. Piaton über den Seinssinn des Mathematischen.... 109 3. Der abstrakte" Charakter des Mathematischen nach Aristoteles 118 4. Die neuplatonische Philosophie der Mathematik im Euklid-Kommentar des Proklos 121 DRITTES KAPITEL: DIE GRUNDLEGUNG DER NEU EREN ABENDLÄNDISCHEN MATHEMATIK IM 17. JAHR HUNDERT DIE ENTDECKUNG DER ANALYSIS DES UNENDLICHEN A. Vorstadien der Infinitesimalrechnung 131 (Nicole Oresme, Galilei, Kepler) B. Die Entdeckung der analytischen Geometrie durch Descartes 139 VIII

Inhalt C. Die Erfindung des Infinitesimalkalküls 144 1. Die Fluxionsmethode (ßarrow und Newton) 145 2. Berkeleys Kritik an der Fluxionsrechnung 156 3. Leibnizens Differentialrechnung 158 VIERTES KAPITEL: DIE KRITISCHE MATHEMATIK DES 19. JAHRHUNDERTS ERSTER ABSCHNITT GRUNDLAGEN DER GEOMETRIE 1. Proklos über das 5. Postulat der Euklidischen Elemente" 168 2. J. Wallis' Beweis der 5. Forderung Euklids aus der Existenz ähnlicher Figuren 170 3. Girolamo Saccheris von jedem Makel befreiter Euklid" 171 4. Johann Heinrich Lamberts Theorie der Parallellinien. 173 5. Kants Lehre vom Raum 175 6. Gaußens Entdeckung der nichteuklidischen Geometrie 178 7. F. A. Taurinus' Eintreten für den euklidischen Raum als eindeutige, apriorische Form des äußeren Sinnes... 183 8. B. Riemann über die Hypothesen, welche der Geometrie zugrunde liegen 185 9. Felix Klein: Beweis für die Widerspruchsfreiheit der nichteuklidischen Geometrien 194 10. Felix Klein: gruppentheoretisches Erlanger Programm" 197 11. Moritz Pas chs axiomatische Begründung der Geometrie 199 12. David Huberts Grundlagen der Geometrie" (Widersprucbsfreibeit und Unabhängigkeit der geometrischen Axiome) 202 13. Poincare" über die geometrischen Axiome als zweckmäßige Konventionen. 208 14. H. Dingler über den Aufbau einer technisch brauchbaren Geometrie 209 ZWEITER ABSCHNITT DIE GRUNDLAGEN DER ARITHMETIK, ANALYSIS UND MENGENLEHRE A. Arithmetik 213 Leibniz und Gauß über das Imaginäre 213 B. Analysis 217 1. B. Bolzanos Beweis für den Zwischenwertsatz.... 217 2. Die Entwicklung des Funktionsbegriffs nach H. Hankel 219 3. R. Dedekinds Schnitt"-Theorie der irrationalen Zahl 224 IX

labalt 4. G. Cantors Definition der irrationalen Zahl 245 5. P. du Bois-Reymonds Metaphysik und Theorie der mathematischen Grundbegriffe: Größe, Grenze, Argument und Funktion" 251 C. Mengenlehre 272 1. Proklos über ein Paradoxon des Unendlichen 273 2. Aus B. Bolzanos Paradoxien des Unendlichen" (Prag 1851) 274 3. Georg Cantors Mengenlehre 277 (Ab%ählbarkeit der algebraischen Zahlen, Nichtab^ählbarkeit des Kontinuums Erste Einführung der transfiniten Zahlen Grundlagen einer allgemeinen Mannigfaltigkeitslehre Inkonsistente" Vielheiten /. v. Neumanns Begriff der %u großen"' Mengen Dedekind und Cantor über ihre Vorstellung einer unendlichen Menge Dedekinds Beweis" für die Existenz unendlicher Mengen) FÜNFTES KAPITEL: DIE GRUNDLAGENFORSCHUNG DES 20. JAHRHUNDERTS A. Logizismus 317 1. G. Freges Kritik eines Leibnizsehen Beweises und Definition des Begriffs der Zahl mit rein logischen Mitteln. 317 2. B. Russells logische Definition der Zahl 322 3. B. Russell: Die Antinomien der Mengenlehre und ihre Auflösung durch die Theorie der logischen Typen... 323 B. Intuitionismus 327 1. L. K. Kronecker gegen den Gebrauch irrationaler Zahlen und nicht-entscheidbarer Definitionen 327 2. E. Bor eis Bedenken gegen den Begriff einer unstetigen Funktion allgemeinster Art 328 3. L. E. J. Brouwers Neointuitionismus" (Die intuitionistische Mengenlehre, unabhängig vom logischen Satz vom ausgeschlossenen Dritten) 329 4. A. Kolmogoroffs Deutung der Brouwerschen Logik als Aufgabenrechnung" 334 5. H. Weyl über die Grundlagenkrise der Mathematik" (Halbintuitionismus und Intuitionismus) 336 C. Beweistheorie (Formalismus) 351 X 1. D. Huberts axiomatische Definition der Zahl 351

Inhalt 2. Einige Betrachtungen von Leibniz zur Charakteristik" (Zeichen und Dinge) 355 3. D.Hilberts erster Ansatz zu einem Widerspruchsfreiheitsbeweis der Arithmetik 360 4. Charakteristische Proben aus Huberts reifen Arbeiten zur Beweistheorie (Metamathematik) 370 5. E. Husserl über noetisch-noematische Stufen und ihre Charakteristik 384 6. Schelling über transfinite Reflexionen 387 7. Gentzens Beweis für die Widerspruchsfreiheit der Zahlentheorie 387 8. P. Lorenzens konstruktive Begründung der Mathematik 392 9. P. Lorenzens Beweis für die Widerspruchsfreiheit der Analysis 398 Anhang 402 Schlußwort 406 Quellenverzeichnis 407 Anmerkungen 412 Bibliographie 415 Namenverzeichnis 421 Sachverzeichnis 426