Rente mit/ab 63 & Co.

Ähnliche Dokumente
Alterssicherungskonferenz NRW. FRAUEN IM FOKUS

Einkommensgerechtigkeit heute für morgen

Haben wir nicht mehr verdient? Chancengleichheit in Job und Rente

Arm im Alter (nur) ein Frauenthema?

Arm im Alter? Nicht mit mir!

Gute Rente das geht! Die Rentenkampagne der Gewerkschaften

Die Rentenkampagne von ver.di und des DGB

Die DGB Rentenkampagne Eine Rente, die zum Leben reicht!

Rentenpolitik nach der Bundestagswahl

RENTE. Rentenpolitische Fachtagung der. Rathaus Schöneberg, 29. August Dr. Judith Kerschbaumer

Alterssicherung von Frauen Entwicklungen, Daten. Oktober 2016

Glückliches Österreich? Vom Nachbarn lernen

Frauen und Armut Entwicklungen, Daten. 22. Oktober Stabilisierung der gesetzlichen Rente. Impuls II: Fehlende Rentenpunkte durch Minijobs & Co.

Rentenversicherung 2017 aktuelle Bestandsaufnahme

Hat der Generationenvertrag eine Zukunft?

Akzeptanz in Gefahr Erwerbsminderungsrenten im Sinkflug Dr. Johannes Steffen Berlin

Für eine Rente mit Niveau

RENTENPOLITIK: STAND DER DINGE UND OPTIONEN

Kurswechsel in der Rentenpolitik

Bericht des Direktoriums

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest!

Unsere Rente im Umbruch

Gesunde Arbeit, gute Rente was das Rentenpaket bringt und was noch zu tun ist. Frankfurt, 24. Juli 2014

Das Rentenpaket 2014

Armut politisch gewollt? Bettelarm im reichen Deutschland. Veranstaltung der Frauen im ver.di Bezirk Mittelfranken Nürnberg, 30.

Änderungen im Rentenrecht - Aktuelle Konflikte in der Rentenpolitik

Erzielen jüngere Geburtsjahrgänge niedrigere Rentenanwartschaften?

Die geplante Reform der Erwerbsminderungssicherung aus der Sicht der gesetzlichen Rentenversicherung. Dr. Reinhold Thiede

Was bringt das Drei-Säulen-Modell für die Alterssicherung von Frauen?

Die (Teil-)Privatisierung der Alterssicherung in Deutschland

Nr September 2011

BÜNDNIS LEBENSSTANDARDSICHERNDE RENTE HEILBRONN REICHT DIE RENTE FÜR EIN WÜRDIGES LEBEN IM ALTER? DATEN UND FAKTEN ZUM AKTUELLEN STAND

Statt Altersarmut: Renten rauf!

Herausforderungen für die Alterssicherung

Fakten und Zahlen zur Rentenversicherung. Nikolaus Singer Deutsche Rentenversicherung Nord

Für eine Rente mit Niveau! Lebensstandardsichernd und armutsfest!

Rentenpolitik im Herbst 2012

DGB-Bundesvorstand VB 04 / Sozialpolitik. Rentenbeitrag und Rentenniveau. Aussichten

DRV Oldenburg-Bremen Haushaltsplan 2017

Einführungsbeitrag von Dr. Heidi Knake-Werner

REPORT GROSSE RENTENLÜCKE ZWISCHEN MÄNNERN UND FRAUEN. Tabellenband. WSI-Report Nr. 29, 2/2016. WSI-Report Nr. 29 2/2016 Seite 1

Für einen Kurswechsel in der Rentenpolitik

Die Alterssicherung der Landwirte (AdL)

Die Alterssicherung der Landwirte (AdL)

Familienspezifische Leistungen der Rentenversicherung

Leistungen der Rentenversicherung

Für den Neuaufbau einer solidarischen Alterssicherung

Gesetz über Leistungsverbesserungen in der gesetzlichen Rentenversicherung (RV-Leistungsverbesserungsgesetz)

Die Gesetzliche Rentenversicherung: Leistungsziele und Reformoptionen

Renten-Check beim Top-Lebensversicherer: Jetzt den Durchblick gewinnen

Freiwillige Beitragszahlungen in der Rentenversicherung

Rentenpaket Zukunft Das DGB-Rentenmodell 2014

11. Deutscher Seniorentag

Die Bedeutung der zusätzlichen Altersversorgung für die Angemessenheit eines Altersrentensystems Betriebliche und private Vorsorge in Deutschland

Aktuelle Information zum Rentenpaket

Die Finanzen der gesetzlichen Rentenversicherung

Zur aktuellen Rentenpolitik

Informationen aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Dr. Nadine Zeibig, Referat Arbeits- und Sozialrecht, WSI Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

Rendite und Rentenniveau der gesetzlichen Rentenversicherung

Mogelpackung Zuschuss Rente

Rente/Altersübergänge

Informationen zum Rentenpaket der Bundesregierung

Werden Sie von Ihrer Rente leben können?

Angleichung der Renten in Ost und West

3. Sie können das Renteneintrittsalter erhöhen:

Vermeidung von Altersarmut in der Rentenversicherung oder der Grundsicherung?

Entwicklung des Standardrentenniveaus (RV*)

Fakten zur gesetzlichen Rentenversicherung

Lebensstandardsicherung Solidarität Generationengerechtigkeit. Herausforderungen und Lösungsansätze zur Reform des Rentensystems

Betrifft: Bitte um Auskunft über Ihre rentenpolitischen Ziele

Das Rentenpaket der Bundesregierung: Manches wird besser, aber nichts wird gut!

Arbeitsrecht Aktuell Ich schaffe es nicht mehr. Rente, Vorruhestand und Altersteilzeit

Fragen und Antworten zum Rentenpaket

Die Finanzsituation der allgemeinen Rentenversicherung und die finanziellen Auswirkungen der gesetzlichen Neuregelungen.

Rente mit 63 Was ist zu beachten? Nikolaus Singer Deutsche Rentenversicherung Nord Abteilung Leistungen

Rentenmodelle im europäischen Vergleich

1 Altersversorgung in

sopoaktuell Nr März 2006

Perspektiven der Alterssicherung. Armutskongress, Berlin,

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Rentenreform RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz. Rentenreform Altersgrenzenanpassungsgesetz

Sind Frauen aus jüngeren Kohorten besser im Alter abgesichert?

Heute die Rente von morgen sichern - mit engagierten Selbstverwalter*innen!

Wie wird meine Rente errechnet? Rentenanpassungsformel. Arbeitseinkommen. Bildungsbausteine: Rente und Rentenkampagne. 1. Mit der

Gute Arbeit - gut in Rente!

Werte - Zahlen - Tabellen

4. Die Renteninformation Alles klar! Oder doch nicht?

Rentenrechtliche Themen in der praktischen Anwendung. Workshop für SozialberaterInnen der Volkssolidarität am

Arbeitsbedingungen von Menschen mit Behinderung

Die gesetzliche Rentenversicherung. Gundula Roßbach. Aktueller Stand und Perspektiven. Mitglied des Direktoriums der Deutschen Rentenversicherung Bund

Mögliche Rückfragen zum Rentenkapitel des SPD Regierungsprogramms 2017

Bericht des Direktoriums. Dr. Axel Reimann. Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund

Vorzeitig in Rente. Keine Frage offen. von Detlef Pohl. 1. Auflage 2008

1/5. Frauen erhalten deutlich niedrigere Betriebsrenten als Männer

UNGLEICHHEIT IN DER ALTERSSICHERUNG. Dr. Florian Blank WSI-Herbstforum November 2015, Berlin

Rede des Rentenpolitischen Sprechers der Bundestagsfraktion DIE LINKE. Matthias W. Birkwald, MdB am 03. April 2014 im Deutschen Bundestag

SV-Rechengrößen in 2015 und 2016

Entgeltumwandlung: Beitragsfreiheit oder Versicherungspflicht?

Alterssicherung in Deutschland seit der Jahrtausendwende: Bestandsaufnahme und Ausblick. Dr. Oliver Ehrentraut Berlin,

Transkript:

Rente mit/ab 63 & Co. Die Rentenpläne der GroKo Das Klausur des Landesbezirksvorstandes LBz SAT Leipzig, 23. Mai 2014 Leiterin des Bereichs Sozialpolitik in der ver.di Bundesverwaltung Stand: Mai 2014 / Folie 1

Rente mit/ab 63 zeitlich befristet mit Anhebung auf 65. Lj. Mütterrente für vor dem 1.1.1992 geborene Kinder EM-Renten Zurechnungszeiten künftig bis zum 62. Lj. Reha-Budget bessere finanzielle Ausstattung Längeres Arbeiten Altersteilzeit Inkrafttreten zum 1.7.2014 Stand: Mai 2014 / Folie 2

Rente mit/ab 63 zeitlich befristete Sonderform der Altersrente für besonders langjährig Versicherte Geburtsjahrgänge bis einschl. 1952: Rente mit 63 Geburtsjahrgänge 1953 1963: Rente ab 63-65 Geburtsjahrgänge ab 1964: Rente 65 Wartezeit 45 Jahre Arbeitslosigkeit/freiwillige Beiträge siehe Rententabelle Stand: Mai 2014 / Folie 3

Mütterrente geboren vor 1992 geboren vor 1992 geboren nach 1991 abl 28,61 57,22 85,83 West nbl 26,39 52,78 79,17 Ost Differenz 2,22 4,44 6,66 O-W/Monat Differenz/ 20 Jahre rd. 530 rd. 1.060 rd. 1.600 Werte ab 1.7.2014 Stand: Mai 2014 / Folie 4

Soviel Mütterrente soll es monatlich geben alte BL neue BL 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder 28,61 26,39 57,22 52,78 85,83 79,17 114,44 105,56 Werte ab 1.7.2014 Stand: Mai 2014 / Folie 5

EM-Renten Anhebung der Zurechnungszeiten um 2 Jahre bis zum 62. Lj. D. h. : Steigerung der EM-Rente des Durchschnittsverdieners um rd. 40 Nichtberücksichtigung der letzten 4 Jahre vor Eintritt der EM, wenn sie die Bewertung der Zurechnungszeit verringern Inkrafttreten zum 1.7.2014 Das Gesetz wirkt nicht für EM-Bestandsrentner/innen! Stand: Mai 2014 / Folie 6

Reha-Budget bessere finanzielle Ausstattung Anhebung des Reha-Budget um 100 Mio. Euro in 2014 und dann jährlich um 200 Mio. Derzeitige Aufwendungen für Reha 5,8 Mrd. /Jahr Die Verbesserungen beim Reha-Budget sind zwar zu begrüßen, reichen aber keinesfalls aus, um den Rehabedarf derjenigen Versicherten im rehaintensiven Alter ab 45 zu decken. Stand: Mai 2014 / Folie 7

Ausgaben Rentenpaket 2014 2017 in Mrd. Wer an die Zukunft denkt, muss sich mit der Finanzierung befassen Rente mit/ab 63 Mütterrente EM-Rente Reha 2014 0,9 3,3 0,1 0,1 2015 1,9 6,7 0,2 0,2 2016 2,2 6,7 0,3 0,2 2017 2 6,6 0,4 0,2 Gesamt 7 23,3 1 0,7 in % 21,9 72,8 3,1 2,2 Diese Fehlentwicklung [Finanzierung der Mütterrente aus Beiträgen, nicht aus Steuern] führt im Wesentlichen dazu, dass die Rücklagen der GRV in wenigen Jahren aufgebraucht sind und drastische Beitragserhöhungen nötig sein werden, während das Rentenniveau weiter (und noch stärker als bislang geplant) sinkt. Quelle: DGB vom 6.3.14 Stand: Mai 2014 / Folie 8

Auswirkungen auf Rentenanpassungen 2014 2018 Wer an die Zukunft denkt, muss sich mit der Finanzierung befassen Anpassung der Renten in % ohne/mit Rentenpaket West 2014 1,67/1,67 2,53/2,53 2015 2,9/ 2,41 3,0/ 2,5 2016 5,19/ 3,04 5,3/ 3,15 Quelle: Vorausschätzungen vom Februar 2014, Deutsche Rentenversicherung Bund Im Vergleich zum Rentenversicherungsbericht 2013 (mittlere Variante) kommt es zu höheren Beitragssätzen. In Verbindung mit den höheren Rentenausgaben, die auf den Nachhaltigkeitsfaktor in der Rentenanpassungsformel wirken, werden hierdurch die Rentenanpassungen gedämpft. Das Sicherungsniveau vor Steuern fällt somit geringer aus. Quelle: Gesetzentwurf, Bundesrats-Drucksache 25/14, S. 13 Ost Stand: Mai 2014 / Folie 9

Ausgaben Rentenpaket : 2014 2020: 60 Mrd. 2014 2030: 160 Mrd. Davon tragen: in in % Beitragszahler/innen 36 Mrd. 60 % Steuerzahler/innen 9 Mrd. 15 % Rentner/innen 15 Mrd. 25 % 60 Mrd. Stand: Mai 2014 / Folie 10

Zahlbeträge (netto) der Altersrenten nach Bestand und Zugang Männer abl Männer nbl Frauen abl Frauen nbl Bestand (2012) 1.005 1.073 508 730 Zugang 2012 898 903 493 753 Zugang volle EM-R. 2012 (im Jahr 2000) 684 (835 ) 622 (740 ) 609 (613 ) Standardrente (nach 45 Beitragsjahren immer mit Durchschnittsentgelt): rd. 1.288 (brutto), rd. 1.110 (netto) (abl, Zahlen ab 1.7.2014); Quelle: Deutsche Rentenversicherung, Rentenversicherung in Zeitreihen, Oktober 2013. 663 (689 ) Stand: Mai 2014 / Folie 11

Die Auswirkungen eines gesetzlichen bundeseinheitlichen Mindestlohns von 8,50 für die Beschäftigten abl nbl Anzahl der betroffenen Arbeitnehmer/innen rd. 3,3 Mio. rd. 1,8 Mio. Anteil an der Gesamtgröße des jeweiligen Arbeitsmarkts* Zusätzl. Bruttolohnsumme Zusätzl. Bruttolohn/ArbN/in mtl. rd. 17 % rd. 32 % rd. 11 Mrd. rd. 8 Mrd. rd. 280 rd. 375 Quelle: Auswirkungen eines gesetzlichen Mindestlohns auf die Rentenanpassung, Expertise der Prognos AG im Auftrag der HBS vom Mai 2013 auf Basis SOEP 2011, Abbildung 2 und Tabelle 4. * Berücksichtigt beitragspflichtige ArbN/innen Berechnungen s. Tabelle 2. Stand: Mai 2014 / Folie 12

MindestlohnG ab 1.1.2015: gesetzlicher Mindestlohn von 8,50 brutto bis 31.12.2016: tarifliche Abweichungen sind möglich ab 1.1.2017 gilt der Mindestlohn für alle! Ausnahmen: Ausbildungsverhältnisse (unter 18 Jahren), Ehrenamt, Praktikum, Langzeitarbeitslose (die ersten 6 Monate) ab 1.1.20018: regelmäßige Überprüfung und Anpassungen Stand: Mai 2014 / Folie 13

Verbreitung der bav in der Privatwirtschaft (sozialversicherungspfl. Beschäftigte von 25 bis unter 65 Jahren) Männer (abl/nbl) Frauen (abl/nbl) Insges. (abl/nbl) Kriterien Verbreitung 46 % (49%/32%) 31 % (33%/24%) 39 % (42%/28%) Starke soziale Strukturierung (Bildung und Einkommen) Höhe der Anwartschaft 328 (345 /217 ) 170 (177 /139 ) 272 (288 /183 ) Alter, Einkommen, Branche, Größe des Unternehmens Höhe der eigenen Beiträge 117 (120 / 95 ) 97 (98 / 89 ) 109 (112 / 92 ) Entspricht 3,4 % des Bruttolohns (Männer 3,1/3,2 %; Frauen 3,9/4,0 %) Finanzierungsformen: 18% ohne Beteiligung der Arbeitgeber/innen 39% gemeinsam 34% alleine durch Arbeitgeber/innen (9% konnten keine Angaben machen). Zahlen: BMAS, Forschungsbericht 430, Verbreitung der Altersvorsorge 2011, Stand: Dezember 2012 Stand: Mai 2014 / Folie 14

Höhe der Rentenanwartschaften in der bav (sozialversicherungspfl. Beschäftigte von 25 bis unter 65 Jahren) Männer Frauen Energie- und Wasserwirtschaft 511 343 (67%) Banken, Versicherungen, Unternehmensdienstleistungen 452 252 (55%) Öffentl. Verwaltung, Bildungs-, Gesundheits- und Sozialwesen 265 118 (45%) Handel, Gastgewerbe, Verkehr 185 86 (47%) Zahlen: Infratest Sozialforschung, Stand: September 2013 Stand: Mai 2014 / Folie 15

Gesundheitspolitik in der schwarz-gelben Koalition 2009 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Kontakt: Leiterin des Bereichs Sozialpolitik Ressort 5, ver.di Bundesverwaltung Paula-Thiede-Ufer 10, D - 10179 Berlin Fon: 0049-30-6956-2148, Fax: 0049-30-6956-3553 judith.kerschbaumer@verdi.de Mehr Infos unter: www.sopo.verdi.de Stand: Mai 2014 / Folie 16