SCHLUSSPRÜFUNG BANKING & FINANCE ESSENTIALS 2009 BERUFSPRAKTISCHE SITUATIONEN UND FÄLLE LÖSUNGEN SERIE 2.1-2009



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Transkript:

SCHLUSSPRÜFUNG BANKING & FINANCE ESSENTIALS 2009 BERUFSPRAKTISCHE SITUATIONEN UND FÄLLE LÖSUNGEN SERIE 2.1-2009 1. Multiple Choice Seiten 2 10 / Aufgaben 1-17 2. Bank Basis Seiten 11 16 / Aufgaben 18-24 3. Kredit Seiten 17 21 / Aufgaben 25-28 4. Finanz Seiten 22 27 / Aufgaben 29-34 Bitte beachten Sie folgendes: 1. Die schriftliche Prüfung besteht aus berufspraktischen Situationen und Fällen des Bankgeschäfts; die Prüfungszeit beträgt 120 Minuten. Aufgaben / Fragen Mögliche Note Total 100 2. Setzen Sie auf diesem Blatt Ihren Namen/Vornamen, das Datum der Prüfung und Ihren Ausbildungsbetrieb sowie den Prüfungsort in die entsprechend vorgesehenen Zeilen. 3. Überzeugen Sie sich, ob dieser Aufgabensatz (Aufgaben 1 34, Seiten 1 27) vollständig ist. 4. Lesen Sie die Fragen ganz genau durch, bevor Sie mit der Beantwortung beginnen. 5. Damit Ihre Rechenresultate bewertbar sind, müssen Sie Ihren Lösungsweg darstellen. 6. Sie können die Aufgaben in beliebiger Reihenfolge lösen. 7. Sie dürfen als Hilfsmittel nur den Taschenrechner einsetzen. 8. Schreiben Sie Ihre Antworten in ganzen Sätzen, wenn dies so verlangt ist. 9. Werden bei einer Aufgabe mehrere Lösungen verlangt, so zählen die ersten (zum Beispiel vier) Antworten. Weitere zusätzliche Lösungen werden nicht berücksichtigt (keine so genannte Auswahlsendung). 10. Verwenden Sie bei der Beantwortung der Fragen keinen Bleistift. Visum Experten WIR WÜNSCHEN IHNEN VIEL ERFOLG! AA AB BA BB

1. Bankenstruktur in der Schweiz 3 Leistungsziel 1.7.3.1 (K1) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Bankenstrukturen in der Schweiz sind oder? 6 x ½ Punkt In der Schweiz gibt es zwei Pfandbriefzentralen. Die Pfandbriefzentralen werden in der SNB-Bankengliederung zu den Instituten mit besonderem Geschäftskreis gezählt. In der Bankengliederung der SNB werden die Raiffeisenbanken in der Gruppe "Regionalbanken und Sparkassen" geführt. Die Migros Bank gehört in die Gruppe "Übrige Banken". Die meisten Raiffeisenbanken sind Aktiengesellschaften. Die Schweizerische Nationalbank ist eine Aktiengesellschaft. 2. SNB 2 Leistungsziel 3.1.6.5 (K1) Welche der nachfolgenden Aussagen zur Schweizerischen Nationalbank SNB sind oder? 4 x ½ Punkt Eine Hauptaufgabe der SNB ist die Erleichterung und Sicherstellung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Der Gewinn der Schweizerischen Nationalbank wird jeweils für die AHV-Finanzierung verwendet. Das Repo-Geschäft ist ein wichtiges geldpolitisches Instrument der SNB. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation der Schweiz versucht die SNB durch eine restriktive Geldpolitik die Inflation zu bekämpfen. 2

3. Gemeinschaftswerke und Interessengemeinschaften 2 Leistungsziel 1.7.3.3 (K1) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Gemeinschaftswerken und Interessengemeinschaften der Banken in der Schweiz sind oder? 4 x ½ Punkt Die SI Group ist ein Gemeinschaftswerk der Schweizer Banken. Die Schweizerische Bankiervereinigung SBVg vertritt die Interessen ihrer Mitglieder gegenüber den Behörden. Die Schweizerische Nationalbank ist ein Gemeinschaftswerk der Schweizer Banken. Die Finanzmarktaufsicht FINMA Ist die Dachorganisation der gesamtschweizerischen, regionalen und lokalen Bankenverbände. 4. Bankengesetz 3 Leistungsziel 1.7.1.1 (K1) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Vorschriften aus dem Bankengesetz sind oder? 6 x ½ Punk Die Vorschriften über Klumpenrisiken besagen, dass ein einzelner Kunde nicht mehr als 2 Kredite bei der gleichen Bank haben darf. Das Bankkundengeheimnis besagt, dass in keinem Fall Auskünfte an Dritte gegeben werden dürfen. Dem Bankengesetz unterstehen auch Privatbanken. Die eigenen Mittel einer Bank müssen in einem angemessenen Verhältnis zu deren Verbindlichkeiten stehen. Es Bedarf einer Bewilligung der Schweizerischen Bankiervereinigung SBVg für die Gründung einer neuen Bank. Eine Bank, die sich zur Annahme von Spargeldern anbietet, muss mindestens einmal jährlich öffentlich Rechnung ablegen. 3

5. Kontosortiment 2 Leistungsziel 1.7.4.1 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den verschiedenen Kontoarten der Banken sind oder? 4 x ½ Punkt Zum Abwickeln des privaten Zahlungsverkehrs eignen sich Sparkonti am besten. Das Kontokorrentkonto wird in häufig von Firmen genutzt. Mit den Einzahlungen auf dem Fondssparkonto werden Anteile von Anlagefonds gekauft. Festgelder sind kurzfristige Anlagen mit einem festen Rückzahlungstermin und einem festen Zins für die ganze Laufzeit. 6. E-Banking 2 Leistungsziel 1.7.6.1 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zum E-Banking sind oder? 4 x ½ Punkt E-Banking eignet sich hauptsächlich für Firmenkunden, für Privatkunden ist es relativ teuer. Alle über E-Banking geführten Konti und Depots unterliegen automatisch dem Einlegerschutz. Über E-Banking kann man auch vom Ausland via Internet auf seine Konti zugreifen. Für die Nutzung von E-Banking benötigt man einen Computer sowie einen Internetanschluss. 4

7. Zahlungsmittel 2 Leistungsziel 1.7.5.2 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zur Maestro-Karte sind oder? 4 x ½ Punkt Für die Maestro-Karte zahlt der Kunde eine Jahresgebühr. Bei Bargeldbezügen im Ausland wird eine zusätzliche Gebühr belastet. Zur Benutzung des Bancomat-Service bedarf es zur Maestro- Karte eines PIN-Codes. Mit der Maestro-Karte ist es nicht möglich Geld vom eigenen Bankkonto am Postomaten zu beziehen. Um sein Fahrzeug zu tanken kann die Maestro-Karte über den Cash-Chip eingesetzt werden. 8. Produkte im Grundpfandgeschäft 3 Leistungsziel 1.7.7.2 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Produkten im Grundpfandgeschäft sind oder? 6 x ½ Punkt Eine an den LIBOR gebundene Hypothek verfügt während der gesamten Laufzeit über einen fixen Zinssatz. Bei einer variablen Hypothek passen sich die Zinssätze laufend den aktuellen Marktbedingungen an. Die Laufzeit einer Festhypothek beträgt immer 5 Jahre. Eine an den LIBOR gebundene Hypothek ist besonders interessant bei sinkenden Zinsen. Bei einer variablen Hypothek wird der Zinssatz alle 6 Monate angepasst. Der Ausstieg aus einer Festhypothek ist für den Kunden oft mit hohen Kosten verbunden. 5

9. Lombardkredit 2 Leistungsziel 1.7.7.6 (K3) Welche der nachfolgenden Aussagen zum Lombardkredit sind oder? 4 x ½ Punkt Als Sicherheit für einen Lombardkredit akzeptiert die Bank kurante Wertpapiere. Unter Nachdeckung versteht man die Nachlieferung von weiteren Wertpapieren ins Depot als zusätzliche Sicherheit. Bei einer allgemeinen Faustpfandverschreibung werden alle jetzigen und zukünftigen Sicherheiten abgetreten. Namenaktien können nicht für einen Lombardkredit verpfändet werden. 10. Begriffe aus dem Liegenschaftengeschäft 2 Leistungsziel 1.7.9.5 (K3) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Begriffen aus dem Liegenschaftengeschäft sind oder? 4 x ½ Punkt Der Gebäudewert und der Landwert unterliegen der Altersentwertung. Der Ertragswert bei einem Mehrfamilienhaus entspricht den jährlichen Mietzinseinnahmen. Bei Immobilien werden üblicherweise der Gebäudewert in m 3, der Landwert in m 2 bemessen. Eine Bank gewährt die 1. Hypothek bei einem Einfamilienhaus im Rahmen von ca. 2/3 des Verkehrswertes. 6

11. Anwendung von Risikoklassen kommunizieren 2 Leistungsziel 1.7.9.7. (K3) Welche der nachfolgenden Aussagen zu den Risikoklassen sind oder? 4 x ½ Punkt Der Kreditzinssatz richtet sich nie nach der Risikoklasse des Schuldners sondern nach der Güte der Sicherheiten. Die Branche, in welcher eine Unternehmung tätig ist, bildet einen Faktor bei der Einteilung von Risikoklassen. Die Risikoklassen bzw. Ratings von Unternehmungen werden im Rahmen der jährlichen Kreditüberprüfung nicht berücksichtigt oder angepasst. Der Zusammenschluss oder der Verkauf einer Unternehmung kann zur Anpassung der Risikoklasse führen. 12. Voraussetzungen zur Auszahlung eines Kredites erkennen 3 Leistungsziel 1.7.9.10 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zur Auszahlung eines Kredites sind oder? 6 x ½ Punkt Folgende werden bei einer Versicherungspolice als Kreditsicherheit überprüft : Rückkaufswert, Begünstigtenklausel, Notifikation. Ein Lombardkredit darf erst ausbezahlt werden, wenn alle Wertschriften im Depot des Kreditnehmers vorhanden sind. Der Kreditvertrag eines kommerziellen Kunden muss von allen zeichnungsberechtigten Organen gemäss HR-Auszug unterzeichnet sein. Ein Kreditvertrag muss grundsätzlich immer vom Ehepartner unterzeichnet werden. Eine Hypothek kann ohne Probleme vor der Bereitstellung der eigenen Mittel des Kunden ausbezahlt werden. Gemäss Konsumkreditgesetz besteht für Kredite in diesem Bereich eine Auszahlungsfrist von 10 Tagen. 7

13. Eigenschaften und Risiken von Edelmetallanlagen beschreiben 2 Leistungsziel 1.7.14.1 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu Edelmetallen sind oder? 4 x 1/2 Punkt Die wichtigsten Handelsplätze für Gold sind Moskau und Genf. Kupfer, Platin und Zink werden regelmässig von den Banken gehandelt. Palladium wird vor allem in der Technik und zur Legierung mit anderen Edelmetallen verwendet. Die Feinheit bezeichnet den Anteil des reinen Edelmetalls an einer Metalllegierung, ausgedrückt in Promille. 14. Depot / Safe / Tresorfach auswählen 2 Leistungsziel 1.7.16.7 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu Depot, Safe und Tresorfach sind oder? 4 x 1/2 Punkt Für Dokumente und Briefmarken bietet die Bank das offene Depot an, damit die Kunden jederzeit über den Inhalt verfügen können. Offene Depots können auch Spezialformen wie das Gemeinschaftsdepot oder das Nutzniessungsdepot gewählt werden. Die Bank darf zur Deckung von unbezahlten Schrankfachmieten die deponierten Gegenstände aus dem Tresorfach beschlagnahmen. Dieses Recht nennt man Retentionsrecht des Vermieters. Für das Tresorfach bedarf es einer separaten Unterschriftenkarte. 8

15. Kennzahlen berechnen 2 Leistungsziel 1.7.16.12 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu relevanten Kennzahlen von Aktien und Obligationen sind oder? 4 x 1/2 Punkt Das P/E vergleicht den Gewinn pro Aktie, abzüglich der ausgeschütteten Dividende mit dem aktuellen Aktienkurs. Price/Earning Ratios können nur innerhalb der gleichen Branche verglichen werden. Bei einem Zerobond entspricht der Zinssatz immer der Rendite auf Verfall. Die Wandelparität entspricht dem Preis einer Aktie beim Bezug über die Wandelanleihe. 16. Optionen 2 Leistungsziel 1.7.10.7 (K2) Welche der nachfolgenden Aussagen zu Optionen sind oder? 4 x ½ Punkt Optionen werden immer an der Aktienbörse gehandelt. Um sich vor sinkenden Kursen zu schützen wird eine Put- Option verkauft (Short-Put). Um überproportional von steigenden Kursen zu profitieren, kann eine Call-Option gekauft werden (Long Call). Der Wert einer Option setzt sich in jedem Fall folgendermassen zusammen: Optionspreis = Innerer Wert + Zeitwert 9

17. Strukturierte Produkte 4 Leistungsziel 1.7.10.8 (K2) Welche der drei Kategorien von strukturierten Produkten passen zu folgenden Aussagen. Ordnen Sie jeder Aussage genau eine Kategorie zu. 8 x ½ Punkt Aussage Partizipations- Produkte (Zertifikate) Renditeoptimierungs-Produkte (Maximalrendite) Kapitalschutz- Produkte Ich möchte von stark steigenden Kursen profitieren. Ich möchte auf keinen Fall Verluste machen (Gegenparteienrisiko wird nicht berücksichtigt). Ich erwartet gleichbleibende Kurse und möchte von dieser Situation profitieren. Ich möchte in einen China- Index oder einen China- Basket investieren. Ich verzichte auf das mögliche Gewinnpotential eines Basiswerts. Ich möchte am Ende der Laufzeit 90% - 100% meines eingesetzten Kapitals zurück erhalten Ich bevorzuge eine konservative Anlagestrategie. Ich erhalte eine Zinszahlung oder einen Coupon 10

18. Bankkundengeheimnis 3 Leistungsziel 1.7.1.2 (K2) Das Bankkundengeheimnis wird gerade in der jetzigen Zeit international heftig diskutiert. a) Nennen Sie Sinn und Zweck des Bankkundengeheimnisses. 1 Punkt Schutz der Privatsphäre von Bankkunden Oder Schutz vor Zugriff / Eingriff seitens Dritten Bzw. Sinngemäss b) Welcher Vorwurf wird aktuell von verschiedenen Staaten primär gegen das Bankkundengeheimnis bzw. die Schweiz erhoben? 1Punkt Bankkundengeheimnis wird zur Förderung von Steuerhinterziehung bzw. Steuerbetrug genutzt Bzw. sinngemäss c) Nennen Sie in Stichworten einen Zusammenhang zwischen dem Bankkundengeheimnis und der Quellensteuer. 1 Punkt Die Quellensteuer entschädigt den Staat für nicht deklarierte Erträge und Einkommen aus Zinsen oder Die Quellensteuer soll die Steuerhinterziehung verhindern 11

19. Volkswirtschaftliche Aufgaben der Banken 3 Leistungsziel 3.1.7.1 (K2) Die Banken nehmen verschiedene volkswirtschaftliche Aufgaben war. Nennen Sie die drei volkswirtschaftlichen Aufgaben der Banken und jeweils eine konkretes Beispiel einer Tätigkeit. 6 x 1/2 Punkt Volkswirtschaftliche Aufgabe Kapital- und Kreditvermittlung Zahlungsvermittlung oder Zahlungsverkehr Wertschriftengeschäft und Vermögensverwaltung (sinngemässe Bezeichnung) Konkretes Beispiel / Tätigkeit Passivgeschäft Entgegennahme von Kundengeldern oder Aktivgeschäft Vergabe von Krediten alle ZV Transaktionen alle WS Transaktionen 20. Konjunkturzyklus 4 Leistungsziel 3.1.6.4 (K2, K3) Der Verlauf der Wirtschaft unterliegt zyklischen Schwankungen a) Nennen Sie die vier Phasen in einem Konjunkturzyklus 4 x ½ Punkt Aufschwung / Boom oder Hochkonjunktur / Abschwung oder Rezession / Tief oder Depression Begriffe sollen sinngemäss sein b) In welcher Phase befindet sich die Schweizer Wirtschaft aktuell? ½ Punkt Rezession bzw. Abschwung oder Tief bzw. Depression 12

c) Welche Auswirkungen hat die aktuelle wirtschaftliche Situation in der Schweiz auf die Inflationsrate? Begründen Sie Ihre Antwort stichwortartig. 2 x ½ Punkt Die Inflationsrate sinkt bis hin zur Deflation bzw. die Inflationsrate ist tief (1/2 Pt.) Alle Parteien im Wirtschaftskreislauf sind sehr zurückhaltend mit den Ausgaben. Der Konsum und die Investitionen sind rückläufig, der Geldumlauf verlangsamt sich, die Geldmenge nimmt ab. (1 Pt.) 21. Bankenstruktur 2 Leistungsziel 1.7.3.1 (K2) Für den Vergleich verschiedener Bankentypen in der Schweiz können unterschiedliche Kriterien herangezogen werden z.bsp. Managementstruktur, Organisation, etc. Nennen Sie vier andere sinnvolle Kriterien für eine Unterscheidung von Banken. 4 x ½ Punkt Geographische Verbreitung Rechtsform Produkte- und Dienstleistungsangebot Bilanzsumme Kundenstruktur Anzahl Mitarbeitende Gewinn- und Verlustzahlen 13

22. Gemeinschaftswerke 2 Leistungsziel 1.7.3.3 (K1) Die Schweizer Banken unterhalten verschiedene Gemeinschaftswerke. Nennen sie zwei Aufgabenbereiche resp. Tätigkeiten der Schweizer Banken, die heute weitgehend durch Gemeinschaftswerke wahrgenommen werden. 2 x 1 Punkt Zahlungsverkehr, Ausbildung, Börsenhandel, Informationssysteme 23. Zahlungsarten, Zahlungsmittel 4 Leistungsziel 1.7.5.1 (K2), 1.7.5.2 (K3) Ihr Kunde Max Müller hat einen Termin vereinbart. Er hat verschiedene Zahlungen zu tätigen und erkundigt sich auf welche Art er dies erledigen kann. a) Geben Sie für jede der folgenden Situationen an, wie der Kunde die Zahlungen am sinnvollsten erledigen kann. 4 x ½ Punkt Situation Monatsrechnung Handy Zahlung tätigen mit LSV, Zahlungsauftrag Miete Autoabstellplatz Dauerauftrag, Zahlungsauftrag Ersteigerung einer Jacke aus dem Ausland via e-bay Kreditkarte Bestellung von Büchern via Katalog in der Schweiz Zahlungsauftrag, Kreditkarte 14

Herr Müller wird in 3 Monaten eine Weltreise antreten und erkundigt sich über mögliche Reisezahlungsmittel. Er hat auch einige Fragen zum Reisecheck. b) Welche zwei Vorteile bieten Reisecheck dem Kunden bei seiner Weltreise? 2 x ½ Punkt Ersatz bei Verlust / Sicherheit Bargeldlos bezahlen Kein Risiko von Falschgeld Günstigere Wechselkurse c) Welche weiteren Reisezahlungsmittel würden Sie dem Kunden, ausser den Reisechecks empfehlen? Nennen Sie zwei. 2 x ½ Punkt Maestro Bargeld in CHF Bargeld in FW Kreditkarte Travel Cash 24. Kontosaldierung 6 Leistungsziel 1.7.4.3 (K3) Einer Ihrer langjährigen Kunden, Herr Athos Valli, hat beschlossen seine Bankbeziehungen zu Ihrer Bank zu kündigen, da er definitiv ins Ausland zieht. Herr Valli besitzt bei Ihrer Bank folgende Konti, die es nun zu schliessen gilt: Privatkonto CHF 5'800.-- Sparkonto CHF 55'000.-- Wertschriftendepot CHF 120'000. unter Vermögensverwaltung Safe a) Welche Schritte, Abklärungen müssen Sie unternehmen um das Privatkonto von Herrn Valli zu schliessen? Nennen Sie zwei Schritte. 2 x 1 Punkt Saldo überprüfen / DA, LSV löschen / Karten einverlangen / 15

b) Welche Schritte, Abklärungen müssen Sie bei der Schliessung des Wertschriftendepots durchführen? Nennen Sie zwei Schritte. 2 x 1 Punkt Belastung Depotgebühren / Belastung Gebühren VV-Mandat / Übertragung oder Auslieferung WS auf anderes Depot / Ausstehende Verwaltungshandlung vornehmen c) Was müssen Sie bei der Schliessung des Safes beachten? Nennen Sie zwei Schritte. 2 x 1 Punkt Belastung Gebühren / Einzug Schlüssel / Zugangsberechtigungen löschen / Vollmachten überprüfen und löschen 16

25. Banknoten und Münzen 3 Leistungsziel 3.1.6.2 (K2, K3) Die Ausgabe von Noten in der Schweiz ist gesetzlich geregelt. a) Wer hat in der Schweiz das Recht gesetzliche Vorschriften über das Geldwesen zu erlassen und Zahlungsmittel herzustellen? ½ Punkt Der Bund b) Wie wird dieses Recht genannt? ½ Punkt Münz-, Geld- oder Währungshoheit c) Die Schweizer Banknoten haben verschiedenen Sicherheitsmerkmale. Nennen Sie zwei verschiedene Sicherheitsmerkmale. 2 x ½ Punkt Zauberzahl, Wasserzeichen, Farbzahl, Tanzzahl, Lochzahl, Chamäleonzahl, Ultraviolettzahl, Gitterzahl, Kippeffekt, Sicherheitsfaden Ein Kunde kommt an Ihren Schalter. Er hat beim Umzug noch eine alte Schweizer Banknote gefunden, die offiziell nicht mehr gültig ist und von der SNB zurückgerufen wurde. d) Der Kunde will die Banknote dennoch einlösen. Was antworten Sie ihm? 1 Punkt Er muss zur SNB, da die Nationalbank verpflichtet ist, zurückgerufene Banknoten bis 20 Jahre umzutauschen. Auch die meisten Kantonalbanken nehme die alten Noten im Namen der SNB zurück. 17

26. Finanzierung einer Privatliegenschaft 8 Leistungsziel 1.7.7.3 (K3), 1.7.9.3 (K6), 1.7.9.10 (K3) Familie Huber interessiert sich für den Kauf eines Einfamilienhauses. Nach langem Suchen sind sie nun fündig geworden und haben die Möglichkeit ein 6,5 Zimmer Wohnhaus an ruhiger Lage in Wohlen (Kanton Aargau) zum Preis von CHF 790'000.-- zu erwerben. Für Familie Huber haben Sie die folgende Tragbarkeitsberechnung erstellt: 1. Hypothek (65%) CHF 513'500.-- 2. Hypothek (15%) CHF 118'500.-- Total Hypotheken CHF 632 000.-- Eigene Mittel CHF 158 000.-- Zinskosten 5,5% von CHF 632 000.-- CHF 34 760.-- Amortisation 1% von 632 000.-- CHF 6'320.-- Nebenkosten 1% von CHF 790'000.-- CHF 7'900.-- Total Kosten CHF 49'980.-- a) Herr Huber verfügt über ein Einkommen von CHF 160'000.--. Beurteilen Sie ob die Kreditfähigkeit im vorliegenden Fall gegeben ist. Begründen Sie Ihren Entscheid in ganzen Sätzen. 2 Tragbarkeit ist gegeben da (1 Pt.) Das Einkommen von Herrn Huber mehr als 3 mal grösser ist als die Kosten oder Die Kreditfähigkeit gegeben ist (1 Pt.) b) Neben der Kreditfähigkeit spielt auch die Kreditwürdigkeit bei der Bonitätsprüfung eine wichtige Rolle. Begründen Sie in ganzen Sätzen warum die Beurteilung der Kreditwürdigkeit im vorliegendem Fall wesentlich schwieriger ist als die Beurteilung der Kreditfähigkeit 1 Punkt Die Kreditfähigkeit kann aufgrund des Einkommens / Kennzahlen von Herrn Huber berechnet werden oder Bei der Beurteilung der Kreditwürdigkeit spielt die Menschenkenntnis des Kundenberaters eine wichtige Rollen 18

PRÜFUNG BFE 2009 LÖSUNGENSERIE 2 Familie Huber überlegt sich ein allfälliges Hypothekardarlehen direkt oder indirekt zu amortisieren. c) Nennen Sie in Stichworten 2 Vor- und 1 Nachteil der indirekten Amortisation gegenüber einer direkten Amortisation. 3 Zwei Vorteile der indirekten Amortisation Hypothekarschuld bleibt konstant hoch; der ganze Schuldbetrag kann bei der Vermögenssteuer abgezogen werden Das Kapital auf dem 3. Säule Konto muss nicht als Vermögen versteuert werden Der amortisierte Betrag kann vollumfänglich bei der Einkommensteuer abgezogen werden Ein Nachteil der indirekten Amortisation Hypothekarschuld bleibt konstant hoch; die Tragbarkeit muss gegeben sein Das Kapital auf dem 3. Säule Konto ist für andere Möglichkeiten blockiert Beim Bezug des Guthabens auf dem 3. Säule Konto wird eine Steuer fällig Im Zusammenhang mit dem Kauf der Liegenschaft hat Herr Huber nicht alle Fachbegriffe verstanden. d) Erklären Sie Herrn Huber in einem ganzen Satz was ein Grundbuchauszug ist. 1 Punkt Beim Grundbuchauszug handelt es sich um eine Abschrift aller zu einem Grundstück gehörenden Grundbucheintragungen. e) Erklären Sie Herr Huber zudem in einem Satz was ein Katasterplan ist. 1 Punkt Der Katasterplan ist die grafische, genaue massstäbliche Darstellung der Grundstücke des Katasters. Im Kataster werden alle Grundstücke nach ihrer Lage, Nutzung, Grösse, etc. verzeichnet und dargestellt. 19

27. Produkte im kommerziellen Faustpfandgeschäft unterscheiden 3 Leistungsziel 1.7.8.4. (K2) Eine Unternehmung plant die Anschaffung einer Produktionsmaschine im Wert von CHF 100'000.--. Nachdem sie sich für einen bestimmten Maschinentyp entschieden hat, plant sie nun die Finanzierung der Investition. a) Die Unternehmung verfügt über liquide Mittel zum Kauf der Maschine von CHF 30'000. und wünscht die Aussetzung einer Kreditlimite von CHF 70'000. auf dem selben Kontokorrent. Ist diese Form des Kredits sinnvoll? Begründen Sie Ihre Antwort. 1 1/2 Nein (1/2 Pt.) Investitionskredite werden üblicherweise als Darlehen oder als Fester Vorschuss vergeben. Es findet eine regelmässige Rückzahlung des Kredits statt. (1 Pt.) b) Als Sicherheit kann die Unternehmung entweder erstklassige Wertpapiere im Obligationenbereich verpfänden oder einen Schuldbrief im 2. Rang auf eine Werkhalle aufstocken. Welche Sicherheit bevorzugt die Bank? Begründen Sie Ihre Antwort mit zwei Argumenten. 1 1/2 Die Verpfändung von Wertpapieren (1/2 Pt.) Die Verwertung der Wertpapiere ist für die Bank mit weniger Aufwand verbunden als der Zugriff auf eine Immobilie. (1 Pt.) 20

28. Ungedeckte Kredite erklären 4 Leistungsziel 1.7.8.7. (K2) Nicht alle Blankokredite bergen die gleichen Risiken für die Bank. Eine neue Aktiengesellschaft, welche durch drei dynamische Unternehmer gegründet wurde, beantragt bei Ihrer Bank einen Blankokredit von CHF 100'000.--. Das Aktienkapital der Unternehmung beträgt CHF 150'000. und wurde vollständig durch die drei genannten Aktionäre eingebracht ; diese sind Ihrer Bank bereits als Privatkunden im Bereich Hypotheken und Anlagen bekannt. a) Weshalb birgt die Vergabe eines Blankokredits an eine AG in diesem Fall ein höheres Risiko für die Bank als die Vergabe an eine Kollektivgesellschaft? 1 Punkt Bei einer Personengesellschaft haften die Inhaber automatisch auch mit ihrem privaten Vermögen. Bei der AG haftet nur das Aktienkapital. b) Die AG kann keinerlei Realsicherheiten anbieten. Welche anderen Möglichkeiten bieten sich der Bank als Zusatzsicherheit an? Nennen Sie zwei Möglichkeiten. 2 x 1 Punkt Bürgschaft der Aktionäre Verpfändung von Ansprüchen aus Geschäften Abtretung von Debitoren Verpfändung von Werten ausserhalb der AG Todesfallrisikopolicen der Aktionäre z.g. AG c) Kann, aufgrund des Aktienkapitals der AG, ein Blankokredit von CHF 100'000. grundsätzlich bewilligt werden? Begründen Sie Ihre Antwort. 1 Punkt Aufgrund des Eigenkapitals ist der Kredit auf Blankobasis zu hoch. 21

PRÜFUNG BFE 2009 LÖSUNGENSERIE 2 29. Kundendepot analysieren 3 Leistungsziel 1.7.16.3 (K4) Sie hatten soeben ein Gespräch mit einem Neukunden aus Deutschland, der sich entschliesst sein gesamtes Wertschriftendepot zu Ihrer Bank zu transferieren, weil er mit der Beratung der bisherigen Bank nicht mehr zufrieden ist. a) Er hat Ihnen seinen aktuellen Vermögensausweis hinterlassen und sie gebeten, diesen zu analysieren. Notieren Sie in Stichworten vier Auffälligkeiten. 4 x ½ Punkt Saldo/ Nominal in EURO Titel / Laufzeit Aktueller Kurs Rendite Marktwert in EUR In % 150 269 Kontokorrent-Konto 0.00% 150 269 32.6 10 000 6.55% Gazprom 13.01.2011 90 000 5.25% Toyota Motor 04.07.2011 55 000 5.00% Toyota Motor 08.09.2011 150 000 4.60% Griechenland 20.05.2013 90.00% 14.29% 9 000 1.9 106.55% 2.39% 95 895 20.8 104.80% 3.02% 57 640 12.5 98.95% 4.84% 148 425 32.2 Total 461 229 100 Nur Obligationen vorhanden Hoher Kontosaldo ohne Verzinsung Klumpenrisiken: Mehr als 30% in die Griechenland-Obligationen investiert Zwei Anleihen des gleichen Schuldners vorhanden Toyota Keine optimale Streuung der Fälligkeiten, drei der vier Obligationen im 2011 fällig Bonitätsproblem bei der Gazprom-Obligation, Rendite bei 14.29%! 22

Aus dem Kundengespräch heraus und mit Hilfe des Risikofragebogens hat sich ergeben, dass der Neukunde ein Kundenprofil Ausgewogen/Balanced aufweist. b) Welcher Anlagestrategie entspricht das Depot Ihres Neukunden? Begründen Sie Ihre Antwort in Stichworten. 2 x ½ Punkt Fixed Income / Festverzinslich (1/2 Pt.) Es befinden sich ausschliesslich Zinspapiere im Depot (1/2 Pt.) 30. Rating und Renditeberechnung einer Obligation erklären 3 Leistungsziel 1.7.16.11 (K2, K3) Ein Kunde von Ihnen entschliesst sich in die folgende Emerging Market-Obligation zu investieren und hat verschieden Fragen an Sie: Währung US Dollar Zinssatz 9.25% Emittent Republic of Uruguay Restlaufzeit 7 Jahre Aktueller Kurs 105.75% Rating Ba3/BB a) Zuerst möchte er von Ihnen wissen, welchen Einfluss eigentlich das Rating auf eine Obligation hat. Erklären Sie ihm den Zusammenhang in ganzen Sätzen. 1 Punkt Das Rating beeinflusst den Zinssatz bei gutem Rating muss der Emittent weniger bezahlen; schlechtes Rating bedingt einen teureren Zinssatz. 23

b) Der Kunde möchte nun wissen, wie hoch die Rendite bei dieser Obligation ist. Berechnen Sie die Rendite auf Verfall aufgrund des durchschnittlich eingesetzten Kapitals, auf zwei Kommastellen genau. 2 Zins: 9.25% Kapitalverlust: -0.82% (105.75% - 100% = -5.75% / 7 J) Ertrag p.a.: 8.43% (1 Pt.) Rendite auf Verfall: 8.19% (1 Pt.) 105.75% + 100% / 2 x 100 Die Berechnung mittels Formel gilt auch als 2 Pt. 31. Optionsanleihe beschreiben 3 Leistungsziel 1.7.16.14 (K2, K3) Als mögliche Wiederanlagemöglichkeit für eine bevorstehende Fälligkeit, haben Sie einer Kundin unter anderem auch die folgende Optionsanleihe empfohlen: 1.75% Syntax AG, 2001 08.10.2010. Eine Obligation mit Nominalwert CH 5 000 ist versehen mit 245 Optionsscheinen. 25 Optionsscheine berechtigen zum Erwerb einer Namenaktie der Syntax AG zu CHF 910 bis zum Verfall der Obligation. Kurs der Optionsanleihe (cum) 109% Kurs der Optionsanleihe (ex) 98% Kurs des Optionsscheins (Warrants) CH 22 Kurs der Namenaktie CHF 1 240 a) Erklären Sie der Kundin jeweils in einem ganzen Satz, was die beiden Begriffe cum und ex bedeuten. 2 x ½ Punkt Cum = Börsennotierung Obligation + Optionsschein/Warrant Ex = Börsennotierung nur der Obligation 24

b) Berechnen Sie für die Kundin die Optionsparität und die Optionsprämie auf zwei Kommastellen genau. 2 x 1 Punkt Kauf von 25 Optionen zu CHF 22.-- = CHF 550. Erwerb der Aktie über Option = CHF 910. Optionsparität = CHF 1'460. ( 1Pt.) Kauf Aktie via Optionsanleihe = CHF 1'460. Kauf Aktie via Börse = CHF 1'240. Differenz z.g. Variante Börse = CHF 220. Optionsprämie (220 / 1240 x 100) = 17.74% (1Pt.) Berechnung mittels Formel gilt auch als (2 Pt.) 25

32. Rechte der Aktionäre 4 Leistungsziel 1.7.10.2 (K2) Der Besitzer von Aktien kommt in den Genuss von Mitgliedschafts- und Vermögensrechten. Tragen Sie je zwei Mitgliedschafts- und Vermögensrechte in die untenstehende Tabelle ein und beschreiben Sie diese Rechte in ganzen Sätzen. 4 Beispiel: Mitgliedschaftsrechte Beispiel: Aktives und passives Wahlrecht Bei der Wahl der Gesellschaftsorgane hat der Aktionär das Recht zu wählen (aktiv). Er hat aber auch die Möglichkeit, gewählt zu werden (passiv). Mitgliedschaftsrechte Stimmrecht + Erklärung Vermögensrechte Recht auf Dividende + Erklärung Kontrollrecht + Erklärung Recht auf Anteil am Liquidationserlös + Erklärung Aktives und passives Wahlrecht + Erklärung Recht auf Bezug von neuen Aktien bei Kapitalerhöhung + Erklärung Recht auf Anfechtung von GV- Beschlüssen + Erklärung Für jedes korrekte Recht ½ Pt. für jede sinngemässe Erklärung ½ Pt. 26

33. Optionen 2 Leistungsziel 1.7.10.7 (K2) EURE-Optionen und Warrants unterscheiden sich in verschiedenen n. Beschreiben Sie den folgenden Unterschied in Stichworten. 2x 1 Punkt Handelsplatz Eurex-Option EURE (1/2 Pt.) Eigenes Handelsystem und Börsenplatz Warrants SI Exchange / SCOACH / (SW) (1/2 Pt.) Ableger der offiziellen CH- Aktienbörse 34. Auftragsarten 3 Leistungsziel 1.7.12.2 (K2) Frau Fröhlich hat vor einigen Monaten einen Bestens-Börsenauftrag für Nestlé-Aktien erteilt und bis heute bereits einen Buchgewinn mit Ihren Nestlé-Aktien eingefahren. Nun plant Frau Fröhlich einen längeren Sprachaufenthalt im Ausland und möchte sich gegen allfällige Kursverluste absichern. Beraten Sie Frau Fröhlich: a) Welche Auftragsart würden Sie Frau Fröhlich empfehlen? Erklären Sie ihr die Funktionsweise der Auftragsart und beschreiben Sie Ihr je einen Vor- und Nachteil dabei. 3 Börsenauftragsart: Stopp-Loss oder Stopp Limit (1 Pt.) Funktionsweise: (1 Pt.) Sobald der als Trigger vermerkte Börsenkurs erreicht ist, geht der Auftrag Bestens ins Orderbook oder Sobald der als Trigger vermerkte Börsenkurs erreicht ist, geht der Auftrag Limitiert ins Orderbook Vorteil: Nur wenn das Kursniveau einen bestimmten Wert unterschreitet wird der Auftrag ausgeführt. Nachteil: Der Auftrag wird allenfalls gar nicht oder zu einem unbestimmten Preis ausgeführt. 27