Financial Markets Prepared by: Fernando Quijano and Yvonn Quijano CHAPTER 4 CHAPTER4 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
4-1 Die Geldnachfrage Wir haben Vermögen und müssen entscheiden, wie wir das anlegen. Wir beschränken uns auf 2 Möglichkeiten: Geld kann man zur Abwicklung von Transaktionen verwenden, es bringt jedoch keine Zinsen. Es gibt zwei Arten von Geld: Bargeld und Sichtguthaben. Festverzinsliche Wertpapiere (Bonds) generieren einen positiven Zinssatz i, jedoch kann man sie nicht für Transaktionen verwenden. Die Diskussion wäre ähnlich für alternative Anlageformen. 2 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Die Geldnachfrage Das optimale Verhältnis zwischen Geld und Bonds hängt von zwei Variablen ab: Das Transaktionsvolumen Der Zinssatz, der auf Wertpapiere gezahlt wird 3 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Die Geldnachfrage Die Geldnachfrage: M d = $ YL( i) ( ) Steigt proportional mit dem Nominaleinkommen ($Y) an (aufgrund des Transaktionsmotivs/-volumens) und Hängt negativ von den Zinssätzen ab (L(i) mit Minuszeichnen): bei höheren Zinssätzen wird es relativ attraktiver sein Vermögen in bonds anzulegen 4 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Die Ableitung der Geldnachfrage Figure 4-1 Die Geldnachfrage Bei gegebenem Nominaleinkommen geht die Geldnachfrage mit steigendem Zinssatz zurück. Bei gegebenem Zinssatz verschiebt ein Anstieg des Nominaleinkommens PY die Geldnachfragekurve nach rechts 5 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
4-2 Die Bestimmung des Zinssatzes. i Jetzt nehmen wir an, dass Agents nur Geld in Form von Bargeld halten und keine Sichtguthaben besitzen. Dies bedeutet, dass die gesamte Geldmenge aus dem von der Notenbank ausgegebenen Bargeld besteht. Erst später werden wir Money multiplier einführen. 6 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Geldnachfrage, Geldangebot, und der Gleichgewichtszinssatz Gleichgewicht auf dem Geldmarkt stellt sich ein, wenn das Geldangebot der Geldnachfrage entspricht.. Das heißt: Money Supply = Money demand Diese Gleichgewichtsbedingung nennen wir LM Gleichung. M = $ YL( i) 7 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Geldnachfrage, Geldangebot, und der Gleichgewichtszinssatz Figure 4-2 Der Gleichgewichtszins auf Geld- und Finanzmarkt Der Zinssatz spielt sich im Gleichgewicht so ein, dass die (zinsabhängige) Geldnachfrage dem Geldangebot entspricht. 8 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Geldnachfrage, Geldangebot, und der Gleichgewichtszinssatz Figure 4-3 Die Auswirkung eines höheren Nominaleinkommens auf den Gleichgewichtszins Mit steigendem Nominaleinkommen verschiebt sich die Geldnachfragekurve nach rechts, der Gleichgewichtszins steigt. 9 of 2006 36 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Geldnachfrage, Geldangebot, und der Gleichgewichtszinssatz Figure 4-4 Die Auswirkung eines höheren Geldangebots auf den Gleichgewichtszins Eine Zunahme des Geldangebots verschiebt die Geldangebotskurve nach rechts; der Gleichgewichtszins sinkt. 102006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Money and the Interest Rate: The Evidence = L(i) M d $Y Mit dieser Gleichung können wir das Verhältnis der Geldnachfrage zum Zinssatz bestimmen. Weil L(i) negativ vom Zinssatz i abhängt, bedeutet diese Gleichung: Bei niedrigen Zinsen ist L(i) hoch, deshalb ist die Geldnachfrage dividiert durch das Nominaleinkommen, der Kassenhaltungskoeffizient, auch hoch. 112006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Money and the Interest Rate: The Evidence Figure 4-1 Kassenhaltungskoeffizient und Zinssatz, Vereinigte Staaten, 1970-2005 122006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Money and the Interest Rate: The Evidence Wir können zwei Beobachtungen aus Figure/Abbildung 4-1 ableiten: Der Kassenhaltungskoeffizient hat stetig abgenommen. Der Kehrwert des Kassenhaltungskoeffizienten, also das Nominaleinkommen dividiert durch die Geldmenge, wird oft die Umlaufgeschwindigkeit (Velocity) des Geldes genannt. Die velocity hat aufgrund technischer Änderungen zugenommen. Es gibt einen negativen Zusammenhang zwischen der jährlichen Veränderung des Kassenhaltungskoeffizienten und der jährlichen Veränderung des Zinssatzes. 132006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Money and the Interest Rate: The Evidence Figure 4-2 Änderungen des Zinssatzes gegen Änderungen des Kassenhaltungskoeffizienten Ein Anstieg des Zinssatzes führt in der Regel zu einem Rückgang des Kassenhaltungskoeffizienten. 142006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Geldnachfrage, Geldangebot, und der Gleichgewichtszinssatz Figure 4-4 Die Auswirkung eines höheren Geldangebots auf den Gleichgewichtszins Eine Zunahme des Geldangebots verschiebt die Geldangebotskurve nach rechts; der Gleichgewichtszins sinkt. 152006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Offenmarktgeschäfte Über Offenmarktgeschäfte, die am offenen Markt für Wertpapiere (bonds) durchgeführt werden, steuern Zentralbanken in modernen Volkswirtschaften die Geldmenge. Wenn die Zentralbank Wertpapiere kauft, bezahlt sie diese mit Geld. Deshalb steigt die Geldmenge. Es handelt sich dabei um eine expansive Offenmarktoperation. Wenn die Zentralbank Wertpapiere verkauft, bekommt sie Geld dafür. Deshalb sinkt die Geldmenge. Wir sprechen von einer kontraktiven Offenmarktoperation. 162006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Bond Prices and Bond Yields Wie ist das Verhältnis zwischen dem Preis und der Rendite eines Wertpapiers: Die Rendite eines Bonds mit face value von 100 (also Zahlung von 100 nächstes Jahr) ist: (100 - P B )/P B. Also die Rendite ist: i = $100 $ P $ P B B $100 $ P = B 1 + i Wenn i ansteigt, sinkt P B. Wenn der Preis jetzt höher ist, bekommt man weniger Rendite bei gegebenem face value. 172006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Bond Prices and Bond Yields Figure 4-5 Die Bilanz der Zentralbank und die Wirkung einer expansiven Offenmarktpolitik (a) Die Aktiva der Zentralbank bestehen aus den Wertpapieren, die sie hält. Ihre Passiva entsprechen der Geldmenge. (b) Bei einer expansiven Offenmarktpolitik kauft die Zentralbank Wertpapiere und stellt in gleichem Umfang zusätzliches Geld bereit. 182006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Bestimmt die Zentralbank die Geldmenge oder die Zinsen? Figure 4-4 Wenn die Zentralbank den Zinssatz bestimmt, bestimmt sie damit auch die Geldmenge und vice versa, für eine gegebene Geldnachfrage. 192006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
4-3 The Determination of the Interest Rate, II Finanzintermediären sind Institutionen die Einlagen von Privatpersonen und unternehmen erhalten und damit Wertpapiere oder Aktien kaufen oder auch Kredite an andere Privatpersonen oder Unternehmen schulden. Geschäftsbanken sind auch Finanzintermediären wobei einen Teil ihre Verbindlichkeiten aus Geld besteht, die Sichtguthaben. Geschäftsbanken behalten einen Teil der eingezahlten Einlagen als Reserven. 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard 20 of 36
What Banks Do Geschäftsbanken halten aus drei Gründen Reserven: 1. Jeden Tag hebt ein Teil der Anleger Geld von ihrem Sichtguthaben ab, während andere Anleger Geld in ihr Sichtguthaben einzahlen. 2. Jeden Tag stellen Personen, die über ein Konto bei der Geschäftsbank verfügen, Ueberweisungen aus zu Günsten von Personen, die ihr Konto bei einer anderen Geschäftsbank führen. 3. Geschäftsbanken mussen Mindestreserve- Verpflichtungen erfüllen. 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard 21 of 36
What Banks Do Die nach Erfüllung der Reserveverpflichtung verbleibenden Einlagen verwenden die Banken um Kredite zu vergeben (70%) und um Wertpapieren zu kaufen (30%) 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard 22 of 36
The Supply and the Demand for Central Bank Money Wir betrachten das Angebot und die Nachfrage von Zentralbankgeld um die Bestimmung des Zinssatzes zu analysieren: Die Nachfrage nach Zentralbankgeld besteht aus der Nachfrage nach Bargeld und der Nachfrage nach Reserven durch die Geschäftsbanken. Das Angebot an Zentralbankgeld wird noch immer direkt durch die Zentralbank gesteuert. Der gleichgewichtige Zinssatz ergibt sich, wenn das Angebot an Zentralbankgeld der Nachfrage nach Zentralbankgeld entspricht. 232006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Supply and the Demand for Central Bank Money Figure 4-7 Bestimmungsfaktoren von Nachfrage und Angebot an Zentralbankgeld 242006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Money Agents müssen jetzt zwei Entscheidungen treffen: - Gesamte Geldnachfrage - Wie viel Bargeld und wie viel Sichtguthaben d d Demand for currency: CU = cm d Demand for checkable deposits: D = ( 1 c) M d 252006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Reserves Je größer der Umfang der Sichteinlagen ist, desto größer sind die Reserven, die eine Geschäftsbank halten muss. Beziehung zwischen Deposits (D) und Reserven (R): R = θd Nachfrage nach Reserven durch Geschäftsbanken ftsbanken: R d = θ( 1 c) M d 262006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Demand for Central Bank Money Die Nachfrage nach Zentralbankgeld ergibt sich als Summe aus der Nachfrage nach Bargeld und der Nachfrage nach Reserven: Nachfrage nach Zentralbankgeld: Also: Mit: d d d H = CU + R H = cm + θ( 1 c) M = [ c + θ( 1 c)] M d d d d M d = $ YL( i) ( ) H d = [ c + θ( 1 c)]$ YL( i) 272006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
What Banks Do Im Gleichgewicht ist das Angebot an Zentralbankgeld (H) gleich der Nachfrage nach Zentralbankgeld (H d ): Oder: H = H d H = [ c + θ( 1 c)]$ YL( i) 282006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Determination of the Interest Rate Figure 4-8 Gleichgewicht auf dem Markt für Zentralbankgeld Der Gleichgewichtszins spielt sich so ein, dass Nachfrage und Angebot an Zentralbankgeld gleich sind. 292006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
The Supply of Money, the Demand for Money and the Money Multiplier Das gesamte Geldangebot ist gleich Zentralbankgeld*Geldschöpfungsmultiplikator (the money multiplier) und muss die Geldnachfrage entsprechen: Also: 1 $ ( ) [ c ( 1 c)] H = + θ YL i Supply of money = Demand for money Um zu unterstreichen, dass das gesamte Geldangebot vom Angebot an Zentralbankgeld abhängt, wird das Zentralbankgeld (H) oft Highpowered money oder monetary base (Geldbasis) genannt. 302006 of 36Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Money Multiplier µ = 1 c + θ 1 c ( ) Der Geldschöpfungsmultiplikator wird größer, wenn: c sinkt: es gibt keinen Multiplikatoreffekt mit Bargeld die Mindestreservequote sinkt: um so weniger Reserven die Privatbanken halten mussen, um so mehr Geld sie schöpfen können 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Wie steuert die Zentralbank Angebot von Zentralbankgeld? Privatbanken mussen mindestreserven halten bei der Zentralbank. Auf diese Reserven bekommen Privatbanken keinen (oder sehr niedrigen) Zinsen, also sie wollen so wenig möglich Reserven bei der ZB halten Wenn eine Privatbank Überschussreserven hat, kann Sie eine andere Privatbank Geld entlehnen. In diesem Interbankmarkt oder Federal Fund Market bezahlen Banken einander Zinsen Die Zentralbank kann das Angebot von Überschussreserven steuern durch das kaufen/verkaufen von Wertpapiere. Indem sie Wertpapiere kauft, haben die Privatbanken mehr Geld und können sie leichter ihre Mindestreservebedingung erfüllen. Der Zinssatz auf dem Interbankmarkt wird also sinken 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Wie steuert die Zentralbank Angebot von Zentralbankgeld? Alternativ: In Europa steuert die Zentralbank durch direkte Kredite an Privatbanken. Die Privatbanken bekommen Geld, womit sie die Mindestreservebedingung erhalten können. Die Privatbanken bezahlen einander normalerweise niedrigeren Zinsen als der Zentralbank und entlehnen normalerweise also lieber Geld bei anderen Privatbanken In der Krise stieg der Interbankzinssatz, Libor, richtig an, die Banken hatten kein Vertrauen mehr in einander und wollten lieber Zentralbankkredite Der Zinssatz auf Kredite von der Zentralbank bestimmt also der Zinssatz auf andere Kredite, zum Beispiel der Zinssatz auf einem Sparkonto 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Wie funktioniert die Geldschöpfungsmultiplikator? Nehmen wir an dass es kein Bargeld gibt, nur Sichtguthaben Die Mindestreservequote ist 0,1. Die Zentralbank kauft ein Wertpapier von $100 und bezahlt mit Geld Das Geld stellt der Verkäufer von dem Wertpapier auf einen Sichtguthaben Die Privatbank muss $10 Reserven halten und kann mit $90 erneut ein Wertpapier kaufen Der Verkäufer des Wertpapiers bekommt $90 und stellt dass in einem Sichtguthaben. Seine Privatbank muss $9 Reserven halten und kauft mit $81 Wertpapiere Insgesamt wird das Geldangebot ansteigen mit: 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard
Wie funktioniert die Geldschöpfungsmultiplikator? Insgesamt wird das Geldangebot ansteigen mit: 1+ 1+ ( 1 0,1) + ( 1 0,1) ( 1 θ ) + ( 1 θ ) 2 2 +... = 1 +... = 1 1 1 ( 1 0,1) = 1 ( 1 θ ) θ Geldschöpfungsmultiplikator mit Bargeld: µ = 1 c + θ 1 c ( ) = 1 0,1 = 10 In der Finanzkrise funktionierte der Geldschöpfungsmultiplikator nicht gut, weil Banken einander kein Geld entlehnten 2006 Prentice Hall Business Publishing Macroeconomics, 4/e Olivier Blanchard