Umsetzung der Inklusion an saarländischen Schulen

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Transkript:

Umsetzung der Inklusion an saarländischen Schulen Recht und Behinderung UdS Arbeitsgruppe 1 07. Juli 2016 Kontakt und weitere Informationen: A.Sastges-Schank@bildung.saarland.de / 0681-501-7986 http://www.saarland.de/118308.htm

Schulsystem B e r u f l i c h e S c h u l e n B E R U F S A U S B I L D U N G Gemeinschaftsschule Abitur in 9 Jahren 3 Jahre Mittlerer Bildungsabschluss 1 Jahr Hauptschulabschluss Gymnasium Abitur in 8 Jahren 8 Jahre Förderschulen nach Förderschwerpunkten gegliedert 5 Jahre Grundschule Vor, während, bzw. nach einer beruflichen Ausbildung ist es möglich, den Hauptschulabschluss, den Mittleren Bildungsabschluss, das Fachabitur oder das Abitur anzustreben; Zugang zum Studium mit Abitur bzw. Fachhochschulreife oder über berufliche Qualifikation. Seite 3 04. Juli, UdS 2016

General Comments (Pflichtentrias aus UN- BRK): Achtungs- Schutz- Gewährleistungspflichten für staatliche Organe Vier Strukturelemente des Rechts auf inklusive Bildung: 1. Verfügbarkeit 2. Zugänglichkeit 3. Akzeptierbarkeit 4. Adaptierbarkeit 28.06.2016 Seite 4 04. Juli, UdS 2016

Schulrechtsänderungen 2014 Schulordnungsgesetz Schulpflichtgesetz Ausführungsgesetz nach 26 des Achten Buches Sozialgesetzbuch, Saarländisches Kinderbetreuungs- und bildungsgesetzes und Berücksichtigung des inklusiven Anspruchs bei allen aktuellen und zukünftigen Rechtssetzungsverfahren 28.06.2016 Seite 5 04. Juli, UdS 2016

Schulordnungsgesetz vom 25.06.2014 4 Inklusive Schule (1) Die öffentlichen Schulen der Regelform sind inklusive Schulen. Sie ermöglichen grundsätzlich allen Schülerinnen und Schülern einen gleichberechtigten und ungehinderten Zugang. Die Barrierefreiheit ist im Saarländischen Behindertengleichstellungsgesetz vom 26. November 2003 (Amtsbl. S. 2987), geändert durch das Gesetz vom 15. Februar 2006 (Amtsbl. S. 474), in der jeweils geltenden Fassung geregelt. Die 3a und 3b bleiben hiervon unberührt. (2) (3) Ob die Schülerinnen und Schüler eine Schule der Regelform oder eine Förderschule besuchen, entscheiden grundsätzlich die Erziehungsberechtigten ( 5 Absatz 4 Schulpflichtgesetz). Seite 6 04. Juli, UdS 2016

Integrationsverordnung Verordnung - Schulordnung - über die gemeinsame Unterrichtung von Behinderten und Nichtbehinderten in Schulen der Regelform (Integrations-Verordnung (IVO)) vom 4. August 1987 zuletzt geändert durch die Verordnung vom 4. August 2014 (Amtsbl. I S. 343). Einzelintegration wohnortnah unabhängig vom Schweregrad der Behinderung Förderausschuss (Empfehlung an die Schulaufsichtsbehörde) Kind Umfeld Diagnose 2: verschiedene Formen integrativer Unterrichtung Seite 7 04. Juli, UdS 2016

27.8.15 Ansatz individuelle Förderung und pädagogische Unterstützung besondere pädagogische Förderung sonderpädagogische Unterstützung 28.06.2016 Seite 8 04. Juli, UdS 2016

Inklusionsverordnung 2015 Ziel: Gestaltung inklusiver Schule ermöglichen Einbindung zusätzlicher pädagogischer Kompetenzen möglichst langer Verbleib in der Lerngruppe Lehrkräfte erstellen gemeinsam die Förderpläne anforderungsdifferenzierter Unterricht Gewährung von Nachteilsausgleichen (auch ohne VVsU) Lernprozessbegleitung (Förderdiagnostik) und Dokumentation individualisierte Leistungsmessung und -beurteilung Seite 9 04. Juli, UdS 2016

Elemente der Inklusionsverordnung Seite 10 04. Juli, UdS 2016

AVVsU Anpassung des Anforderungsniveaus Nachteilsausgleich 19 Schulaufsichtsbehörde 8 und 9 Klassenkonferenz 13 bis 15 Klassenkonferenz (< 6 Monate: Fachlehrkraft) Individuelle Förderung und pädagogische Unterstützung 28.06.2016 Seite 11 04. Juli, UdS 2016

aktuelle Situation: 50,22 % Inklusionsanteil insgesamt mehr als 3300 Schülerinnen mit AVVsU in Regelschulen, davon etwa die Hälfte in weiterführenden Schulen Berechnung des Inklusionsanteils berücksichtigt nicht den breit angelegten Inklusionsbegriff, der weitere Exklusionsrisiken einschließt und Intersektionalität mitdenkt Seite 12 04. Juli, UdS 2016

Schülerinnen-/Schülerzahl nach Förderbedarfen und Schulformen an Regelschulen* - Schuljahr 2015/16 GemS Gym (einschließlich Oberstufe an beruflichen Schulen) Lernen 705 0 Emotionale und soziale Entwicklung 411 24 Körperliche u. motorische Entwicklung 102 43 Sprache 332 13 Geistige Entwicklung 35 0 Hören 72 29 Sehen 31 10 Gesamt 1.688 119 28.06.2016 *114 Standorte Seite 13 04. Juli, UdS 2016

Schülerinnen-/Schülerzahl in FöS 2015/16 Lernen 1.434 455 Emot. u. soziale Entwicklung Körperl. u. 283 mot. Entwicklung Sprache 248 676 Geistige Entwicklung Hören 98 Sehen 83 Gesamt 3.277 Krankenhausund Hausunterricht 262 16 Förderschulen Lernen vier Förderschulen sozial-emotionale Entwicklung zwei Förderschulen körperliche und motorische Entwicklung eine Förderschule Sprache 11 Förderschulen geistige Entwicklung und eine Förderschule für Gehörlose und Schwerhörige eine Förderschule für Blinde und Sehbehinderte Krankenhaus- und Hausunterricht 28.06.2016 Seite 14 04. Juli, UdS 2016

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Seite 15 04. Juli, UdS 2016