Projekt Entbürokratisierung

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Transkript:

Projekt Entbürokratisierung 20.02.2015

Die Entwicklung des Pflegeprozess, meine Vita 1986 Im Krankenhausbereich erste Ansätze im Intensivpflegebereich und neurologische Pflege 1990 Dokumentationsfirmen schulen Pflegeprozessplanung privat meine ersten Schulungen zum Pflegeprozess und zu Pflegemodellen 1990 Eindeutige allgemein gültige Definition der NANDA Pflegediagnosen Schulungen auf PERS umgestellt 1995 Start der Pflegeversicherung fragmentierte Leistungserfassung gemäß BRI Schulungen analog der BRI hinsichtlich detaillierter Leistungserfassung Seit 2002 Qualitätsprüfungen stationär und ambulant 2008 Transparenzkriterienregelung 2

Tagesablauf 10:30 Uhr - Teil 1 Strukturmodell Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitpflege o Projekt / Grundgedanken des Systems o Grundprinzip des Systems o Pflegeprozess in vier Phasen o Aufbau Strukturierte-Informations-Sammlung (SIS) o Varianten der Maßnahmenplanerstellung o Evaluation 12:00 Uhr - Mittagimbiss 12:45 Uhr - Teil 2 o Umsetzung aus praktischer Sicht ( Beispiele) o Vorbereitung in der Einrichtung o Juristischer Exkurs o Aufgaben und Maßnahmen im QM o Schulungskonzept o Formularwesen Ende ca. 14:30 Uhr 3

Handlungsanleitung http://www.bmg.bund.de/themen/pflege/ entbuerokratisierung-in-der-pflege.html 4

Strukturmodell ambulant 5

Strukturmodell ambulant 6

Strukturmodell stationär 7

Strukturmodell stationär 8

Neues NBA 3 Pflegestufen 5 Pflegegrade Ergebnisse Anfang 2015! 9

Neues NBA Mit dem neuen Begutachtungsassessment(NBA) wird gemessen, was der Pflegebedürftige noch kann Erfasst wird der Grad der Selbstständigkeit einer Person bei Aktivitäten in insgesamt sechs pflegerelevanten Bereichen wie z. B. kognitive und kommunikative Fähigkeiten oder der Umgang mit krankheits-und therapiebedingten Anforderungen Das Instrument berücksichtigt auch den besonderen Hilfe-und Betreuungsbedarf von Menschen mit kognitiven oder psychischen Einschränkungen, was bisher nicht möglich war Aus den Ergebnissen der Prüfung ergibt sich die Einordnung in einen der fünf Pflegegrade Die Prüfergebnisse von zwei weiteren Modulen (Außerhäusliche Aktivitäten, Haushaltsführung) gehen nicht in die abschließende Bewertung der Pflegebedürftigkeit einer Person ein 10

WICHTIGE Voraussetzungen Pflegefachliche Einschätzung Abbildung der Individualität im Pflege- und Betreuungsprozess Lust auf Neues! 11

Der Pflegeprozess 01.01.2014 Neue Transparenzkriterienvereinbarung Neues BegutachtungsassessmentNBA Fünf Pflegegrade statt drei Pflegestufen Pflegestärkungsgesetz 07/2014 Entbürokratisierungsprojekt 12

13 Jetzt wird verschlankt!

Das Projekt Praktische Anwendung des Strukturmodells Effizienzsteigerung der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären Langzeitpflege ImAuftragdes BMGs und Zusammenarbeitmit: Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.v. (BAGFW) Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.v. (bpa) 14

Abschlussbericht 04/2014 http://www.bmg.bund.de/fileadmin/dateien/downloads/e/entbuerokra tisierung/abschlussbericht_und_anlagen fin20140415_sicher.pdf Elisabeth Beikirch Ombudsfrau des BMG Start des ProjektesJuni2013 3 monatiger Praxistest in den Bundesländern: Brandenburg, Bayern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Herr Laumann: Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege 15

http://patientenbeauftragter.de/index.php/2-uncategorised/32-downloads-zum-neuenstrukturmodell-version-1-0 16

Grundprinzip des Strukturmodells SIS Evaluierung Maßnahmenplan Berichteblatt 17

Pflegeprozess in vier Phasen Einstieg in den Pflegeprozess mit SIS Maßnahmenplanung Berichteblatt mit Fokus auf Abweichungen Evaluation mit Fokus auf Erkenntnissen aus SIS, Maßnahmen- Planung und Berichteblatt 18

Element 1 SIS: 1 a Erläuterung zur Sichtweise der Person In der Informationssammlung werden die Angeben der pflegebedürftigen Person zu Gewohnheiten und Fähigkeiten sowie ihre Hilfe-und Pflegebeschreibung im Originalton festhalten. Die pflegebedürftige Person erzählt erzähltim Erstgespräch von sich und ihrer Lebens- Situation, insbesondere im Hinblick auf den Hilfe- und Pflegebedarf. Als Option werden die Erfahrungen und Einschätzungen der Angehörigen und Betreuer hinzugezogen. 19

Element 1 SIS: 1 b Erläuterung zur professionellen Perspektive Fachliche Expertise der pflegebedürftigen Person; Sinnverstehendes Deuten von Symptomen und Äußerungen bei Menschen mit Demenz; Es erfolgt eine fachliche Einschätzung und Beratung; 20

Element SIS 1 c und 1 d Erläuterungen zum Schritt der Verständigung Dialog Bewohner Pflegefachkraft Angehörige Entscheidung Art und Umfang von Pflege und Betreuung Erhalt von Gewohnheiten, Autonomie und Selbstkompetenz SIS Risikomatrix Einschätzung der individuellen Situation 21

Neues Themenfeld stationär Wohnen / Häuslichkeit: Ziel ist die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung, inwieweit die pflegebedürftige Person ihre Bedürfnisse und Bedarfe in Hinblick auf Wohnen, und Häuslichkeit in der stationären Einrichtung umsetzen kann. Sie sind wichtig für die Erhaltung von Gesundheit, Kompetenz und Wohlbefinden und die Möglichkeit sich zu orientieren, sowie Sicherheit durch Vertrautes zu erlangen insbesondere in der unmittelbaren Lebensumwelt. 22

SIS Bogen stationär 23

SIS ambulant 24

Kognition und Kommunikation Themenfeld 1: Kognition und Kommunikation Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person in der Lage ist, sich zeitlich, persönlich und örtlich zu orientieren, zu interagieren sowie Risiken und Gefahren zu erkennen. Hier ist auch das Auftreten von herausfordernden Verhaltensweisen wie z.b. nächtlicher Unruhe, Umherwandern (Weglaufen) oder aggressiv-abwehrendes Verhaltenzu beschreiben. Die Pflegefachperson sollte möglichst prägnant diesbezüglich die pflegerische Situation mit Handlungs-und Gestaltungsräumen der pflegebedürftigen Person, ihren Kompetenzen, Gewohnheiten, Risiken und fachlichen Erfordernissen festhalten. 25

Mobilität und Bewegung Themenfeld 2: Mobilität und Bewegung Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person in der Lage ist, sich frei und selbstständig innerhalb und außerhalb der Wohnung bzw. des Wohnbereichs zu bewegen. Wichtig ist dabei die fachliche Einschätzung/Beschreibung der Möglichkeiten der Person, sich durch Bewegung in angemessenem Umfang Anregung verschaffen zu können sowie an der Alltagswelt teilzuhaben und teilzunehmen. Der Aspekt des herausfordernden Verhaltens muss dabei berücksichtigt werden. 26

Krankheitsbezogene Anforderungen u. Belastungen Themenfeld 3: Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen Leitfrage/Leitgedanke: 27 In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person durch ihre gesundheitliche Situation/ihre Einschränkungen und Belastungen und deren Folgen pflegerischfachlichen Unterstützungsbedarf zeigt. Insbesondere sind die individuellen Belastungsfaktoren, die therapeutischen Settings, die Compliance oder der Handlungsbedarf und die eventuellen Unterstützungsbedarfe bei der Bewältigung von Risiken und Phänomenen (z. B. Schmerz /Inkontinenz) oder deren Kompensation zu beschreiben und hinsichtlich ihrer krankheits-und therapiebedingten Anforderungen einzuschätzen. Es geht nicht um die ausschließliche Aufzählung von Diagnosen und ärztlichen Therapien/Medikamente, die bereits in anderer Weise erfasst und dokumentiert sind.

Selbstversorgung Themenfeld 4: Selbstversorgung Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person in der Lage ist, z. B. Körperpflege, Ankleiden, Essen und Trinken etc. selbstständig/mit Unterstützung zu realisieren. Ziel ist die Unterstützung größtmöglicher Autonomie, Selbstverwirklichung und Kompetenz. Eventuelle (fachliche und ethische) Konflikte zwischen den obengenannten Werten und die Verständigungsprozesse sind nachvollziehbar zu beschreiben. 28

Leben in sozialen Beziehungen Themenfeld 5: Leben in sozialen Beziehungen Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person Aktivitäten im näheren (häuslichen) Umfeld und im außerhäuslichen Bereich selbstständig/mit Unterstützung gestalten kann und wer sie ggf. dabei unterstützt (privates Umfeld). 29

Haushaltsführung (ambulant) Themenfeld 6a: Haushaltsführung (ambulant) Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person ihren eigenen Haushalt noch selbst oder mit Unterstützung organisieren und bewältigen kann. Es erfolgen Hinweise zur Abstimmung mit den Angehörigen über ein arbeitsteiliges oder aufgabenorientiertes Vorgehen in der Versorgung der pflegebedürftigen Person. Hierbei geht es auch um die nachvollziehbare Beschreibung von Konflikt-, Risiko-und Aushandlungssituationen, die sich z. B. infolge psychischer und sozialer Pflege-, Wohn-und Lebenssituationen ergeben. 30

Haushaltsführung (stationär) Themenfeld 6b: Wohnen/Häuslichkeit (stationär) Leitfrage/Leitgedanke: In diesem Themenfeld geht es um die individuelle, situationsgerechte Erfassung und Beschreibung dazu, inwieweit die pflegebedürftige Person ihre Bedürfnisse und Bedarfe in Hinblick auf Wohnen, und Häuslichkeit in der stationären Einrichtung umsetzen kann. Sie sind wichtig für die Erhaltung von Gesundheit, Kompetenz und Wohlbefinden und die Möglichkeit, sich zu orientieren sowie Sicherheit durch Vertrautes zu erlangen insbesondere in der unmittelbaren Lebensumwelt (eigenes Apartment, im Doppelzimmer, Küchenzeile für bestehende Selbstversorgungspotenziale, Biografie, insbesondere bei Menschen mit Demenz). 31

SIS Risikomatrix Die Matrix Risikoeinschätzung wird als wissenschaftbasiertes Initialassessment betrachtet. Der fachgerechte Umgang mit pflegerelevanten Risikofaktoren ist ein zentrales Element zur sicheren Gestaltung des Pflegeprozesses. Im Zentrum steht die pflegefachliche Einschätzung und das berufliche Erfahrungswissen. Zur vertieften Einschätzung kann die Entscheidung zur weiteren Beobachtung oder zur Anwendung eines vertiefenden Assessmentsgetroffen werden. 32

Element 2: Maßnahmenplanung 33

Element 2: Maßnahmenplanung Aussagen zu nachfolgenden Kernbereichen Alltagsgestaltung Grundpflegerische Regelversorgung Behandlungspflege Risikomanagement 34

Praktische Fragen / Antworten im Prozess Welche Ressourcen bestehen? Welche Problemkonstellationen sind vorhanden? Welche Zielsetzungen sind anzustreben? 35

Element 2: Maßnahmenplanung Inhalte Erkenntnisse aus dem Erstgespräch SIS sechs wissenschaftsbasierte Themenfelder Einbezug der Matrix zur Erfassung der Risiko- und Pflegephänomene Abstimmung zu den Sichtweisen, Bedürfnissen und Vorgaben der pflegebedürftigen Person Ziele sind, wenn auch im Strukturmodel nicht explizit dokumentiert, ein Teil des professionellen Denkens und der Evaluation 36

Element 3: Berichteblatt (Verlauf) Es wird fokussiert, das grundsätzlich und gemäß Funktion sowie Verantwortungsbereich alle an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen im Berichteblatt eintragen 37

Element 3: Berichteblatt (Verlauf) Die Fokussierung auf das Dokumentieren von Abweichungen hat sowohl fachliche als auch relevante haftungsrechtliche Aspekte. Die Frage, ob jede routinemäßige Handlung einzeln abgezeichnet werden muss, kann für die Leistungen der grundpflegerischen Routineversorgung klar mit NEIN beantwortet werden, soweit die Prinzipien des Strukturmodells eingehalten sind. 38

Schichtbezogene Abzeichnung ACHTUNG: Die schichtbezogene Abzeichnung ist aus haftungsrechtlicher Sicht grundsätzlich nicht empfehlenswert, weil an der Versorgung in der Regel immer mehrere Personen beteiligt sind. Insofern sind die Leistungen von demjenigen abzuzeichnen, der diese auch tatsächlich erbracht hat. 39

Juristische Sicht Wichtig ist in diesem Zusammenhang die klare Trennung von Grundund Behandlungspflege. Aus juristischer Sicht ist bei der Umsetzung des Vorgehens deutlich zu trennen zwischen den sogenannten routinemäßigen und wiederkehrenden Abläufen der grundpflegerischen Versorgung und Betreuung und der Durchführung von ärztlichen Anordnungen der sog. Behandlungspflege. 40

Folgerung In einem möglichen Haftungsprozess mit einem vorgeworfenen Dokumentationsmangel in Bezug auf nicht schriftlich geführte Einzelleistungsnachweise kann auf eine übergeordnete Leistungsbeschreibung, die die einzelnen grundpflegerischen Elemente darlegt, Bezug genommen werden. Der Immer-so Beweis belegt in Zusammenhang mit einem Zeugenbeweis, dass die grundpflegerischen Elemente in ihrem Ob und Wie beschrieben werden. Urteile belegen, dass unter diesen Voraussetzungen die beweisrechtliche Situation nicht verschlechtert ist. 41

Vorbereitung zur Implementierung Voraussetzung innerhalb der Einrichtungsstrukturen: Strukturen Dokumentation SIS, Maßnahmenpläne, Fallbesprechungsformulare Organisationsstrukturen Ermittlung von Schulungsbedarfen Prozesse Aufnahmemanagement, Zielgruppenspezifische Prozesse Organisation Dienst-Schicht-Übergaben, Dokumentationsstandard, Einzugsmanagement Pflegeverständnis Leitbild Autonomie, Evaluationsbedeutung, Veränderungen im Umgang mit den Dokumentationsformularen und dem Risikomanagement 42

Voraussetzungen Die Voraussetzung, um im Berichteblatt nur noch die Abweichungen zu erfassen, ist die Hinterlegung von schriftlichen Verfahrensanleitungen für die wichtigsten Pflegehandlungen, z.b. im einrichtungsinternen QMH. Diese beschreiben die zentralen Aspekte immer wiederkehrender Pflegehandlungenfachlichaussagefähigund prägnant. 43

Ablaufstandards 44

QM Überprüfungsinstrumente Fallbesprechungen Prüfungen Kontroll- und Aufsichtspflicht der verantwortlichen PFK bzw. der Pflegedienstleitung 45

Fallbesprechung Abschluss SIS ind. Beispiel 46

Bezugspflegenachweis ein Beispiel aus der Praxis 47

Bezugspflegenachweis ein Beispiel aus der Praxis 48

Element 4 Evaluation 49 Abhängig ist die Evaluierung von nachfolgenden Aspekten: stabile oder instabile Gesundheitssituation und Pflegebedarf Festlegungen des QMs zur routinemäßigen Überprüfung der aus der SIS abgeleiteten Maßnahmen Aktive Setzung von Evaluationsdaten im Kontext Fokus auf Abweichungen im Pflegebericht kurzfristig festzusetzende Evaluationsdaten im Kontext der Risikoeinschätzung Evaluierung bei unklaren Ausgangslagen (Ja oder Nein-Matrix) anlassbezogene Evaluierungen

Zusätzlichen Ziel Evaluierung Kritisches Hinterfragen von schematischen Routinen im Umgang mit Assessments, Skalen, Trink-und Essprotokollen Wichtig ist die gezielte fachliche Entscheidung und die Würdigung der Gesamtsituation der pflegebedürftigen Person 50

Praktische Umsetzung Qualitätszirkel zur Entwicklung der Formulare 51

Praktische Umsetzung Konzepterstellung 52

Praktische Umsetzung Erstellung von Schulungsunterlagen 53

SIS Beispiel 54

SIS 55

SIS 56

SIS 57

Prophylaxenplanung ein Beispiel aus der Praxis 58

Gestaltung der Maßnahmenplanung Variante 1: Die individuellen Wünsche und Vorlieben der pflegebedürftigen Person werden in der individuellen Tagesstrukturierung als eine Grundbotschaft vorangestellt. Die pflegerischen Planungen orientieren sich an den Themenfeldern. Hierzu zählen auch die Prophylaxen, die in den Ablauf der Routinepflegemaßnahmen eingebunden sind. Die alltäglichen pflegerischen Handlungen strukturieren sich gemäß den Themenfeldern. 59

Grundbotschaft: Herr Mustermann legt Wert auf Förderung der Selbstständigkeit, er möchte soviel wie möglich selbst gestalten und übernehmen. Herr Mustermann sucht gerne Gesellschaft und geniest die Teilnahme an Gemeinschaftsveranstaltungen. Ein enger Bezug besteht zur Tochter, die mehrmals in der Woche zu Besuch kommt. 60

Gestaltung der Maßnahmenplanung Variante 2: Tagesstruktur ausführlich: Hierbei wird der gesamte Tagesablauf Schritt für Schritt in der zeitlichen Reihenfolge tagesindividuell einmal beschrieben. 61

Gestaltung der Maßnahmenplanung Variante 3: Leistungsbezogen ohne Tagesstruktur: Die Angebote / Maßnahmen werden den Themenfeldern ohne Zeitangaben zugeordnet. Hier kann jede Pflegeeinrichtung mit ihrem Team das eigene Vorgehen entwickeln und entlang der einrichtungsbezogenen Rahmenbedingungen und Zielgruppen die gebotenen Strukturen und Prozesse gestalten. 62

Variante 3 Maßnahmenplanung 63

Gestaltung der Maßnahmenplanung Variante 4: Mix aus eins und zwei: Voranstellung der individuellen Wünsche und dann ausführliche Beschreibung des Tagesablaufs, wobei regelhaft wiederkehrende Handlungen im Tagesablauf nur einmal beschrieben und dann mit einem Kürzel eingepflegtwerden. 64

Variante 4 Maßnahmenplanung 65

Freiraum für spezielle Pflege- und Betreuungsprobleme Zu jedem Komplex ist auf der Rückseite genügend Freiraum für spezielle Probleme zur Verfügung 66

Maßnahmenplanung Die Maßnahmenplanung erfolgt frei für FD, SD und ND 67

Maßnahmenplanung pro Schicht 68

Leistungserfassung Die Leistungserfassung erfolgt in Form von Sammelbestätigung der durchgeführten Leistungen gemäß Maßnahmenplanung im FD, SD und ND 69

Leistungserfassung Übersichtsleistungen wie Duschen, Nagelpflege etc. sind im unteren Teil als sog. Info-Leistungen einzutragen 70

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen Konzeptauszug: 71

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen 72

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen 73

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen 74

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen 75

Risikoeinschätzung und Planung prophylaktischer Maßnahmen 76

Offene Fragen? 77

Viel Erfolg bei der Umsetzung 78

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Veränderungen sind auf den Weg gebracht! 79