Inhaltsverzeichnis 1 Die Bilanz...3 2 Erfolgsrechnung...5 2.1 Erfolg...6 3 Aktienrechtliche Bewertungsvorschriften (OR 664 ff.)...6 3.1 Bewertung...6 3.1.1 Gründung-, Kapitalerhöhung- und Organisationskosten...6 3.1.2 Anlagevermögen...6 3.1.3 Vorräte...6 3.1.4 Wertschriften...6 3.2 Bewertungsansätze...6 4 Stille Reserven...7 4.1 Durch welche Buchungen entstehen stille Reserven?...7 5 Cashflow (CF)...8 5.1 Angemessener Cashflow...8 5.2 Direkte / Indirekte Methode...9 5.2.1 Allgemein...9 5.2.2 Indirekte Methode...9 5.2.3 Direkte Methode...9 5.3 Cashflow Marge...9 5.4 Netto / Free Cashflow...9 6 Bilanz Kennzahlen...10 6.1 Übersicht...11 6.2 Finanzielle Unternehmensanalyse...12 6.3 Kapitalstruktur (Passiven)...12 6.3.1 Allgemein...12 6.3.2 Vorteile von viel Eigenkapital (z.b. 80%)...12 6.3.3 Nachteile von viel Eigenkapital...12 6.3.4 Finanzierungs-Kennzahlen...13 6.4 Vermögensstruktur (Aktiven)...13 6.4.1 Vorteile hoher Anlageintensität...13 6.4.2 Nachteile hoher Anlageintensität...13 6.4.3 Investitions-Kennzahlen...13 6.5 Liquiditätsgrad (Zahlungsbereitschaft)...14 6.5.1 Allgemein...14 6.5.2 Warum ist ausreichende Liquidität wichtig?...14 6.5.3 Kann man auch zuviel Liquidität haben?...14 6.5.4 Liquiditäts-Kennzahlen...14 6.6 Anlagedeckung (Goldene Bilanzregel)...14 6.6.1 Allgemein...14 6.6.2 Deckungs-Kennzahlen...15 7 Rentabilitäts-Kennzahlen...15 7.1 Allgemein...15 7.2 Eigenkapitalredite (Return on Equity ROE)...15 7.3 Gesamtkapitalrendite (Return on Investment ROI)...15 7.4 Umsatzrendite (Return on Sales) = Reingewinn-Marge...16 7.5 EBIT-Marge...16 8 Unternehmensbewertung...16 8.1 Unterlagen...16 2006, D. Zöbeli Seite 1 von 35 V1.5
8.2 Vorgehen...16 9 Mittel-, Geldflussrechnung...18 9.1 Zweck...18 9.2 Liquidität...18 9.3 Aufbau Kapitalflussrechnung...18 9.4 Ergebnis...18 9.5 Aufbau Mittelflussrechnung...19 10 Leverage Effekt...20 10.1 Voraussetzungen...20 11 Konzerngebilde, Finanzielle Konsolidierung...21 11.1 Beherrschung...21 11.2 Konsolidierungsmethoden...21 11.2.1 Vollkonsolidierung...21 11.2.2 Quotenkonsolidierung...22 11.2.3 Equity Konsolidierung...22 11.2.4 Keine Konsolidierung (= Anlagevermögen)...22 12 Instrumente des CFO (Chief Financial Officer)...23 12.1 Dupont-Pyramide...23 12.2 Balanced Score Card (BSC)...23 12.2.1 Einbettung der Balanced Score Card...24 12.2.2 Herleitung der Balanced Score Card...25 12.2.3 Key Performance Indices (KPI s)...26 12.2.4 Stolpersteine bei der Balanced Score Card Entwicklung...27 13 Unternehmensplanung und Finanzielle Führung...27 13.1 Budgetierungsprozess...28 14 Controlling...28 14.1 Controllers Toolbox...28 14.1.1 ABC-Analysen...28 14.1.2 Break-Even Diagramme...29 14.1.3 Preisuntergrenzen-Berechnung...30 14.1.4 Gewinnsicherungsrechnung...30 14.1.5 Preis-Absatz-Funktion...30 14.1.6 Wirtschaftlichkeitsrechnung...31 14.1.7 Investitionsrechnung...31 14.1.8 Sensitivitätsanalyse...31 14.1.9 Gemeinkostenwertanalyse (GWA)...31 14.1.10 Statistische Verfahren Multimoment Verfahren...32 14.1.11 Lineare Optimierung und andere Verfahren des Operation Research...32 15 Goodwill...32 16 Prozesskosten Rechnung (Activity-based costing)...32 16.1 Einführung und Ziele der Prozesskostenrechnung...32 16.2 Weshalb eine Prozesskostenrechung?...33 16.3 Vorgehen bei der Prozesskostenrechnung...33 17 Index...34 2006, D. Zöbeli Seite 2 von 35 V1.5
1 Die Bilanz La bilancia = die Waage Die Bilanz wird auf einen Stichtag (zb. 31.12.2004) erstellt. Die Bilanz ist nach Liquidität geordnet Aktiven Passiven + Umlaufvermögen Fremdkapital - Liqudität Anlagevermögen Eigenkapital 2006, D. Zöbeli Seite 3 von 35 V1.5
Aktiven Passiven Umlaufvermögen (UV) Fremdkapital (FK) Flüssige Mittel (=Liquide Mittel) Kurzfristiges Fremdkapital Kasse, Post, Bank, liquide Wertschriften (handelbar) Kreditoren (Lieferantenrechnungen) Anzahlungen von Kunden Kurzfristige Forderungen Sonstige Kreditoren (AHV, IV EO) Besitzerwechsel Kurzfristige Darlehensschulden Debitoren 1./. Delkredere (wahrscheinlich unbezahlte Rechnungen) Bankkontokorrent (Geschäftskredit) Anzahlungen an Lieferanten Schuldwechsel Aktive Rechnungsabgrenzungen Dividenden, Tantiemen (VR Honorar) Kurzfristige Rückstellungen Vorräte Übrige kurzfristige Schulden Waren (=Handelswaren) Passive Rechnungsabgrenzung Roh-, Hilfs- und Betriebsmaterial Halbfabrikate (oder Erzeugnisse in Arbeit) Langfristiges Fremdkapital Fertigfabrikate Darlehensschuld Bankdarlehen Anlagevermögen (AV) Hypothekardarlehen Obligationen Betriebsanlagen Übrige langfristige Schulden Mobilien./. Wertberichtigungen (Kummulierte Abschreibungen) Fahrzeuge./. Wertberichtigungen Eigenkapital (EK) Maschinen./. Wertberichtigungen Werkzeuge./. Wertberichtigungen Einbezahltes Eigenkapital (Grundkapital) Aktienkapital Finanzanlagen Beteiligungen (marktgängige und übrige) Darlehensforderungen 2 (langfristig) Erarbeitetes Eigenkapital (Zuwachskapital) Gesetzliche Reserven 3 Immaterialanlagen Statuarische Reserven Konzessionen, Lizenzen, Goodwill, Patente Frei Reserven Übrige Reserven Verlustvortrag Gewinnvortrag 4 Reinverlust./. = Abzüglich Eigenkapital (EK) = Aktiven - Fremdkapital (FK) Partizipationsscheinkapital (Aktien ohne Mitspracherecht) Gewinn (laufendes Jahr) Gesamtvermögen Gesamtkapital 1 Debitoren: Kurzfristig (< 15 Tage). Längere Darlehen werden als Darlehen verbucht. 2 Längerfristige Schulden von Kunden 3 Reserve: Definitiv nicht ausgeschüttete, in der Firma zurückbehaltene Gewinne EK (gehört dem Eigentümer) 4 Gewinnvortrag: Vorläufig nicht ausgeschüttete, zurückbehaltene Gewinne Können später ausgeschüttet werden (EK) 2006, D. Zöbeli Seite 4 von 35 V1.5
2 Erfolgsrechnung Die Erfolgsrechnung wir über einen Zeitraum (zb. 1.1.2004 31.12.2004) erstellt. Aufwand = Wertabfluss zur Erstellung einer Leistung Beispiele: Liquiditätswirksamer Aufwand Lohn / Personal-Aufwand Warenaufwand Unterhaltsaufwand Strom, Wasser Benzinaufwand Mietaufwand Reparaturaufwand Zinsaufwand Diverser Baraufwand Ertrag = Wertzufluss aus Leistungserstellung Beispiele: Liquiditätswirksamer Ertrag Zinserträge Verkaufsertrag Honorarertrag Serviceertrag Mietertrag Übriger Ertrag Liquiditätsunwirksamer Aufwand Abschreibungen Rückstellungen Übriger Aufwand REINGEWINN REINVERLUST 2006, D. Zöbeli Seite 5 von 35 V1.5
2.1 Erfolg Ertrag - Aufwand = ERFOLG (Gewinn; Verlust) 3 Aktienrechtliche Bewertungsvorschriften (OR 664 ff.) 3.1 Bewertung 3.1.1 Gründung-, Kapitalerhöhung- und Organisationskosten OR 664: Gründungs-, Kapitalerhöhungs- und Organisationskosten, die aus der Errichtung, der Erweiterung oder der Umstellung des Geschäfts entstehen, dürfen bilanziert werden. Sie werden gesondert ausgewiesen und innerhalb von fünf Jahren abgeschrieben. 3.1.2 Anlagevermögen Art. 665 Das Anlagevermögen darf höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Abschreibungen. Art. 665a 1 Zum Anlagevermögen gehören auch Beteiligungen und andere Finanzanlagen. 2 Beteiligungen sind Anteile am Kapital anderer Unternehmen, die mit der Absicht dauernder Anlage gehalten werden und einen massgeblichen Einfluss vermitteln. 3 Stimmberechtigte Anteile von mindestens 20 Prozent gelten als Beteiligung. 3.1.3 Vorräte Vorsichtsprinzip Niederstwert Prinzip (lower of cost on market) Art. 666 1 Rohmaterialien, teilweise oder ganz fertig gestellte Erzeugnisse sowie Waren dürfen höchstens zu den Anschaffungs- oder den Herstellungskosten bewertet werden. 2 Sind die Kosten höher als der am Bilanzstichtag allgemein geltende Marktpreis, so ist dieser massgebend. 3.1.4 Wertschriften Marktpreis Art. 667 1 Wertschriften mit Kurswert dürfen höchstens zum Durchschnittskurs des letzten Monats vor dem Bilanzstichtag bewertet werden. 2 Wertschriften ohne Kurswert dürfen höchstens zu den Anschaffungskosten bewertet werden, unter Abzug der notwendigen Wertberichtigungen. 3.2 Bewertungsansätze OR (allgemeine und aktienrechtliche Vorschriften) FER / Swiss GAAP (Fachempfehlungen für das Rechnungswesen, ca. 25 Vorschriften) IAS / IFRS (International Accounting Standards, International Financial Reporting Standards) US GAAP (notwendig für US Börsenkotierung, US Generally Accepted Accounting Principles) 2006, D. Zöbeli Seite 6 von 35 V1.5
4 Stille Reserven IAS: International Accounting Standard US-GAAP: Generally Accept Accounting Principals Verstecktes Eigenkapital Falsche Zahlen in der Bilanz Man zeigt sich nach aussen schlechter als man in Wahrheit dasteht. In der Schweiz gemäss OR erlaubt ABER: bei IAS / US-GAAP nicht erlaubt (gilt für kotierte Firmen) 4.1 Durch welche Buchungen entstehen stille Reserven? z.b. auf Anlagevermögen / Warenlager / übertriebene Rückstellungen 2006, D. Zöbeli Seite 7 von 35 V1.5
5 Cashflow (CF) Cashflow = Reingewinn + Abschreibungen Cashflow Cashflow Abschreibungen Abschreibungen Reingewinn Reingewinn Diese Firma hat ev. Stille Reserven gebildet (vermutlich) Dieser Firma geht es (vermutlich) besser als sie nach aussen zeigt Diese Firma hat (vermutlich) stille Reserven aufgelöst Dieser Firma geht es (vermutlich) schlechter als sie nach aussen zeigt Der Cashflow kann nicht so einfach manipuliert werden. Profit is an Opinion, Cash is a Fact Manipulation 30 stille Reserven Reingewinn (RG) 100 70 130 + Abschreibungen 200 230 170 = Cash Flow 300 300 300 Der Cashflow finanziert die Investitionen! Hohes Anlagevermögen Hoher Cashflow Wenig Anlagevermögen Weniger Cashflow 5.1 Angemessener Cashflow Cashflow und Abschreibungen sind ca. deckungsgleich Branchen-Benchmarks Berechnen o Cashflow = Reingewinn + Abschreibungen o Wenn Reingewinn und Abschreibungen angemessen sind, ist auch der Cashflow angemessen o Reingewinn angemessen: Eigenkapital-Rendite (10% von Eigenkapital) o Abschreibungen angemessen: Anlagewert = Buchwert * 2 2006, D. Zöbeli Seite 8 von 35 V1.5
5.2 Direkte / Indirekte Methode 5.2.1 Allgemein Aufwand Liquiditätswirksame Aufwände Liquiditätsunwirksamer Aufwand Rückstellungsaufwand Abschreibungen Erfolgsrechnung Liquditätswirksame Erträge Cashflow Liquiditätsunwirksame Ertäge Ertrag Reingewinn Abschreibungen (Veränderungen) sind nicht Cashflow wirksam! 5.2.2 Indirekte Methode Reingewinn (=Unternehmenserfolg) +Abschreibungen + Rückstellungsaufwand + andere liquditätsunwirksame Aufwände (kein Geldfluss) - alle liquditätsunwirksamen Erträge (kein Geldfluss) = Cashflow 5.2.3 Direkte Methode Liquiditätswirksame Erträge z.b. Bareinnahmen Kunden (alles mit Geldfluss) - Liquiditätswirksame Aufwände z.b. Warenaufwand, Personalausgaben, Barausgaben, Miete (alles mit Geldfluss) = Cashflow 5.3 Cashflow Marge Cashflow M arg e Cashflow Verkaufsumsatz *100% 5.4 Netto / Free Cashflow Cashflow - Dividende = Netto Cashflow - Netto Investitionen = Free Cashflow 2006, D. Zöbeli Seite 9 von 35 V1.5
6 Bilanz Kennzahlen Aktiven Umlaufvermögen Bereinigte Schlussbilanz nach Gewinnverteilung Passiven Kurzfristiges Fremdkapital 3 Langfristiges Fremdkapital 2 1 Anlagevermögen 4 Eigenkapital Finanzierung Investition 1. Kapitalstruktur (Passiven) 2. Vermögensstruktur (Aktiven) 3. Liquidität (Zahlungsbereitschaft) 4. Anlagedeckung (Goldene Bilanzregel) 2006, D. Zöbeli Seite 10 von 35 V1.5
6.1 Übersicht 2006, D. Zöbeli Seite 11 von 35
6.2 Finanzielle Unternehmensanalyse Erfolgsrechnung Bilanz Geldflussrechnung Betrachtung. Umsatzentwicklung. Gewinnentwicklung. Kostenentwicklung. Ursachen von Abweichungen. Veränderung BG-Marge. Konstante Abschreibungen?. Eigenkapitalbasis. Veränderung Fremdkapital. Genügend Liquidität vorhanden?. Debitorenausstände, Lagerdauer. Stille Reserven?. AV durch langfr. Kapital gedeckt?. Cashflow / CF Entwicklung. Abschreibungen / Investitionen. Ist Dividende verdient?. Wie sind Investitionen bezahlt?. Situation Free Cashflow. Schulden Abbau / Zunahme? Kriterien Kennzahlen Rentabilität. EBIT / EBITDA / EBIT- Marge. Cashflow Marge. EK Rentabilität. GK Rentabilität / FK Zinsrate. Earnings per share (EPS). Aktienkursentwicklung Stabilität. Eigen- / Fremdfinanzierungsgrad. Anlagedeckung / Goldene Bilanzregel. Anlageintensität Liquidität. Liquiditätsgrade 1-3. Durchschn. Lagerdauer. Durchschn. Debitorenfrist. Debitoren / Kreditoren Verhältnis Investitionen / Finanzierung. Cashflow Marge. Brutto, Netto und Free CF. Betrieblicher und AO CF. Verschuldungsfaktor. Zu- / Abnahme Liquidität 6.3 Kapitalstruktur (Passiven) 6.3.1 Allgemein Selbstfinanzierungsgrad = Aktienkapital Zuwachskapital = Reserven, Gewinnvortrag Alte, erfolgreiche Firmen haben einen hohen Selbstfinanzierungsgrad 6.3.2 Vorteile von viel Eigenkapital (z.b. 80%) Unabhängigkeit von Dritten (Banken, etc.) Geringe Zinszahlungen Höhere Bonität o Tiefere Zinssätze o Gut für Partnerschaften o Man erhält eher Kredit Verluste können besser absorbiert werden Fremdkapital Eigenkapital Neues EK Verlust (OR 725.1, OR 725.2) 6.3.3 Nachteile von viel Eigenkapital Verzicht auf Steuerersparnis (wenig Zinsaufwand) Verzicht auf Leverage-Effekt 2006, D. Zöbeli Seite 12 von 35
6.3.4 Finanzierungs-Kennzahlen Sicherung einer gesunden Finanzierung. Gesund ist eine Finanzierung, wenn sie eine angemessene Rendite aufweist. Fremdfinanzierungsgrad [%] Fremdkapital *100 Gesamtkapital ~ 40-70% ( Verschulde nsgrad) Total 100% Eigenkapital *100 Eigenfinanzierungsgrad [%] ~30-60% Gesamtkapital Finanzieru ngsverhältnis[%] Fremdkapital Eigenkapital Reserve & Gewinnvortrag Selbstfinanzierungsgrad [%] Zuwachskapital *100 Grundkapital ( Aktienkapital) 6.4 Vermögensstruktur (Aktiven) 6.4.1 Vorteile hoher Anlageintensität Weniger Gefahr von Geldverschwendung ( Hohe Cashbestände sind gefährlich ) Abschreibungspotential Eher höhere Rendite als mit UV 6.4.2 Nachteile hoher Anlageintensität Weniger Flexibilität ACHTUNG : Branchenspezifisch! 6.4.3 Investitions-Kennzahlen Einhaltung eines für die Branche sinnvollen Verhältnis zwischen UV und AV! Intensität desumlaufvermögens Intensität des Anlagevermögens Umlaufvermögen *100 Gesamtvermögen Anlagevermögen *100 Gesamtvermögen (Immobilisierungsgrad) 2006, D. Zöbeli Seite 13 von 35
6.5 Liquiditätsgrad (Zahlungsbereitschaft) 6.5.1 Allgemein Achtung : Andere Faktoren als nur die Kennzahlen! Ein cash ratio von nur 2% muss nicht zwingend schlecht sein: Nur eine Momentanaufnahme Branchenspezifisch Kreditlimite Gute quick ratio & current ratio Ev. Muttergesellschaft oder Eigentümer der im Notfall hilft. Ein cash ratio von 400% muss nicht schlimm sein: Bevorstehende Investition (Bonuszahlungen) Ev. Nur Vorsicht (Rezession, Crash cash is king! ) Gefüllte Kriegskasse Übernahme geplant 6.5.2 Warum ist ausreichende Liquidität wichtig? Zahlungsfähigkeit Wer zahlungsunfähig ist, geht Konkurs 6.5.3 Kann man auch zuviel Liquidität haben? Cash rentiert kaum Ziel: optimale Liquidität 6.5.4 Liquiditäts-Kennzahlen Gewährleistung der Zahlungsbereitschaft; wichtigeste Zahl ist Liq. Grad 2, da mit kurzfr. Mitteln die kurzfr. Schulden bezahlt werden! Liquide Mittel *100 Liquiditätsgrad 1 [%] ( Cash Ratio) KurzfristigesFremdkapital Die beste Aussage liefert der Liquiditätsgrad 2 ( Liquide Mittel Forderungen) *100 Liquiditätsgrad 2 [%] ( Quick Ratio) Kurzfristiges Fremdkapital ~20-35% ~100% Der Liquiditätsgrad 3 beinhaltet auch das Lager, mit Werten welche ev. Nie verkauft werden. Liq. Mittel & Forderungen & Vorräte Umlaufvermögen *100 Liquiditätsgrad 3 [%] ( Current Ratio) Kurzfristiges Fremdkapital ~150-200% 6.6 Anlagedeckung (Goldene Bilanzregel) 6.6.1 Allgemein Goldene Bilanzregel: 2006, D. Zöbeli Seite 14 von 35
Langfristige Investitionen (=AV) sollen langfristig finanziert sein (EK bzw. langfristiges FK) 6.6.2 Deckungs-Kennzahlen Wahrung der Fristen-Kongruenz = Goldene Bilanzregel Anlagedeckungsgrad 1[%] Eigenkapital *100 Anlagevermögen ~75-100% Anlagedeckungsgrad 2[%] ( Eigenkapital langfristiges Fremdkapital) *100 Anlagevermögen min. 100% 7 Rentabilitäts-Kennzahlen 7.1 Allgemein Je höher umso besser ABER: Risiko beachten! Branchenspezifisch! (siehe Tabelle Skript S.159) Konjunktur beachten ROE > ROI 15-20% > 7-10% 7.2 Eigenkapitalredite (Return on Equity ROE) pro Periode Reingewinn *100 Eigenkapitalrendite[%] (Re turn on Equity) Eigenkapital ~8-15% während der Periode 7.3 Gesamtkapitalrendite (Return on Investment ROI) (Reingewinn Fremdzinsen) *100 Gesamtkapitalrendite[%] (Re turn on Investment) Gesamtkapital Auch: ROI = EBIT-Marge x Kapital-Umschlag 2006, D. Zöbeli Seite 15 von 35
7.4 Umsatzrendite (Return on Sales) = Reingewinn-Marge Reingewinn *100 Umsatzrendite[%] (Re turn on Sales) Verkaufsumsatz( Warenertragoder Nettoumsatz) ~ 2-8% Typische Werte für die Umsatzrendite: 25% - 30% Microsoft, Intel 1% - 5% Handel 7.5 EBIT-Marge Umsatzrendite[%] (Reingewinn Zinsen Steuern) *100 Nettoumsatz 8 Unternehmensbewertung 8.1 Unterlagen Bilanz (aktuelles Jahr und Vorjahr) Erfolgsrechnung aktuelles Jahr 8.2 Vorgehen Überprüfung Debitoren: Briefe an Debitoren mit Aufforderung der Debitorenbestätigung, Lieferscheine als Gegenstück dazu zur Kontrolle Analyse Debitoren: Machen wir mit 20% Kunden 80% des Umsatzes? Bürogebäude: Unterscheidung machen zwischen Gestehungskosten und Nutzungskosten bei WIR -Posten in den Aktiven: schwierig zu Geld zu machen! Bewertung mit 50% Warenvorräte: via Gewerbeverbände Experten für Beurteilung beiziehen 1. Gesamtkapital-Rendite sollte >8% sein, welche das Unternehmen für den Investor abwirft. Berechnung: Gesamtkapitalrendite = (Reingewinn + Zinsen) / ØGesamtkapital ØGesamtkapital = (Gesamtkapital Anfang Jahr + Gesamtkapital Ende Jahr) / 2 2. Umsatz-Rendite (oder Reingewinn-Marge) sollte ca 8% sein Berechnung: Umsatzrendite = Reingewinn / Nettoumsatz, wobei der Nettoumsatz = Warenertrag 3. Cashflow = Reingewinn + Abschreibungen Solange der Cashflow > 0 ist, ist die Liquidität gesichert. 4. aus 2) und 3) folgen: Cashflow > gewünschte Umsatzrendite * Nettoumsatz 5. Vermögen der Firma beurteilen: Vermögen (Eigenkapital) = Substanzwert (Bilanzsumme) Schulden (Fremdkapital, kurz- und langfristig) --> Eigenfinanzierungsgrad = Eigenkapital / Gesamtkapital (Bilanzsumme). Soll (CH) : 60%-40% 2006, D. Zöbeli Seite 16 von 35
und damit den --> Fremdfinanzierungsgrad = Fremdkapital / Gesamtkapital (Bilanzsumme). Soll (CH): 40%-60% * Hier kann der Leverage-Effekt ausgenutzt werden. Dazu später. 6. Eine Firma muss ihre Bilanz deponieren, wenn 50% des Aktienkapitals weg ist (also das Eigenkapital durch Verlust um mehr als 50% reduziert wird). 7. Betrachtung der Debitoren: Was ist interessant am Kauf von Debitoren? Finanziell nichts, aber kaufe ich damit Geschäftsbeziehungen für Folge-Geschäfte? 8. Lager: Lagerkäufe sind uninteressant (Risikolager). Es sei denn, es sind kontraktierte Lager, also schon verkaufte. 9. Mobilien? Will ich in der Regel nicht 10. Fahrzeuge? Ich will vielleicht andere 11. 3 Fragen sind zu beantworten: a) das Unternehmen vernünftig finanziert? b) die Liquidität okay (Sicherheit)? c) der Erfolg wirtschaftlich nachhaltig? (Gesamtkapitalrendite, Umsatzrendite) Die gestellten 3 Fragen lassen sich mit dem Dreieck beantworten Rentabilität Muss immer im Zusammenhang mit Investitionen angeschaut werden. Gesamtkapitalrendite ist die wichtigste Kennzahl einer Unternehmung. Sicherheit o Finanzierung Wunsch des Bankers: Eigenkapital / Fremdkapital > 40% (weil nach OR eine AG nur mit Aktienkapital haftet; Sicherhheit für die Bank) o Kongruenz der Fristigkeit (abhängig von der Finanzpolitik) langfristige Investitionen müssen langfristig finanziert werden, am besten mit Eigenkapital und allenfalls mit langfristigem Fremdkapital Anlagedeckungsgrad I = Eigenkapital / Anlagevermögen (Soll: > 100%) Anlagedeckungsgrad II = (Eigenkapital + langfristiges Fremdkapital) / Anlagevermögen (Soll: >> 100%) o Liquidität Liquiditätsgrad II = (Liquide Mittel + Debitoren) / kurzfristiges FK. (Soll: > 100%) Liquiditätsgrad III = Umlaufvermögen / kurzfristiges FK. (Soll: 150% - 200%). Achtung auf Lagerbestände (Ladenhüter?) Verhältnis Liquide Mittel / Debitoren beachten. Soll: > 10%-30% Kreditorenvorerfassung: Liefert Aussicht auf Flüssigkeit. Kann entscheidend sein. o Nachhaltigkeit (Marktanteil, Marktgrössen, DB heute morgen) Achtung: Bei Prognosen bezüglich DB ist Vorsicht walten zu lassen. Der Markt ändert sich, die Konkurrenz wird eingreifen. Dies führt zu Preissenkungen oder der eigene Marktanteil wird kleiner. Somit haben wir ein Problem. 2006, D. Zöbeli Seite 17 von 35
Lösung: Man kann mit zusätzlichen Services gemäss SPM / SPC Ansatz Umsatz erhöhen. 9 Mittel-, Geldflussrechnung 9.1 Zweck Nachweis erstellen, wie haushälterisch das Unternehmen mit seiner Liquidität umgeht. 9.2 Liquidität Definition: Liquidität = Flüssige Mittel. Flüssige Mittel (Bank, Post, Kasse) Liquidität = Netto Flüssige Mittel. Flüssige Mittel (Bank, Post, Kasse)./. Bank Kontokorrent Schulden Liquidität = Netto Umlaufsvermögen. Umlaufsvermögen./. Kurzfristiges Fremdkapital Flüssige Mittel Kreditoren Forderungen./. Kurzfristige Finanzschulden Vorräte Übriges kurzfristiges Fremdkapital 9.3 Aufbau Kapitalflussrechnung Alte Form Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung Herkunft (1) Operativer Betrieb (Cashflow) (1) Investitionen (Kauf von AV) (2) Finanzierung (Fremd-, Aktienkapital) (2) Definanzierung (Rückzahlung von Kapital) (3) Desinvestitionen (Verkauf von AV) Verwendung 9.4 Ergebnis Die Kapitalflussrechnung zeigt die Zu- oder Abnahme der Liquidität 2006, D. Zöbeli Seite 18 von 35
9.5 Aufbau Mittelflussrechnung Innenfinanzierung Reingewinn + Abschreibungen (Mobilien, Immobilien) + Bildung langfr. Rückstellungen +/- Andere liquiditätsunwirksame Geschäftsfälle (Aufwände / Erträge) Mittelfluss-Rechnung Cashflow aus Umsatztätigkeit = Brutto Cashflow (Fond: Nettoumlaufsvermögen) +/- Veränderung Nettoumlaufvermögen (ohne Liquidität) Debitoren-Zunahme (=Abnahme!) Roh- und Fertigwaren (Zunahme) Kreditoren-Abnahme (=Schulden sind gesunken) Übrige kurzfr. Verbindlichkeiten (Zunahme) Cashflow aus Investitionstätigkeit = Brutto Cashflow (Fond: Definierte Liquidität)./. Bezahle Dividende (aus Gewinn Vorjahr) = Netto Cashflow./. Investitionen z.b. Kauf von Maschinen, Mobiliar oder sonstigem Anlagevermögen + Desinvestitionen z.b. Verkauf von Maschinen, Mobiliar oder sonstigem Anlagevermögen = Netto Investition Free Cashflow (Netto Cashflow Netto Investitionen) Cashflow aus Finanzierungstätigkeit./. Definanzierung z.b. Rückzahlung von langfristigem Kapital (Darlehen, Hypotheken, AK) + Finanzierungen z.b. Aufnahme von langfristigem Kapital (Darlehen, Hypotheken, AK-Erhöhung) = Nettofinanzierung = Veränderung Liquidität (Nettoumlaufvermögen) (Free Cashflow + Nettofinanzierung) Ergebnis: zeigt die Zu- / oder Abnahme der Liquidität 2006, D. Zöbeli Seite 19 von 35
10 Leverage Effekt Ein hoher Fremdkapitalanteil kann über den so genannten Leverage Effekt (=Hebel-Effekt) die Eigenkapitalrendite stark erhöhen. 10.1 Voraussetzungen Der Reingewinn muss höher sein als die Mehrzinsen (ansonsten Verlustsituation) Grundsätzlich eine solide Rentabilität, ungeachtet der Finanzierungssituation (Gesamtkapital Rendite) Gesamtkapital > Fremdfinanzierungszins 2006, D. Zöbeli Seite 20 von 35
11 Konzerngebilde, Finanzielle Konsolidierung Konsolidierung ist die finanzielle Zusammenfassung von mehreren Unternehmen. 11.1 Beherrschung 100% Beherrschende Mehrheit Vollkonsolidierung 50 % 50/50 Joint-Venture Quotenkonsolidierung Bedeutende Mehrheit / Equity Methode an Assozierten Unternehmen (Verbundene Unternehmen) 20 % Nicht Konsolidiert (Teil des Anlagevermögens) 0 % 11.2 Konsolidierungsmethoden 11.2.1 Vollkonsolidierung Es werden sämtliche Aktiven und Passiven (Fremdkapital) der Tochtergesellschaft zusammengefasst. Allfällige Anteile von Minderheitsaktionären werden separat ausgewiesen o entweder als FK oder als EK ( je nach Betrachtung: Einheitstheorie oder Interessentheorie) Wird angewandt für alle Beteiligungen, die mehr als 50% betragen (50%-100%) Beispiel: Vollkonsolidierung (100%) (ohne Minderheiten) 2006, D. Zöbeli Seite 21 von 35
100%-Beteiligung 11.2.2 Quotenkonsolidierung Wird angewandt bei Joint Ventures (50/50 Beteiligungen) Es werden jeweils nur 50% der Aktiven und der Passiven (Fremdkapital) der Tochtergesellschaft übernommen. Beispiel: Vollkonsolidierung (>50%) (mit Minderheiten z.b. 25%) Goodwill = Beteiligung - EK 75%-Beteiligung 11.2.3 Equity Konsolidierung Wird angewandt bei Beteiligungen zwischen 20% und 50% (Assoziierte Gesellschaften) Es werden keine Aktiven und Passiven (Fremdkapital) der Tochtergesellschaft übernommen. Die Beteiligung wird jeweils angepasst an den neuen aktuellen Stand des ausgewiesenen Eigenkapitals. Beispiel: Quotenkonsolidierung (für 50:50 Joint Venture) 100% 50% 50% 50%-Beteiligung 100% 11.2.4 Keine Konsolidierung (= Anlagevermögen) Bei Beteiligungen unter 20% Bewertung gemäss OR bzw. gemäss Swiss GAAP, IAS / IFRS oder USGAAP Beispiel: Equity Konsolidierung (20-49%) (Keine eigentliche Knsolidierung) +20% 2006, D. Zöbeli Seite 22 von 35
12 Instrumente des CFO (Chief Financial Officer) Langfristig (5-10 Jahre) Strategie Ziele Mittelfristig (2-5 Jahre) Finanzierungsplan 3-Jahres Budget Investitionsplan Kurzfristig (1 Jahr) Budget Laufend Controlling Systeme Quartalsabschluss Rollendes Forecasting Risiko-Management 12.1 Dupont-Pyramide Die Firma Dupont hat die Finanzziele über den ROI (Return-on-invest) vorgegeben. Möglichkeit, um die finanziellen Werte schnell zu kontrollieren! Die Dupont-Pyramide gibt eine reine Finanzsicht wieder! 12.2 Balanced Score Card (BSC) Die Balanced Score Card (BSC) wurde durch die Herren Kaplan und Norton zur Ergänzung der reinen Finanzsicht (Dupont-Pyramide) entwickelt. Die Balanced Score Card hat einen direkten Strategiebezug. 2006, D. Zöbeli Seite 23 von 35
Interne Geschäftsprozesse In welchen Geschäftsprozessen müssen wir die Besten sein, um unsere Teilhaber und Kunden zu befriedigen? Kunden Wie sollen wir gegenüber unseren Kunden auftreten, um unsere Vision zu vermitteln? Vision und Strategie Finanzen Wie sollen wir gegenüber Teilhabern auftreten, um finanziellen Erfolg zu haben? Lernen und Entwicklung Wie können wir unsere Veränderungs- und Wachstumspotentiale fördern, um unsere Vision zu verwirklichen? 12.2.1 Einbettung der Balanced Score Card 2006, D. Zöbeli Seite 24 von 35
12.2.2 Herleitung der Balanced Score Card 2006, D. Zöbeli Seite 25 von 35
12.2.3 Key Performance Indices (KPI s) SE: Strategischer Erfolgsfaktor 2006, D. Zöbeli Seite 26 von 35
12.2.4 Stolpersteine bei der Balanced Score Card Entwicklung Falsche Messgrössen (nicht Strategiekonform) Zu viele Messgrössen (15-20 Messgrössen sind optimal) Ungenügende Ressourcen (Zeit, Geld, ) Kein Management-Committment / -Support Keine professionelle Begleitung Keine Verbindung zur Finanzplanung 13 Unternehmensplanung und Finanzielle Führung Analyse Unternehmen / Umwelt (SWOT) Vision / Leitbild - Grundstrategie Unternehmensstrategie: Ziele Mittel Verfahren (Leistungswirtschaftliches Konzept / Finanzwirtschaftliches Konzept / Soziales Konzept Budgets Latest Estimate Langfristige Planung Strategische Planung 5 Jahre und mehr Mehrheitlich Text, wenig Zahlen Unregelmassig Mittelfrist Planung Operative Planung (rollend, jährlich) 3/5 Jahre Summarisch quantifiziert Regelmassig *Businessplan* ER / Bilanz / Finanzplan Kurzfristige Planung Dispositive Planung 1 Jahr Detailliert und quantifiziert Regelmassig Strategische Planung Operative Planung Zeithorizont 7./8. Jahr 1. Jahr 2006, D. Zöbeli Seite 27 von 35
13.1 Budgetierungsprozess 14 Controlling Control = Steuerung / Beherrschung / Überwachung Controlling ist eine Funktion! 14.1 Controllers Toolbox 14.1.1 ABC-Analysen Zweck Untergliederung einer Datenmenge in Teilmengen nach deren Bedeutung (Pareto-Prinzip) Vorgehen Sortieren (z.b. Umsatz), Aufteilen in 0%-20%, 20%-60%, 60%-100% (kummulierend, z.b. % Kunden) Ergebnis Nutzen Lorenz-Kurve (z.b. mit 20% der Kunden macht man 80% Umsatz) Konzentration auf rentabelste 20% (Marketing-Aktionen, Kundenerfolgsrechnung für diese Kunden: rentieren sie? und wie stark?) Abbau-Potential bei den andern (vgl. SPM: den richtigen Kunden wählen) 2006, D. Zöbeli Seite 28 von 35
100 80 % Umsatz 60 40 20 A B C 0 0 20 40 60 80 100 % Kunden 20% 40% 40% 14.1.2 Break-Even Diagramme Zweck Grafische Abbildung der Deckungsbeitragsrechnung. Grafische Darstellung der Kostenstruktur für Budgetierung von Umsatz, Kosten und Gewinn. Vorgehen x-achse: Menge; y-achse: SFr. 1) Erlösgerade einzeichnen (gemäss Menge Produkte * Produktpreis) 2) Proportionale (variable) Kosten als Gerade einzeichnen 3) Bare Fixkosten als Parallele zu 2) ziehen (im Abstand der fixen Kosten) 4) Kalk. Abschreibungen als Parallele zu 3) ziehen (im Abstand der kalk. Abschreibungen) 5) geplanter Ertrag vor Steuern und Zinsen: Parallele zu 4) 6) Dort wo die 3 Parallelen 3), 4) und 5) mit der Erlösgeraden schneiden --> BE-Punkte Ergebnis Grafik mit den 3 Break-Even Punkten Erlöse (1) Plan-Ertrag vor Steuern u. Zinsen Brutt o Cash Flow Fixkosten kalk. Abschreibungen (4) Fixkosten (3) + variable Kosten var. Kosten CF = 0 BEP BEP BEP Nutzen 3 Break-Even Punkte sind abzulesen: BEP 5 1 = Out-of-pocket Point (Cash Flow = 0) BEP 2 = Substanzerhaltungs-BEP BEP 3 = Entwicklungssicherung und Innovations-BEP 5 BEP: Break-Even Punkt 2006, D. Zöbeli Seite 29 von 35
14.1.3 Preisuntergrenzen-Berechnung Zweck Massnahme der Gewinnsicherung oder Verlustminderung. Vorgehen Staffelung, ähnlich der DB Rechnung Erlös - Erlösminderungen (Rabatte, Skonti) = Nettoerlös - Grenzkosten (Material, Fertigungslöhne, var. Maschinenkosten (Unterhalt & Rep, Betriebsstoffe), Energie und Verbrauchsmaterial = PUG 1 (absolut unterste Preisuntergrenze; nur sehr kurzfristig, bei schlechter Auslastung und akuter Existenzgefährdung) - bare Fixkosten (Löhne, Fremdmieten, Fremdzinsen, Unterhalt, V&V Kosten) = PUG 2 (bei schlechter Auslastung) - kalk. Abschreibungen und kalk. Zinsen = PUG 3 (Substanzerhaltung; mittelfristig unterste Preisuntergrenze) - Soll-Deckungsbeitrag / Gewinn = PUG 4 (Sicherung der langfristigen Entwicklung und Innovation) Ergebnis PUG 1 PUG 4 Nutzen Bestimmung der Mindestpreise von Produkten; Bewusst machen der Preisuntergrenzen 14.1.4 Gewinnsicherungsrechnung Zweck Sicherstellung, dass sich bei einer Preissenkung und damit grösserer Absatzmenge das Ergebnis verbessert (und nicht verschlechtert). Problematik: Beruht auf Marktschätzungen. Vorgehen neuer DB/Stk = alter DB/Stk Preissenkung/Stk oder min. Mengensteigerung (=Soll-Menge) = alter DB/Stk / neuer DB/Stk Neue Mindestmenge (Sollmenge) = alte IST-Menge * min. Mengensteigerung Neue Mindestmenge (Sollmenge) = alter DB über alles / neuer DB/Stk Ergebnis Nutzen neue Mindestmenge Transparenz, wieviel mehr verkauft werden muss. Input für z.b. Marketingaktivitäten. Ob Absatz tatsächlich dann auf dem Markt klappt, hängt mit Preis-Absatz Funktion (Elastizität der Nachfrage) ab. 14.1.5 Preis-Absatz-Funktion = Basis für Gewinnsicherungs-Rechnung! Zweck Vorgehen Zeigt auf, ob der Gewinn bzw. der DB durch eine Preissenkung erhöht werden kann. Kurve muss mittels ähnlicher Produkte und Marktforschung ermittelt werden. Ergebnis Preis SFr./Stk. Fläche = alter Umsatz Fläche = neuer Nutzen Absatz in Stk. Elastizität der Nachfrage ist entscheidend, ob mehr Umsatz generiert werden kann. 2006, D. Zöbeli Seite 30 von 35
14.1.6 Wirtschaftlichkeitsrechnung Zweck Ist eine Verfahrensrechnung. Ermittelt, welches von zwei oder mehreren Produktionsverfahren das wirtschaftlichere ist. Ist oft Vorstufe für eine Investitionsrechnung Unterschiede Kriterium Wirtschaftlichkeitsrechnung Investitionsrechnung Entscheidungstyp Art der Rechnung Vergleicht Alternativen, als seien diese schon operativ Erträge und Kosten inkl. Abschreibungen und Zinsen Will den Return einer Investition beurteilen Einnahmen und Ausgaben (inkl. Investition) ohne Abschreibungen und Zinsen Betrachteter Zeitraum Ein Jahr mehrere Jahre; in der Regel Nutzungsdauer der Anlage 14.1.7 Investitionsrechnung Zweck Der ROI richtet sich auf den Return von noch nicht investiertem Kapital. Es werden die Kosten für den Zeitraum der wirtschaftlichen Nutzungsdauer festgeschrieben. Vorgehen Ergebnis Ist eine Cash Flow Rechnung. Berechnung über mehrere Jahre. Ergebnis der Rechnung ist die Verzinsung des investierten Kapitals (ROI) und eine Payback- Dauer. Diese gibt an, wie lange es dauert, bis das investierte Kapital durch den erwirtschafteten Cash-Flow zurückbezahlt ist. Nutzen Risikoabschätzung, Abschätzung des ROI. (ROI Ziele sind zwischen 20%-35%) 14.1.8 Sensitivitätsanalyse Zweck Untersucht, wie sensitiv ein Ergebnis auf die Änderung bestimmter Einflussfaktoren reagiert (ganz allgemein gehalten). Ist hier ein Instrument für die Risikobeurteilung einer Planrechnung (vgl. Beispiel Preisreduktion auf BAB und Kostenträger) Vorgehen Ergebnis Nutzen Durchspielen von verschiedenen Varianten mittels Variation der kritischen Einflussgrössen. Auswirkungen auf Produkte und die Unternehmung können auf dem BAB nachvollzogen werden. Risikoprofil. Dies ist wichtig für die Abschätzung von Eintreffenswahrscheinlichkeiten der geplanten Ergebnisse. Nicht beeinflussbare Grössen wie z.b. ein grosser Kunde geht, Margen zerfallen, Rabatte werden gefordert werden in den Auswirkungen transparent. 14.1.9 Gemeinkostenwertanalyse (GWA) Zweck Gesamtunternehmerisches Instrument. Ausgelöst durch den CEO. Die GWA versucht, die gesamten (administrativen) Gemeinkosten den Produkten zu zuordnen, für deren Erstellung sie anfallen, und sie dem Nutzern dieser Produkte für den Empfänger ( Kunde ) gegenüberzustellen. Vorgehen Ergebnis Tätigkeiten jedes Mitarbeiters (in der Administration) erfassen und den entsprechenden Produkten (der Administration) zuordnen. Zeit wird mittels Zeiterfassung ermittelt und für das Jahr hochgerechnet. Dann wird der Nutzen der Produkte gegenübergestellt. Nicht mehr benötigte Produkte streichen. Zu teure Produkte (z.b.statistiken) weniger häufig, weniger genau, weniger ausführlich oder einfacher gestalten. 2006, D. Zöbeli Seite 31 von 35
Die Anwendung der 80%/20% Regel kann auch hier angewendet werden, um zu eliminieren. Nutzen Kosten Einsparung. 14.1.10 Statistische Verfahren Multimoment Verfahren Zweck Messung von Grössen zur Erstellung einer Statistik. Vorgehen Ergebnis Nutzen Multimoment Verfahren: Messung erfolgt über einen längeren Zeitraum zufällig. Nach einer genügend grossen Probe wird der Schnitt ermittelt und hochgerechnet Eine Hochrechnung für ein Jahr liefert z.b. den Input für eine GWA. Erstellung eines Profils. 14.1.11 Lineare Optimierung und andere Verfahren des Operation Research Zweck Optimierung bestimmter Grössen (Umsatz, Auslastung, Fläche, Gewinn,...) Vorgehen Ergebnis Nutzen PC einschalten, Software reinspitzen, Parameter setzen und simulieren. Problematik: Die Formulierung der Parameter braucht entsprechendes Fach-Know-How. Optimierung von Problemen mit mehreren (dynamischen) Einflussfaktoren. Kostensenkung und Gewinnmaximierung. (Z.B. Warteschlangenproblem an Kreuzungen, optimale Reiserouten bei Spediteuren, Optimierung von Lager und Sicherheitsbeständen,...) 15 Goodwill Der Goodwill ist die Differenz zwischen dem Kaufpreis und den übernommenen Nettoaktiven. Wert der Beteiligung - Anteiliges Eigenkapital = Goodwill Der Goodwill stellt einen bezahlten Mehrwert dar für zukünftiges Ertragspotential und/oder Vermögenswerte, die nicht in der Bilanz ausgewiesen sind. 16 Prozesskosten Rechnung (Activity-based costing) 16.1 Einführung und Ziele der Prozesskostenrechnung Die Prozesskostenrechnung ist die ursachengerechtere Verteilung der Gemeinkosten. Kosten pro Prozess(-schritt) ausweisen. Ziele der Prozesskostenrechnung: Korrekte und differenziertere Produkte Kalkulation Prozessoptimierung und Kosteneinsparungen in der Ablauforganisation Einfache Verrechnung von Sonderleistungen oder Extrawünschen: Transparenz in den Gemeinkosten (70 % aller Kosten) 2006, D. Zöbeli Seite 32 von 35
16.2 Weshalb eine Prozesskostenrechung? In vielen Unternehmen ist seit Jahren eine markante Verschiebung der Kostenstrukturen zu beobachten: Die Einzelkosten werden anteilsmässig immer kleiner, die Gemeinkosten immer grösser. früher heute Gemeinkosten (30 %) Einzellohnkosten (40 %) Materialkosten (30 %) Gemeinkosten (70 %) Einzellohnkosten (10 %) Materialkosten (20 %) Die Ursache dieser Wirkung liegt in der zunehmenden Automatisierung und Informatisierung der Unternehmen. 16.3 Vorgehen bei der Prozesskostenrechnung Ermitteln von Tätigkeiten, die in einer Abteilung gemacht werden Zeitaufwand bestimmen pro Tätigkeit o Leistungs-orientierte Tätigkeiten (abhängig von der Leistungsmenge; variabel) o Leistungs-neutrale Tätigkeiten (abhängig von der Leistungsmenge; fix) Kostenberechnung pro Tätigkeit Verteilung der Leistungs-neutralen Kosten auf Leistungs-bedingte Tätigkeiten Kostentreiber feststellen / Anzahl messen Kostensätze pro Treiber/Aktivität berechnen Berechnung der Kosten aufgrund der Anzahl Kostentreiber und Kostensätze Verteilung der Kosten von Teilprozessen zu Hauptprozessen. 2006, D. Zöbeli Seite 33 von 35
17 Index A ABC-Analysen...28 Anlagedeckung...10, 14 Anlagevermögen...4, 6 B Balanced Score Card...23 Einbettung...24 Herleitung...25 Stolpersteine...27 Bedeutende Mehrheit...21 Beherrschende Mehrheit...21 Beherrschung...21 Bewertung...6 Bewertungsvorschriften Aktienrechtliche...6 Bilanz...3 Bilanz Kennzahlen...10 Bilanzkennzahlen Übersicht...11 Bilanzregel Goldene...14 Branchenspezifisch...15 Break-Even Diagramme...29 Budgetierungsprozess...28 C Cash Flow...8 Direkte Methode...9 Indirekte Methode...9 Cashflow Angemessener...8 Controllers Toolbox...28 Controlling...28 D Dividenden...4 Dupont-Pyramide...23 E Eigenkapital...4 Verstecktes...7 Eigenkapitalredite...15 Eigenkapitalrendite...20 Equity Methode...21 Erfolg...6 Erfolgsrechnung...5 F Finanzielle Führung...27 Finanzielle Konsolidierung...21 Finanzielle Unternehmensanalyse...12 Fremdkapital...4 Fremdkapitalanteil hoher...20 Führung Finanzielle...27 G Geldflussrechnung...18 Gemeinkostenwertanalyse...31 Gesamtkapitalrendite...15 Gewinnsicherungsrechnung...30 Gewinnvortrag...4 Goldene Bilanzregel...14 Goodwill...32 H Hebel-Effekt...20 I Instrumente des CFO...23 Investitionsrechnung...31 J Joint-Venture...21 K Kapitalflussrechnung...18 Kapitalstruktur... 10, 12 Kennzahlen Bilanz...10 Rentabilität...15 Key Performance Indices...26 Konsolidierung Finanzielle...21 Konzerngebilde...21 KPI...26 L Leverage Effekt...20 Liquidität... 10, 18 Liquiditätsgrad...14 Liquiditätsunwirksam...9 Liquiditätswirksam...9 M Mittelflussrechnung...18 Aufbau...19 Multimoment Verfahren...32 O Operation Research...32 Optimierung linear...32 2006, D. Zöbeli Seite 34 von 35
P Preis-Absatz-Funktion...30 Preisuntergrenze Berechnung...30 Prozesskosten Rechnung...32 Prozesskostenrechnung Vorgehen...33 Q Quotenkonsolidierung...21 R Rechnungsabgrenzung Passive...4 Reinverlust...4 Rentabilitäts-Kennzahlen...15 Reserven Frei...4 Gesetzliche...4 Statuarische...4 Stille...7 Return on Equity...15 Return on Investment...15 Return on Sales...16 S Sensitivitätsanalyse...31 Statistische Verfahren...32 Stille Reserven...7 T Tantiemen...4 U Umlaufvermögen...4 Umsatzrendite...16 Unternehmensanalyse Fiinanzielle...12 Unternehmensbewertung...16 Unternehmensplanung...27 V Verlustvortrag...4 Vermögensstruktur... 10, 13 Verstecktes Eigenkapital...7 Vollkonsolidierung...21 Vorräte...6 W Wertschriften...6 Wirtschaftlichkeitsrechnung...31 Z Zahlungsbereitschaft...14 2006, D. Zöbeli Seite 35 von 35