Zur Person: Wie stark beeinflussen die Lebenswelten unser Ernährungsverhalten? zu einer gesundheitsförderlichen Esskultur im Alltag einladen Prof. Dr. Barbara Methfessel Pädagogische Hochschule Heidelberg Bewegung und Ernährung im Alltag 5. Regionalen Fachkonferenz 22.11.2012 Bonn Ausbildung von Lehrkräften für Grund Haupt Realund Sonderschulen Durch Kooperations Projekte verschiedene Perspektiven vertieft, u.a. Esskultur im Alltag (Dr. Rainer Wild Stiftung, Heidelberg) Reform der Ernährungs und Verbraucherbildung in Schulen (gefördert vom BMVEL 2003 2005) ScienceKids id (gefördert durch AOK) Gut Drauf Erbe der Evolution Präferenz für viel, fett, süß Energiesparmodus ESSVERHALTEN ERWIRBT MAN DURCH ESSEN! diente der Vorsorge und Hungerprävention..aber erleichtert heute problematisches Essverhalten
Menschen benötigen Esskultur Menschen sind instinktlose Omnivore und naturabhängige Kulturwesen, die aus der Vielfalt lt des Essbaren wählen müssen. Daher benötigen sie eine Esskultur, die sie erlernen müssen. Esskultur wird beeinflusst u. a. durch Geschmackserfahrungen Soziale und religiöse Werte Angebote, ihre Verlockungen und Handhabbarkeit Erfahrungen mit Ess Situationen..und all dies im permanenten gesellschaftlichen li h Wandel Ökonomische Ressourcen Einkomme Nutzung des Einkommens Soziale Ressourcen Unterstützung Vorbilder Kulturelle Ressourcen Bildungdes des sozialen Umfelds Psychische Ressourcen Familie und soziales Milieu Einstellung zum lb leben und Zukunftsorientierung ti Ernährungsinteresse, Alter und Soziale Milieus http://www.ernaehrungswende.de/fr_ver.html
psychosomatische Beschwerden individuellen Lebenszufriedenheit und Einschätzung der eigenen Zukunftsaussichten ein problematischer Zusammenhang Deutscher Bundestag g( (Hrsg.): g) Lebenslagen in Deutschland - Entwurf des 4. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung. 2012, S. XXXIII Deutscher Bundestag (Hrsg.): Lebenslagen in Deutschland Entwurf des 4. Armuts und Reichtumsberichts der Bundesregierung. 2012, S. 198 nach DAK Forschung (2011): Gesundheitsreport 2011. Analyse der Arbeitsunfähigkeitsdaten. Schwerpunktthema: Wie gesund sind junge Arbeitnehmer? DAK Hamburg. Kinder schützen und fördern Eltern unterstützen Niedriger Schulabschlussführt zu weniger Gesundheit und Lebenszufriedenheit Bildungsstrukturen benachteiligen sozial Schwache Daten der GEDA Studie 2009 nach Deutscher Bundestag (Hrsg.): Lebenslagen in Deutschland Entwurf des 4. Armuts und Reichtumsberichts der Bundesregierung. 2012, S 199 benachteiligte Lebenslagen und ungesunde Lebensweisen aus der Kindheit setzen häufigimim jungen Erwachsenenalter fort Deutscher Bundestag (Hrsg.): Lebenslagen in Deutschland Entwurf des 4. Armuts und Reichtumsberichts der Bundesregierung. 2012, S. 200
Nach Heseker, 2012 Nach Heseker, 2012 Wenn das Leben wenig Freuden bietet, kann das Essen ein wichtiger Freudengeber und eine Bastion der Selbstbestimmung ti werden Nach Heseker, 2012
Peer Mahlzeiten = Freizeit Mahlzeiten UNGESUNDES ESSEN HAT EINEN GRUND, DER BEACHTET WERDEN MUSS Und als Beginn einer neuen Esskultur?? Bartsch 2008 Folie: 18 Beispiel Snacks Speisen haben Alter und Bindung an Personen und Situationen Speisen spiegeln soziale Bindungen und den historischen Wandel Entwicklungsspezifische Bedeutungen Selbstbestimmung Lebensstilentwicklung Körperentwicklung geschlechtsspezifischen Interessen (Schlankheit/Schönheit und Stärke) Gefahr Risikobereitschaft Körper=Manipulationsinstrument Beginn des Dopings Dopings + Diäten
Robert Koch Institut Welche Zahlen behält man im Blick? 3 17 /J. adipös 18 20 /J 6,3% 3% Falsche Schlankheitsideale fordern mehr Opfer als ein paar Fettringe 100.000 Frauen Magersucht 3 17/J. stark untergewichtig 7% 15 % sterben ca. 700.000 BulimikerInnen Übergewichtige: Verlierer in der Gesellschaft Schlanke: Gewinner ohnegesundheitssicherheit Quelle: www.rki.de Stigma Übergewicht Diskriminierung verhindern: Bei der Adipositasprävention dürfen Opfer nicht zu Tätern gemacht werden Über Lebensbedingungen und Bildung Chancen schaffen: Gesundheit benötigt Bildung und Chancen zur Bedürfnisbefriedigung Quelle: Deutschle/Sonnberger (2011). Zum Stereotypus des übergewichtigen Kindes
Chancen nicht verpassen LEBENSWELT SCHULE Ess Situationen nutzen Vorbild (für Genuss) sein Kitas und Schulen beeinflussen Esskulturentwicklungen und nehmen oft Verantwortung nicht wahr. Jugendgerechte Alternativen beachten Ess Sozialisation und Enkulturation in der Schule Chancen einer guten Schul Esskultur Schulverpflegung gkann zur Geschmacksprägung beitragen und für die weiteren Essgewohnheiten präventiv wirken oder eine schlechte bzw. gegenteiligeeffekte haben. Lernen Leistung Stimmung Zufriedenheit Identifikation Kantine Kassel-Waldau
zu einer gesundheitsförderlichen Esskultur im Alltag einladen Niederschwellige Angebote statt große Umstellungen Verlocken statt belehren Tun statt reden Gewöhnenstatt ermahnen Verstehen statt diskriminieren Freude am Guten statt Absage an Lust und Genuss Über die Änderungen der Ernährungsverhältnisse kann mehr erreicht ihtwerden als über den Ansatz am Ernährungsverhalten Nicht vergessen: Hunger auf Essen... hat nicht nur der Körper. Auch... die Psyche, die kulturelle und soziale Identität... u. v. a. m. beeinflussen unser Ess (und Bewegungs ) verhalten.