Was wirkt sich belastend auf die Lehrkräfte, das Kollegium und die Schulleitung unserer Schule aus?

Ähnliche Dokumente
Prof. Dr. Andreas Krause & Cosima Dorsemagen

Gelingensbedingungen für BGF/BGM an Schulen

Sie führen ab sofort transformational und somit sinnstiftend.

Entspannung «Zwischen bewusstem Nichtstun und gezieltem Auflockern»

Fragebogen zur Arbeitssituation an Schulen (FASS) Dokumentation der Skalen und Aussagen

Stress im Führungsalltag erfolgreich bewältigen

Maßnahmenentwicklung zur Prävention und Reduzierung von Gesundheitsgefährdungen für Lehrkräfte Fachtagung Hans Böckler Stiftung/GEW,

Netzwerk Schulentwicklung 6. Jahresfachtagung, 17. April Schulentwicklung unter Hochdruck

2 Stress was ist das eigentlich? Wissenschaftliche Stresskonzepte... 11

Feedback-Kultur als Strategie der Veränderung Erfahrungsbericht aus dem Fontane-Gymnasium, Rangsdorf!

Leitfaden zur Durchführung von Mitarbeiterjahresgesprächen

Standortbestimmung zur Zusammenarbeit im Team. Forum Otto Bandli,

Arbeiten im Gleichgewicht: Stress erfolgreich bewältigen

1. Gesprächsvorbereitung auf das Beurteilungsgespräch vom

2. Selbstbild und Rolle klar(e) Haltung zeigen Zusammenarbeit mit Eltern Problemverhalten in Fähigkeiten verwandeln 8

Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen

Psychische Belastungen und Beanspruchungen in Kindertageseinrichtungen und was man dagegen tun kann. Bad Münstereifel, Dr.

Thementag Gesundheit. Was ist Stress? Wie kann ich meinen persönlichen Stress bewältigen?

Eigenverantwortung von Schule eine Chance?

Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. Bearbeitet von Gert Kaluza

der Kreisverwaltung Bad Kreuznach

Unsere Vision zieht Kreise... Das Leitbild der NÖ Landeskliniken-Holding.

Ein Stresskompetenz-Training für Ihre Mitarbeiter/innen

Individuelle Ebene. Praxisleitfaden zur Burnout-Prävention bei SozialpädagogInnen und TrainerInnen

Klassenführungstraining Methodenmodul B PERSÖNLICHER BEOBACHTUNGSAUFTRAG. U Unterrichtsfluss

Stressbewältigung eine Intervention für Berufstätige in der Sozialwirtschaft mit dem Fokus auf Regenerative Stresskompetenz

Wenn mir frustrierende Gedanken kommen, wie zum Beispiel: So sage ich einfach

Unsere Führungsleitlinien

Illustrierende Aufgaben zum LehrplanPLUS. Mit Stress-Situationen in Schule und Beruf umgehen (9.2)

Wertschätzung Mensch Ideen für gesundes Arbeiten

Das erwartet Sie bis ca Uhr

Psychotherapie: Praxis. Stressbewältigung. Trainingsmanual zur psychologischen Gesundheitsförderung. Bearbeitet von Gert Kaluza

10 Gebote erfolgreicher FÜHRUNG.

Erfolgsfaktoren eines ganzheitlichen Übergangs. Blitzlicht des Fachtages vom Team: U. Ballerstädt, H. Schneider, T.

Befragung Lehrkräfte BW zu psychosozialen Faktoren am Arbeitsplatz

Kapitel 2. Reifegradmodell

Krankheitsbewältigung und Partnerschaft bei chronischen neurologischen Erkrankungen

trifft gar nicht zu trifft etwas zu trifft überwiegend zu trifft vollkommen zu

Stress: Ursachen, Folgen und. Dipl.Psych. Dr. Jessica Schneider

Leitbild der Qualitäts- und UnterstützungsAgentur Landesinstitut für Schule (QUA-LiS NRW)

Neu auf dem Chefsessel

Leitfaden zur Vorbereitung auf Ihre Coaching Sitzung

Vorbereitungsbogen zum Mitarbeitergespräch für Mitarbeiter

Betriebliches Gesundheitsmanagement Präventionsgespräche bei Manpower

SCHÖN, DASS DU DA BIST.

LEITBILD DER GEMEINDEVERWALTUNG AMMERBUCH

TED-UMFRAGE 2017 MACHT CHANGE SPASS?

Vorwort. Wir verfolgen das Ziel die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen zu fördern.

Leitbild REHAB Basel

Prinzipien des schulischen Gesundheitsmanagements

Leitbild GEMEINDESCHULE FREIENBACH

Die Aufgaben sollen Ihnen dabei helfen, sich über Ihre eigenen Werte und Ziele bewusst zu werden.

M.Sc. Valentina Anderegg

Unternehmensphilosophie = Leistungsversprechen

Was macht Motivation aus? Seite 9

Leitbild. der Gemeindeschule Lachen. lachen bewegt

Workshop 4 Monitoring von Arbeit & Gesundheit im Team

Gut zu wissen. Grundbildung

Stiftung Sankt Johannes

Dokumentation der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen

IMPULS. 4 Ressourcen im Betrieb

Keine Zeit, keine Zeit. Familien im Zeitstress und was sie dagegen tun (können)

Fragebogen zum erlebten Führungsverhalten von Vorgesetzten

Beschäftigten- Befragung 2014: Gesamt-Ergebnisse für alle Betriebe

6. Gesundheitsförderung für Fachkräfte

Erhebungsdaten zum Kooperationsprojekt Schule - Sinti KOSSI

Dein heutiger Zustand ist das Ergebnis Deines bisherigen Denkens und Handelns.

Maßhalten im Lot sein Balance halten

Effektives Zeitmanagement am Arbeitsplatz Stress lass nach! Katharina Homann-Kramer

-JAHRESGESPRÄCHE- Ein Projekt zur Förderung der Führungskultur

Teil A: Die jeweils wichtigsten Faktoren für die vier Dimensionen der Veränderungsbereitschaft werden aufgezeigt.

Wie effizient arbeiten wir im TEAM?

Selbsteinschätzung im Vergleich

Stress am Arbeitsplatz: Signale und Ursachen Persönliche Checkliste

Arbeitsbelastungsstudie an niedersächsischen Schulen 2016

Zeitmanagement: 4. Zeitdiebe

EIN PROGRAMM FÜR PSYCHISCHE GESUNDHEIT. Mit der AOK-Gesundheitsaktion stärker durchs Leben.

Führungsverhaltensanalyse

Wir bei Hausengel. Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter liebe Hausengel,

Resilienz und Achtsamkeit

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Ab heute Kitaleitung - Basiswissen für Erzieherinnen

Stressmanagement und Extremereignisse. Teil 1: Stressmanagement

Gesund und resilient führen was heißt das?

Resolution der WHO. Jedes Kind soll ein Anrecht darauf haben, eine gesundheitsfördernde Schule zu besuchen WHO 1997

Caritas Hamm Projekt TIMO

Achtsame Selbstfürsorge

Gütesiegel Gesunde Schule OÖ & SQA

Checkliste für psychische Belastungen am Arbeitsplatz

LEITBILD LANDRATSAMT GÖPPINGEN

Mitarbeiterbefragung zu psychosozialen Faktoren am

Lehrerfragebogen zur schulinternen Evaluation

Übungen zur Stärkung der Widerstandskraft

Stadt Bern. Personalleitbild der Stadt Bern

Demografie, Regional- u. Kreisentwicklung: Koordination Ehrenamt und Familienbüro

5 TIPPS WIE SIE KONZENTRIERT ARBEITEN

Stressfrei im Job erfüllt leben!

Chance und Herausforderung.

Stressmanagement-Seminar: Spaß am Leben, Spaß an der Arbeit

Transkript:

Was wirkt sich belastend auf die Lehrkräfte, das Kollegium und die Schulleitung unserer Schule aus? Schwierige Schüler / Hohe Anzahl an Unterrichtsstörungen Gewalt (z.b. zwischen Schülern, gegen Lehrkräfte) Hohes Arbeitspensum/ starker Zeitdruck Fehlende Erholungspausen/ fehlende Rückzugsmöglichkeiten in der Schule Hoher Lärmpegel Zwang, im Arbeitsalltag eigene Gefühle zu unterdrücken (z.b. Ärger) Konflikte im Kollegium Konflikte zwischen Schulleitung und Teilen des Kollegiums Unsicherheit (z.b. widersprüchliche Erwartungen, was wichtig ist) Übernahme zahlreicher nichtzumutbarer Aufgaben Überforderung durch zu rasche Veränderungen/ Reformen Schwierigkeiten, Beschlüsse an der Schule in die Tat umzusetzen (gemeinsam jammern statt gemeinsam zu handeln) Schlechte räumliche Situation/ fehlende Arbeitsplätze Fehlende Lehr & Lernmittel/ Ausstattung Konflikte mit Eltern bzw. Ausbildern Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben stark mittlere Ausprägung schwach 1

Was entlastet die Lehrkräfte, das Kollegium und die Schulleitung an unserer Schule? Klarheit beim Berufsauftrag ( ich weiss genau, was ich an unserer Schule zu leisten habe ) Gute Zusammenarbeit der KollegInnen/ gute Teamarbeit Unterstützung durch Schulleitung ( Mitarbeiterorientierter Führungsstil ) Gemeinsame pädagogische Vorstellungen ( an einem Strang ziehen ) Eingehen auf individuelle Bedürfnisse & Kompetenzen (z.b. altersbezogene Veränderungen) Innovationsklima/ Umsetzung von neuen Ideen/ Fehlerkultur Beteiligung ( Partizipation ) und Transparenz der Entscheidungen Guter Informationsfluss ( Wissen was läuft ) Unterstützende Konferenzen und Besprechungen Gerechte Arbeitsverteilung (innerhalb der Schule) Systematische Fortbildung/ Entwicklungsmöglichkeiten Gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung Rückmeldungen zur eigenen Arbeit ( heute habe ich gute Arbeit geleistet )/ Erfahrungsaustausch Gute Einbindung interner und externer Fachkräfte (z.b. Schulsozialarbeit, Logopädie) stark mittlere Ausprägung schwach 2

1. Fragen zur eigenen Gesundheit hinsichtlich der Arbeitssituation Ressourcen Sozial: Institutionell: Individuell: Stressoren Sozial: Institutionell: Individuell: 2. Eu-Stress-Fragen Denken Sie bitte einen Augenblick darüber nach, was für Sie persönlich Eu-Stress- Tätigkeiten sein können. Denken Sie dabei an alles, was Ihnen Freude bereitet, wobei Sie Abschalten und Auftanken können. Schätzen Sie bitte ein, ob Sie diese Aktivitäten in einem für Sie akzeptablen Umfang realisieren. Wer oder was hindert Sie daran? Was wollen Sie tun, um diese Situation zu ändern? (Vgl. Frank Döbler, Arbeitshilfe in PWSL 51.11) Was bereitet mir Freude? Kann ich dies in ausreichendem Masse realisieren? Ja Nein Wenn Nein: Wer oder was hindert mich daran? Was werde ich tun? 1

3. Gesundheitsförderung im Kollegium Selbstverständnis klären I Welche Verantwortung habe ich als Führungskraft in der Gesundheitsförderung? Welche Massnahmen habe ich bereits ergriffen und erfolgreich umgesetzt? Wie kann ich Gesundheitsförderung in meinen Führungsalltag integrieren? Selbstverständnis klären II Welches Ziel will ich als Führungskraft in meinem Team in der Gesundheitsförderung erreichen? Was erwarte ich von meiner Führungskraft, um meine Ideen umzusetzen? Wo bestehen für mich noch Unklarheiten? Welche Spielräume haben wir Führungskräfte zur Gesundheitsförderung? Für die eigene Gesundheit? Die die Gesundheit der MitarbeiterInnen? Für die Gesundheit der Führungskräfte und der MitarbeiterInnen? 4. Kooperation in der Schule und Schulleitung Welche kooperativen Strukturen und kooperativen Verhaltensweisen könnten Sie sich an Ihrer Schule neben den bereits existierenden als nützlich vorstellen? Notieren Sie stichpunktartig auf einem Blatt Ihre Vorstellungen, unabhängig von ihrer derzeitigen Machbarkeit. Nehmen Sie sich für dieses Brainstorming Zeit. Eine Anregung dazu: Wo könnte sich Ihr Kollegium und wo könnten Sie sich selbst durch kooperative Strukturen und kooperatives Verhalten Entlastungen schaffen? 2. Bitte ordnen Sie Ihre Vorstellungen mit Ziffern in der Reihenfolge ihrer Dringlichkeit und Bedeutung. 3. Welche konkreten Schwierigkeiten bzw. Hemmnisse für eine Umsetzung an Ihrer Schule sehen Sie? Gehen Sie bitte nach Dringlichkeit und Bedeutung vor und beziehen Sie sich bei ihrer Analyse auf die drei wichtigsten Aspekte (Vorstellung zu neuen kooperativen Strukturen und Verhaltensweisen mit der höchsten Priorität). 4. Überlegen Sie nun ein lösungsorientiertes Vorgehen zur Realisierung dieser neuen kooperativen Strukturen und Verhaltensweisen. 5. Machen Sie sich einen Umsetzungsplan mit Zwischenzielen und Zeitangaben. 2

Checkliste: Das 3 x 4 der Stresskompetenz In dieser Checkliste finden Sie eine knappe Zusammenfassung wesentlicher Strategien zum persönlichen Stressmanagement. Bitte prüfen Sie anhand der Liste, in welchen Bereichen Ihre Kompetenzen bereits heute gut sind und hinsichtlich welcher Bereiche Sie sich zukünftig weiterentwickeln möchten. In diesem Bereich möchte ich etwas ändern Diese Aussagen treffen auf mich zu 5 = völlig, 4 = überwiegend, 3 = teils, teils, 2 = kaum, 1 = gar nicht Bitte zutreffende Zahl eintragen! 1. Instrumentelle Stresskompetenz 1.1 Ich halte mich fachlich auf dem Laufenden. Ich bilde mich regelmäßig weiter. Ich lerne gern von anderen und sehe mich selbst als»lernenden«. 1.2 Ich pflege mein soziales Netz. Ich erfahre ausreichend Unterstützung durch andere. Ich habe mindestens eine vertraute Person, bei der ich mich fallen lassen kann. 1.3 Ich achte auf meine Grenzen. Ich vertrete meine Interessen gegenüber anderen. Wenn nötig, sage ich»nein«, delegiere Aufgaben oder bitte andere um Unterstützung. 1.4 Ich habe eine positive Zukunftsvision und klare Ziele vor Augen. Ich setze Prioritäten. Ich plane meine Zeit entsprechend und achte auf meine persönliche Leistungskurve. Summe Bereich 1 Ja Nein? 2. Mentale Stresskompetenz 2.1 Anforderungen und Schwierigkeiten gehören für mich zum Leben dazu. Ich begegne ihnen mit einer annehmenden Grundhaltung. 2.2 Anforderungen oder Schwierigkeiten sehe ich als positive Herausforderung. Ich schätze sie realistisch ein und bewahre mir eine innere Distanz. 2011, Springer-Verlag GmbH. Aus: Kaluza, G.: Stressbewältigung

In diesem Bereich möchte ich etwas ändern Diese Aussagen treffen auf mich zu 5 = völlig, 4 = überwiegend, 3 = teils, teils, 2 = kaum, 1 = gar nicht Bitte zutreffende Zahl eintragen! Ja Nein? 2.3 Ich habe ein starkes Vertrauen in meine eigenen Kompetenzen. Ich bin mir meiner Stärken bewusst und vertraue darauf, dass ich auch neue Anforderungen und Schwierigkeiten meistern kann. 2.4 Ich bin mir meiner persönlichen Stressverstärker bewusst. Ich arbeite gezielt an meiner persönlichen Weiterentwicklung. Ich entschärfe meine persönlichen Stressverstärker, indem ich aktiv neues Verhalten ausprobiere, z.b. Fehler zulasse, Kontrolle abgebe oder um Hilfe bitte. Summe Bereich 2 3. Regenerative Stresskompetenz 3.1 Ich sorge für regelmäßige Pausen. Ich gestalte meinen Urlaub entsprechend meinen Erholungsbedürfnissen. Ich habe einen tiefen und erholsamen Schlaf. 3.2 In meiner Freizeit sorge ich aktiv für ein Gegengewicht zur Arbeit. Ich übe Aktivitäten aus, die mir Spaß machen, und genieße angenehme Dinge. 3.3 Ich beherrsche eine Entspannungsmethode, mit der es mir gut gelingt, körperlich zu entspannen und gedanklich abzuschalten. 3.4 Ich treibe regelmäßig Sport und sorge für viel Bewegung in meinem Alltag. Summe Bereich 3? Fragen zur Auswertung: 4 4 4 Welche Säulen der Stresskompetenz sind stark, welche weniger stark? In welchen Bereichen möchte ich meine Stresskompetenz zukünftig weiterentwickeln? Welche nächsten Schritte werde ich gehen, um meine Stresskompetenz zu erweitern? 2011, Springer-Verlag GmbH. Aus: Kaluza, G.: Stressbewältigung