Landkreis Bad Kissingen und. Landkreis Rhön-Grabfeld. Die Bayerische Rhön als potenzieller Standort für einen dritten Nationalpark in Bayern

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Transkript:

AAA Landkreis Bad Kissingen und Landkreis Rhön-Grabfeld Landratsamt Rhön-Qrabfeld 97615 Bad Neustadt a.d.saale Persönl ich Frau Staatsministerin Ulrike Scharf Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz Rosenkavalierplatz 2 81925 München 97616 Bad Neustadt, 20.04.2017 Spörleinstraße 11 Zimmer-Nr.: 217 Telefon - Nr.: 94-201 Telefax - Nr.: 94-299 Internet: E-Mail: Sachbearbeiter: Ihre Zeichen: Ihre Nachricht vom: 9481-201 www.rhoen-grabfeid.de landrat@rhoen-grabfeld.de 63d-U8621.0-2016/6-409 10.04.2017 Unser Zeichen: 1.0 (Bitte im Antwortschreiben angeben) Die Bayerische Rhön als potenzieller Standort für einen dritten Nationalpark in Bayern Sehr geehrte Frau Staatsministerin Scharf. wir bedanken uns für Ihr Schreiben vom 10.04.2017, in dem Sie unsere gestellten Fragen zu einem möglichen Nationalpark in der Rhön beantwortet haben. Ausgehend von dem da maligen Sach- und Kenntnisstand sind die Antworten Ihres Hauses noch relativ allgemein gehalten und deshalb nicht geeignet, als Grundlage für den weiteren Dialogprozess zu die nen. Gerade bei der Anhörung der Verbände und Institutionen am 13.04.2017 in Burglauer hat sich gezeigt, dass wir nun eine Phase des Dialogs erreicht haben, in der konkrete und belastbare Aussagen zu den aufgeworfenen Fragen notwendig sind. Im Interesse eines zügigen und konstruktiven Fortgangs des Dialogprozesses bitten wir Sie deshalb, die bereits im Raum stehenden Fragen zu klären. Speziell für die Rhön ergeben sich aus unserer Sicht die nachfolgend gestellten Fragen, zu denen wir detaillierte Antwor ten Ihres Hauses erbitten: 1. Themenbereich Gebietskulisse 1.1 Welche Gebietskulisse in der Rhön ist derzeit konkret im Blickfeld des Ministeri ums? 1.2 Gibt es Möglichkeiten einer Gebietskulisse für einen länderübergreifenden Natio nalpark? Werden diese parallel mitgeprüft?

1.3 Wie soll diese Gebietskulisse in fünf, zehn bzw. in 30 Jahren aussehen? 1.4 Welche Entwicklungs- und Erweiterungsschritte sollen in den genannten Zeiträu men erreicht werden? 1.5 In welchem Verhältnis stehen die Schutzbereiche von Nationalpark und Biosphä renreservat zueinander? 2. Themenbereich Holznutzung 2.1 Wieviel Holz aus der vorgesehenen Gebietskulisse wurde bisher an Selbstwerber verteilt bzw. wieviel Brennholz wurde an die Bürger verkauft? 2.2 Wieviel Bau- und sonstiges Wertholz wurde in der vorgesehenen Gebietskulisse jährlich geerntet? 2.3 Welche der in Ziffern 2.1 und 2.2 angefragten Holzmengen verbleiben in der Regi on? Welcher Anteil wird exportiert? 2.4 Welcher Anteil des in andere Regionen verbrachten Holzes wird auf dem Verlade bahnhof in Bad Neustadt a. d. Saale umgeschlagen? 2.5 Wie soll der Holzbedarf für die Selbstwerber und die sonstigen Brennholznutzer in Zukunft befriedigt werden? Wo kommt dieses Holz in Zukunft her? 2.6 Wird ein konkretes Brennholzkonzept erstellt werden? Wenn ja, bis wann? im Zusammenhang mit dem Themenbereich Hoiznutzung wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns den Vortrag, den der Vorstand der Bayerischen Staatsforsten, Herr Martin Neumeyer, am 13.04.2017 in Burglauer gehalten hat, in schriftlicher Form zukommen lassen würden. 3. Themenbereich Jagd 3.1 Wie viele private Jäger sind im Bereich der Bayerischen Staatsforsten innerhalb der Gebietskulisse tätig? Wie viele Pirschbezirke und wie viele an Private verpach tete Jagden gibt es? 3.2 Wie viele Privatleute sollen in Zukunft in dem vorgesehenen Gebiet Jagdmöglich keiten erhalten? 3.3 In welcher Höhe erzielen die Bayerischen Staatsforsten Einnahmen aus der Jagd (durch die Jagd im Allgemeinen, durch Vermarktung von Wildbret, u.a.)? 3.4 Wie soll das Wildtiermanagement in einem künftigen Nationalpark aussehen? - Wer ist für das Wildtiermanagement zuständig? - Wie werden die Untere und die Höhere Jagdbehörde hieran beteiligt (auf die in tensiven Diskussionen zum Wildtiermanagement bei der Ausweisung von Kern-

Zonen im Biosphärenreservat Rhön sei an dieser Stelle hingewiesen)? - Wie viele Privatleute werden am Wildtiermanagement beteiligt? - Wie soll das Wildtiermanagement bei den Leittierarten Rotwild, Schwarzwild und Rehwild aussehen? - Ist daran gedacht, bestimmte Tierarten (z. B. Luchs oder Wolf) in einem künfti gen Nationalpark auszusetzen? - Wie soll mit diesen Arten generell umgegangen werden? - Wird ein Wildtiermanagementkonzept für das Niederwild erstellt werden? Ist die Verbesserung des Lebensraumes hierfür ein besonderes Ziel im Natio nalpark? 3.5 Zusätzlich bitten wir um Beantwortung des als Anlage beigefügten Fragenkatalogs zum Wildtiermanagement des Bayer. Jagdverbandes, dessen Fragen auch wir uns zu Eigen machen. 4. Themenbereich Arbeitsplätze 4.1 Wie viele Arbeitsplätze existieren derzeit in der Gebietskulisse im Bereich Forsten, insbesondere im Bereich der Bayerischen Staatsforsten? 4.2 Wie viele Privatunternehmer (mit wie vielen Arbeitskräften) sind derzeit in der Ge bietskulisse für die Bayerischen Staatsforsten tätig? 4.3 Was wird mit diesen Arbeitskräften in der Zukunft geschehen? 4.4 Wie viele Arbeitsplätze werden in der künftigen Nationalparkverwaltung (welche Anzahl und welche Qualifikation) entstehen? 4.5 Welche Auswirkungen sind auf den örtlichen und regionalen Arbeitsmarkt zu er warten (Handwerk, mittelständische Industrie, u. a.)? Welche Auswirkungen sind für ortsansässige Unternehmen und deren zukünftige Entwicklung zu entarten? 5. Themenbereich Investitionen des Freistaates 5.1 Zu welchen Investitionen verpflichtet sich der Freistaat Bayern in den nächsten fünf, zehn bzw. 30 Jahren? 5.2 Welche staatlichen Einrichtungen (wie viele und an welchem Ort) werden entste hen? 5.3 Haben Investitionen des Freistaates in einen Nationalpark Rhön finanzielle und personelle Auswirkungen auf das Biosphärenreservat Rhön?

6. Themenbereich Nutzunasrechte 6.1 Werden die existierenden Betretungsrechte weiter bestehen? 6.2 Wann und wo werden Wegegebote erlassen? 6.3 Werden bestehende Nutzungsrechte außerhalb der Holznutzung und Jagd (z. B. das Pilz- und Beerensammeln) eingeschränkt? 6.4 Wird es Einschränkungen geben für Wintersportler, speziell für Langläufer oder Schneeschuh-Wanderer? 6.5 Welche Auswirkungen sind auf Freizeitsportarten im Übrigen zu erwarten? Sind entsprechende Nutzungskonzepte geplant? 6.6 Gibt es Auswirkungen auf unsere traditionellen Wallfahrten (z. B. Kreuzberg, Maria Ehrenberg)? 7. Themenbereich Einbinduna der Gemeinden 7.1 Kann Gemeindewald in einen Nationalpark (zur Abrundung eines Gebietes) auf genommen werden? 7.2 Falls dies möglich ist, welche Art von Gemeindewald kommt hierfür in Frage? 7.3 Wird hierfür eine Entschädigung gezahlt bzw. bestehen Tauschmöglichkeiten? 7.4 Wie werden die Landkreise und Gemeinden generell beim Nationalpark beteiligt? Werden hierfür gesonderte Gremien (z. B Beirat) gebildet? 7.5 Wird es für bestimmte Vorhaben bzw. Programme in der Entwicklungsphase des Nationalparks ein Zustimmungserfordernis der betroffenen Kommunen geben? 7.6 Wird ein Berichtswesen über Inhalte und Auswirkungen des Nationalparks auf be nachbarte Gebiete außerhalb der eigentlichen Nationalpark-Kulisse eingeführt? 7.7 Besteht die Notwendigkeit, dass sich Gemeinden bei Invest oder Unterhalt von Nationalparkeinrichtungen finanziell beteiligen? 7.8 Können nach der Einrichtung eines Nationalparks kommunale Kernzonenflächen außerhalb der Nationalpark-Kulisse wieder in eine andere Nutzung überführt wer den? 8. Themenbereich Landwirtschaft Bereits Anfang Dezember 2016 hatte der Bezirksverband Unterfranken des Bayeri schen Bauernverbandes einen Fragenkatalog an Ihr Haus gesendet. Die dort gestellten Fragen, die nach unserem Kenntnisstand bis heute noch nicht beantwortet worden sind, sind auch für uns von besonderem Interesse. Wir regen deshalb die Beantwortung die ser Fragen an. Die Antworten zu den gestellten Fragen bitten wir auch an uns zu über-

mittein. - Kommen auch Offenlandflächen für eine Nationalpark-Kulisse in Frage? Wenn ja, welche sind dies? - Inwieweit wird die Landwirtschaft eingebunden für Tätigkeiten in den Pflegezonen? Sind hierfür besondere Fördermaßnahmen wie Vertragsnaturschutzprogramme o. a. vorgesehen? 9. Themenbereich Lebensraum/Biodiversität 9.1 Welche Lebensraumverbesserungen und welche Steigerung der Biodiversität sind in einer möglichen Gebietskulisse zu envarten? 9.2 Bislang wird die Gebietskulisse im Bereich der Bayerischen Staatsforsten forst wirtschaftlich Intensiv genutzt. Welche Veränderungen sind zu entarten? 9.3 Gibt es Erfahrungswerte aus den bisherigen bayerischen Nationalparken oder aus anderen Nationalparken in Deutschland? 9.4 Werden bestimmte Zielvorstellungen anhand konkreter Konzepte erstellt werden? 10. Themenbereich Tourismus 10.1 Welche positiven Effekte sind zu erwarten? 10.2 Gibt es dazu Erfahrungswerte? 10.3 Welche Maßnahmen in die Tourismusförderung sind angedacht? 10.4 Ist eine Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium geplant? 10.5 Gibt es hierzu interministerielle Abstimmungen? 11. Sonstige Fragestellungen 11.1 Kann es Einschränkungen für Grundstücke geben, die auf einen Nationalpark einwirken, die selbst aber nicht im Nationalpark liegen (analog der Regelung bei FEH- oder SPA-Gebieten)? 11.2 Wie ist es zu verstehen, wenn seitens der Staatsregierung erklärt wird, dass eine Entscheidung bis zum Juli 2017 getroffen werden soll? Bedeutet dies, dass in ei ner definierten Gebietskulisse weitere Untersuchungen angestellt werden sollen oder soll bis zu diesem Zeitpunkt schon eine endgültige Entscheidung für die Ausweisung eines Nationalparks in einem dann feststehenden Gebiet gefallen sein? 11.3 Wie sieht der Zeitplan bis zur Entscheidung" im Bayerischen Landtag sowie im Bayerischen Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aus?

Sehr geehrte Frau Staatsministerin, wir bitten um Verständnis, dass wir mit den vorstehend aufgeworfenen Fragen einen Ar beitsaufwand in Ihrem Hause verursachen. Wie wir bereits verdeutlicht haben, kann aber die nun anstehende Phase des Dialogprozesses nur erfolgreich geführt werden, wenn wir konkrete Fakten und Aussagen präsentieren können. Wir bitten in Abstimmung mit uns zeitnah, beginnend im Mai 2017, in den Gemeinderatssit zungen der betroffenen Gemeinden sowie in Bürgerversammlungen und in vertiefenden Gesprächen mit den beteiligten Verbänden die Betroffenen vor Ort soweit wie möglich über die Voraussetzungen, Zielsetzungen und Konsequenzen eines möglichen Nationalparks zu informieren. Dazu ist ein höherer Grad an Konkretisierung der Antworten auf die aufgewor fenen Fragen erforderlich. Vielen Dank für die Bereitschaft Ihres Hauses, an solchen Ver anstaltungen teilzunehmen. Gerne beteiligen wir uns konstruktiv an diesem ergebnisoffenen Dialogprozess zur mögli chen Ausweisung eines Nationalparks im Bereich der südlichen und bewaldeten Rhön in Ergänzung zum bestehenden Biosphärenreservat Rhön. Mit freundlichen Grüßen '9 </^f Sandro/Kirchn MdL Steffen Vogel MdL "homas Bold Landrat Thomas Habermann Landrat )tthard Schleretf Bürgermei^er Birgit Erb Bürgermeisterin