Befragung unter Unternehmen des Einzelhandels und der Gastronomie zum Fairen Handel in Leipzig

Ähnliche Dokumente
Fragebogen zum Fairen Handel in Kiel

Fragebogen zum Fairen Handel in Kiel

Schorndorf ist Fairtrade-Stadt

Fairtrade-Stadt Mayen. Vortrag von Jasmin Franz im Seniorenbeirat am

Fairtrade Town Neumarkt. Ruth Dorner Bürgermeisterin Stadt Neumarkt i.d.opf.

Ziel und Zusammenfassung der Umfrage

Aktionsdatenbank für den Fairen Handel

Fair-Fairer-Hamburg? Impulsvortrag zur Podiumsdiskussion

Fairtrade Gemeng Jahresbericht 2015

Fair Trade Town Bonn Mit Fairem Handel für mehr Gerechtigkeit

Pressemitteilung. der Stadt Hanau. Neu im fairen Handel: Hanauer Grimms Kaffee. Öffentlichkeitsarb eit. Fair gehandelte Waren boomen im deutschen

Schüleraufgabe: Dem Fairen Handel auf der Spur

Fairtrade Lebensmittel: Besuch im Weltladen Bad Nauheim. Von Elisa Klehm, Jasmin Glöckner & Natascha Tonecker

Gute Tipps von Fairtrade-Stadt zu Fairtrade-Stadt

Wir werden weiter dranbleiben! FairTrade Auszeichnung für Erlensee Erneute Zertifizierung in 2015 ist das Ziel

Fairtrade-Towns als Einstieg in eine nachhaltige kommunale Beschaffung Gerd Oelsner, Nachhaltigkeitsbüro

KAMPAGNENARBEIT 2015 GEMEINSAM ETWAS ANSCHIEBEN

FAIRTRADE. Was uns bewegt. Micha Vernetzungstreffen April 2014 Vicky Pauschert, Fairtrade International

Lokale Agenda 21 und der Faire Handel in Bonn. Bonn, Juni 2011 Inês Ulbrich 1

Spenden ja engagieren nein Eine Analyse der kroatischen Zivilgesellschaft

Fairer Handel Schüler AB 6.2. Fairtrade

Umwelt- und Nachhaltigkeitsleitlinien

Öffentlichkeitsarbeit gewinnt bei Verbänden an Bedeutung

AG 1 Gestaltung partizipativer Prozesse auf kommunaler Ebene

Ein Projekt der. Ausgewählte Ergebnisse der Befragung von Besuchern und Akteuren

Bewerbung für die Auszeichnung. Faires Murnau

Kampagne Frauen an die Spitze der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen und der Industrie- und Handelskammer Berlin

Die Welt in Bremen Auf den Spuren der Globalisierung

Fairer Handel Was ist das? Was macht MISEREOR? Was macht die GEPA? Was kann ich tun?

Vier Jahre IfR-Internetpreis

In Kürze: Ergebnisse der Verbraucherstudie 2009

Erfassung von Unternehmenszielen und Qualifizierungsbedarfen im Einzelhandel. Ihre generellen Unternehmensziele:

Ergebnisse der Mensa-Umfrage Essverhalten, insbesondere unter dem Aspekt Fleischkonsum

Inklusion als Kooperationsthema

Beteiligung der Stadt Ostfildern an der Kampagne Fairtrade Towns"

Konsumentenbefragungen zum Thema Fair Trade und Bio an Hochschulen in Nord Rhein Westfalen

WAS TREIBT DEN VEGGIE-BOOM? AKTUELLE TRENDS IM KAUFVERHALTEN DER VERBRAUCHER

Prof. Christof Seeger Hochschule der Medien Stuttgart Seite 1

Betriebliche Weiterbildung

ASApreneurs - Shaping a Sustainable World

Faire Osterstraße. Fairer Wind in Hamburgs Straßen:

Einschätzung der Marktentwicklung. aus Sicht der Aussteller der VIVANESS 2016

Grosses tun mit einem kleinen zeichen als fairtrade-gemeinde

Ehrenamtliches Engagement in Ahnatal

Information zur Studie Markterfolg in der Photovoltaik

Fair trade in aller Munde, Discounter als Absatzkanal für fair gehandelte Produkte? Chancen von fair trade Produkten im Massenmarkt

AKTIV FÜR FAIRTRADE BEI DER WORLD FAIRTRADE CHALLENGE ALS FAIRTRADE-MULTIPLIKATOR WÄHREND DER FAIREN WOCHE EINFACH UND ÜBERALL MIT FAIRTRADE-ROSEN

Erwartungen junger Führungskräfte und wie Selbstständige und Arbeitgeber darüber denken Zentrale Ergebnisse

Kommunale Entwicklungszusammenarbeit und Lokale Agenda 21

Jenaer Geschäftsklimaindex. Gesamtauswertung der Befragung des Basisjahres 2011

Einsatz für eine gesunde, klimafreundliche und gerechte Welt. Hohe Qualität und besonderer Genuss

Meinungen zur Digitalisierung im Lebensmittelmarkt

AutoScout24 Werkstattbarometer 1. Halbjahr Punkte. 54 Punkte. 53 Punkte. 76 Punkte. Werkstatt-Index. Ausblick. Gegenwart.

Stadtmarketing Ziele. Steigerung der Attraktivität der Stadt steigern als. Wirtschaftsstandort Wohnort Einkaufsort touristische Destination

Fair! Fairer Einkaufsführer Esslingen. esslingen.de/fairerhandel. Wir unterstützen den Fairen Handel in Esslingen. Sprechen Sie uns darauf an!

Herausforderungen. Weniger Fleisch = eine stark negative Meldung

Nachwuchsinitiative der LGB - Ergebnisse der Bestands- und Bedarfsanalyse - Ausbildungstag Geoinformationstechnologie 2015

Ergebnisse der Umfrage für den StaplerCup

Erfolgsfaktoren Marketing Ergebniszusammenfassung, Erhebung September 2010

Schule der Zukunft Bildung für Nachhaltigkeit

Stationärer Einzelhandel Deutschland 2016

Der Mindestlohn und die Betroffenheit in Thüringer Unternehmen Schlussfolgerungen für die Evaluierung des Mindestlohngesetzes

Ergebnisse der Umfrage zur Wirtschaftsförderung. Name: Dr. Schulz

Die Abfallberatung der Zukunft. Auftaktveranstaltung zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung

PUMA.Peace PEACE ONE DAY

Kooperation zwischen Mehrgenerationenhäusern und den regionalen Agenturen für Arbeit bzw. Jobcentern. (Stand: Dezember 2012)

Elternarbeit in der Suchtprophylaxe

GOLDENER MERKUR Bestes Lebensmittelgeschäft 2014

Nachhaltige Produkte in der Unternehmenskommunikation

A) Hintergrund der Befragung

Marktcheck: Verkauf von Lebensmitteln mit fast abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum

Bücher sind für mich -Buch-Lese-Einstellungen-

4.Wie gut haben Sie im letzten Jahr(1997) Ihre Ziele bezüglich der Neukundengewinnung erreicht? 1 = gar nicht erreicht 7 = voll erreicht

Hamburg kocht fair! Hamburg kocht fair!

Fortschreibung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Neuss. Wissenschaftliche Begleitung

Global denken lokal handeln: Mehr landwirtschaftliche Produkte aus Österreich

Präventionskampagne Haut: Praxisbeispiel der DGUV - Ziele, Umsetzung und Evaluierung

Fragebogenauswertung zum Informatiklehrertag Bayern 2009 (ILTB 2009)

Genuss.Region.Österreich

Geschäfte Cafés Gaststätten FAIRFÜHRER JENA. Fair Einkaufen und Genießen in Jena

Die Zukunft der Europäische Union

GWA Herbstmonitor 2010

Die Stellung des Network-Marketing in der BRD

Wie gut sind Autohandel und Werkstätten auf E-Mobilität vorbereitet? Umfrage unter Autohäusern und Werkstätten in Deutschland zur AMI 2010.

Nachhaltigkeit lohnt sich das? Nachhaltigkeit im Konflikt der Stakeholder / Anspruchsgruppen? Prof. Dr. Anja Grothe

Auswertung der Online-Umfrage zur finanziellen Situation Studierender an der Universität zu Lübeck

Gemeindeentwicklungsausschuss SENDEN _ 21. April 2016

Umfrage zum Thema Social Media in Unternehmen

FAIRTRADE Österreich, Wasserbauer. Werberichtlinien. Für Gastronomiepartner. Machen Sie Ihr Engagement Sichtbar

Fragebogenuntersuchung zur Akzeptanz von Prozessmaßnahmen der Kulturagenda Westfalen

vor den Pfingstferien machte unsere Schule eine Umfrage zur Verbesserung der Zusammenarbeit Elternhaus Schule.

Jena wird Fairtrade Stadt!

Heinz Peter Wallner Wallner & Schauer GmbH Wien

Slow Food Deutschland e.v.

Teilnahme an der Messe Fair Friends Messe für neue Lebensmodelle, fairen Handel und gesellschaftliche Verantwortung in Dortmund

Erste Ergebnisse der schriftlichen Befragung des LiW-Projekts (Lebensqualität Älterer im Wohnquartier)

Herzlich willkommen zur. Pressekonferenz! BIOGast Eckdaten

Index der Gewerbeflächenvermarktung

Praxisforschungsprojekt Allgemeiner Sozialer Dienst (ASD) des Jugendamtes Duisburg

Produzentenumfrage Ergebnisse im Detail

Transkript:

Befragung unter Unternehmen des Einzelhandels und der Gastronomie zum Fairen Handel in Leipzig Bearbeitung: CivixX Werkstatt für Zivilgesellschaft in Kooperation mit Eine Welt e. V. Leipzig im Auftrag der Stadt Leipzig Leipzig, Juli 2015

Inhalt 1. Projekt Vorstellung... 3 2. Methodik & Rücklauf... 3 3. Handel mit Fair-Trade-Produkten... 4 3.1 Fairtrade Produkte in der Sortimentspalette... 4 3.2 Umsatz von Fairtrade-Produkten und Einstellung zu fairem Handel... 4 4. Engagement zum Fairen Handel... 5 4.1 Bekanntheit der Initiative Fairtrade Town Leipzig... 5 4.2 Werbung für Fairtrade... 5 5. Fazit... 8 Anlagen... 9 Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 2

1 Projekt Vorstellung Seit 2011 ist Leipzig "Fairtrade-Stadt". Die Initiative, als Stadt den fairen Handel zu fördern ging vom Stadtrat aus (RBV-563/10). Dazu haben sich verschiedene lokale Akteure zur "Steuerungsgruppe Fairtrade-Town Leipzig" zusammengeschlossen. Sie koordiniert die Aktivitäten zur Förderung des fairen Handels in der Messestadt. Um dem Titel weiterhin gerecht zu werden, engagiert sich die Initiative mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, wie dem alljährlichen fairen Frühstück und dem Leipziger Eissommer, für den fairen Handel. Im Jahr 2015 hat die Steuerungsgruppe die Aktivitäten noch intensiviert um Leipzig bei seiner Bewerbung um den Titel "Hauptstadt des fairen Handels" unterstützen. Mit der vorliegenden Befragung soll herausgefunden werden, wie sich die Aktivitäten innerhalb der letzten vier Jahre, insbesondere auch hinsichtlich der anbietenden Gastronomie- und Einzelhandelsbetriebe ausgewirkt haben. Auf dieser Basis können zusätzlich weitere Möglichkeiten zur Verbreitung fair gehandelter Produkte abgeleitet werden. Im Jahr 2013 fand bereits eine ähnliche Befragung statt. Die vorliegenden Ergebnisse können daher mit der vorangegangenen Befragung verglichen werden. 2 Methodik & Rücklauf Im Juni 2015 wurden 197 Fragebögen an die bekannten Gastronomiebetriebe und Einzelhandelsgeschäfte in Leipzig versandt, die im dauerhaften Sortiment fair gehandelte Produkte anbieten, darunter auch an alle einzelnen Filialen größerer Handelsorganisationen. Betrachtet man nur die einzelnen Organisationen (ohne zusätzliche Filialen), waren 61 Unternehmen einbezogen. Der Fragebogen beinhaltete zehn geschlossene Fragen in Multiple-Choice, sowie zwei offene Fragen. Bis zur Auswertung kam ein Rücklauf von 18 Fragebögen, wobei vier Anbieter von Supermarktketten (Kaufland; Rossmann, Konsum, Biomare) mit einem Fragebogen stellvertretend für alle angeschriebenen Filialen antworteten. Berücksichtigt man die damit indirekt vertretenen Filialen (34), ergibt sich eine Rücklaufquote von 17%. Betrachtet man die Rücklaufquote bezogen auf alle angefragten Organisationen ergibt sich eine Rücklaufquote von 19%. Überwiegend beteiligten sich Einzelhandelsunternehmen (16) an der Befragung, lediglich zwei Gastronomiebetriebe antworteten. Damit ergab sich ein etwas höherer Rücklauf als bei der Befragung 2013 (15 Unternehmen, auch damals davon zwei Gastronomieunternehmen). Die Vertreter von Lidl und Penny haben explizit eine Beteiligung an der Befragung abgelehnt. Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 3

3 Handel mit Fair-Trade-Produkten 3.1 Fairtrade Produkte in der Sortimentspalette Unter den Unternehmen, die geantwortet haben, befinden sich drei, die erst in den letzten zwei Jahren (seit der letzten Befragung) neu entstanden sind und so die Palette der Anbieter in Leipzig erweitert haben. 78% der Befragten gehören zu dem Stamm der Unternehmen, die fair gehandelte Produkte bereits seit mehr als drei Jahren anbieten. Die Palette der gehandelten Produkte hat sich in den letzten Jahren erweitert. Getränke wie Kaffee und Tee bilden nach wie vor die verbreitetste Produktgruppe. Aber insbesondere bei Süßwaren ist ein deutlicher Zuwachs (von 5 auf 12 Unternehmen) zu beobachten. Anzahl der Anbieter 2015 Anzahl der Anbieter 2013 Getränke, Kaffee, Tee 15 12 Süßwaren 12 5 Sonstige 15 13 darunter Obst & Gemüse 8 n. a. Grundnahrungsmittel 7 n. a. Bekleidung & Textilien 4 n. a. Gewürze 4 n. a. Accesoirs 4 n. a. Bei den kleineren Fachgeschäften ist die Produktpalette insgesamt etwas breiter. Artikel aus den Bereichen Textilien & Bekleidung, Hobby & Freizeit sowie Kunsthandwerk wurde nur von solchen Unternehmen angegeben. 3.2 Umsatz von Fairtrade-Produkten und Einstellung zu fairem Handel Es wurde gefragt, welchen Anteil der Umsatz von fair gehandelten Produkten am jeweiligen Gesamtumsatz hat. Dies unterscheidet sich naturgemäß sehr stark zwischen kleinen, spezialisierten Händlern und den Vollsortimentern. Anteil fair gehandelter Produkte am Gesamtumsatz 5 1 6 unter 1 % 1-5 % 5-20% 20-50 % über 50 % 4 1 Dieses Bild hat sich in den letzten zwei Jahren nicht wesentlich verändert. In der subjektiven Einschätzung der Befragten wird allerdings eine positive Tendenz deutlich. 11 von 17 Unternehmen Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 4

gaben an, dass ihr Umsatz mit fair gehandelten Produkten in den letzten zwei Jahren gestiegen ist, bei den sechs anderen ist er etwa gleich geblieben. 2013 wurde ein ähnliches Ergebnis festgestellt, d.h. Dass der Umsatz in diesem Bereich in den vergangenen zwei Jahren weiter kontinuierlich gewachsen ist. Diese Aussage trifft gleichermaßen auf spezialisierte Fachgeschäfte wie auf Vollsortimenter zu. Ebenso wie 2013 würden ausnahmslos alle Befragten anderen Unternehmen empfehlen, fair gehandelte Produkte in das Sortiment aufzunehmen. Eine Auflistung der genannten Gründe enthält die Anlage 2. 4 Engagement zum Fairen Handel 4.1 Bekanntheit der Initiative Fairtrade Town Leipzig Eine besonders erfreuliches Ergebnis ist die gestiegene Bekanntheit der Initiative Fairtrade Town Leipzig. Während der Bekanntheitsgrad unter den Antwortenden im Jahr 2013 noch bei 73 % lag, lag er 2015 bei 89 %. Lediglich zwei Bioläden verneinten, die Initiative zu kennen. Die mit Abstand bekannteste Aktivität der letzten Jahre ist die Veröffentlichung des Fairen Einkaufsführer. 13 von 18 Unternehmen (72%) geben an, dieses Projekt zu kennen. Die meisten spezielleren Aktionen werden nach wie vor nur von einer Minderheit der Unternehmen wahrgenommen. Tab. 2: Bekanntheit der Projekte und Aktionen der Initiative Fairtrade Town Leipzig Anzahl der Anbieter 2015 Anzahl der Anbieter 2013 Fairer Einkaufsführer 13 neu Faires Frühstück 6 6 Plakatkampagne 6 neu Rosenaktion 3 6 Faire Eisrallye 3 1 Faire Stadtführungen 3 nicht gefragt 4.2 Werbung für Fairtrade Aktionen der Initiativgruppe Während bei der letzten Befragung noch relativ wenige Aussagen zu weiteren Aktionsmöglichkeiten der Initiative kamen, war die Vorschlagsliste in diesem Jahr breiter. Konkretere Vorschläge dabei sind: Öffentlichkeitsarbeit bei allen Veranstaltungen, welche die Stadt Leipzig unterstützt, evtl. auch über IHK, Handelsverband Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen, verstärkt auch in Kooperation mit lokalen Messen und durch öffentliche Veranstaltungen Produzenten und Fairtrade-Produkte und deren hohe Qualität vorstellen Mit direkten Aktionen, die sich auch mit den Artikeln selbst befassen, z.b. Bürgerfrühstück, Verkostungen, Verkaufsaktion durch gezielte Aktionen verschiedene Händler bieten im Zuge eines Rundgangs faire Probiermöglichkeiten an Systemgastronomie einbinden, soweit möglich Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 5

mit gutem Beispiel voran: Die Stadt Leipzig kauft selbst ausschließlich FairTrade zur Deckung des Bedarfs an Kaffee und Textilien an Schulen weiter so Ein Hinweis aus dem letzten Jahr, dass die Unternehmen aus der Homepage zur Initiative Faitrade- Leipzig.de schlecht zu finden sind, wurde mit der Erstellung des Fairen Einkaufsführers als Online-Plan aufgegriffen. Unterstützung durch die Unternehmen Gefragt nach den eigenen Unterstützungsmöglichkeiten kamen ebenfalls etwas mehr konkrete Hinweise, als vor zwei Jahren. Hier die einzelnen Nennungen: Eine Teilnahme an oder die Initiierung von Aktionen, z.b. Kaffeestand mit Fair Trade-Kaffee, ist nach Rücksprache ggf. möglich (Studentenwerk) Verkostungen in ausgewählten Filialen, VKF in unserem Kundenjournal (Konsum) Wir versuchen das Thema im "textilen Sektor" zu bearbeiten, z.b. Filmveranstaltung während der Umwelttage des Ökolöwen (Nelly Morelly) Informationen über Produzenten vor Ort in Nicaragua, Vorträge, Verkostungen, gelegentlich auch mal Kaffee (Café Chavalo) Flächen ein unserem Laden für Aktionen (Contigo) Bereitstellung Fairtrade-Blumen (Haedi Flor) Beteiligung Sponsoring für Flyer (Mrs Hippie) Plakat im Schaufenster (Naturkost Lebensgarten) PR Veranstaltungen (Seidentraum) Mitwirkung bei Plakatkampagne Im Jahr 2015 startete eine Plakatkampagne zum Fairen Handel, bei der bekannte Personen und Vertreter von Institutionen mit persönlichen Aussagen für den Fairen Handel werben. Sechs der Befragten können sich vorstellen, sich bei der dritten Runde dieser Kampagne mit eigenen Aussagen zu beteiligen und wünschen eine Kontaktaufnahme: Studentenwerk Leipzig / Mensa Universität Leipzig Contigo Haedi Flor Seidentraum Naturkost Lebensgarten Kostbar Naturkost Mitwirkung in der Initiativgruppe Erstmals wurde auch gefragt, ob sich die Unternehmen eine direkte Mitwirkung in der Initiativgruppe vorstellen können: Studentenwerk Leipzig / Mensa Universität Leipzig Konsum Leipzig Seidentraum Nelly Morelly Kostbar Naturkost Auch wenn diese Interessensbekundung zunächst noch sehr unverbindlich ist, ist dies doch eine erstaunlich positive Rückmeldung, die die Arbeit der Initiativgruppe stärken kann. Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 6

5 Fazit Der Verkauf von Fair gehandelten Produkten in Leipzig nimmt weiter zu. Sowohl bei den großen Lebensmittelketten als auch bei kleinen Fachhändlern ist ein generelles Umsatzplus erkennbar. Dabei hat sich das Sortiment an fair gehandelten Produkten langsam vergrößert. Während am Anfang Kaffee als Einstiegsprodukt die wichtigste Rolle spielte wird das Sortiment zunehmend mit weiteren Produkten, darunter auch Non-food-Produkten ergänzt. Die Erfahrungen der antwortenden Unternehmen sind durchweg so, dass sie anderen Unternehmen den Einstieg in diesen Bereich empfehlen würden. Der Umsatzanteil liegt bei den meisten Unternehmen jedoch noch in einem Bereich, der weitere deutliche Steigerungen in den nächsten Jahren möglich lässt. Es gibt jedoch noch eine große Diskrepanz zwischen der erfreulichen Entwicklung im Einzelhandel und der nahezu stagnierenden Entwicklung im Bereich der Gastronomie. Für die Erschließung dieser Potenziale ist eine direkte Kooperation mit Unternehmen des Einzelhandels sowie eine gesonderte zielgruppenspezifische Ansprache von Unternehmen der Gastronomie zu empfehlen. Die Aktivitäten der Initiativgruppe Fairtrade Stadt Leipzig sind in den letzten beiden Jahren bekannter geworden. Am stärksten hat dazu der elektronische Einkaufsführer beigetragen, der auf den Internetseiten fairtrade-leipzig.de und leipzig-im-wandel.de integriert ist. Insbesondere bei einigen Fachhändlern ist die Bereitschaft vorhanden, öffentlichkeitswirksame Aktivitäten der Initiativgruppe zu unterstützen. Hierzu ist eine individuelle Einzelansprache erforderlich. Dabei sollte auch der Kontakt zu Handelsketten verstärkt werden, die dem Thema Fairer Handel einen Stellenwert in der eigenen Unternehmensphilosophie geben (ins. Kaufland und Konsum Leipzig). Daneben gibt es Handelsketten, die zwar einige Produkte aus fairem Handel im Sortiment haben, es jedoch ausdrücklich nicht für nötig halten, Fragen zu beantworten und mit der Steuerungsgruppe zu kooperieren (z.b. Lidl, Penny). Es sollte diskutiert werden, ob solche Anbieter im Fairen Einkaufsführer weiterhin gelistet bleiben sollen. Leipzig, 06.07.2015 Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 7

1. Anlagen Anlage 1: Teilnehmende an der Umfrage 1. Ratskeller 2. Rewe Riebeckstraße 3. Contigo 4. Veganz 5. Kaufland (gesamt) 6. Haedi Flor 7. MRS Hippie Textilhandelsgesellschafe 8. Rossmann GmbH (gesamt) 9. Seidentraum 10. Konsum (gesamt) 11. Eine Welt e.v. 12. Café Chavalo 13. Nelly Morelly 14. Natur-Pur 15. Naturkost Lebensgarten 16. Biomare 17. Kostbar Naturkost 18. Studentenwerk/Mensa Universität Leipzig Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 8

Anlage 2: Gründe, anderen Unternehmen den Vertrieb fair gehandelter Produkte zu empfehlen weil Nachhaltigkeit allen zu Gute kommt und auch die Nachfrage da ist weil es grundsätzlich gut ist, wenn Fairtrade-Produkte in den Verkaufsregalen stehen und die Kunden auf den Fairtrade-Gedanken gebracht werden Förderung des nachhaltigen Konsums; Angebot für gestiegene Nachfrage nach Produkten aus Fairem Handel, Erschließung neuer Kundengruppen Positionierung zur Nachhaltigkeit als Unternehmen. Einflussnahme auf Produzenten -> Fairtrade -> Zertifikat ; Globales Bewusstsein weil wir gerne möchten, dass in Zukunft alle Produkte unter vernünftigen Arbeitsbedingungen hergestellt werden weil niemand auf Kosten andere wirtschaften sollte; Aus unternehmerischer Sicht sind fair gehandelte Produkte sinnvoll, weil sie nachhaltig sind und immer stärker nachgefragt werden. weil jeder einen Beitrag zu einer nachhaltigen und fairen Lebensweise beitragen kann um zu garantieren, dass fair produziert und gehandelt wird nur so können wir der Ausbeutung von Mensch & Natur entgegen wirken "Gutes Gewissen", Faire Bezahlung ist für die Produzenten wichtig es sollten alle von der Arbeit leben können in ihrer Heimat weil nichts anders in Frage kommen dürfte - eigentlich nachhaltiger Handeln um Projekte in den Ländern zu unterstützen das ist Bürgerpflicht Befragung Fairer Handel in Leipzig 2015 9