Zusammenfassung der setzungen und Maßnahmenvorschläge, die im Fluss-Gespräch zur Isar im Die Restwassermengen an der Isar sollen die Entwicklung eines ökologisch intakten Flusses erlauben. Erhöhung der Mindestwassermenge Grundlage für die Erhöhung der Mindestwassermenge sollen die fachlichen Anforderungen der Wasserwirtschaft (gemäß Wasserrahmenrichtlinie und dem Wasserhaushaltsgesetz 33) bilden. Umsetzung Mindestwasser-Leitfaden Die Abgabemengen sollen entsprechend des 2016 erscheinenden Leitfadens angepasst werden. Dabei sollen auch die Ergebnisse ökohydraulischer Untersuchungen und arten berücksichtigt werden. Überwachung der Mindestwassermenge Die Überwachung der Mindestwassermenge soll automatisch erfolgen. Auch bei kleinen KW Kündigung der Wasserrechtsbescheide Forcierung der rechtzeitigen Kündigung der Wasserrechtsbescheide durch den Freistaat Bayern (betrifft: z.b. Krüner Wehr 2020). Dabei Durchsetzung einer höheren Restwassermenge - auch um eine Fischdurchgängigkeit zu erreichen, denn dort ist die Isar auf Teilstrecken trocken. Verhandlung der Wasserrechtsbescheide Die Verhandlungen der Bayerischen Staatsregierung mit den Energiebetreibern sollen durch gezielten Lobbyismus und Pressearbeit begleitet werden, um eine bessere Restwassersituation im Zuge der Ausstellung neuer Wasserrechtsbescheide nach 2020 zu erreichen. Zustandserhebung der Restwasserstrecken Der Ist-Zustand aller bestehenden Restwasserstrecken, auch bei Zuflüssen, soll überprüft werden. Untersuchung der Isar-Zubringer Untersuchung des natürliche Abflussgeschehens an Zubringern im Oberlauf der Isar (betrifft: z.b. Jachen, Dürrach, Walchen, Finzbach, Fischbach, Rißbach). Neubewertung des Rißbaches Der gewässerökologische Zustand des Rißbaches soll von einer unabhängigen Stelle anhand einer Einzelfallbetrachtung neu bewertet werden. Der Rissbach sollte in Zukunft ganzjählich [sic] Wasser führen! d.h. Ableitung reduzieren dabei aber mögliche negative Folgen (Beispiel Isarrestwasser- Verbuschung der Aue berücksichtigen Seite 1 von 5
Zusammenfassung der setzungen und Maßnahmenvorschläge, die im Fluss-Gespräch zur Isar im Dynamische Restwasserabgabe Untersuchung der Möglichkeit einer dynamischen (proportionalen) Restwasserabgabe, die sich an der natürlichen/jeweils aktuellen Abflusssituation orientiert. Die Isar soll ausreichend Totholz und Geschiebe für natürliche dynamische Umlagerungen im Flussbett zur Verfügung haben. Sicherungs-Keil-Verbauungen vor Ickinger Wehr und Mühltalkraftwerk gehören aus dem Fluss! Strukturen schaffen durch Totholz Um Strukturverlagerungen zu erreichen, soll gezielt Totholz in das Flussbett eingebaut werden (betrifft: Abschnitte Sylvensteinspeicher bis Bad Tölz und flussabwärts von Bad Tölz). Die räumliche Anordnung des Totholzes erfolgt nach ökologischen Gesichtspunkten, Nutzerinteressen (Bootsfahrer) werden berücksichtigt, wo es möglich ist. Totholz im Fluss belassen Totholz soll im Flussbett dort belassen werden, wo es hineinfällt. Wenn es an Barrieren hängenbleibt, soll es dort entfernt und an anderer Stelle wieder in den Fluss eingebracht werden (betrifft: Stauwurzeln von Sylvensteinspeicher und KW Bad Tölz). Bürokratieabbau bei Totholzverfrachtung Änderung der Behandlung von Totholz als Abfall. Bei der Umsetzung von Totholz ins Unterwasser des Sylvenstein-Stausees sollen Wasserrechtsverfahren zugunsten einer pragmatischen Lösung abgeschafft werden. Initiierung dynamischer Prozesse Einbau von quer zur Strömung verlaufenden Lenkbuhnen, die für mehr Strömungsvielfalt sorgen.! Ökologische Durchgängigkeit Krüner Wehrs Entwicklung einer Übergangslösung am Krüner Wehr zur Kompensation der fehlenden ökologischen Durchgängigkeit. Fischaufstieg vorhanden, nicht aber Abstieg Geschiebe am Krüner Wehr Der Umgang mit dem Geschiebe beim Krüner Wehr soll hinsichtlich der ökologischen Durchgängigkeit und der Kiesentnahmen verbessert werden. Die Zweckmäßigkeit eines vorgeschalteten Kiesfangs soll untersucht werden. Seite 2 von 5
Zusammenfassung der setzungen und Maßnahmenvorschläge, die im Fluss-Gespräch zur Isar im Geschiebe einbringen Mindestens 30 % des jährlich an der Sylvenstein Stauwurzel anlandenden Geschiebes soll flussabwärts wieder eingebracht werden (derzeit dürfen nur unerhebliche Mengen verfrachtet werden). Geschiebeumsetzung aus der Dürrach Geschiebe aus der Dürrach soll ins Unterwasser des Sylvenstein umgesetzt werden. Eingabestellen für Geschiebe Geschiebe soll an den optimalen Stellen zugeben werden (betrifft: z.b. Holzschwelle, Steinbockkanal, Isarburg). Weitere Eingabestellen im Naturschutzgebiet Isarauen sollen geschaffen werden. Nutzung der Eingabestelle südlich Marienbrücke in Wolfratshausen. Geschiebedurchgängigkeit Wildbäche Verbesserung der Geschiebedurchgängigkeit der Wildbäche, sofern das noch nicht erfolgt ist. Mobilisierung von alten Kiesbänken Mobilisierung von verfestigten, verbuschten Kiesbänken auf 50 m Breite, zur Beschaffung von Material, das vom Fluss umgelagert werden kann. Differenziertere Verankerung der Maßnahme im Gewässerentwicklungskonzept.! Fischerei-Eigenrechte und Unkenntnis der Gemeinden sollen flussbauliche Maßnahmen nicht behindern. Umweltbildung für Fischerei-Vereine Schaffung von Akzeptanz für Geschiebezugabe und Eigendynamik des Flusses. Vermittlung von Wissen in gezielten Umweltbildungsmaßnahmen über die Bedeutung des Geschiebes für ein intaktes Flussökosystem und gesunde Fischpopulationen.! Geschiebe gehört in den Fluss Bewusstseinsbildung für die Bedeutung des Geschiebes als Baumaterial des Flussbettes" bei betroffenen Interessensgruppen wie Kommunen und Behörden. Vermittlung der Notwendigkeit von Geschiebemanagement und Totholz durch Veranstaltungen. Verpflichtung von Betreibern Zur Entlastung der Behörden sollen Betreiber rechtlich verpflichtet werden, das anlandende Geschiebe ins Unterwasser des Kraftwerks umzusetzen. Seite 3 von 5
Zusammenfassung der setzungen und Maßnahmenvorschläge, die im Fluss-Gespräch zur Isar im Uferaufweitungen Aufklärung über die Auswirkungen von Renaturierungen und Diskussion der lokalen Hochwassersituation anhand von aktuellen Daten (betrifft: z.b. Abschnitt Bibermühle Prozess im Gang). Aufweitung Bibermühle reicht nicht! Mehr bringt mehr! Gesamte Verbauung der Mittelwasserregulierung 1913-1938 zwischen Tölz und Fleck entfernen Die Freizeitnutzung an der Isar soll naturverträglicher werden. Studie zur Freizeitnutzung Initiierung einer Studie zu den Freizeitnutzungen an der Isar mit einer differenzierten Untersuchung der Konflikte zwischen der Erholungsnutzung und Schutzgütern und einer Quantifizierung der einzelnen Nutzergruppen. Die Studie dient als Diskussionsgrundlage für Maßnahmen wie z.b. eine mögliche Isar-Verordnung. Eine Begleitgruppe erarbeitet Fragestellungen und arbeitet an Bewusstseinsbildung. Ja! Dringend. Pilotprojekte zur Freizeitnutzung der Natur sind an vielen Orten notwendig Verordnung abwägen Diskussion einer Isar-Verordnung auf Grundlage genauer Erhebungen und unter Einbeziehung betroffener Interessensgruppen und unter Beachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes. Die Badeund Bootsverordnung München wird als Beispiel einbezogen. gruppenorientierte Kommunikation Entwicklung von zielgruppenorientierten Kampagnen unter Nutzung neuer Medien um Erholungssuchende für richtiges Verhalten an der Isar und schonenden Umgang mit der Natur zu sensibilisieren. Einrichtung einer Multiplikatoren-Gruppe Schaffung einer standardisierte Ausbildung und Schulung für qualifizierte Multiplikatoren zur Unterstützung der Ranger. Schulung von Rafting Guides und Fischern in ökologischen Belangen. Mehr Ranger Finanzierungsmöglichkeiten für die Aufstockung des Ranger-Personals sollen geklärt werden. JA! Gilt insbesondere für Isar-Abschnitt Wallgau-Bad Tölz Seite 4 von 5
Zusammenfassung der setzungen und Maßnahmenvorschläge, die im Fluss-Gespräch zur Isar im Wissen vermitteln Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange der Natur durch gelenkte Freizeitangebote. Wissen und Geschichten zur Isar und der Kulturlandschaft sollen bei Exkursionen (zu Fuß/Rad/Boot) vermittelt werden. Die Zahl der privaten Boote an der Isar soll reduziert werden. Sportboote-Faktencheck Rasche Erfassung der Zahl der Boote nach Typen im Jahresverlauf und beliebte Einstiegsstellen. Kennzeichnung der Raftingboote mit gut erkennbaren Nummern (ähnlich Segelboot) Isar-Pickerl Einführung eines Berechtigungspickerls für alle Boote nach dem Modell der slowenischen Soča. Der Verkauf soll über Tourismusbüros zur Finanzierung von Rangern erfolgen. Dadurch besteht zudem eine Kommunikationsmöglichkeit mit den Erholungssuchenden. Die rechtliche Umsetzung in Bayern ist abzuklären. JA! Freiwillige Standards Etablierung von freiwilligen ökologischen Standards bei gewerblichen Anbietern (z.b. für Rafting- Unternehmen). Nur diese Anbieter sollen von Tourismusverbänden empfohlen werden. Wird langfristig nichts ausrichten Die landwirtschaftliche Nutzung in der Nähe der Isar soll extensiviert werden. Gewässerrandstreifen einrichten Forcierung von verbindlichen Gewässerrandstreifen wie in anderen Bundesländern. Vermeidung von Maisanbau in Überschwemmungsgebieten und Hanglagen. Extensive Grünlandnutzung Erhöhung des Ausmaßes der extensiv bewirtschafteten Flächen vor allem im Randbereich der Isar. Durchführung von Wirtshaus-Gesprächsrunden mit LandwirtInnen zur Klärung wer ggf. zusätzliche Flächen bewirtschaften würde und zur Erläuterung der Fördermöglichkeiten. Kontakt zu Landwirtinnen und Landwirten knüpfen Nutzung ländliche Vereine zur Kontaktaufnahme. Auswahl von für Landwirte relevanten Gesprächs- und Vortragsthemen bei Infoveranstaltungen. Den Landwirten alternative Nutzungsarten anbieten Seite 5 von 5