Universität zu Köln Philosophische Fakultät Pädagogisches Hinweise zu den fachdidaktischen Studienanteilen des Lehramtsstudiums Pädagogik Maßgeblich für das Fachdidaktik-Studium sind die Lehramtsprüfungsordnung (LPO) des Landes Nordrhein-Westfalen sowie die Studienordnung des Pädagogischen s der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln für das Lehramtsstudium. Danach sind folgende Veranstaltungen vorgeschrieben: A. nachzuweisende Veranstaltungen des Fachdidaktik-Studiums: Typus SWS P / WP Gegenstand Leistung Basismodul 1 2 WP (d) Vorbereitung des Fachpraktikums: Curriculum des Faches Pädagogik Didaktische Fragestellungen 2 WP (a) Grundlagen der Fachdidaktik Pädagogik Aufbaumodul 5 2 WP (b) Planung und Analyse des Pädagogikunterrichts 2 WP (c) Nachbereitung / Auswertung des Fachpraktikums + Praktikumsbericht (LN) Das Basismodul 1 muß im Grundstudium, das Aufbaumodul 5 im Hauptstudium (nach Abschluß des Grundstudiums) absolviert werden. Eine Bindung an bestimmte Semester besteht nicht. Zusätzlich ist ein Fachpraktikum von ca. 5 Wochen Dauer vorgeschrieben (vgl. D). Die Fachpraktika beider Fächer müssen zusammen 10 Wochen ergeben.
2 B. Ziele des Fachdidaktik-Studiums: Durch das Fachdidaktik-Studium soll die Kompetenz zum fachdidaktischen Denken und Handeln angebahnt werden. Dazu sind Kompetenzen in den drei folgenden Kompetenzbereichen in dem Maße zu erwerben, in dem dies im Rahmen eines universitären Studiums möglich ist: Kompetenzbereich A: Theoretische Fundierung der fachdidaktischen Reflexion A.1 Kompetenz zur Darstellung, Erläuterung, Reflexion und Diskussion von konkurrierenden Konzepten des Bildungsauftrags des Faches Pädagogik A.2 Kompetenz, grundlegende fachdidaktische Theorien und Forschungsergebnisse darzustellen, kritisch zu reflektieren und für die Anbahnung eines eigenen Konzepts von Pädagogikunterricht zu nutzen Kompetenzbereich B: Theoriegeleitete Analyse und Planung von Pädagogikunterricht B.1 Kompetenz zur exemplarischen Analyse von Lehrplänen, Medien und Planungsbeispielen für den Pädagogikunterricht B.2 Kompetenz zur exemplarischen Planung von Pädagogikunterricht Kompetenzbereich C: Durchführung und kritisch-konstruktive Reflexion von Pädagogikunterricht C.1 Kompetenz zur Analyse, Planung und Gestaltung von Unterrichtspraxis im Fach Pädagogik C.2 Kompetenz zur kritisch-konstruktiven Reflexion der eigenen Praxiserfahrungen Eine differenziertere Zusammenstellung von Kompetenzen und Leistungserwartungen findet sich in den von der Gesellschaft für Fachdidaktik Pädagogik (GFDP) erarbeiteten Bildungsstandards für die Fachdidaktik Pädagogik: Kompetenzen, Fähigkeiten, Leistungserwartungen (www.fachdidaktik-paedagogik.de)
3 Neben der n an fachdidaktischen Lehrveranstaltungen sind immer auch selbständige Literaturstudien zur Didaktik des Faches erforderlich, um sich möglichst gut in fachdidaktische Theorien und Konzeptionen einzuarbeiten und sich einen eigenen fachdidaktischen Horizont zu bilden. Dazu eignen sich vor allem folgende Publikationen: C. Ausgewählte Monographien zur Fachdidaktik Pädagogik: Beyer, K. (1997/98): Handlungspropädeutischer Pädagogikunterricht. Eine Fachdidaktik auf allgemeindidaktischer Grundlage. 3 Bde. Baltmannsweiler. Beyer, K. (Hg.) (2000): Grundlagen der Fachdidaktik Pädagogik. Studientexte zum fachdidaktischen Anteil der Lehrerbildung im Fach Pädagogik (mit Arbeitsaufgaben für veranstaltungen und das Selbststudium). Baltmannsweiler. Beyer, K. (2003/04): Planungshilfen für den Pädagogikunterricht. 45 Rahmenreihen. 3 Bde. Baltmannsweiler. Beyer, K. / Knöpfel, E. / Storck, C. (2002): Pädagogische Kompetenz: die Basiskompetenz im 21. Jahrhundert (mit einem Vorwort von Prof. Dr. R. Süßmuth). Baltmannsweiler. Groothoff, H.-H. / Ackermann, K.-E. / Bilstein, J. (1978): Erziehungswissenschaftlicher Unterricht. Didaktische Begründung und methodische Verwirklichung. Limburg. Hülshoff, R. / Schmack, E. / Heiland, H. (1981): Handbuch Pädagogikunterricht in der Sekundarstufe II. Paderborn. Langefeld, J. (1982): Unterrichtsplanung im Fach Pädagogik. Düsseldorf. Menn, B. (2005): Pädagogikunterricht in der Sekundarstufe I. Baltmannsweiler. Stiller, E. (1997/99): Dialogische Fachdidaktik Pädagogik. 2 Bde. Paderborn. Thiem, W. (1997): Einführung in das Studium der Pädagogik als Unterrichtsfach. Baltmannsweiler. Wortmann, E. (1999): Verantwortung und Methode im wissenschaftspropädeutischen Pädagogikunterricht. Bochum. ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- * ausführliche Bibliographie zur Fachdidaktik Pädagogik; in: Beyer 1997/98. Bd. III --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- * Zeitschrift Pädagogikunterricht : Bezug über PAED-Medienservice des Verbandes der Pädagogiklehrer und Pädagogiklehrerinnen (VdP), Körnerstr. 32, 45143 Essen ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
4 D. Hinweise zum Fachpraktikum: Die Rahmenvorgaben für das Praktikum im Schulfach Pädagogik liefern die Praktikumsordnungen der Universität zu Köln und der Philosophischen Fakultät. D.1 Aufgaben des Fachpraktikums Das Fachpraktikum Pädagogik baut auf den im Orientierungspraktikum (Allgemeinen Schulpraktikum) gewonnenen Erfahrungen auf: (a) Der schon im Orientierungspraktikum angebahnte Wechsel von der Schüler- zur Lehrerperspektive soll gefestigt und erweitert werden. (b) Die eher allgemeinen Betrachtungen von Schule und Unterricht im Orientierungspraktikum sollen fortgesetzt werden und sind deshalb ein wichtiges Element auch des Fachpraktikums. (c) Auch die allgemeine Berufsfelderkundung soll eine Fortsetzung finden. (d) Die kategoriengeleitete Beobachtung, Analyse, Beurteilung und Planung von Unterricht, in die das Orientierungspraktikum eingeführt hat, soll im Fachpraktikum gefestigt, vor allem aber differenziert und in der Komplexität der Erfassung von Unterricht gesteigert werden. Darüber hinaus sind mit dem Fachpraktikum die folgenden Erwartungen verknüpft: (e) Die Praktikumsschule soll aus der spezifischen Perspektive des Faches Pädagogik erkundet werden. (f) Die allgemeinen Kategorien der Beobachtung, Analyse, Beurteilung und Planung von Unterricht sollen fachspezifisch konkretisiert werden. g) Es soll versucht werden, konkreten Pädagogikunterricht nicht nur in seinen allgemeinen Merkmalen, sondern auch in seiner Besonderheit zu erfassen und möglichst gut zu verstehen. (h) Das Fachpraktikum bietet die Gelegenheit, das Berufsfeld von Pädagogiklehrerinnen und -lehrern in seiner Spezifik zu erkunden und so dieberufswahlentscheidung, insbesondere die Wahl des Unterrichtsfaches Pädagogik, noch einmal zu überprüfen. D.2 Tätigkeits- und Erfahrungsfelder Das Fachpraktikum umfasst folgende Aufgaben: (a) die am gesamten Schulleben, insbesondere auch die an einer Sitzung der Fachkonferenz, sofern diese in die Zeit des Praktikums fällt, sowie die an außerunterrichtlichen Veranstaltungen (z. B. an Projekten, an Exkursionen) (b) die Schulerkundung durch Beobachtung, Gespräche, Interviews, Studien zur Stellung und zu den Bedingungen des Faches Pädagogik an der Praktikumsschule (c) die Erkundung der Praxis des Pädagogikunterrichts durch Unterrichtsbeobachtung, Gespräche, Interviews sowie durch eigenen Unterricht (d) die an Betreuungsveranstaltungen (der Mentoren und Fachlehrer) und ggf. an Treffen der Praktikantengruppe einer Schule (e) die Führung eines Praktikumstagebuchs (f) die Erstellung eines Praktikumsberichts. D.3 Organisatorische Vorbereitung des Fachpraktikums Rechtzeitig vor Beginn des Praktikums sollte Kontakt zu einer favorisierten bzw. zugewiesenen Schule hergestellt werden. Falls die Schule selbst gewählt wird, sollte darauf geachtet werden, dass das Fach Pädagogik an dieser Schule in ausreichendem Maße, d. h. im Gymnasium auch mit einer hinreichenden Zahl von Grund- und Leistungskursen auf der Sekundarstufe II, vertreten ist.
5 Es sollte die Möglichkeit geprüft werden, das Fachpraktikum gemeinsam mit anderen Fachstudenten an derselben Schule zu absolvieren, um untereinander Erfahrungen austauschen und wechselseitig im eigenen Unterricht hospitieren zu können. Im ersten Kontakt mit der Schule sollte schriftlich ein Zeitraum für das Praktikum vereinbart werden. Nähere Hinweise zum Fachpraktikum enthält der im Pädagogischen erhältliche Praktikumsleitfaden. Dort finden sich auch Vorgaben für die Anfertigung des Praktikumsberichts, der nach Abschluss des Fachpraktikums eingereicht werden muss und als Grundlage für die Nachbereitung des Praktikums in einer Lehrveranstaltung dient. D.4 Literaturhinweise zum Fachpraktikum: Bennack, J. (1989): Schulpraktika im Lehramtsstudium. In: Bildung und Erziehung 42, H. 3, 331-346. Bennack, J. (1996): Der Erwerb pädagogischer Handlungskompetenz Schulpraktische Studien. In: Bildung und Erziehung 49, H. 2, 233-244. Beyer, K. (Hg.) (2004): Planungshilfen für den Fachunterricht. Die Praxisbedeutung der wichtigsten allgemein-didaktischen Konzeptionen (mit Beiträgen von E. Terhart, W. Plöger, W. Klafki, K. Schaller, K. Reich, L. Huber, L. Wigger). Baltmannsweiler. Beyer, K. / Wisbert, R. / Plöger, W. / Wasmuth, K.-U. / Anhalt, E. (2006): Schulpraktikum. Einführung in die theoriegeleitete Planung, Durchführung und Reflexion. Baltmannsweiler. Kron, F. W. ( 3 2000): Grundwissen Didaktik. München. Martial, I. v. / Bennack, J. ( 7 2001): Einführung in schulpraktische Studien. Baltmannsweiler. Meyer, M. A. / Plöger, W. (1994) (Hg.): Allgemeine Didaktik, Fachdidaktik und Fachunterricht. Weinheim / Basel. Peterßen, W. H. ( 9 2000): Handbuch Unterrichtsplanung. Grundfragen, Modelle, Stufen, Dimensionen. München. Peterßen, W. H. ( 6 2001): Lehrbuch Allgemeine Didaktik. München. Plöger, W. (1999): Allgemeine Didaktik und Fachdidaktik. München. Reich, K. (2002): Konstruktivistische Didaktik. Neuwied. Wittenbruch, W. (1985): Schulpraktikum. Stuttgart / Berlin / Köln / Mainz.