Lernen ermöglichen Entwicklung fördern Band 5 Basler Beiträge zur Speziellen Pädagogik und Psychologie

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Transkript:

Lernen ermöglichen Entwicklung fördern Band 5 Basler Beiträge zur Speziellen Pädagogik und Psychologie

Emil E. Kobi Grenzgänge Heilpädagogik als Politik, Wissenschaft und Kunst Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien

1. Auflage: 2010 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07539-6 Alle Rechte vorbehalten. Copyright 2010 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Umschlaggestaltung: René Tschirren nach Konzept von Atelier Mühlberg, Basel Redaktion und Satz: Herausgeber Umschlagfoto: Esther Grüter 2009 Printed in Switzerland www.haupt.ch

Inhaltsverzeichnis Vorwort von Johannes Gruntz-Stoll 7 Vorstellungen über Erziehung und deren Bedeutung für die Praxis 11 Sonderpädagogik als Aspekt einer ganzheitlichen Bildung 23 Was macht heilpädagogisches Handeln aus? 39 Zur Institutionalisierung und Professionalisierung von 51 Heilpädagogik Skeptische Diagnostik als Konsequenz einer Heilpädagogik 67 für alle Grenzen setzen und überschreiten 87 Dialogstörungen 103 Fremdheit 125 Soziale Verantwortung: Ein pädagogisch diffiziler Anspruch 145 Ironie als pädagogische Ingredienz 159 Literaturverzeichnis 185 Veröffentlichungen von Emil E. Kobi 193 Dank 200 Der Autor 200

Vorwort Ein ebenso zahlreiches wie breites Publikum hat Emil E. Kobi in den Jahrzehnten seiner Tätigkeit als Dozent und Leiter des Instituts für Spezielle Pädagogik und Psychologie (an) der Universität Basel mit seinen Vorlesungen und Vorträgen, mit Buchveröffentlichungen und Zeitschriftenbeiträgen angesprochen und erreicht: Ist es die Integrität der Person, sind es dialogische Offenheit und kritisches Denken, ist es die Verknüpfung von Reflexion und Engagement, sind es Scharfsinn und Sprachwitz, welche Leserinnen und Hörer, Studierende und Fachpersonen über all die Jahre fasziniert haben und! weiterhin begeistern? So angebracht die Gegenwartsform mit Blick auf Begeisterung und Faszination ist, welche Emil E. Kobis Sprechen und Schreiben vermitteln, so schwierig ist zugleich die Antwort auf die Frage nach deren Ursachen. Im Gespräch mit Emil E. Kobi habe ich diese Frage nicht nur biografisch, sondern auch disziplinär gestellt; was ich dabei erfahren habe, ist zwar nicht mehr als ein kleiner Ausschnitt aus dem Reichtum des Lebens und Lernens, Lehrens und Forschens von Emil E. Kobi, gibt aber doch Hinweise auf die grossen Linien, welche dem Lern- und Lebensweg des Heilpädagogen Richtung und Perspektive geben. So erzählt der Autor, dass er in seiner Jugend vor allem naturwissenschaftlichen Interessen gefrönt und für sich den Berufswunsch des Tierarztes gehegt hat; dass er schliesslich in Kreuzlingen das Lehrerseminar besuchte, betrachtet er rückblickend als Kompromiss: Weit mehr als didaktische und methodische Fragen beschäftigen den jungen Lehrer denn auch das Verhalten der Schüler, deren Beziehungen, Besonderheiten und Lernschwierigkeiten. Bereits nach drei Jahren Lehrtätigkeit an einer Mittelstufenabteilung in Weinfelden nimmt Emil E. Kobi in Zürich das Studium auf, belegt Lehrveranstaltungen in Psychologie, Pädagogik, Heilpädagogik, Verhaltensbiologie, Philosophie und Religionsgeschichte an der Universität, am Heilpädagogischen Seminar ebenso wie am Institut für Angewandte Psychologie und promoviert bei Paul Moor mit einer Dissertation über Tagträume. Dabei werden einerseits die Fluchtpunkte eines weit gespannten Horizonts sichtbar, wie er für Emil E. Kobis Denken und Schreiben charakteristisch ist; zum Andern wird das Spannungsfeld zwischen natur- und geisteswissenschaftlichen Interessen sichtbar: Das situative Beobachten kindlicher Verhaltensweisen steht nicht

8 Heilpädagogik als Politik, Wissenschaft und Kunst nur für den Lehrer, sondern auch für den Studenten und Doktoranden im Vordergrund der Auseinandersetzung mit Schülerinnen und Schülern. Und weil Emil E. Kobi in seiner Mutter ein Vorbild fürs Bücherlesen und Briefeschreiben erlebt hat, während er vom Vater mit Rätseln, Scharaden und Sprachspielen unterhalten worden ist, sucht er erfolgreich die treffenden Worte und stimmigen Sätze, um seine Beobachtungen sprachlich festzuhalten. Dabei geht es sowohl um das präzise Wiedergeben des Gedachten und Erkannten wie auch um dessen Zuspitzung in der kritischen Gegenüberstellung unterschiedlicher Sichtweisen und Standpunkte; und es fehlen weder gelegentliche Pointen, noch kommt der Humor zu kurz: Den oft anspruchsvollen Erörterungen wird damit etwas vom Ernst und der Strenge genommen, welche das präzise Argumentieren nun einmal mit sich bringt; das Spannungsfeld, welches dabei spürbar wird, die Verbindung von ernsthaften Gedankengängen und humorvollen Zwischentönen, von durchgehender Stringenz und aufscheinender Skepsis sind ebenso ansprechend wie anspruchsvoll und vor allem charakteristisch für Emil E. Kobis Vorträge und Veröffentlichungen. Aus einer beträchtlichen Reihe von Publikationen und Referaten der vergangenen zehn Jahre versammelt der vorliegende Band eine Auswahl von zehn Texten; dabei handelt es sich durchwegs um thematische Auftragsarbeiten, welche der Autor für Tagungen und Zeitschriften verfasst hat. Emil E. Kobi zeichnet für die einzelnen Beiträge und deren Auswahl verantwortlich, während ich mich darüber freue, dass es gelungen ist, den Autor und Herausgeber für die Idee eines Sammelbandes mit aktuellen Aufsätzen zu gewinnen, und zusammen mit Cristine Klint und Andrea Neuckel die redaktionelle Bearbeitung der ausgewählten Arbeiten übernommen habe. Die Angaben zum erstmaligen Erscheinen der wiedergegebenen Texte finden sich jeweils am Ende der einzelnen Beiträge, die Literaturhinweise dazu sowie eine aktuelle Zusammenstellung der Veröffentlichungen des Autors im Anschluss an die ausgewählten Arbeiten, die durch geglückte Verknüpfung von Reflexion und Engagement, durch dialogische Offenheit und kritisches Denken begeistern und faszinieren. Basel, im September 2009 Johannes Gruntz-Stoll