Älter werden - körperlich arbeiten - Leistung erbringen Referat Regula Keller, Dipl. Psychologin IAP Leiterin Gesundheitsmanagement Pfingstweidstrasse 101 8048 Zürich Tel. +41-044 278 54 49 E-Mail: regula.keller@gmz.migros.ch Gesundheitsmanagement Moderation Prof. Dr. phil Guy Ochsenbein Leiter des Instituts Mensch und Organisation Fachhochschule Solothurn / Bereich Wirtschaft Riggenbachstrasse 16 CH-4600 Olten Tel. +41-62 286 00 87 E-Mail: guy.ochsenbein@fhso.ch
> Die körperliche Leistungsfähigkeit lässt nach - was tun? Drei reaktive Problemlösungen > Krankschreibung > Reduktion der Arbeitszeit > Vorzeitige Pensionierung
> Erhaltung der Leistungsfähigkeit Die 3 Interventionsebenen BrA Belastungsreduzierte Arbeit (BrA) bei gesundheitlichen Problemen Verhalten Kompetenzen fördern Verhältnisse Arbeitsbedingungen verbessern
> Die stellt sich vor > 9600 Mitarbeitende (2000 Klubschule) > Betriebszentrale Herdern > 98 Filialen > 42 Restaurants > 5 Klubschulen > 5 Fitnessparks > 1 Golfplatz
> Mitarbeiterstruktur Mulit-Kulti > 9600 Mitarbeitende (2000 Klubschule) > Ca. 6500 verrichten körperliche Arbeit > 89 Nationen > 64% Frauen, 36% Männer > 21% sind älter als 50 Jahre > Durchschnittlich 10 Dienstjahre
> Kennzahlen Krankheit Situation in der > Im 2004 waren 9% der Mitarbeitenden mehr als 30 Tage arbeitsunfähig > Jede/r 5 Mitarbeitende wird vor der Pensionierung invalid > Schätzungsweise 60%-70% der IV- Renten sind körperlich begründet > Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Invalidisierung liegt bei 50 Jahren > Knapp 1% der Beschäftigten bezieht eine Invalidenrente
> Belastungsreduzierte Arbeit Entstehung und Hintergründe Präsenzmanagement Grundsätze: > Nur so viel Absenzen wie nötig statt so viel wie möglich > Wiedereingliederung > Vorgesetzte haben für- und vorsorgerische Pflichten > Alle Mitarbeitenden haben Eigenverantwortung für ihre Gesundheit
> BrA - Beispiel Auffülltätigkeiten im Verkauf Im Überblick BrA Verhalten Belastungsreduzierte Arbeit (BrA) bei Leistungsverminderung durch Krankheit Kompetenzen fördern, gesundheitsverträglich Arbeiten Verhältnisse Arbeitsbedingungen verbessern Ladenbau und Logistik optimieren
> Belastungsreduzierte Arbeit (BrA) Auffüllarbeiten im Verkauf BrA Belastungen > Langes Stehen und Gehen > Lasten Heben und Tragen Belastungsreduktion durch: > Wechseltätigkeit stehen/gehen/sitzen > Versetzung in andere Funktion > Leichte Auffüllarbeiten - Pilotprojekt BrA
> Was sagt der Gesundheitsschutz? SUVA Richtwerte - Heben und Tragen ohne Hilfsmittel MÄNNER FRAUEN Alte r se lte n regel mä ssig se lte n regel mä ssig 16-1 8 19 kg 14 kg 12 kg 9 kg 18-2 0 23 kg 17 kg 14 kg 10 kg 20-3 5 25 kg 19 kg 15 kg 11 kg 35-5 0 21 kg 16 kg 13 kg 10 kg >50 16 kg 12 kg 10 kg 7 kg
> Definition von BrA Definition: > regelmässiges Heben und Tragen bis 5 kg, seltenen bis 10 kg > Hebebelastung über Kopf ist reduziert > tiefes Bücken ist reduziert
> Aussagen der Filialleiter/innen Zur Machbar- und Wirtschaftlichkeit von BrA > BrA erhöht die Kosten > BrA ist im Verkauf nicht realisierbar > BrA belastet die Gesunden zu stark
> Vorgehen beim Pilot BrA Die Teilprozesse Filiale: Rayon: Datum: Teilprozesse Berechnung BrA: Ja Nein > Teilprozesse festlegen > Problemanalyse Transportschutz entfernen ** Umsortierung (im Hinterraum) Transport Hinterraum --> Laden Auffllen Transport Laden --> Hinterraum Abfall entsorgen Restware einrumen > Neuer Ablauf festlegen > Zeitmessungen mit/ohne BrA >Test-Rayons > Früchte & Gemüse > Kolonial > Non-Food > Pro Rayon je 1 Messungen in einem M und MM ** diese Tätigkeit wurde von einem anderen Mitarbeitenden ausgeführt
> Resultate der Messungen Resultate und Erkenntnisse > Die durchschnittliche Verarbeitungszeit pro Palette konnte reduziert werden: > in allen 3 Testrayon > unabhängig der Filialgrösse > Einsparung von 12% (5:43 Min./Sek.) > Einsatz der eingeschränkten Mitarbeitenden zu Spitzenzeiten > Die Abläufe wurden nicht als umständlicher erlebt > BrA wurde von den Teams als grundsätzlich machbar beurteilt
> Wichtige Rahmenbedingungen > Positive Grundhaltung der Vorgesetzen zur BrA > Keine Leistungs- und Verhaltensprobleme > Guter Teamzusammenhalt > Gute Beziehung zu den jungen Mitarbeitenden > Nicht zu viele Extrawünsche
> Verhaltensebene präventiv und kurativ Belastung durch > falsche Arbeitstechnik Kompetenz / Eigenverantwortung fördern Verhalten > Schulung Lasten heben und tragen > Flyer: gesund und fit beim Auffüllen > Andere Beispiele: Kurse für Kassierer/innen fit und g sund am PC, Klubschulbeiträge usw.
> Ladenbau und Logistik Wirkung: präventiv, kollektiv und dauerhaft Beispiel Auffülltätigkeit > ausziehbare Warenträger > Versuch Belieferung mit Rollcontainer > leichtere Wareneinheiten Verhältnisse > Andere Beispiele: Anpassrampen, Kassenboxen mit Klappstuhl, Bananenroboter, Transporthilfsmittel, usw.