Demographischer Wandel als Kulturwandel

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Transkript:

Demographischer Wandel als Kulturwandel Thesen zur gesundheitsfördernden Hochschule unter Bedingungen zunehmender Heterogenität Thimo von Stuckrad Demographischer Wandel und gesundheitsfördernde Hochschule Paderborn 26. September 2008 www.che-consult.de

Gliederung Demographischer Wandel und zunehmende Heterogenität? Primäre Bezugsgruppen der gesundheitsfördernden Hochschule Bedeutung der gesundheitsfördernden Hochschule unter Bedingungen zunehmender Vielfalt Zusammenfassung Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 2

Demographischer Wandel und zunehmende Heterogenität? Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 3

Demographischer Wandel in erster Näherung ein deskriptiv-analytisches Phänomen Geburtenziffern, Sterbeziffern, natürliche Bevölkerungsbewegungen Bevölkerungsabnahme, differenzierte Dezimierung von Altersgruppen Verschiebungen in der Altersstruktur der Bevölkerung gesellschaftliches Makrophänomen in entwickelten Industrienationen (zweiter demographischer Übergang, v.d.kaa) Fragestellung: Haben demographische Entwicklungen qualitative Gehalte mit Bezug auf den Gestaltungsraum gesundheitsfördernder Hochschulen? Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 4

Demographischer Wandel in Mio. 1,5 1,25 2007 2013 2020 2030 1,0 Jahrgangsstärke 20- < 25-Jährige Jahrgangsstärke 60- < 65-Jährige 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Jahrgangsstärke Jüngere (20-25) und Ältere (60-65) Quelle: StBA 2004 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, Variante 5 Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 5

Demographischer Wandel Entwicklung der Altersgruppe der 17- bis 21-Jährigen in NRW, Berlin, Sachsen und im Kreis Paderborn 100 80 60 40 20 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 NRW Berlin Sachsen Paderborn indexierte Projektion der Altersgruppe der 17- bis 21-Jährigen in NRW, Berlin, Sachsen und im Kreis Paderborn; 2006=100 Quelle: Institut für Strategieplanung und Entwicklungsforschung an der Universität Hannover Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 6

Universität Paderborn Info-Box Anzahl der StudienanfängerInnen im Studienjahr 2005 der Universität Paderborn insgesamt (Bildungsinländer): 2.530 Stärkste Kreise 1. Paderborn (Stadt): 19,8% (501) 2. Landkreis Soest: 9,1% (229) 3. Landkreis Höxter: 8,2% (208) 4. Landkreis Lippe: 7,3% (184) 5. Bielefeld (Stadt): 5,3% (134) Anteil der StudienanfängerInnen aus OWL: 50,5% (1.277) Stärkste Länder 1. NRW: 81,3% (2.056) 2. Niedersachsen: 9,2% (233) 3. Hessen: 2,6% (67) Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 7

Demographischer Wandel - Schlussfolgerungen Die Bevölkerungszahl nimmt insgesamt ab. Die Altersstruktur in der Bevölkerung verschiebt sich hin zu den Gruppen höherer Altersjahre. Das durchschnittliche Alter der Bevölkerung erhöht sich. Demographische Entwicklungen verlaufen regional differenziert. Demographische Entwicklungen sind kurz- und mittelfristig nicht inversibel. Entwicklung der Bezugsgruppen der Hochschulen folgt zusätzlich anderen Logiken Bsp. StudienanfängerInnen. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 8

Exkurs: Entwicklung der Studienanfängerzahlen potenzielle StudienanfängerInnen, 2007-2020 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0-20.000 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2005 Nachfrageüberhang Angebotsüberhang Saldo Entwicklung der Studienanfängerzahlen ggü. 2005 CHE-Studie Die Zukunft vor den Toren AP100 - Sonderauswertung Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 9

Exkurs: Entwicklung der Studienanfängerzahlen 140 130 431.500 mehr als 2003 1.103.000 mehr als 2003 120 110 100 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 KMK-Prognose 2005 KMK-Prognose 2007 100 = Studienberechtigtenzahlen des Jahres 2003 (abs. 369.000) Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 10

Demographischer Wandel und Heterogenität Heterogenität: Vielfalt personen- und gruppenbezogener Merkmale innerhalb der hochschulischen Bezugsgruppen und deren Ausprägungen Klassische Heterogenitätskategorien Alter Bildungsbiographie Ethnizität Begabung Sprache cultural heritage (kultursoziologischer Hintergrund) sozioökonomisches Umfeld physische Fähigkeiten/ Gesundheit psychosoziale Fähigkeiten/ Gesundheit Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 11

Demographischer Wandel und Heterogenität Diversity Dimensions, In: SAP Global Diversity Policy 2006, p.5; [http://www.migrationboell.de/downloads/diversity/sapdiversity.pdf; 18.08.2008] Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 12

Demographischer Wandel und Heterogenität Wie stimuliert der demographische Wandel eine Zunahme an Vielfalt in den Bezugsgruppen der Hochschulen? Fertilität, Lebenserwartung und Wanderungsverhalten werden auch durch sozioökonomische, traditionale und migrationsspezifische Rahmenbedingungen konditioniert. Politische Rahmenbedingungen und Programme üben Druck auf die traditionelle Struktur hochschulischer Bezugsgruppen aus (Bsp. Widening Participation (UK), Internationalisierungsdruck, Verbesserung der Durchlässigkeit zwischen den Ebenen des Bildungssystems usf.) Rekurs: die prognostizierte Bildungsbeteiligung im Tertiärbereich wird nur dann erreicht werden, wenn eine höhere gruppenspezifische Bildungsbeteiligung im Sekundarbereich erreicht wird. Ł Der demographische Wandel verfügt neben der quantitativen unmittelbar und mittelbar über eine qualitative Dimension Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 13

Demographischer Wandel und Heterogenität Thesen These 1: Der demographische Wandel ist in der qualitativen Dimension in Zentrum und Peripherie bereits angekommen (vgl. Erster Migrationsbericht Nordrhein-Westfalen 2008). These 2: Zunehmende Vielfalt in den hochschulischen Bezugsgruppen ist kein Malus, sondern ein substantieller, institutioneller und strategischer Vorteil (Bsp. Leitbild Uni Duisburg-Essen). These 3: Der demographische Wandel reformuliert die aus Sicht der Volkswirtschaft und Chancengerechtigkeit integralen Ziele einer höheren Bildungsbeteilung. Dafür wird Diversity Management benötigt. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 14

Primäre Bezugsgruppen der gesundheitsfördernden Hochschule Entwurf eines Bezugsrahmens Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 15

Primäre Bezugsgruppen der Hochschule Gesundheitsfördernde Hochschule Studierende Lehrpersonal Verwaltungspersonal Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 16

Bedeutung der gesundheitsfördernden Hochschule unter Bedingungen zunehmender Vielfalt Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 17

Bezugsgruppe I Studierende Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 18

Einige Heterogenitätsdimensionen Alter sozioökonomisches Umfeld Bildungsvoraussetzungen Migrationshintergrund Gender work-life-balance/ Teilzeit-Vollzeit-Studium Weiterbildung und LLL Sprache berufliche (Vor-)Qualifikation physische/psychische Gesundheit Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 19

Grundlegende Thesen These 1: Eine mangelhafte Anpassung hochschulischer Studienangebots-, Service- und Managementstrukturen an die zunehmende Vielfalt personen- und gruppenbezogener Merkmale birgt auch gesundheitliche Risiken für die Studierenden. These 2: Die gesundheitsfördernde Hochschule wird sich in ihren Angeboten der zunehmenden Vielfalt innerhalb ihrer Bezugsgruppen anpassen müssen. These 3: Die Gleichzeitigkeit der Zunahme an Diversität bei den Studierenden und der Bachelor-Master- Umstellung impliziert zusätzliche Risiken, aber auch Chancen. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 20

Beispiel Modularisierung Modul 2 Modul 3 Modul 1 nur wenige Wahlmöglichkeiten hoher Zeitdruck hohe psychische Belastung durch integrierte studienbegleitende Prüfungen gruppenspezifische Belastungen (Erwartungsdruck, finanz. Druck etc.) gleichzeitig kaum Zeit für Inanspruchnahme psychosozialer Beratungsstellen Ł mehr Wahlmöglichkeiten zwischen mehr Modulen Ł bessere Kompensation von (bspw. krankheitsbedingten) Ausfallzeiten Ł Synchronisierungsangebote Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 21

Beispiel Modularisierung These 1: Serviceangebote und Struktur der gesundheitsfördernden Hochschule müssen zukünftig systematisch mit der zunehmenden Vielfalt unter den Studierenden abgestimmt werden. These 2: Die gesundheitsfördernde Hochschule trägt maßgeblich zum Gelingen einer breiteren Beteiligung an tertiärer Bildung bei. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 22

Bezugsgruppe Studierende Analyse heterogenitätsbedingter Gesundheitsrisiken Projekte zwischen Wissenschaft, Beratungsstellen und Management Evaluation diversitätsund gesundheitsbezogene Curriculaentwicklung, Services Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 23

Studierende Vielfalt, Nutzen der Vielfalt und Gesundheit können kommunikativ eng verknüpft werden. Elemente vertikaler und horizontaler Profilbildung. Auditierung als gesundheitsfördernde Hochschule unter Berücksichtigung von Elementen des Diversity Management. Unterstützung der zentralen Ebenen notwendig. vor dem Hintergrund von Forschungsergebnissen können Studienberatung und psychosoziale Beratung verschränkt werden Hilfe mit kurzen Wegen. Hochschulsport: durch BA/MA-Umstellung fehlen Trainingsleiter (Zeitmangel) Studienbeiträge? Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 24

Bezugsgruppe II Lehrende Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 25

Einige Heterogenitätsdimensionen Alter Sprache Bildungsvoraussetzungen disziplinärer Hintergrund Gender work-life-balance physische/psychische Gesundheit Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 26

Thesen These 1: Lehrende müssen für zunehmende Vielfalt unter den Studierenden sensibilisiert werden. Die gesundheitsbezogenen Risiken spezifischer Gruppen müssen erforscht und mit kommuniziert werden (Bsp. Lehrerbildung: Tagebuchanalyse). These 2: Bei zunehmender Heterogenität in der Lehrendenstruktur (Bsp. Interdisziplinarität) müssen mit den Lehrenden und zentraler Unterstützung Diversity Management-Instrumente entwickelt werden. These 3: Lehrende benötigen eine zentrale Anlaufstelle für gesundheitsbezogene Fragen (Altersstruktur). Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 27

Bezugsgruppe II Verwaltungspersonal Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 28

Einige Heterogenitätsdimensionen Alter sozioökonomisches Umfeld Bildungsvoraussetzungen Migrationshintergrund Gender work-life-balance/ Teilzeit-Vollzeit-Studium Weiterbildung und LLL Sprache berufliche (Vor-)Qualifikation physische/psychische Gesundheit Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 29

Thesen These 1: Gerade bei gesundheitsbezogenen Services muss die zunehmende Vielfalt innerhalb der Bezugsgruppen auch in der Personalstruktur abgebildet werden. Damit steigen die Ansprüche an ein internes Diversity Management These 2: MitarbeiterInnen im Bereich Gesundheitsförderung müssen bezüglich zunehmender Vielfalt sensibilisiert und geschult werden. These 3: Gemeinsame Projekte und Konzepte zwischen wissenschaftlichen und Beratungseinrichtung zur vielfaltsinformierten Gesundheitsförderung sind denkbar. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 30

Bezugsgruppe Verwaltung Der demographische Druck nimmt auch auf das Verwaltungspersonal selbst zu. Verschiebungen in der Altersstruktur längere Lebensarbeitszeit mehr Heterogenität Interne Sensibilisierung ist notwendig. Vielfalt und Gesundheit auch hier verschränken und zum Leitbild in der Personalentwicklung machen. Unterstützung durch die Leitungsebene ist zentral. Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 31

Zusammenfassung Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 32

Zusammenfassung Gesundheits- und Diversitätsförderung sind Bestandteile einer Hochschulstrategie und tragen zur Profilbildung bei. Angebote der Gesundheitsförderung müssen zunehmende Vielfalt integrieren. Sind beide Elemente Teil des strategischen Leitbilds einer Hochschule, müssen Governancestrukturen entsprechend adaptiert werden. Projekt Auditierung zur gesundheits- und Vielfalt fördernden Hochschule? Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 33

Ende Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Demographie und Gesundheitsförderung Thimo v. Stuckrad 26.9.2008 34