Lernen und Raum in Einklang bringen. Herausforderung und Versuch in Südtirol

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Transkript:

Lernen und Raum in Einklang bringen Herausforderung und Versuch in Südtirol Stuttgart, Kongress Zukunftsraum Schule, 22. 23. November 2011

Radikale Wende Schulautonomiegesetz Didaktische, organisatorische Autonomie sowie Finanz- und Verwaltungsautonomie! Keine Personalautonomie!

Radikale Wende Schule muss das leben, was sie hervorbringen will! Schulautonomiegesetz Didaktische, organisatorische Autonomie sowie Finanz- und Verwaltungsautonomie! Keine Personalautonomie!

Die schulischen Herausforderungen

Kompetenzen aufbauen Systematisch Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten als Grundausstattung aufbauen und Möglichkeiten schaffen, in denen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten aktiviert und kreativ und funktional kombiniert werden können, um konkrete Aufgaben/Herausforderungen erfolgreich zu meistern.

Vom Einfachen zum Komplexen!

Lernen - wenn es sich entfalten darf - folgt einer inneren Logik. Lernen ist angewiesen auf Impulse und Anregungen von Außen.

Lernen ist Hirnentwicklung, ist Hirnstrukturierung.

Individualisierung des Lernens

Personalisierung des Lernens Sich selbst Aufgaben stellen!

Schulen müssen Ermöglichungsstrukturen schaffen, in denen sich die individuellen Potenziale entfalten können und nutzbar gemacht werden können für die eigene Person und für die Gemeinschaft.

Die Schulen haben begonnen, die Lernkultur umzubauen und damit auch die bestehenden Räume neu zu bespielen.

Die Autonomen Schulen bringen aus sich heraus Studien und Forschungsarbeiten auf den Weg.

kompass-projekt Studien: Suche nach möglichen Hüllen für eine zeitgemäße Schule ein Projekt des Schulverbundes Pustertal in Zusammenarbeit mit den Institut für Architektur der UNI Innsbruck und mit Unterstützung des Schulamtes

Metamorphose einer Schule Studien: Wie können bestehende Schulbauten durch kostengünstige Eingriffe ausgerichtet werden auf die sich entwickelnde Lernkultur ein Projekt des Schulverbundes Pustertal in Zusammenarbeit mit den Institut für Architektur der UNI Innsbruck, einigen Gemeinden und mit Unterstützung des Pädagogischen Instituts

Ein wichtiger Nebeneffekt: Die Themen Pädagogische Schularchitektur u. Neue Lernkultur wurden zu Themen an vielen Schulen, in vielen Gemeinden, in der Öffentlichkeit.

Neuer Bedarf! Südtirol reagiert mit der Genehmigung neuer Schulbaurichtlinien

Die neuen Schulbaurichtlinien, ein brauchbarer gesetzl. Rahmen zur Umsetzung innovativer Konzepte und pädagogischer Architektur Das Prinzip Flexibilität erhält eine neue Gewichtung. Die Architektur wird vom pädagogischen Profil der Schule abgeleitet die Rahmen sind weit gesteckt - auch besondere pädagogische Bedürfnisse werden berücksichtigt. Neue Berechnungsschlüssel: Zuweisung einer Pro-Schüler-Fläche Das Ambiente erfährt eine Aufwertung.

Ein Beispiel Die Grundschule Welsberg

Planer: Mitarbeit: Arch. Klaus Hellweger Arch. Imke Ball, Arch. Hartmann Tasser Anzahl Schüler: 100-110 Anzahl Klassen: max. 7 (Kl. 1 5) Bauzeit 17 Monate [März.2008 bis Juli 2009] Nutzflächen 1150 m² [davon 386m² EG, 387m² OG1, 377m² OG2] Bauvolumen 4430 m³ Baukosten 2,1Mio [inkl. Planungskosten und Steuern]

Vision einer anderen Lernkultur Vom Lernen im Quadrat zum Lernen in einer Lernlandschaft!

Gliederung der Schulgemeinschaft Basisstufe Kl. 1, 2 u. (3) Weiterführende Stufe Kl. (3), 4 u. 5 Jede Stufe bildet eine Lerngemeinschaft. Jede Lerngemeinschaft erhält eine Lernlandschaft.

Herausforderung: Anordnung der Räume im Sinne des pädagogischen Konzeptes

Beispiel: Beispiel: Ebene Basisstufe - Klassen 1, 2 u. (3)

Die Klassenzimmer besetzen die Ecken

und dazwischen entstehen große, gegliederte Lernwerkstätten.

Lernwerkstatt Herzstück der Schule

Garderobe Garderobe

Freiluftatelier Multifunktionales Atelier Garderobe Garderobe

Freiluftatelier Multifunktionales Atelier Medien-, Musik- u. Sitzungsraum Garderobe Garderobe

Die Grundschule Welsberg, ein ermutigendes Beispiel: - Die Architektur ist stimmig mit dem pädagogischen Profil der Schule - das Entwerfen erfolgte im Dialog. - Die Räume und Raumgefüge können unterschiedlich bespielt werden sie unterstützen ein dynamisches päd. Konzept. - Mehrere Nutzungsmöglichkeiten verdichten sich in ein und demselben Raum. - Die verwendeten Materialien und die Wohnlichkeit der Räume wertschätzen den Menschen. - Licht und Akustik sind hervorragend gelöst. Innen und Außen führen einen anregenden Dialog. Die Gestaltung erfolgte nach Kindermaß.

Netzwerk: Lernen & Raum Kräfte bündeln Kraft entfalten

Mitglieder des Kooperationsprojektes Verband der autonomen Schulen Gemeindenverband Schulämter Bereich für Innovation und Beratung Architektenkammer UNI Bozen Bildungswissenschaft UNI Innsbruck Architektur Pädagogische Hochschule Tirol Amt für Lesen und Bibliotheken

Die innere Architektur entwickelt sich an der äußeren und zugleich wird die äußere durch die innere beeinflusst. (J. Moroder/H. Hambrusch)