Flexible Schichtmodelle

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Transkript:

1 Flexible Schichtmodelle Schutzvorschriften EU-RiLi / AzV Bayern Stellungnahme DPolG zu flexiblen Schichtmodellen vom 21.8.2017 Anlage 3 Rechtliche Rahmenbestimmungen (Beamte Bayern): EU-RiLi (Richtlinie 2003/88/ED vom 4.11.2003 AzV (Verordnung über die Arbeitszeit für den ÖD Bayern v. 25.7.1995) ODB (Oberste Dienstbehörden oder von ihnen ermächtigte Behörden) Bayern: Tägliche Ruhezeit (TRZ) / EU: Mindestruhezeit (MRZ) Vorgabe Ruhezeit (tägliche) (TRZ / MRZ) Ruhezeit (wöchentlich) (WRZ) Tägliche Arbeitszeit (im Schichtdienst) (TAZ) Wöchentliche Arbeitszeit (WAZ) EU-RiLi (Art.) AzV ( ) Ausnahmen (durch) 3 3/I ODB (3/II) 5, 16 a) 8 a) (nur für Nachtarbeiter ) 6 b) 16 b) Ruhepause 4 3/I ODB (3/II) 9/I 2/IV 2/I, IV 9/II 7/III 8/II ODB (9/II) ODB (2/III) Sonstiges 9/II AzV: Ø nur 40 Std. in 3 Monaten! Nur bei gleitender oder fester Arbeitszeit Bezugszeiträume 16 Abweichungen 17 Mitgliedsstaaten (Bayern: FM) Konkretisierung: Schutzvorschrift Zeit / Dauer Bezugszeitraum Sonstiges TRZ / MRZ 11 Stunden pro 24 Std. WRZ 24 Stunden pro 7 Tage TAZ (Schicht) WAZ 9 Stunden Ø 40 Stunden (EU: max. 48 Std.) Bayern: 3 Monate (EU-RiLi 4 Monate) + 11 Std. MRZ / Bezugszeitraum 14 Tage Die AzV Bayern schränkt die Ø WoAZ für den Schichtdienst ein!

2 Schutzvorschriften bei flexiblen Schichtmodellen: 6 / 6 / 12: (siehe Seite 3) (Klassisches Bayernmodell, auch im starren Schichtmodell verankert) Beispielmonat September 2017 und Beginn bei Beispiel-Schicht-(Dienst)gruppe B 7 / 7 /10 8 / 6 / 10 siehe Seite 3 7 / 6 / 11 Vorteile von Flexmodellen : Keine Klagewahrscheinlichkeit, da eigene Einteilung Jeder kann seine Dienste grundsätzlich frei wählen; keine bürokratischen Vorgaben für gleichmäßige Verteilung der unterschiedlichen Dienste (S/F/N) mehr, da die Schichtzulage durch Nachtdienststundenregelung ersetzt wurde Effizienter Personaleinsatz durch lage- und zeitangepasste Vorgaben von Mindest- und Höchststärken möglich Grundsätzlich gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich Diensteinteilung für Teilzeitkräfte besser möglich Nachteile von Flexmodellen : Dienstplanung ist ohne spezielle Software bzw. ohne Modifizierung BayZeit erheblich erschwert Überwachung der Dienstplanung unter Berücksichtigung der Schutzvorschriften muss mittels einer Dienstplanungs-Software gewährleistet sein (z.b. Eintragungsverbote bei Unterschreitung von TRZ/MRZ oder Überschreitung der Ø WAZ bzw. zwingender Vorgabe von Ausgleichsruhezeiten bei genehmigten Abweichungen derzeit in BayZeit nicht vollends möglich) Gerechtigkeitslisten sinnvoll, auch hier spezielle Software erforderlich Eigener Dienstplaner auch bei kleineren Dienststellen unumgänglich

3 F S N 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 MRZ (Std.) 17 1) 2) 2) Legende: Schichtgruppen: Blau: A / Rot: B / Grün: C / Grau: D F = Frühschicht (7-13 Uhr) S = Spätschicht (13-19 Uhr) N = Nachtschicht (19-7 Uhr) Zulässige Diensteinteilung bei 6 / 6 / 12: 1) Klassisch wie im starren Modell, da nur eine Verkürzung der MRZ (1 x) zwischen Früh- und Nachtschicht (6 Stunden statt 11 Stunden, d.h., nach Nachtschicht mindestens 11 + 6 = 17 Stunden MRZ ist gewährleistet. Der nächste regelmäßige Dienst beginnt erst 54 Stunden nach dem letzten Dienstende, sofern diese Ruhezeit nicht unterbrochen wird. 2) Durch diese lange MRZ ist die Überschreitung der täglichen Höchstarbeitszeit des 9 AzV von grundsätzlich 9 Stunden (Ausnahme durch ODB möglich, 9 AzV) vertretbar, zumal auch i.s. Art. 17 Abs. 2 i.v.m. Abs. 3 BSt. c) EU-RiLi ein angemessener Schutz gewährt wird. 3) Die TRZ/MRZ (11 Stunden) zwischen Spätschicht (Ende 19 Uhr) und Frühschicht (Beginn 7 Uhr) wird eingehalten und sogar um 1 Stunde erhöht. 4) Auch die WRZ (24 + 11 = 35 Stunden) wird eingehalten und sogar um 19 Stunden erhöht.

4 Unzulässige Diensteinteilung: Symbole anhand eines Beispiels der Schichtgruppe Rot B : = nicht zulässig = zulässig Konkret: Bei 1) Nachtschicht beendet (07 Uhr) ohne vorherigem Doppelschlag, dann Spätschicht an diesem Tag ohne vorherigem Doppelschlag, dann erneute Nachtschicht an diesem Tag mit vorherigem Doppelschlag, dann Spätschicht oder erneute Nachtschicht an diesem Tag da Ruhezeit nur 6 Stunden da Ruhezeit 12 Stunden da MRZ 17 Stunden (Dienstbeginn frühestens wieder möglich ab 24 Uhr) 2) Freie Einteilung von S/F/N innerhalb eines 7-Tage-Zeitraums dann an diesem Tag frühester Dienstbeginn um 23 Uhr jegliche Schichtart (S/F/N) am Folgetag wieder möglich dann neben der Beachtung der TRZ/MRZ (ggf. mit Ausgleichruhezeiten w.o.) WRZ + TRZ/MRZ beachten (24 + 11 = 35 Std. WRZ) Ø WAZ nicht mehr als 40 Std. (!) ( 9/II AzV)

5 Rucksackmodelle der DPolG: 7 / 6 / 11: Spät: 12.00 h 19.00 h = 7 Stunden Früh: 06.00 h - 12.00 h = 6 Stunden Nacht: 19.00 h - 06.00 h = 11 Stunden Rucksack: 4 Stunden nach 15 Stunden 6 / 6 / 12: Spät: 13.00 h 19.00 h = 6 Stunden Früh: 07.00 h - 13.00 h = 6 Stunden Nacht: 19.00 h - 07.00 h = 12 Stunden Rucksack: 5 Stunden nach 16 Stunden 7 / 7 / 10: Spät: 13.00 h 20.00 h = 7 Stunden Früh: 06.00 h 13.00 h = 7 Stunden Nacht: 20.00 h 06.00 h = 10 Stunden Rucksack: 1 x 1 Stunde + 1 x 4 Stunden nach 16 Stunden. Problem: 2 Unterschreitungen hintereinander nur bedingt möglich. Vorschlag: Sicherheitszuschlag für adäquate Ausgleichsruhezeit einbauen (z.b. Verdopplung der ersten oder zweiten Rucksackstunden) Beispiel hier: Aufschlag zur anschl. MRZ/TRZ von 11 Stunden mit 6 Stunden MRZ/TRZ bei Verdopplung im 1. Fall 9 Stunden MRZ/TRZ bei Verdopplung im 2. Fall 8 / 6 / 10: Spät: 12.00 h 20.00 h = 8 Stunden Früh: 06.00 h 12.00 h = 6 Stunden Nacht: 20.00 h 06.00 h = 10 Stunden Rucksack: 1 x 1 Stunde + 1 x 3 Stunden nach 15 Stunden. Problem: 2 Unterschreitungen hintereinander nur bedingt möglich. Vorschlag: Sicherheitszuschlag für adäquate Ausgleichsruhezeit einbauen (z.b. Verdopplung der ersten oder zweiten Rucksackstunden) Beispiel hier: Aufschlag zur anschl. MRZ/TRZ von 11 Stunden mit 5 Stunden MRZ/TRZ bei Verdopplung im 1. Fall 7 Stunden MRZ/TRZ bei Verdopplung im 2. Fall

6 Feststellung: Nur mit Nachtschichten von 11 oder 12 Stunden wird die Mindestruhezeit zwischen Spät- und Frühdienst eingehalten. Zwischen Früh- und Nachtschicht liegen lediglich 6 oder 7 Stunden Ruhezeit. Die fehlenden 5 bzw. 4 Stunden sind zwingend an die nächstfolgende Ruhezeit (also nach der Nachtschicht) zum Ausgleich anzuhängen. Bei einem 10-Stunden-Nachtdienst wäre eine zweimalige Unterschreitung der täglichen Ruhezeit notwendig. Ein doppelter Rucksack in der Schichtrunde ist nach aktueller Rechtsprechung laut Gutachten von Prof. Wolff nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Zur Gewährleistung adäquater Ausgleichsruhezeiten sind aus unserer Sicht durchaus weitere Schutzmaßnahmen bei der Dienstplangestaltung möglich. Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) als Diskussionsgrundlage: Festlegung von maximalen Kombinationsmöglichkeiten (Doppelschlag o.a.) im Monat, pro Woche oder im Quartal (verbunden mit der durchschnittlich möglichen Wochenarbeitszeit für Schichtdienstleistende gem. 9/II AzV von 40 Stunden Einschränkung, dass auch bei Flexmodellen keine Eintragungen (Dienstplanung/-einteilung) von mehr als 48 Wochenstunden (statt bisher laut