Unterstützte Elternschaft. Angebote für behinderte und chronisch kranke Eltern. Eine Analyse zur Umsetzung des Artikels 23 der UN-BRK

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Transkript:

Unterstützte Elternschaft. Angebote für behinderte und chronisch kranke Eltern. Eine Analyse zur Umsetzung des Artikels 23 der UN-BRK MHH Hannover 19. Juni 2017 Martina Müller M.A. Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig (ISAP) 1

Studie: Unterstützte Elternschaft. Angebote für behinderte und chronisch kranke Eltern. Eine Analyse zur Umsetzung des Artikels 23 der UN-BRK Die Studie wird durchgeführt am Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health der Universität Leipzig (ISAP) und startete am 01.09.2014. Leitung: Prof. Dr. Steffi Riedel-Heller MPH Förderung: Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Projektleitung: Dr. Marion Michel Multidisziplinäres Forschungsteam Mehrdimensionaler methodischer Ansatz 2

Ziel der Studie Auf der Basis einer wissenschaftlichen Analyse - bestehende Unterstützungsangebote für Eltern mit Beeinträchtigungen und ihrer Kinder von Seiten der Kinder- und Jugendhilfe UND der Eingliederungshilfe, - der finanziellen Aufwendungen für die o.g. Angebote im Vergleich zu den Kosten für Elternassistenz und Begleitete Elternschaft, - der Bedarfsgerechtigkeit bestehender Angebote im Sinne einer selbstbestimmten und gleichgestellten Elternschaft, - der Angebote für Eltern mit Beeinträchtigungen bzgl. des Erwerbs von Elternkompetenz, Empfehlungen zu erarbeiten für eine bedarfsgerechte Unterstützung der Eltern im Sinne der UN-BRK. 3

Partizipation von Menschen mit Behinderungen in der Forschung Umsetzung 1. Ebene: Expertengruppe und Projektbeirat Besetzt mit Expert*innen mit und ohne Behinderungen aus den Praxisprojekten der Unterstützten Elternschaft, aus Kinder- und Jugendhilfe sowie Sozialhilfe 4

2. Ebene: Forschungsteam Multidisziplinär besetzt Eine Wissenschaftlerin mit Behinderung 5

3. Ebene: Fallanalysen von behinderten und chronisch kranken Eltern Befragt wurden: Mütter, Väter und Elternpaare mit - Körperlichen Behinderungen (2 Analysen) - Sehbehinderungen und Blindheit (2 Analysen) - Lernschwierigkeiten - Lernschwierigkeiten und psychischen Problemen - Lernschwierigkeiten / Retrospektive Da Eltern mit Lernschwierigkeiten des Öfteren Leistungsempfängerinnen erzieherischer Hilfen sind, zeigten sie sich als Schwerpunktgruppe. Eltern mit einer Beeinträchtigung des Hörens wurden im Rahmen der Studie nicht befragt. 6

Bilanz des Forschungsprojektes Forschungsfragen Anteil fremdbetreuter Kinder Kosten im Rahmen der bisherigen Unterstützung Zusammensetzung der Kosten für die Unterstützung von Eltern mit Behinderung Konformität mit der UN-BRK; Förderung der Elternkompetenz Kosten für Unterstützte Elternschaft Zusammenarbeit der Kostenträger Antworten Keine Datenbasis Bedingt möglich bei Ämtern; besser bei Projekten und Fallstudien Bedingt möglich bei Ämtern; besser bei Projekten und Fallstudien Gute Datenbasis; differenzierte Antworten Bedingt möglich bei Ämtern; besser bei Projekten und Fallstudien Gute Datenbasis; differenzierte Antworten 7

Zusammenfassung Ende des Projektzeitraums: 31.08.2017 aktuell: Finalisierung des Forschungsberichtes Aufnahme der Assistenzleistungen für Eltern mit Behinderungen ins BTHG_ 78 (3): Die Leistungen für Assistenz nach Absatz 1 umfassen auch Leistungen an Mütter und Väter mit Behinderungen bei der Versorgung und Betreuung ihrer Kinder. 8

Ankündigung des Fachtages zur Studie Am 18. und 19. Januar 2018 findet zu den Studien Unterstützte Elternschaft und Teilhabechancen an sexueller Bildung von Jugendlichen mit kognitiven Einschränkungen in Sachsen (gefördert durch die BZgA) im Leipziger Rathaus ein Fachtag statt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Rückfragen: Martina.Mueller@medizin.uni-leipzig.de 9