KOORDINATION. Mai 15 Hermann Beckmann 1

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Koordinationstraining

Transkript:

1

Lateinisch: das abgestimmte Zusammenwirken aller Einzelbewegungen zu einer reibungslos, ökonomisch und sinngemäß ablaufenden Gesamtbewegung; wird durch besondere Übungen gefördert. (Der Sport Brockhaus) 2

BEWEGUNGSKOORDINATION Bewegungskoordination ist die Fähigkeit, eine einzelne Bewegung oder komplexe Bewegungsabläufe zeitlich, räumlich und kraftmäßig zielorientiert zu steuern. Koordinative Fähigkeiten sind für alle Bewegungen notwendig.

4

5

Eine von fünf - die Leistungsfähigkeit eines Sportlers bestimmenden so genanntem motorischen Hauptbeanspruchungsformen Kraft Ausdauer Beweglichkeit Schnelligkeit Koordination 15

Merkmale gut koordinierter Bewegungen Gut koordinierte Bewegungen erscheinen dem Beobachter flüssig, elegant, harmonisch, locker. Sie laufen sicher und gezielt ab und können, wenn gewollt, schnell und schwungvoll durchgeführt werden. Wichtigstes objektives Kriterium ist ihre Wirtschaftlichkeit, da nur Muskeln eingesetzt werden, die zum Gelingen der Bewegung unbedingt notwendig sind. 16

Merkmale schlecht koordinierter Bewegungen Haltungslabilität Unsicherheit auf geringer Unterstützungsfläche Unsicherheit beim Balancieren Unelastisches Fangen von Gegenständen Unelastizität bei Niedersprüngen Verspannungen Überflüssige Mitbewegungen innerhalb von Bewegungsabläufen Eckiger, abrupter, arhythmischer Bewegungsverlauf Schlechte Zielgenauigkeit Orientierungslosigkeit im Raum Mangelnde Anpassungsfähigkeit bezogen auf Partner oder Gerät 17

Für die Verbesserung koordinativer Fähigkeiten sind folgende Analysatoren ausschlaggebend. Diese beeinflussen maßgebend die Geschwindigkeit koordinativen Lernens: 18

Optischer Analysator (Auge) Akkustischer Analysator (Ohr) Taktiler Analysator (z.b. Hand oder Fuß) Vestibulärer Innenohr) Analysator (liegt im Kinästhetischer Analysator (z.b. für Körperspannung) 19

7 Koordinative Fähigkeiten 20

Gleichgewichtsfähigkeit Reaktionsfähigkeit Differenzierungsfähigkeit Kopplungsfähigkeit Orientierungsfähigkeit Umstellungsfähigkeit Rhythmisierungsfähigkeit 21

Gleichgewichtsfähigkeit : die Fähigkeit, den gesamten Körper im Gleichgewichtszustand zu halten oder während und nach Bewegungshandlungen diesen Zustand beizubehalten oder wieder herzustellen. 22

Reaktionsfähigkeit : die Fähigkeit zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger kurzzeitiger motorischer Aktionen auf ein Signal hin. 23

Orientierungsfähigkeit : die Fähigkeit zur Bestimmung und Veränderung der Lage und Bewegung des Körpers in Raum und Zeit, bezogen auf ein bestimmtes Aktionsfeld (Spielfeld, Turngerät etc.) oder ein sich bewegendes Objekt (Ball, Gegenspieler etc.) 24

Kopplungsfähigkeit : die Fähigkeit zur Koordinierung der Teilkörperbewegungen, Einzelbewegungen und Operationen untereinander in Bezug auf die angestrebte Gesamtkörperbewegung. 25

Differenzierungsfähigkeit : die Fähigkeit, dosiert Muskelkraft eines einzelnen Muskels oder aber auch abgestimmt den Krafteinsatz zu verschiedenen Zeitpunkten innerhalb eines gezielten Bewegungsanlaufs so einsetzen zu können, dass eine Bewegung vollzogen wird, die dem vorher angestrebten Optimum möglichst nahe kommt. 26

Rhythmisierungsfähigkeit : die Fähigkeit, einen vorgegebenen z.b. musikalischen Rhythmus in Bewegung umsetzen zu können oder auch einen Rhythmus zusammen mit anderen Personen innerhalb einer Bewegung zu entwickeln. 27

Umstellungsfähigkeit : die Fähigkeit, während eines Handlungsablaufs auf der Grundlage wahrgenommener oder vorauszusehender Situationsveränderungen das Handeln den neuen Gegebenheiten anzupassen. 28

Methodische Maßnahmen zur Schulung von Koordination Veränderte Ausgangs- und Endstellung bei Bewegungen Zusätzliche Anforderungen während des Übens Üben unter eingeschränkter optischer Kontrolle Beidseitiges Üben Bewegungsaufgaben nach Reizung des Gleichgewichtsorgans Kombinieren von Bewegungsfertigkeiten Veränderung der äußeren Bedingungen 29