Ergebnisse Mitgliederbefragung 2013

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Transkript:

Stimmungsbarometer Arbeitgeberverband Basel Ergebnisse Mitgliederbefragung Durchgeführt vom Institut für Unternehmensführung IfU, Hochschule für Wirtschaft, Fachhochschule Nordwestschweiz Projektmitarbeitende Rolf Meyer Mona Meyer Olten, 21. Juni

Management Summary Insgesamt haben sich dieses Jahr 247 Betriebe an der Befragung beteiligt. Die Struktur der Teilnehmenden entspricht weitgehend derselben wie vor zwei respektive vier Jahren und ist repräsentativ für die schweizerische KMU-Landschaft. Bezüglich der Qualität der Standortfaktoren wurden, wie bereits in den Vorjahren, die öffentlichen Verkehrsmittel am meisten geschätzt. Die Zufriedenheit über die Standortfaktoren hat insgesamt weiter zugenommen. Bei den politischen Rahmenbedingungen sollen die Zahl der für Unternehmen relevanten Gesetze reduziert werden. Eine Verbesserung der Situation der familienexternen Kinderbetreuung würde ebenfalls geschätzt. Die Bereitschaft das Unternehmen in einen anderen Kanton zu verlegen, ist jedoch als gering einzustufen. Die Entwicklung der Kennzahlen hat, wie vor zwei Jahren von den Befragten erwartet, insgesamt in allen Bereichen zugenommen, wobei das Lohnniveau, die wöchentliche Arbeitszeit und der Umsatz am stärksten betroffen waren. Für die nächsten zwölf Monate wird wiederum eine moderate Zunahme sämtlicher Kennzahlen, insbesondere des Gewinns, erwartet. Die grössten Herausforderungen werden zurzeit beim Wechselkurs CHF-EUR / CHF- Dollar ausgemacht. Sorgen macht man sich um das Ausbildungsniveau und die Schwierigkeit, qualifiziertes Personal zu vernünftigen Lohnkosten zu finden. Weiterbildung und Personalentwicklung werden entsprechend am wichtigsten bei den Massnahmen fürs Personalmanagement bewertet. Innovationen insbesondere stetige Prozess- und Verfahrensinnovationen werden zwar als wichtig, jedoch nur selten als absolut überlebenswichtig eingestuft. Zudem erachten die Unternehmen ihr Know-how bezüglich Innovationsmanagement als ausreichend. 1

1. Einleitung Der Arbeitgeberverband Basel (AGV) verfolgt mit seiner Kommunikationsstrategie die Zielsetzung, den Verband in der Öffentlichkeit stärker zu positionieren und die Interessen seiner rund 2300 Mitglieder prägnanter zu vertreten. Vor diesem Hintergrund beabsichtigt der AGV, die eigenen Mitglieder in regelmässigen Abständen zu befragen, um ein aktuelles Stimmungsbild zu wirtschaftlichen und politischen Aspekten zu erhalten. Die Ergebnisse der Befragung sollen es dem AGV ermöglichen, Themen und Fragestellungen zu lancieren und zu bearbeiten, die für seine Mitglieder bedeutsam und relevant sind. Weiter sollen sie eine Grundlage bilden für kommunikative und politische Massnahmen des AGV. Zu diesem Zweck hat der AGV Basel dem Institut für Unternehmensführung IfU der FHNW einen Auftrag zur Durchführung einer schriftlichen Befragung mit den folgenden Zielen erteilt: Einschätzung von Entwicklungen und Trends, die dem Unternehmen Schwierigkeiten und Sorgen bereiten Einschätzung der Qualität unterschiedlicher Standortfaktoren Gewichtung einzelner Aussagen zu politischen Rahmenbedingungen Erfragung der Entwicklung unternehmerischer Kennzahlen in den vergangenen drei Jahren und eine entsprechende Prognose für die kommenden zwölf Monate Einschätzung der Bedeutung verschiedener Funktionen des Personalmanagements für den Erfolg des Unternehmens Einschätzung der Bedeutung von Innovationen und der Voraussetzungen für die erfolgreiche Einführung von Innovationen Erfragung der Zufriedenheit mit den Leistungen des AGV Erfragung, welche Bereiche und Dienstleistungen der AGV ausbauen oder abbauen soll Statistische Angaben zur Firma und zum Unternehmenserfolg Mit dem vorliegenden Bericht wird über die Ergebnisse der schriftlichen Befragung berichtet. Er beginnt mit Ausführungen zur schriftlichen Erhebung, zum Rücklauf und zur Aussagekraft der Ergebnisse. Es folgen die Ergebnisse der Befragung zu den einzelnen Fragestellungen sowie die Schlussfolgerungen. 2

2. Erhebung und Rücklauf Der Fragebogen 1 entspricht zum grossen Teil der Fassung von 2009 sowie 2011 und wurde nur geringfügig angepasst. Die Befragung wurde sowohl als Onlineversion als auch in Papierform angeboten. Von den rund 2400 angeschriebenen Unternehmen, alles Mitglieder des AGV, haben insgesamt 247 Teilnehmende (Onlineversion: 57, Papierform: 190) den Fragebogen ausgefüllt, was einer Rücklaufquote von gut 10% entspricht. Die Rücklaufquote ist damit niedriger als noch vor zwei (16%) und vier (19%) Jahren, was dem allgemeinen Trend bei Unternehmensbefragungen entspricht. Der Rücklauf entspricht den Erwartungen und lässt verlässliche Auswertungen zu. Als erstes Fazit kann festgestellt werden, dass Papierfragebogen bei den Teilnehmenden beliebter sind. 3. Struktur der Teilnehmenden Standort Die meisten Betriebe befinden sich in Basel-Stadt (55%), gefolgt vom unteren Baselbiet (28%) und oberen Baselbiet (7%). 70% 60% 50% 40% 30% 20% 2011 2009 10% 0% BS Unteres Baselbiet Oberes Baselbiet AG SO Andere Tab. 1: Standort 1 Fragebogen siehe Anhang 3

Anzahl Mitarbeitende und Lehrstellen Im Schnitt beschäftigen die Betriebe 130 Mitarbeitende und 7 Lehrlinge. Diese Durchschnittszahlen werden jedoch von einigen wenigen Grossbetrieben verzerrt. Der Medianbetrieb beschäftigt 12 Mitarbeitenden, darunter 1 Lehrling. Rund 94% der Teilnehmenden beschäftigen maximal 250 Personen, was einer repräsentativen Befragung für die schweizerische KMU-Landschaft entspricht. Knapp die Hälfte der Betriebe beschäftigt unter 10 Personen (47%). 32% der Teilnehmenden beschäftigen zwischen 10-50 Personen und 6% haben über 250 Mitarbeitende. 6% 15% 32% 47% < 10 10 50 51 250 > 250 Tab. 2: Anzahl Mitarbeitende Die Grösse der Unternehmen hängt stark von ihrem Standort ab. Die antwortenden Firmen aus Basel-Stadt beschäftigen deutlich mehr Mitarbeitende als jene aus dem unteren Baselbiet. Am wenigsten Mitarbeitenden haben die antwortenden Firmen aus dem oberen Baselbiet und von den angrenzenden Kantonen. 4

Teilzeitstellen in Kaderfunktionen / Vereinbarkeit Familie und Beruf Erstmals wurden auch Fragen zur Teilzeitarbeit in Kaderfunktionen und zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Fragebogen integriert. Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen bietet Teilzeitstellen auch in Kaderfunktionen an. Wenn Teilzeitstellen angeboten werden, dann fast immer für Männer und Frauen. nein ja Tab. 3: Teilzeitarbeit in Kaderfunktionen Genutzt wird das Angebot in 41% der Fälle dann tatsächlich auch von Männern und Frauen, in 36% der Fälle nur/primär von Frauen, in 15% nur/primär von Männern und in lediglich 8% wird das Angebot überhaupt nicht genutzt. Die überwiegende Mehrheit der befragten Firmen (83%) hat keinen Bedarf an Kinderbetreuung. 15% brauchen/nutzen familienexterne Kinderbetreuung, 2% bietet sogar firmeninterne Krippenplätze an. 83% 15% 2% Unser Unternehmen braucht/nutzt familienexterne Kinderbetreuung Unser Unternehmen bietet firmeninterne Kinderbetreuung (Krippen) an Unser Unternehmen hat keinen Bedarf an Kinderbetreuung Tab. 4: Vereinbarkeit von Familie und Beruf 5

Rechtsform Die häufigste Rechtsform ist die AG (69%), gefolgt von GmbH (18%) und Einzelfirmen (5%). Kollektivgesellschaften sind mit drei Nennungen selten. Eine andere Rechtsform gaben 7% der Teilnehmenden an, wobei davon die häufigsten Nennungen "Öffentlich-rechtliche Körperschaft", Verein und Stiftung waren. 1% 5% 7% AG 18% 69% GmbH Kollektivgesellschaft Einzelfirma Andere Tab. 5: Rechtsform Branche Jeweils rund 14% der Betriebe ordnen sich den Branchen Handel/Vertrieb, Treuhand/Consulting sowie andere Dienstleistungen für Unternehmen zu. Rund 15% der Unternehmen stammen aus dem 2. Sektor (Chemie/Pharma, Gewerbe und Industrie) und 8% aus anderen personenbezogenen Dienstleistungsunternehmen. 2 Gastgewerbe Chemie/Pharma Finanzdienstleistungen (Banken/Versicherungen) Architektur/Werbung/Grafik/Design Verarbeitendes Gewerbe Industrie Andere Branche Gesundheit (Pflege, Spital, Heime, Physiotherapie Logistik und Spedition Andere personenbezogene Dienstleistungen Handel/Vertrieb Treuhand/Consulting Andere Diesntleistungen für Unternehmen Tab. 6: Branchen 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% 14% 16% 2 Im Anhang befindet sich eine Übersicht der Kennzahlen aller folgenden Tabellen. 6

4. Standortfaktoren und politische Rahmenbedingungen Qualität Standortfaktoren Die höchste Zufriedenheit erhielt wie 2011 sowie 2009 die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Die tiefste Zufriedenheit erreichten die Familienexternen Kinderbetreuung sowie die Steuerbelastung/Gebühren für staatliche Leistungen. Insgesamt sind die Betriebe zufriedener mit den Standortfaktoren als noch vor zwei und vier Jahren. Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln Nähe zu Kunden/Partnern Erreichbarkeit mit privaten Verkehrsmitteln (Parkplatzsituation) Zusammenarbeit mit Behörden Lohnniveau Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal 2009 2011 Höhe der Infrastrukturkosten (Miete, Energie) Familienexterne Kinderbetreuung (Krippen Angebote etc.) Steuerbelastung/Gebühren für staatliche Leistungen 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 Tab. 7: Qualität Standortfaktoren 1 = sehr zufrieden, 5 = gar nicht zufrieden Ein Standortfaktor wird je nach Unternehmensgrösse unterschiedlich bewertet: Grosse Unternehmen (über 250 Mitarbeitende) stuften die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal signifikant schlechter ein als Kleinunternehmen (1-10 Mitarbeitende) als auch mittelgrosse Unternehmen (11-250 Mitarbeitende). Die Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal wurde zudem von Firmen ausserhalb Basel-Stadt und dem unteren Baselbiet signifikant schlechter eingestuft. Zudem wird die Erreichbarkeit mit privaten Verkehrsmitteln von den Baselstädtischen Firmen deutlich schlechter eingestuft als von den Unternehmen ausserhalb Basel- Stadt. 7

Politische Rahmenbedingungen Die höchste Zustimmung erhält die Aussage, dass die Zahl für Unternehmen relevante Gesetzte reduziert werden soll (durchschnittliche Bewertung 2.03), gefolgt von der Flexibilisierung für das Rentenalter (2.10). Die tiefste Zustimmung erhalten die Aussagen, die nach einer Bereitschaft zur Verlegung des Firmensitzes aufgrund steuerlicher Anreize (3.67) oder anderer Rahmenbedingungen (3.64) fragen. Verglichen zu den bisherigen Werten bekommt das schweizerische Bildungssystem (2.77) bessere Noten als in der Vergangenheit. Die Zahl der für Unternehmen relevanten Gesetze soll reduziert werden. Das Rentenalter soll flexibilisiert werden. Der Staat soll Lehrbetriebe finanziell begünstigen. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirtschaft hat abgenommen. Das schweizerische Bildungssystem berücksichtigt die Bedürfnisse der Wirtschaft. Für unser Unternehmen ist der freie Zugang zum europäischen Markt von grosser Bedeutung. 2009 2011 Die Politik kümmert sich um die Anliegen der Unternehmen. Wir wären bereit, aufgrund anderer Rahmenbedingungen (liberalere Gesetze, weniger Vorschriften) das Unternehmen in Wir wären bereit, aufgrund steuerlicher Anreize das Unternehmen in einen anderen Kanton zu verlegen. 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 4.5 5 Tab. 8: Politische Rahmenbedingungen 1 = trifft vollkommen zu, 5 = trifft gar nicht zu Kleinunternehmen mit höchstens 10 Mitarbeitenden geben eine deutlich grössere Zustimmung zur Aussage, dass die Zahl der für Unternehmen relevanten Gesetze reduziert werden soll, als die grösseren Firmen. Firmen aus dem unteren Baselbiet sind am ehesten bereit, aufgrund nicht steuerlicher Rahmenbedingungen das Unternehmen in einen anderen Kanton zu verlegen. 8

Unternehmen aus der Finanz- und Pharma- bzw. Chemiebranche ist der Zugang zum europäischen Markt signifikant wichtiger als den Firmen aus anderen Branchen. Zudem sind die Firmen der Finanz- und Pharma- bzw. Chemiebranche auch eher bereit, den Sitz in einen anderen Kanton zu verschieben, sollten sich die (nichtsteuerlichen) Rahmenbedingungen zu stark zu ihren Ungunsten verändern. 5. Entwicklung und Zukunftsperspektiven Entwicklung Kennzahlen letzte drei Jahre Bei allen Faktoren haben die Unternehmen in den letzten drei Jahren im Durchschnitt eine mehr oder weniger starke Zunahme erlebt. Am stärksten beim Lohnniveau, bei der wöchentlichen Arbeitszeit und beim Umsatz. Am geringsten fiel die Zunahme bei Gewinn und bei der Anzahl Mitarbeitenden aus (jeweils Stagnation in den letzten drei Jahren). Die Einschätzung der Entwicklung in den letzten drei Jahren deckt sich ziemlich genau mit der 2009 prognostizierten Entwicklung. Lohnniveau Wöchentliche/jährliche Arbeitszeiten Umsatz Anteil Teilzeit Stellen Investitionsvolumen Marktanteile 2009 2011 Gewinn Anzahl Mitarbeitende 1 1.5 2 2.5 3 Tab. 9: Entwicklung letzte 3 Jahre [vergrösserte Darstellung] 1 = starke Zunahme, 5 = starke Abnahme Am meisten investiert in den letzten drei Jahren haben die mittelgrossen Firmen (11 250 Mitarbeitende), am wenigsten die grossen Firmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden (Investitionen relativ, nicht absolut). 9

Entwicklung Kennzahlen nächste zwölf Monate Die Zukunftsaussichten für die nächsten zwölf Monate werden von den befragten Unternehmen analog wie vor zwei Jahren wiederum verhalten positiv eingestuft. Die grössten positiven Veränderungen werden beim Umsatz (2.74) sowie bei den Marktanteilen (2.85) erwartet. Eine Stagnation wird bei der Anzahl Teilzeitstellen erwartet. Es gilt wiederum zu berücksichtigen, dass die Tabelle auf Grund der geringen Veränderungen zu 2011 sowie 2009 "vergrössert" dargestellt wurde. Umsatz Marktanteile Gewinn Lohnniveau Wöchentliche/jährliche Arbeitszeiten Investitionsvolumen 2009 2011 Anzahl Mitarbeitende Anteil Teilzeit Stellen 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Tab. 10: Entwicklung nächste 12 Monate [vergrösserte Darstellung] 1 = starke Zunahme, 5 = starke Abnahme Firmen aus dem unteren Baselbiet erwarten in den nächsten zwölf Monaten die geringste Zunahme des Gewinns. Einzig Grossunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden erwarten in den nächsten zwölf Monaten im Durchschnitt eine merkbare Zunahme der Mitarbeitenden. Unternehmen aus der Finanz- und Pharma- bzw. Chemiebranche erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine deutlich grössere Zunahme des Gewinns als die Firmen aller anderen Branchen. Zudem erwarten die Firmen der Finanzbranche als einzige Branche eine deutliche Zunahme der durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeit. Herausforderungen Weniger als die Hälfte der Teilnehmenden hat die offene Frage nach einer Entwicklung, resp. einem Ereignis, welches dem Unternehmen zurzeit die grössten Schwierigkeiten bereiten würde, beantwortet. Am häufigsten wurden folgende Faktoren genannt: 1. Wechselkurs CHF-EUR bzw. CHF-Dollar 2. Schwierigkeiten, qualifiziertes Personal zu vernünftigen Lohnkosten zu finden 3. Regelungsdichte 10

4. Preisdruck / Kostendruck Sorgenbarometer Analog zu oben genannten Faktoren werden die Verengung des unternehmerischen Spielraums (2.16) sowie ein Fachkräftemangel (2.31) als grösste Sorgen bezeichnet. Insgesamt haben die Sorgen verglichen zu 2011 und 2009 kontinuierlich zugenommen. Verengung des unternehmerischen Spielraums aufgrund neuer Gesetze und Vorschriften Fachkräftemangel Entwicklung der Lohnnebenkosten Forderungen der Gewerkschaften (wie mehr Lohn, mehr Ferien, mehr Mitbestimmung etc.) 2009 2011 Überalterung des Kaders/mangelnder Kadernachwuchs 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Tab. 11: Sorgenbarometer [vergrösserte Darstellung] 1 = grosse Sorgen, 5 = gar keine Sorgen Firmen aus dem unteren Baselbiet machen sich deutlich grösser Sorgen bezüglich den Forderungen von Gewerkschaften als Firmen aller anderen Standorte. Grossunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden machen sich deutlich weniger Sorgen bezüglich dem Fachkräftemangel und der Überalterung des Kaders als die kleineren und mittleren Unternehmen. 11

6. Massnahmen Personalmanagement Weiterbildung und Personalentwicklung (2.19) werden als wichtige Massnahme im Personalmanagement bezeichnet. Entlöhnungs- und Bonussysteme (2.72) gefolgt von Mitsprachemöglichkeiten der Mitarbeitenden (2.82) sowie spezielle Arbeitsmodelle und Angebote (2.93). Regelmässige Mitarbeiterbefragungen (3.16) finden hingegen am wenigsten Zuspruch. Im Vergleich zu 2011 werden allen Massnahmen im Personalmanagement geringere Bedeutung zugeordnet. Dies bedeutet, dass in den Augen der Unternehmen der gesamte Bereich des Personalmanagements im Vergleich zu anderen Management-Bereichen leicht an Bedeutung verloren hat. Weiterbildung und Personalentwicklung Entlöhnungs und Bonussysteme Mitsprachemöglichkeiten der Mitarbeitenden Spezielle Arbeitsmodelle und Angebote (Altersteilzeit, Coaching etc.) für ältere Mitarbeitende Betriebliches Gesundheitsmanagement 2009 2011 Massnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf Lehrstellen anbieten/lernende ausbilden Regelmässige Mitarbeiterbefragungen 1 1.5 2 2.5 3 3.5 4 Tab. 12: Massnahmen Personalmanagement [vergrösserte Darstellung] 1 = sehr bedeutend, 5 = unbedeutend 12

Signifikante Unterschiede beim Personalmanagement konnten bei der gesamten Befragung nur in Bezug auf die Unternehmensgrösse festgestellt werden: Je grösser die Unternehmung, desto wichtiger wird im Durchschnitt auch das betriebliche Gesundheitsmanagement eingestuft, desto wichtiger wird es tendenziell auch betrachtet, dass man Lehrstellen anbietet und Lernende ausbildet, desto wichtiger werden regelmässige Mitarbeiterbefragungen erachtet, desto bedeutender werden spezielle Arbeitsmodelle und Angebot für ältere Mitarbeitende eingestuft. 7. Innovationsaktivität Erstmals wurde in der vorliegenden Befragung auch das Thema der Innovationsaktivitäten betrachtet. In den nächsten Jahren hängt das Überleben unserer Firma davon ab, wie erfolgreich wir es schaffen, Innovationen hervorzubringen Unsere Firma hat eine sehr innovationsfördernde Unternehmenskultur Unsere Mitarbeitenden haben das nötige Know how, um Innovationen erfolgreich zu managen Für unsere Firma ist es sehr wichtig, regelmässig unsere Verfahren und Prozesse zu verbessern (Verfahrens und Prozessinnovationen) Für unsere Firma ist es sehr wichtig, regelmässig neue oder stark verbesserte Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt zu bringen (Produktinnovationen) 1 1.5 2 2.5 3 Tab. 13: Innovationsaktivitäten [vergrösserte Darstellung] 1 = stimme völlig zu, 5 = stimme gar nicht zu Die Bedeutung von Innovationen fürs langfristige Überleben wird nur als moderat wichtig eingestuft. Zudem geben die Firmen im Durchschnitt an, dass sie über das notwendige Know-how zum erfolgreichen Managen von Innovationen verfügen. Auch die Unternehmenskultur wird als recht innovationsfördernd eingestuft. Auffallend ist, dass die Bedeutung regelmässiger Produktinnovationen als geringer eingestuft wird als regelmässige Verfahrens- und Prozessinnovationen. 13