Unter Berücksichtigung vieler Literaturstellen lässt sich eine grundlegende Definition des Begriffes Kreativität treffen:

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Transkript:

Invention /Innovation Innovationsprozess Innovationsmanagement Innovationsmanagementsystem - Ein Einstieg in das Thema Innovationsmanagementsystem - (DIN SPEC 77555-1:2013-09 Innovationsmanagement Teil 1: Innovationsmanagementsysteme;) 1. Invention - Innovation Die Basis oder der Ausgangspunkt von Innovationen ist immer eine Idee, eine Erfindung, eine Invention mit der ein bestehendes Problem zu lösen versucht wird. Inventionen entstehen entweder spontan oder werden systematisch entwickelt. In diesem Anfangsprozess ist eine hohe Kreativität gefragt, also die Fähigkeit geistig schöpferisch tätig zu sein. Eine Invention (von lateinisch invenire = entdecken, erfinden bzw. inventio = Einfall) für sich alleine betrachtet ist noch keine Innovation. Inventionen umfassen neue Ideen beziehungsweise eine konkrete Konzeptentwicklung in der vormarktlichen Phase. Das reine Hervorbringen einer Idee genügt für eine Innovation nicht erst der wirtschaftliche Erfolg unterscheidet eine Innovation von der Invention. Was bedeutet in diesem Zusammenhang Kreativität? Unter Berücksichtigung vieler Literaturstellen lässt sich eine grundlegende Definition des Begriffes Kreativität treffen: Kreativität ist die Suche nach einer Lösung (Flexibilität) für ein Problem mit ungewöhnlichen, vorher nicht gedachten Mitteln (Originalität) und mehreren Möglichkeiten der Problemlösung (Ideenflüssigkeit), die für das Individuum vor der Problemlösung in irgendeiner Weise nicht denkbar ist (Problemsensitivität). Der Begriff Innovation bedeutet Neuerung oder Erneuerung. Das Wort ist abgeleitet vom lateinischen Verb innovare (erneuern). Im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Innovation unspezifisch im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. 1

Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden, die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und auch den Markt durchdringen (Diffusion). In der heutigen Literatur werden eine Vielzahl von Innovationskategorien unterschieden; z. B.: Innovation in der Technik Innovation im Service Innovation in Geschäftsmodellen Innovation im Design Innovation im sozialen Bereich Nach der Art ihrer Entstehung lassen sich Innovationen unterscheiden in: geschlossene Innovation ( Closed Innovation ) (die Innovatoren befinden sich ausschließlich innerhalb einer Organisation) offene Innovation ( Open Innovation ): Organisationen können sich in einer zunehmend diversifizierten Welt weit verteilten Wissens nicht nur auf ihre eigene Innovationskraft verlassen, sondern sind verstärkt auf die Integration und Nutzung externer Informationen und Kompetenzen angewiesen. Weiterhin lassen sich Innovationen auch nach dem Grad an Neuheit unterscheiden. Dabei betrachtet man die Kombination aus Zweck des Gegenstandes/Produktes und die Mittel, womit dieser Zweck erreicht wird. Für diese Unterscheidung zwischen Innovationen mit sehr geringem und sehr hohem Innovationsgrad gibt es in der Literatur viele Begriffspaare. Da es keine Vereinheitlichung der Begrifflichkeiten gibt, überschneiden sich sehr viele Typologisierungen. Die am weitesten verbreitete Einordnung von Innovationen in Bezug auf die Neuartigkeit sieht die Unterscheidung des Begriffspaares inkrementelle und radikale (disruptive oder revolutionäre) Innovation vor. Unter Berücksichtigung des vorher gesagten lässt sich folgende Formel darstellen: Innovation = Kreativität + Invention + Marktdiffusion 2. Der Innovationsprozess (von der Idee/Invention zum gängigen Marktprodukt/Innovation)) Der Innovationsprozess ist stark abhängig von Aspekten wie der Art der Innovation, der Art der Organisation oder der internen Struktur einer Organisation. Allerdings lassen sich einige gemeinsame Aspekte im sogenannten typischen "Innovation Trichter" beschrieben. Der Innovationstrichter (engl. Innovation Funnel) ist eine weitverbreitete bildliche Darstellung des Innovationsprozesses, in dem eine Vielzahl 2

von Ideen hineingeht, aus denen ein kleiner Teil ausgewählt wird, noch weniger in Produktentwicklungen umgesetzt und schließlich nur ganz wenige in Form neuer Produkte auf den Markt gebracht werden. Der Innovationstrichter beinhaltet die Elemente: Ideengenerierung/Ideenmanagement, Entwicklung der Innovations-Projekte Schutz und Verwertung der Ergebnisse Markteinführung. Schematische Darstellungen des Innovationsprozesses an Hand des Innovations- Trichters (Quelle: DIN SPEC 77555-1:2013-09 Innovationsmanagement Teil 1: Innovationsmanagementsysteme; CEN/TS 16555-1:2013; Beuth Verlag) 2.A Ideengenerierung/Ideen Management (idea management) Der erste Schritt ein einem Innovationsprozess umfasst prinzipiell die Erzeugung, die Erfassung, die Bewertung die Auswahl neuer Ideen und/oder Erfindungen. Um nun einen stetigen Strom von neuen Ideen sicher zu stellen, sollte im Unternehmen ein systematischer Ideenmanagement-Prozess definiert werden. Ein solcher Prozess sollte dabei mindestens folgende Gesichtspunkte berücksichtigen: Ideengenerierung; Ideensammlung, Bewertung und Auswahl; 3

die Quellen, wo Ideen gesammelt werden: intern (Kreativität) und extern (strategische Intelligenz, Zusammenarbeit, etc.); Schutzmaßnahmen um die neuen Ideen und Rechte ihre Erfinder zu schützen; Verfahren und Kriterien für die Bewertung und Auswahl von Ideen (unter Berücksichtigung des Marktbedarfes, Ausrichtung der Innovationsstrategie des Unternehmens; etc.). 2.B Entwicklung der Innovationsprojekte (development of projects) Bei der Durchführung von Innovationsprojekten, also der Weiterentwicklung von Ideen zu marktgängigen Innovationen, sollte methodisch vorgegangen werden. Zum Beispiel bietet sich das "Phase-Gate"-Verfahren an. Der Hauptvorteil des Phase- Gate-Prozesses ist darin zu sehen, dass hier ein diszipliniert auferlegter, sinnvoll detaillierter Projektplan mit klaren Zielen und Leistungen vorhanden ist. Was ist der Phase-Gate-Prozess? Der Stage-Gate-Prozess wurde ursprünglich von Dr. Robert Cooper*) entwickelt. Die Methode bietet eine formalisierte Art der Strukturierung der Entwicklung neuer Produkte Prozess in einer Reihe von Stufen (Phasen) und Toren. Bevor ein Projekt in die nächste Phase fortschreiten kann, muss es ein Tor - einen formalisierte Entscheidungspunkt - passieren. Diese hier zu treffenden Entscheidungen basieren auf einer Reihe von Kriterien, die entworfen wurden, damit ein Produkt erfolgreich auf den Markt gebracht werden kann. Die Kriterien an jedem Tor sollten immer strenger sein, als diejenigen im Projektfortschritt durch die Pipeline. Ein effektives Stage-Gate-Management ermöglicht es also, ausgezeichnete Produkte frühzeitig zu identifizieren, um die Markteinführung zu beschleunigen. Produktausfälle werden durch ein frühzeitiges Ausmerzen von Projekte, die weniger aussichtsreich sind, erfolgreich reduziert *)Robert G. Cooper is one of the most one of the most influential innovation thought-leaders in the business world today. He pioneered many groundbreaking discoveries in product innovation, including the Stage-Gate Idea-to-Launch Process, now implemented by almost 80% of North American companies 2.C Schutz und Nutzung (protection and exploitation) Das Ergebnis eines solchen Innovationsprojektes sollte auf jeden Fall einen optimalen Schutz erfahren (z. B.: Einsatz der gewerblichen Schutzrechte sowie andere Möglichkeiten des Schutzes vor Nachbau). Für eine Innovation müssen diese Ergebnisse (ein Produkt; ein Verfahren, etc.) erfolgreich in den Markt eingeführt oder umgesetzt werden und es muss eine Rendite für das Unternehmen erzielt werden können. 2.D Markteinführung (market introduction) Die Markteinführung eines neuen Produktes sollte die folgenden Schritte umfassen: Identifizierung des Umfeldes für das geistige Eigentum (Risiken hinsichtlich Lizenzen; bestehende Patente) auf den Zielmärkten; Marketing und Vertriebsaktivitäten; Sicherstellung der Finanzierung und organisatorischen Ressourcen für Markteinführung und Expansion; 4

Entsprechend dem Bedarf die Produktbereitstellung, Kundenbetreuung und Feedback und Schulung. Die Erweiterung der Betrachtungsweise des Begriffes Innovation umfasst die Überwachung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf das Unternehmen und dem Lebenszyklus der Innovation, verbunden mit einer schrittweisen Verbesserung des Produktes, bis dieses letztlich vom Markt genommen und durch ein neues verbessertes Nachfolgeprodukt ersetzt wird. 2.E Bewertung und Verbesserung (assessment and improvement) Die Ergebnisse eines Innovationsprozesses für das Unternehmen sind finanzieller und nicht-finanzieller Art. Ein Unternehmen sollte festlegen, was, wie oft, gegen was und durch wen diese Ergebnisse beurteilt werden sollten. Zur Beurteilung der Innovationsergebnisse sind entsprechende Indikatoren festzulegen, wie z. B.: Finanzielle Indikatoren für Innovation Ergebnisse können z. B. sein: Kosteneinsparungen im Unternehmen Umsatzwachstum Gewinnwachstum Nicht-finanzielle Indikatoren z. B.: die Anzahl von Ideen die Effizienz von Prozessen der Marktanteil der Innovation Eine Beurteilung der Ergebnisse im Vergleich zu diesen Indikatoren soll ein Feedback von Erfolg und Misserfolg ergeben sowie Möglichkeiten aufzeigen für Verbesserungen des bestehenden Innovationmanagementsystems. 3. Innovationsmanagement Unter Innovationsmanagement ist die systematische Planung, Steuerung und Kontrolle von Innovationen innerhalb von Organisationen zu verstehen. Ziel eines Innovationsmanagement ist es, neue Produkte, dies können sach- oder Dienstleistungen sein, erfolgreich in den Markt (= Innovationen) einzuführen. Im Unterschied zu Kreativität, die sich mit der Entwicklung von Ideen beschäftigt, ist das Innovationsmanagement auf die Umsetzung von Ideen in wirtschaftlich verwertbare erfolgreiche Produkte bzw. Dienstleistungen ausgerichtet. 5

Das Management von Innovationen ist Teil der Umsetzung der Unternehmensstrategie und kann sich auf Produkte, Dienstleistungen, Fertigungsprozesse, Organisationsstrukturen, Managementprozesse u. v. a. m. beziehen. Während Produktinnovationen in der Regel darauf abzielen, die Bedürfnisse von Kunden besser zu befriedigen, sind Prozessinnovationen meist auf Verbesserung von Effektivität und Effizienz von Verfahren innerhalb einer Organisation ausgerichtet. Der Begriff des Innovationsmanagements wird traditionell vor allem auf innerbetriebliche und industrielle Vorgänge bezogen. In der wirtschafts-wissenschaftlichen Forschung werden derzeit jedoch vermehrt die überbetrieblichen Innovationsmanagement Aspekte untersucht und ausgearbeitet. Betrachtungsobjekte sind z. B. Open Innovation, Systeminnovation, Innovationscluster oder innovative Regionen. 4. Innovationsmanagement-System (IMS) Die Einführung eines Innovations-Managementsystems ermöglicht einer Organisation eine Steigerung ihrer Innovationsfähigkeit und größeren Erfolg durch Innovationen sei es neue Produkte, Dienstleistungen und optimierte Prozesse sowie ihrer organisatorischen Planung und ihrer Geschäftsmodelle. Dadurch werden bessere wirtschaftliche Ergebnisse, eine Wertesteigerung sowie eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit der Organisationen erzielt. Die Einführung eines Innovationsmanagementsystems bietet einer Organisation zahlreiche Vorteile, z. B.: Steigerung des Wachstums, Erhöhung der Umsätze und Gewinne durch Innovationen; neue Denkweisen und neue Werte innerhalb der Organisation; proaktiver Wertegewinn durch besseres Verstehen zukünftiger Markterfordernisse und -chancen; Hilfe bei der Identifizierung und Minderung von Risiken; Nutzung der kollektiven Kreativität und Wissen der Organisation; Wertegewinn durch Zusammenarbeit mit Partnern, um Innovationen zu schaffen; Motivierung der Angestellten zu mehr Engagement in der Organisation sowie Förderung von Teamarbeit und Zusammenarbeit. Ein Innovationsmanagementsystem umfasst alle Tätigkeiten, die erforderlich sind, um - unabhängig von der Größe der Organisation - kontinuierlich Innovationen zu schaffen; es baut dabei u. a. auf folgenden Kriterien auf: Umfeld der Organisation; innovationsfördernder und strategischer Führungsstil; innovationsfördernde Planung; Triebkräfte der Innovation; Innovationsmanagementprozess; Beurteilung der Leistungsfähigkeit des IMS; Verbesserung des IMS; 6

Techniken im Innovationsmanagement Konzeptioneller Überblick Innovationsmanagementsystem (Quelle: DIN SPEC 77555-1:2013-09 Innovationsmanagement Teil 1: Innovationsmanagementsysteme; CEN/TS 16555-1:2013; Beuth Verlag) ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 7

Literaturhinweis Der vorliegende Text ist eine teilweise kurze Zusammenfassung eines Leitfadens der EU, der in Zusammenarbeit mit den europäischen Normungsinstitutionen erstellt und im September 2013 veröffentlicht wurde. Leitfaden der EU zum Thema Innovationsmanagementsystem in KMU Die CEN / TC 389 " Innovation Management " CEN Technical Committee (CEN / TC 389) befasst sich mit dem Thema " Innovation Management ". http://www.cen.eu/cen/sectors/sectors/innovation/pages/tc%20389.aspx Diese Arbeitsgruppe wurde im November 2008 gegründet, um eine Kultur der Innovation in Europa zu unterstützen und den Zugang von Innovationen auf den heimischen und globalen Märkten zu beschleunigen. Zur Erreichung eines nachhaltigen Erfolges, müssen Unternehmen einen systematischeren Ansatz zur Entwicklung von Innovationen entwickeln. Damit sind sie in der Lage kontinuierlich und systematisch alle Aspekte zur Förderung ihrer Innovationsfähigkeit ( Geschäftsund Innovationsstrategien, Organisationsstrukturen, kontinuierliche Überarbeitung und Verbesserung... ) zu verwalten. Darüber hinaus stehen ihnen dann alle notwendigen Werkzeuge, Methoden, Ansätze und Verfahren (Ressourcen Management-, Technologie, wettbewerbsfähige Intelligenz, Kreativität, Benchmarking, Wissensmanagement, Aufwertung, etc.) zur Verfügung. Das übergeordnete Ziel der von CEN/TC 389 durchgeführten Standardisierungsarbeiten soll sein, den Unternehmen/Organisationen Tools anbieten, (Methoden, Konzepte, Prozesse) um die Einführung eines Innovationsmanagementsystems zu erleichtert und dadurch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen und Organisationen zu verbessern und die Ergebnisse ihrer Innovation-Aktivitäten zu optimieren. Diese im September 2103 als Ergebnis veröffentlichte Technische Spezifikation (CEN/TS-16555-1) stellt einen Leitfaden für die Erarbeitung und Aufrechterhaltung eines Innovationsmanagementsystems (IMS) insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) dar. Dieser Leitfaden ist, unabhängig von Branche, Art und Größe, auf alle öffentlichen und privaten Organisationen anwendbar. Der Leitfaden beinhaltet folgende Aspekte: Verständnis des Umfeldes der Organisation; Entwicklung der Führungskompetenz und des Engagements der obersten Führungsebene; Planung, die auf Innovationserfolg ausgerichtet ist; Identifizierung und Förderung von innovationsunterstützenden Faktoren; Entwicklung des Innovationsmanagementprozesses; Bewertung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Innovationsmanagementsystems; Verständnis und Anwendung von Techniken im Innovationsmanagement. Durch die Anwendung dieses Dokumentes können Organisationen ihr Bewusstsein für den Wert eines IMS erhöhen, ein derartiges System aufbauen, ihre Innovations- 8

fähigkeit verbessern und schließlich einen Mehrwert für ihr Unternehmen/Organisation und die an diesen interessierten Kreisen zu schaffen. Bezugsquelle: Leitfaden der EU: http://www.beuth.de/de/technische-regel/din-cen-ts-16555-1-din-spec-77555-1-2013-09/170914279 weitere Informationen der EU zum Thema Innovation : CEN / TC 389 " Innovation Management " http://www.cen.eu/cen/sectors/sectors/innovation/pages/tc%20389.aspx 9