Kooperation. Schule Jugendhilfe. Auswertung der ersten Regionalkonferenzen. Treptow Köpenick

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Transkript:

Kooperation Schule Jugendhilfe Auswertung der ersten Regionalkonferenzen Treptow Köpenick 1

Inhalt I Kooperation Schule Jugendhilfe Bezirkliches Rahmenkonzept...3 Gesetzliche Grundlagen... 3 Vereinbarungen... 4 Organisation und Strukturen... 5 Schwerpunktthemen im Bezirk Treptow-Köpenick... 6 II Durchführung der Regionalkonferenzen im Bezirk Treptow Köpenick...7 Auftrag zur Realisierung der Regionalkonferenzen... 7 Zielstellung... 7 Vorbereitung und Durchführung der Regionalkonferenzen... 8 III Auswertung der Regionalkonferenzen im Bezirk Treptow Köpenick...9 Ergebnisse der Arbeitsgruppen... 9 best practice der Regionen... 9 Stolpersteine der Regionen... 9 Ideen der Regionen...10 Ausblick...10 2

I Kooperation Schule Jugendhilfe Bezirkliches Rahmenkonzept Das gemeinsame Ziel Kinder und Jugendliche bestmöglich zu fördern und zu unterstützen ist die Basis der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe. Weiterhin ist ein gemeinsames und ganzheitliches Bildungsverständnis, in dem sich Schule und Jugendhilfe als gleichberechtigte Partner betrachten. Um diesem gerecht zu werden sind verbindliche Verantwortungs- und Kommunikationsstrukturen zwischen Schule und Jugend als Partner unablässig. Dazu sind in verschiedenen Gesetzen und Vereinbarungen die Ausgestaltung und Umsetzung dieser Zusammenarbeit eindeutig festgehalten. Im Folgenden werden die gesetzlichen Grundlagen näher dargestellt. Gesetzliche Grundlagen Ausschlaggebend für die zwingende Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe sind Regelungen des Berliner Schulgesetzes, des Sozialgesetzbuches VIII und Ausführungen zum Kinder- und Jugendhilfegesetz. Eine gesetzliche Grundlage, welche Auskunft über die Gestaltung der Zusammenarbeit gibt, ist das Schulgesetz für Berliner Schulen. Dort sind Erziehungsberechtigte, Schule und Jugendhilfe dazu aufgefordert als Kooperationspartner miteinander zur bestmöglichen Entwicklung der Kinder zusammenzuarbeiten 1. Weiterhin geht daraus hervor, dass jede Schule mit freien und öffentlichen Trägern der Jugendhilfe sowie außerschulischen Einrichtungen zusammenarbeitet. 2 Dies sind Regelungen zur Öffnung der Schule gegenüber ihrem Umfeld. So entstehen Kooperationen mit außerschulischen Partnern, welche im Schulprogramm festgeschrieben sind. Eine weitere relevante gesetzliche Grundlage ist das Sozialgesetzbuch VIII, aus dem in 1 Abs. 4 der Auftrag der Jugendhilfe hervorgeht, Kindern und Jugendlichen positive Lebensbedingungen zu ermöglichen. Weiterhin wird in 81 SGB VIII eine Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Schulen und Schulverwaltung gefordert. Neben diesen Paragraphen ist eine Kooperation in 8, 8a, 8b, 11, 13 und 27 ff. beschrieben und festgelegt. Wie aus den genannten Gesetzen hervorgeht, sind die öffentlichen und freien Träger der Jugendhilfe die wichtigsten Partner der Schulen, so dass diese in schulgesetzlichen Vereinbarungen eine gesonderte Stellung zugewiesen wird. 1 SchulG ( 2004), 5 2 SchulG ( 2004), 5a 3

Vereinbarungen Die Bezirke Berlins erhielten im Jahr 2010 seitens der Senatsverwaltungen Bildung, Jugend und Wissenschaft den Auftrag, die Kooperation Schule- Jugendhilfe gemeinsam zu gestalten und bekamen dazu verschiedene Rundschreiben, Handlungsempfehlungen und Mustervereinbarungen als Vorlagen zur Verfügen gestellt. Der Bezirk Treptow-Köpenick hat in seiner Kooperationsvereinbarung folgende Ziele und Arbeitsaufgaben festgelegt: Ziel dieser Kooperation ist die Verbesserung der Bildungschancen aller Kinder und Jugendlichen in den bezirklichen Sozialräumen. ( ) 3 Für die gemeinsame Entwicklung einer Bildungsplanung ist demzufolge eine Verbindung von regionaler Schulaufsicht und Jugendhilfeplanung unabdingbar. Die Erstellung, Fortschreibung und Umsetzung eines bezirklichen Rahmenkonzepts bedarf Unterstützung in koordinierenden, begleitenden und vorbereitenden Aufgaben. Dies betrifft unter anderem: - die Entscheidungen der strategischen Ebene für die operative Umsetzung vorzubereiten - die Konkretisierung und Priorisierung der gemeinsamen Handlungsfelder - die Kriterienentwicklung für Projekte und Standorte - die Entwicklung neuer regionaler Arbeitsformen. - Für diese Unterstützung ist eine Koordinierungsstelle im Bezirk eingesetzt worden, welche ans Jugendamt angebunden ist und sowohl für Jugendhilfe als auch Schulaufsicht tätig ist. 3 Kooperationsvereinbarung (2012). 4

Organisation und Strukturen Um die geforderte Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe und die damit verbundenen vielfältigen Aufgaben bearbeiten zu können, hat sich 2012 eine Strategische Steuerungsrunde aus folgenden Mitgliedern gebildet: Stimmberechtigte Mitglieder: - Bezirksstadtrat/rätin für Jugend; - Bezirkstadtrat/rätin für Schule; - Jugendamtsleiter/in; - Leiter/in der regionalen Schulaufsicht Treptow-Köpenick; - Leiter/in des Amtes für Schule; - Ein/e vom JHA benannte/r Vertreter/in; - Ein/e vom Schulausschuss benannte/r Vertreter/in; Beratende Mitglieder: - Jugendhilfeplaner/in; - Schulentwicklungsplaner/in; - Fachaufsicht ergänzende Förderung und Betreuung - Fachdienst Jugendhilfe Die Leitung der Sitzungen liegt paritätisch bei den Stadträten/-innen und dem/der Leiter/in der Schulaufsicht Treptow-Köpenick. Die stimmberechtigten und beratenden Mitglieder nehmen regelhaft an den Sitzungen teil. Es gibt sieben Stimmen. Jedes stimmberechtigte Mitglied legt eine/n ständige/n Vertreter/in namentlich fest und stimmt sich über Teilnahme bei Verhinderung rechtzeitig mit ihr/ihm ab. Der/ die Vertreter/-in übernimmt bei Abwesenheit des Mitglieds dessen Stimme. In Anhängigkeit vom Thema werden weitere Experten/-innen hinzugezogen. Die Strategische Steuerungsrunde tagt mindestens zweimal jährlich. 5

Weiterhin existiert im Bezirk eine operative Steuerungsrunde, dessen Mitglieder folgende sind: Stimmberechtigte Mitglieder: - Regionalleiter/innen des Jugendamtes - Vertreter/in der Schulaufsicht - Regionalkoordinatoren/-innen des Jugendamtes - Vertreter/in des Amtes für Weiterbildung und Kultur - 1 Schulleiter/in pro Schulart (jedoch max. 4 Pers. Grundschule, Sekundarschule, - Gymnasium, Sonderpädagogisches Förderzentrum) - je 1 Vertreter/in der Regional-AGs 78 - Themenbezogen wird ein/e Vertreter/in des Schulamtes einbezogen Mitglieder der Strategischen Steuerungsrunde können als Vertreter/innen derselben an den Operativen Steuerungsrunden teilnehmen. Gäste und Experten/-innen können hinzugezogen werden. Die Leitung der operativen Steuerungsrunde obliegt paritätisch bei der Regionalleitung des Jugendamtes und dem/der Vertreter/in der Schulaufsicht Treptow-Köpenick. Der Tagungsrhythmus der Operativen Steuerungsrunde beträgt mindestens viermal jährlich. Schwerpunktthemen im Bezirk Treptow-Köpenick Während der Entstehung des bezirklichen Rahmenkonzepts haben sich verschiedene Schwerpunktthemen herauskristallisiert, an denen Schule und Jugendhilfe gemeinsam arbeiten. Diese sind: a) Verringerung des Problems Schuldistanz b) Gestaltung eines gelingenden Übergangs Kita Schule c) Gestaltung eines gelingenden Übergangs Schule Beruf d) Kulturelle Bildung 6

II Durchführung der Regionalkonferenzen im Bezirk Treptow Köpenick Auftrag zur Realisierung der Regionalkonferenzen In der Sitzung der Strategischen Steuerungsrunde am 26.02.2013 wurde folgender Beschluss gefasst: Auf regionaler Ebene sollen Regionalkonferenzen die ämterübergreifende Kooperationsvereinbarung zur Verringerung der Schuldistanz und zu Kinderschutz vorgestellt und auf ihre Wirksamkeit und Praxistauglichkeit überprüft werden. Daraus resultierend wurden den Jugendamtsregionen entsprechend 5 Regionalkonferenzen mit Lehrkräften und Mitarbeitern des Jugendamtes durchgeführt. Zielstellung Ein wesentliches Ziel der Durchführung der Konferenzen ist die Stärkung der Zusammenarbeit von Akteuren aus den Bereichen Schule und Jugendhilfe. Weiterhin gilt es die jeweiligen Strukturen der Institutionen vertieft kennenzulernen, um so gegenseitiges Verständnis für strukturelle Unterschiede hervorzurufen. Ferner dient das Kennenlernen der Organisationen Möglichkeiten engere Schnittpunkte der Kooperation sichtbar zu machen und eine Verknüpfung vorzunehmen. Nicht zuletzt dient der Austausch der gemeinsamen Erarbeitung im Vorgehen und der Bewältigung des Problems der Schuldistanz im Bezirk. 7

Vorbereitung und Durchführung der Regionalkonferenzen Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse der Regionalkonferenz in unterschiedlichen sozialräumlichen Regionen zu ermöglichen, waren intensive Vorbereitungen nötig. Das Vorbereitungsteam bestand aus dem Schulrat der Sonder- und Gemeinschaftsschulen der regionalen Schulaufsicht, einer Regionalleitung nebst Teamleitung des Jugendamtes, dem Fachkoordinator für Jugendarbeit des Jugendamtes, zwei Schulleitungen und der Koordinierungsstelle der Kooperation Schule Jugendhilfe. Innerhalb der Arbeitsgruppe wurde ein Ablaufschema generiert, welches sich bewährte und in jeder Regionalkonferenz verwendet wurde. 14.00 Uhr Begrüßung und Moderation Moderator 14.10 Uhr Grußwort und Eröffnung der Veranstaltung Gerd Migulla, Regionale Schulaufsicht Treptow-Köpenick, (SenBJW) 14.20 Uhr Kurzvortrag zu den Strukturen & Aufgaben des Jugendamtes Regionalleitung der Regionen, Jugendamt 14.35 Uhr Kurzvortrag zu den Strukturen & Aufgaben der Reg. Schulaufsicht Gerd Migulla, Regionale Schulaufsicht Treptow-Köpenick, (SenBJW) Moderation Überleitung zu den Arbeitsgruppen 15.00 Uhr Arbeitsgruppen zu den gemeinsamen Fragestellungen der Zusammenarbeit der Bereiche Schule Jugendhilfe am Beispiel Schuldistanz 16.15 Uhr Plenum Kurzvorstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen 16.45 Uhr Schlusswort und Ausblick Regionalleitung & Regionale Schulaufsicht Diese Vorgehensweise wurde anhand des dargestellten Schemas in allen Regionen (Region 1, 2, 3 und 4/5) durchgeführt. Aufgabenstellung der Arbeitsgruppen Auch bei den Aufgabenstellungen war das Ziel vergleichbare Ergebnisse zu erhalten, so dass den Teilnehmern der Arbeitsgruppen identische Aufgaben gestellt wurden. Diese richteten zunächst die Aufmerksamkeit auf einen allgemeinen Austausch zur Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe im Kontext Schuldistanz. Im weiteren Verlauf bestand die Aufgabe der Teilnehmenden darin, bereits gut gelingende Aspekte der Zusammenarbeit herauszuarbeiten und diese schriftlich auf einem Flipchart mit Hilfe des Moderators festzuhalten. Anschließend wurden weniger gut gelingende Stolpersteine zusammengefasst. Anregungen und Ideen zur Verbesserung der zukünftigen Kooperation fanden in einem weiteren Schritt ihren Platz. Alle Ergebnisse sind mit Unterstützung von Moderatoren festgehalten und anschließend vorgestellt worden. 8

III Auswertung der Regionalkonferenzen im Bezirk Treptow Köpenick Ergebnisse der Arbeitsgruppen Wie bereits mehrfach beschrieben wurde, sind alle Regionalkonferenzen anhand eines erarbeiteten Musters realisiert worden. Dies macht eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse möglich. Grundsätzlich ist zu sagen, dass die Zielstellung erreicht wurde. Die Teilnehmer der Institutionen Schule und Jugend haben in Form der Regionalkonferenzen einen Raum zum Austausch erhalten und diesen genutzt. Durch die Vorstellung der Strukturen sind die organisatorischen Hintergründe deutlich gemacht worden. Dies hatte zur Folge, die den Mitarbeitern die Diversität des Aufbaus verdeutlicht und somit Verständnis für die jeweiligen unterschiedlichen Handlungsweisen in manchmal selben Kontexten erzeugt wurde. Zudem sind gemeinsame Anliegen und Vorstellungen, auch im Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema Schuldistanz, erarbeitet worden. best practice der Regionen Beginnend mit der bereits gut gelingenden Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe ist der Punkt der gegenseitigen Erreichbarkeit aus der Schnittmenge aller Regionen zu nennen. Die Regionen stimmten darin überein, dass bei Problemen stets ein Ansprechpartner auf beiden Seiten zu erreichen sei. Dass die Schulsozialarbeit an Schulen den Umgang mit verschiedenen Schwerpunktthemen erleichtert, ist ein weiterer Schnittpunkt gelingender Praxis aller Regionen. Darüber hinaus forderten alle Regionen eine Einrichtung Schulsozialarbeit an allen Schulen. Ferner bereitet die Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern in den jeweiligen Regionen keine Schwierigkeiten und wird als gelingend angesehen. Eine weitere gut funktionierende Schnittmenge ist der Informationsaustausch zwischen Kiezteams und dem Krisendienst des Jugendamtes. Die Kooperation in Bezug auf Meldungen und Verfahren bei Kindeswohlgefährdungen verlaufe erfolgreich. Die Auflistung der best-practice Beispiele der einzelnen Regionen befindet sich im Anhang. Stolpersteine der Regionen Die Schnittmengen, die noch Probleme in der Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe bergen, sind zum einen die unterschiedlichen Erwartungshaltungen beider Institutionen aneinander. Durch Unwissenheit über Arbeitsweisen und strukturelle Unterschiede entstand oftmals Unverständnis für Handlungs- und Verhaltensweisen. Ein weiteres Problem ist die zunehmende Komplexität bei den zu bearbeitenden Einzelfällen, welche sowohl die Arbeit im Jugendamt, als auch die Arbeit in Schulen betrifft. Durch gesellschaftliche und strukturelle 9

Veränderungen sind die Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Problemen konfrontiert, was zur Überlastung führen kann. Ferner wurde von allen Regionen der Informationsaustausch beim Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule bemängelt. Dies erschwere die individuelle Förderung der Kinder und Jugendlichen, da viele Informationen über den Schüler verloren gingen. Ein nächster die Zusammenarbeit erschwerender Aspekt ist die verspätete Aktualisierung der Kontaktdaten von Schule und Jugendhilfe und die hohe Fluktuation, so erreiche man zwar eine/n Mitarbeiter/in, aber nicht immer jedoch die fallzuständige Fachkraft. Die Unklarheit über Handlungsfelder der Clearingstelle sorgt bei den Mitarbeitern beider Institutionen für Diskussions- und Aufklärungsbedarf. Ein weiteres Problem, welches weniger die Zusammenarbeit von Schule und Jugend sondern ein allgemeines ist, ist die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Eltern. Auch diese Aussage ist ein Aspekt aus der Schnittmenge aller Ergebnisse der einzelnen Regionen. Ideen der Regionen Die folgenden geäußerten Ideen sind Schnittmengen aller Regionen, welche die Zusammenarbeit im Kontext Schuldistanz verbessern können. Etablierung von Schulsozialarbeitern an allen Schulen Erstellung eines Leitfadens mit Lösungsansätzen zum Umgang mit Schuldistanz Bereitstellung standardisierter Vordrucke für Mitteilungen Stetige Aktualisierung der Kontaktdaten Verbesserte Gestaltung der Übergänge Kita Schule und Grundschule- weiterführende Schule Optimierung der Schulhilfekonferenzen Fortführung des regelmäßigen Austausches zwischen Schule und Jugendhilfe in dieser Form Ausblick Mit der bevorstehenden Einrichtung einer Internetplattform zur Kooperation Schule - Jugendhilfe soll das schnelleren Aktualisieren der Kontaktdaten von Schule und Jugend ermöglicht werden. Weiterhin wurde das Anliegen des stetigen Austauschs in Form von Regionalkonferenzen fortzuführen seitens der Strategischen Steuerungsrunde befürwortet. Die Informationen über die genannten Ideen und Stolpersteine im Kontext Schuldistanz werden in die bezirkliche AG Schuldistanz transportiert und kommuniziert. 10