12. Trennungssätze für konvexe Mengen 83

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Transkript:

12. Trennungssätze für konvexe Mengen 83 C_1 C_2 a Abbildung 12.4. Trennung konvexer Mengen durch eine Hyperebene mit Normalenvektor a Dann ist int(c) nicht leer (warum?) und [als Minkowski-Summe von C 2 und C 1 ] wieder konvex. Wegen C 1 C 2 = gilt 0 C, also erst recht 0 int(c). Aus Lemma 12.6 bekommen wir ein a R n, a 0 mit 0 a x für alle x C [sogar x C]. a x 1 a x 2 für alle x 1 C 1, x 2 C 2. Um (12.5) zu erhalten, setzen wir z. B. β := inf a x 2. x 2 C 2 Wir bereiten nun den strikten Trennungssatz vor. Lemma 12.8 (Abgeschlossenheit der Minkowskisumme 28 ). Es seien M 1, M 2 R n, M 1, M 2 und M 1 abgeschlossen, M 2 kompakt. Dann ist die Minkowski-Summe M 1 + M 2 nicht leer und abgeschlossen. Beachte: Ohne die Voraussetzung der Kompaktheit von M 2 gilt das nicht! 29 Beweis: M := M 1 + M 2 ist nicht leer. Es sei {z (k) } M eine konvergente Folge mit Grenzwert z. Es existieren {x (k) } M 1 und {y (k) } M 2 mit z (k) = x (k) + y (k). M 2 ist beschränkt {y (k) } ist beschränkt {x (k) } ist beschränkt. Es existieren also konvergente Teilfolgen x (k l) x und y (k l) y, sodass auch z (k l) = x (k l) + y (k l) x + y für l. M 1 und M 2 sind abgeschlossen, also liegt x + y M 1 + M 2 = M. Andererseits konvergiert z (k l) auch gegen z, also gilt z = x + y M, d. h., M ist abgeschlossen. Ende 17. V Satz 12.9 (Strikter Trennungssatz 30 ). Es seien C 1, C 2 R n konvex, C 1, C 2 und C 1 abgeschlossen, C 2 kompakt und zusätzlich C 1 C 2 =. Dann existieren a R n, a 0, und β R mit a x 1 < β < a x 2 für alle x 1 C 1, x 2 C 2. (12.6) 28 Konvexität ist hier nicht entscheidend. 29 Übung 10, Hausaufgabe 34 30 Damit beweist man z. B., dass sich abgeschlossene konvexe Mengen als Schnitt abgeschlossener Halbräume darstellen lassen, siehe Übung 10, Aufgabe 33. Die Annahme der Existenz innerer Punkte, was wir in Lemma 12.6 und damit auch in Satz 12.7 zur Vereinfachung gemacht haben, bringt hier keine Vereinfachung.

84 Kapitel 3. Konvexe Optimierung Beachte: (12.6) bedeutet, dass es eine Hyperebene mit Normalenvektor a gibt, sodass C 1 ganz im einen und C 2 ganz im anderen offenen Halbraum enthalten ist. 31 Abbildung 12.5. Strikte Trennung konvexer Mengen durch eine Hyperebene und Lage von x 1, x 2 und x Beweis: Betrachte Minimiere (x 1 x 2 ) 0, x 1 C 1, x 2 C 2. ( ) Die Menge C := C 1 C 2 ist nach Lemma 12.8 nicht leer, abgeschlossen und konvex. ( ) ist eine Projektionsaufgabe (12.1) mit y = 0 (Projektion der Null auf C). Es sei (x 1, x 2) C 1 C 2 die eindeutige Lösung von ( ) (Lemma 12.1). Setze a := x 2 x 1 0, x := x 1 + x 2, β := a x. 2 2 Behauptung: Es gilt x 1 = proj C1 ( x), x 2 = proj C2 ( x). ( ) Beweis: Für beliebige x 1 C 1 und x 2 C 2 gilt x 1 x + x x 2 = x 1 x + ( x x 2) denn x 1 x = x x 2 = x 1 x 2 d. h., es gilt ( ). x 1 x 2 x 1 x + x x 2 denn (x 1, x 2) ist optimal für ( ) Dreiecksungleichung. Setze x 2 = x 2 x 1 x x 1 x für alle x 1 C 1, Setze x 1 = x 1 x 2 x x 2 x für alle x 2 C 2, Aus dem Projektionssatz 12.2 folgt daher (x 1 x) }{{} (x 1 x 1) 0 für alle x 1 C 1. = a a x 1 a x 1 = a x + a (x 1 x) = β a 2 < β für alle x 1 C 1. Analog: a x 2 β + a 2 > β für alle x 2 C 2. 31 In Übung 10, Aufgabe 32 soll eine strikt trennende Hyperebene gefunden werden.

13. Subdifferential und Richtungsabl. konvexer Funktionen 85 13 Das Subdifferential und die Richtungsableitung konvexer Funktionen Literatur: [Geiger and Kanzow, 2002, Kapitel 6.3], [Alt, 2004, Kapitel 2.4 2.8] Ziel: Verallgemeinerung der Ableitung für nicht-glatte konvexe Funktionen In diesem Abschnitt sei C R n konvex und f : C R eine konvexe Funktion. Definition 13.1 (Subdifferential). Es sei x 0 C. (a) Ein Vektor s R n heißt ein Subgradient 32 von f in x 0, wenn gilt: f(x) f(x 0 ) + s (x x 0 ) für alle x C. (13.1) Man sagt: Die rechte Seite in (13.1) ist eine lineare Minorante 33 (mit Gradient s), die f in x 0 stützt, kurz: eine lineare Stützfunktion. 34 (b) Die Menge f(x 0 ) aller Subgradienten im Punkt x 0 heißt das Subdifferential von f in x 0. 35 Beachte: (13.1) verallgemeinert die Ungleichung (11.2), die für konvexe diffbare Funktionen gilt. Beachte: Das Subdifferential hängt vom Definitionsgebiet C der Funktion ab! 36 Satz 13.2 (Existenz und Eigenschaften des Subdifferentials). Es sei x 0 int(c). Dann ist f(x 0 ). Beweis: Betrachte den Epigraphen epi(f) = {(x, α) C R : α f(x)}. 32 Ein besserer Begriff wäre eigentlich Subableitung. 33 In Aufgabe (noch nicht gestellt): Opt_aufgabe105v5 wird die Menge aller linearen Minoranten an einem Beispiel betrachtet. 34 Eine andere Anschauung: (s, 1) ist Normalenvektor einer Hyperebene durch den Punkt (x 0, f(x 0 )), die den (Epi-)Graphen in diesem Punkt stützt. 35 Beachte: Das Subdifferential hängt vom Definitionsbereich der Funktion ab. In Aufgabe (noch nicht gestellt): Opt_aufgabe235v2 wird gezeigt, dass das Subdifferential einer konvexer Funktionen ein monotoner Operator ist. (Es ist sogar unter bestimmten Voraussetzungen maximal monoton.) Subdifferentiale einiger Normen werden in Aufgabe (noch nicht gestellt): Opt_aufgabe082v5 berechnet. In Aufgabe (noch nicht gestellt): Opt_aufgabe082v6 wird eine Kettenregel für das Subdifferential bewiesen. 36 Bei erweiterten konvexen Funktionen fordert man dann natürlich die Ungleichung (13.1) auf ganz R n.

86 Kapitel 3. Konvexe Optimierung f(x) = x, C = R, f(0) = [ 1, 1] f(x) = x, C = [0, ), f(0) = (, 1] x 0 + s 2 (x x 0 ) x 0 + s 1 (x x 0 ) C = R, f(x 0 ) = { f(x 0 )} 1D = {f (x 0 )} C = R, f(x 0 ) = [s 1, s 2 ] Abbildung 13.1. Das Subdifferential besteht aus den Steigungen aller linearen Minoranten an f im Punkt x 0. Abbildung 13.2. Das Subdifferential der 1-Norm x 1 = x 1 + x 2

13. Subdifferential und Richtungsabl. konvexer Funktionen 87 Nach Satz 11.10 ist epi(f) R n R konvex. Es ist (x 0, f(x 0 )) int(epi(f)), sonst gäbe es einen Punkt (x 0, f(x 0 ) ε) epi(f), Widerspruch zur Definition von epi(f). Nach Lemma 12.6 [Trennung von Punkt und konvexer Menge] existiert a = (s, α) R n R, (s, α) 0 mit ( ) ( ( ) ( ) s x s x0 für alle (x, y) epi(f). ( ) α y) α f(x 0 ) Behauptung: Es gilt α 0, denn: Fall (i): Ist f(x 0 ) = 0, wähle x = x 0, y = 1 ( ) s x 0 + α s x 0 + 0 α 0. Fall (ii): Ist f(x 0 ) > 0, wähle x = x 0, y = 2 f(x 0 ) ( ) s x 0 + 2 α f(x 0 ) s x 0 + α f(x 0 ) α 0. Fall (iii): ist f(x 0 ) < 0, wähle x = x 0, y = 0 ( ) s x 0 + 0 s x 0 + α f(x 0 ) α 0. Behauptung: Es gilt sogar α < 0, denn: x 0 int(c) x 0 + ε s C für ein ε > 0. Setze in ( ) x = x 0 + ε s und y = f(x). s x + α y = s x 0 + ε s 2 + αf(x 0 + ε s) ( ) s x 0 + α f(x 0 ) ε s 2 α [f(x 0 ) f(x 0 + ε s)]. Aus α = 0 würde s = 0 folgen, Widerspruch zu (s, α) 0. Wir können O. B. d. A. α = 1 annehmen, dann ergibt ( ) mit y = f(x) s x f(x) s x 0 f(x 0 ) für alle x C f(x) f(x 0 ) + s (x x 0 ) für alle x C, d. h., s f(x 0 ). Beispiel 13.3 (Leeres Subdifferential). Am Rand der Menge C kann das Subdifferential leer sein. Betrachte z. B. die konvexe (unstetige) Funktion { 1 x = 0 f(x) := x x > 0 auf C = [0, 1]. Frage: Gibt es einen Zusammenhang mit der Richtungsableitung? (Satz 13.10) Definition 13.4 ((Einseitige) Richtungsableitung). Es sei M R n, g : M R (hier nicht notwendig konvex), x 0 M und d R n. Weiter gebe es ein δ > 0, sodass x 0 + t d M liegt für alle t (0, δ). Dann heißt der Grenzwert (sofern er in R existiert) δg(x 0 ; d) := lim t 0 g(x 0 + t d) g(x 0 ) t (13.2)

88 Kapitel 3. Konvexe Optimierung die (einseitige) Richtungsableitung der Funktion g im Punkt x 0 in Richtung d. 37 Wir führen die Abkürzung q(t) := f(x 0 + t d) f(x 0 ), t > 0. (13.3) t für den Differenzenquotienten unserer konvexen Funktion f : C R ein. Ende 18. V Lemma 13.5 (Monotonie des Differenzenquotienten). Es seien x 0 C und x 0 + d C. Dann ist q(t) monoton wachsend auf (0, 1]. Beweis: Es sei 0 < t 1 < t 2 1. Es gilt x 0 + t 1 d C, x 0 + t 2 d C und x 0 + t 1 d = t 1 (x 0 + t 2 d) + (1 t 1 ) x 0, und C ist konvex, also ist x 0 + t 1 d C. Weiter gilt f(x 0 + t 1 d) = f ( t 1 ) (x 0 + t 2 d) + (1 t 1 ) x 0 t 1 t 2 f(x 0 + t 2 d) + (1 t 1 t 2 )f(x 0 ) f(x 0 + t 1 d) f(x 0 ) t 1 f(x 0 + t 2 d) t 1 f(x 0 ) t 2 t 2 q(t 1 ) q(t 2 ). Lemma 13.6 (Lokale Beschränktheit und lokale Lipschitz-Stetigkeit). Es sei x 0 int(c). Dann gibt es ein δ > 0 mit U δ (x 0 ) C, sodass gilt: (a) Es existieren m, M R mit f(x) [m, M] für alle x U δ (x 0 ). (b) Es existiert L(x 0 ) 0 mit f(x) f(y) L(x 0 ) x y für alle x, y U δ/2 (x 0 ). Beachte: Konvexe Funktionen sind im Inneren ihres Definitionsbereiches also lokal beschränkt und lokal Lipschitz-stetig. Beweis: Es sei x 0 int(c). (a): Nach Lemma 12.5 existieren Vektoren v 0,..., v n C und δ > 0, sodass mit = conv({v 0,..., v n }) gilt: U δ (x 0 ) int( ) C gilt. 37 Die Richtungsableitung wird manchmal auch mit g (x 0 ; d) oder Dg(x 0 ; d) bezeichnet.