Rehabilitation nach Rekonstruktion des vorderen Kreuzbandes PT Walter Lindlbauer
Stufeneinteilung der Rehabilitation (Angelehnt an die drei Phasen der physiologischen Wundheilung) Alarm- und Entzündungsphase (Stationärer Aufenthalt) Stufe 1 Proliferationsphase Stufe 1 und Beginn Stufe 2 Umbau bzw. Organisationsphase Stufe 2 bis Stufe 8 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 2
Vier Säulen der Rehabilitation Koordination Ausdauer Kraft Schnelligkeit 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 3
Alarm und Entzündungsphase 1 3 postop. Tag Spannungsaufbau der Beinmuskulatur durch isometrische Anspannung (Cokontraktion) 2 x täglich 1h Motorschiene (aktiv, schmerzfrei) Kreislauftraining im Sinne der Prophylaxen und O2-Versorgung PhysiotherapeutischeTechniken zur Verbesserung der Beweglichkeit und Reduktion der Schmerzen Gangschulung mit Unterarmstützkrücken (Bodenkontakt) Erste Übungen am Patientenbett zur Atrophievermeidung Sensomotorik und Wahrnehmungsschulung 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 4
Proliferationsphase Stufe 1 und 2 Koordination Sensomotorik und Wahrnehmung Übungen mit und ohne visueller Kontrolle Übungen zur Verbesserung der intermuskulären Koordination Variation der Unterstützungsfläche (noch keine labilen Unterlagen) Erste Übungen aus den späteren Krafttraining Übungen aus dem Gang ABC Wichtig! Alle Übungen müssen im schmerzfreien Bereich und ohne Laktatbildung ausgeführt werden!!!! 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 5
Proliferationsphase Stufe 1 und 2 Ausdauer Grundlagenausdauertraining extensiv: Verbesserung der Sauerstoffversorgung und des Nährstoffangebotes Handergometer Fahrradergometer Aerobe Kapazität und Leistungsfähigkeit Dauermethode GA 1, GA 2 Aquatraining Laufband 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 6
Proliferationsphase Stufe1 und 2 Kraft Übungen aus dem Krafttraining underloaded Sensomotorik Atrophievermeidung Isometrische Muskelspannung Elektrostimulation Gewebeadaptation Steigerung der Belastungsverträglichkeit Wichtig - alle Übungen müssen im schmerzfreien Bereich und ohne Laktatbildung ausgeführt werden!!!! 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 7
Proliferationsphase Stufe 1 und 2 Schnelligkeit Kommt noch nicht zum Einsatz Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Rehabilitationsphase ist es, das Restkörpertraining so zu gestalten, dass es den physiologischen Heilungsprozess des Transplantates und der Entnahmestelle nicht negativ beeinflusst! 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 8
Proliferationsphase Stufe 1 und 2 Therapeutische Techniken Weichteiltechniken Physikalische Therapie Manuelle Lymphdrainage Manuelle Therapie Schmerzbehandlung Alternative Behandlungsmethoden Mitbehandlung der Entnahmestelle!!! 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 9
Umbauphase Stufe 3 Koordination Spezifische Bewegungskoordination Gang ABC Gleichgewichtstraining Verwendung von labilen Unterstützungsflächen Alle Übungen mit und ohne visueller Kontrolle Zur Anwendung kommt die Wiederholungsmethode in geringer bis mittlerer Intensität Bewegungsrhythmus 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 10
Umbauphase Stufe 3 Ausdauer Aerobe Kapazität Laufband Fahrradergometer Aquatraining Anaerobe laktazide Kapazität (Kohlenhydratspeicher) Dauermethode intensiv Intervallmethode extensiv und intensiv 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 11
Umbauphase Stufe 3 Kraft Kraftausdauermethoden Wiederholungsmethode Maximalkraftsteigerung durch Hypertrophie Methode der maximalen Kontraktion bis zur Erschöpfung Hier spielt der Zeitfaktor eine wesentliche Rolle. (Der Muskel zählt nicht die Anzahl der Wiederholungen sondern die Zeit der Belastung.) Testverfahren 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 12
Umbauphase Stufe 3 Schnelligkeit Erste Übungen aus dem Lauf ABC Wiederholungsmethode mit mittlerer Intensität Extensive Intervallmethode Später! Start mit Übungen aus dem Sprung ABC Wiederholungsmethode mit niedriger Intensität 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 13
Umbauphase Stufe 3 Therapeutische Techniken Weichteiltechniken zur Förderung der Regeneration Physikalische Anwendungen Massagen Eventuell manuelle Techniken (wenn erforderlich) Aufklärung und Information Alternative Behandlungsmethoden 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 14
Umbauphase Stufe 4 und 5 Koordination Spezifische Bewegungskoordination Wiederholungsmethode mit mittlerer bis hoher Intensität Umfangsteigerung Übungen mit und ohne visueller Kontrolle Gang ABC, Lauf ABC, Sprung ABC Miteinbeziehen der oberen Extremität zur Ablenkung 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 15
Umbauphase Stufe 4 und 5 Ausdauer Anaerobe alaktazide Kapazität: Training im Phosphatpool, intensive Intervallmethode Anaerobe alaktazide Leistungsfähigkeit Wiederholungsmethode Aerobe Kapazität zu Regenerationszwecken 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 16
Umbauphase Stufe 4 und 5 Kraft Schnellkraft-, Explosivkraft-und Maximalkraftsteigerung durch die Methode der maximalen Kontraktion (IMK Training) Explosivkraft-und Reaktivkraftverbesserung durch Training im DVZ = Reaktivkraftmethode 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 17
Umbauphase Stufe 4 und 5 Schnelligkeit Submaximale Geschwindigkeit und Beschleunigung Wiederholungsmethode, Steigerungsläufe von geringer bis hoher Intensität (Zuerst in eine Richtung, später mit Richtungswechsel) Reaktions- und Beschleunigungsfähigkeit Wiederholungsmethode mit und ohne vergrößertem Widerstand 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 18
Umbauphase Stufe 4 und 5 TherapeutischeTechniken Weichteiltechniken zur Förderung der Regeneration Physikalische Anwendungen Massagen Aufklärung und Information Alternative Behandlungsmethoden 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 19
Umbauphase Stufe 6 und 7 Koordination Spezielles Techniktraining (sportart- bzw. disziplinspezifisch) Spezielles Techniktraining (unter erschwerten Bedingungen) 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 20
Umbauphase Stufe 6 und 7 Kraft Explosivkraft und Reaktivkraft unter Ermüdung Hochspezifische Übungen, möglichst nahe an der Wettkampfbelastung Komplexe Trainingsgestaltung 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 21
Umbauphase Stufe 6 und 7 Schnelligkeit Maximale Schnelligkeit Wiederholungsmethode Variantenreiches Training Supramaximale Schnelligkeit Wiederholungsmethode mit Unterstützung 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 22
Umbauphase Stufe 8 - Betrifft alle vier Säulen der Reha! Komplexe Erscheinungsformen verschiedener motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten (absolut sportartspezifisch) Komplexe Methode Variable Methode Wiederholungsmethode Intensive Intervallmethode Wettkampf- und Kontrollmethode 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 23
Fragen? 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 24
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 10.11.2009 PT Walter Lindlbauer 25