1. Vorbereitung Für ein Auslandssemester in den USA habe ich mich recht spontan entschieden. Mitte Februar habe ich recherchiert wo hin es gehen sollte, Anfang April war schon das Ende der Bewerbungsfrist, und Mitte August bin ich dann schon los nach Amerika. Bevor man sich bewirbt, muss man alle relevanten Dokumente ausfüllen, die auf der Internetseite des International Office der DHBW Mannheim zu finden sind. Dazu gehörte auch, den Aufenthalt mit meinem Ausbildungsunternehmen zu planen, da ich während meiner Praxisphase nach Amerika geflogen bin. Ich habe durch Urlaub den früheren Semesterbeginn am 24.08.2015 in den Staaten abgedeckt, und wurde von meinem Unternehmen mit zusätzlichen Urlaubstagen unterstützt. Nachdem dann die Bewerbung eingereicht war, kam auch schon ca. 3 Wochen später die Zusage, und natürlich habe ich mich riesig gefreut. Daraufhin hieß es erstmal: Flugbuchen und Beantragung des Visums für die USA. Für das Visum sind mehrere Schritte nötig (Online Application, Konsulat). Nach der erfolgreichen Online-Application und überwiesenen Sevis Fee, musste ich mich dann nach Terminvereinbarung persönlich im Konsulat vorstellen und meinen Antrag und Reisepass einreichen. Der Hinreisezeitraum wird von der ECU bekanntgegeben. Ich bin 2 Tage vor dem geplanten Einführungstag am 20.08.2015 für Internationals angekommen, was völlig ausreichend war (erst einen Tag vor dem Einführungstag konnte ich ins Wohnheim), aber später mehr dazu. Als Versicherung habe ich den Tipp vom IO befolgt, und Mawista gewählt. Dort habe ich sehr günstig eine Auslandskrankenversicherung mit Haftpflichtversicherung abschließen können. Und vorbereitend habe ich eine Kreditkarte (Master Card) beantragt, da die normale EC-Bankkarte in den USA nicht akzeptiert wird. 2. Studium im Gastland Mein Flug ging von Frankfurt über Chicago nach Raleigh (die Hauptstadt von North Carolina). Am Flughafen wurden wir von CCF abgeholt. Das ist eine Art christlicher Verein an der Uni. CCF hat uns sogar am ersten Tag in ihrem Haus schlafen lassen, und uns dadurch einen spitzen Einstieg ermöglichen können. Greenville, North Carolina, in dem die East Carolina University ist, ist ein relativ kleines College Town. Das heißt, dass es dort schon viele Geschäfte, auch teilweise mit guter Busanbindung (von ECU gestellt) gibt, jedoch ist es recht schwer, ohne Auto aus dem Ort rauszukommen. An sich ist die Uni dort einfacher gewesen als die DHBW, meiner Meinung nach. Zum einen hat man nur ca. 3 Stunden Vorlesung pro Tag (dafür aber auch ständig Tests, Hausaufgaben, Assignments, Präsentationen, etc.). Das hört sich zwar auf den ersten Blick viel an, ist aber absolut machbar. Also keine Bange. Vom System her finde ich das amerikanische System etwas besser. Es ist einfach weniger Druck auf die Klausuren am Ende des Semesters, und durch Hausaufgaben, Quizzes etc. wiederholt man auch den Stoff ständig. Zu Beginn muss man sich für einige Fächer mit Büchern eindecken (Tipp: warten bis zur ersten Vorlesung, ob es auch wirklich benötigt wird). Ich hab ca. 400 Dollar für Bücher ausgegeben, am teuersten sind hier E-Learning Systeme (Webzugänge), für Sprachen und Mathematik. Jedoch bringen solche Portale aber auch wirklich einen Lernerfolg. In ein paar meiner Fächer hatte ich auch Gruppenarbeiten (Organizational Behavior & Wep Application Programming), sodass man das Teamverhalten der Amerikaner sehen konnte, und auch mehr Kontakt zu ihnen bekommen konnte. Der Unterricht ist auch teilweise sehr realitätsnah. In Web Application Programming wurde jedem Student z.b. eine echte Sponsor-Website zugeteilt, anhand der wir Analysen machen mussten, und zum Schluss einen Bericht mit Verbesserungsvorschlägen schreiben mussten, die dann dem Website/Business Owner übergeben wurde.
Zu Beginn hat man auch die Möglichkeit Sachen von alten Internationals im International House abzuholen (z.b. Bettwäsche, Kissen, Decken, aber auch Wasserkocher, Kleiderbügel und co.). Auch das International House organisiert einem ein First Friend, was ein Amerikaner ist. Ansonsten steht das International House nur bei akademischen Anliegen zur Verfügung (meiner Erfahrung nach). Man hat zwei größere Ferien im Fall Semester: Fall Break und Thanksgiving. Für Fall Break, was bei uns ein verlängertes Wochenende war, haben wir zu dreizehnt einen Roadtrip nach Florida, Jacksonville gemacht, der einfach mega schön war. Wir haben uns dann Jacksonville angeschaut, sind nach Saint Augustine gefahren (mega schönes Städtchen), nach Orlando und an den Strand. Dann ging es auf dem Rückweg noch nach Savannah, Georgia, was mein persönliches Highlight war, weil die Stadt sehr viel Charakter hat. Für Thanksgiving war ich bei meiner First Friend Halle eingeladen, und habe so ein waschechtes amerikanisches Thanksgiving mit Turkey, Pumpkin Pie und co. erlebt. Danach bin ich dann mit einigen Internationals nach New York mit dem Bus gefahren, und haben so dort noch einige Tage verbracht, was auch sehr schön war. Als letzte Reise habe ich eine taiwanesische Freundin zu Ihrem Language Test nach Charlotte, North Carolina begleitet, und kann hier auch nur sagen, dass es eine Reise wert ist. Man trifft dort auf sehr freundliche Leute und kann sich gut die Stadt anschauen. 4. Persönliche Wertung Zusammenfassend kann ich mich über mein Auslandssemeter nicht beklagen, ich hab spitzen Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennengelernt, und so Freunde aus Brasilien, Taiwan, Amerika, Spanien, China, Saudi Arabien, Katar und natürlich aus Deutschland hinzugewonnen. Das Universitätsleben gemischt aus Quizzes, Hausaufgaben und Finals war meiner Meinung nach trotzdem einfach. Und den Ausgleich mit Freunden und Ferien war einfach super. Ich kann jedem, der gerade darüber nachdenkt, ob sich das denn lohnt, nur empfehlen, es zu machen. Ich bin um viele Erfahrungen, Freunde und besseres Englisch reicher geworden. Bei mir im Studiengang ist es zudem leider so, dass wenig anerkennt wird, trotzdem bin ich froh, in die USA gegangen zu sein, auch wenn das im Vorhinein mit Projektarbeit und im Nachhinein mit Nachholklausuren mehr Aufwand bedeutet. Ich würde es direkt wiedermachen.